Der Politik-Thread

  • Und wer regiert seit zig Jahren und hat diesem Neoliberalismus die Tür geöffnet? Es waren CDU/CSU, SPD und die FDP!

    Bestreit keiner.

    Deshalb grenzt es schon an Realsatire der AfD zu unterstellen, sie sei die neoliberale Kraft in Deutschland

    Eigentlich grenzt es eher an Realsatire, dass du deine Partei so schlecht kennst. Jemals das Parteiprogramm gelesen? Oder eine Zusammenfassung? Oder zumindest irgendwelche Inhalte davon? Und verstanden?

    Difficile est satiram non scribere - Es ist schwierig, keine Satire zu schreiben (Juvenal)

  • Quelle?

    https://www.welt.de/wirtschaft…en-den-letzten-Platz.html

    sein eigenes Hirngespinst natürlich was sonst, es liese sich simpel ergoogeln, dass Deutschland da auf Platz 20 liegt weltweit. Das seine These da bei 28 EU Mitgliedsstaaten nicht sein kann erklärt sich da von selbst. Aber mit Google hat er es ja nicht so :face_with_tears_of_joy: Aber vielleicht versuchen unsere beiden AfDler als erstens mal die Bedeutung des Wortes Solidarität bei Google nachzusehen

    lern du mal lesen...bevor du andere Hirngespinste eingehst.

  • Zitat

    lern du mal lesen...bevor du andere Hirngespinste eingehst.

    :woman_facepalming: Quelle ist von 2013, ich hab dann doch eher auf aktuellere Werte gesetzt. Man sieht wieder der Umgang mit der Quellenbeschaffung aus dem Internet ist einfach nicht dein Ding. Wie bewertest du denn dann die Entwicklung von 2013 bis heute? Ist doch dann eigentlich positiv.


    Beim Median Vermögen steht man übrigens mittlerweile mehr als doppelt so gut da wie die im Artikel genannten Zyprioten

    Einmal editiert, zuletzt von CobyDick ()

  • Das mit dem Vermögen ist auch bei aktuellen Zahlen bei dieser Erhebungsmethode so. Liegt aber schlichtweg daran, dass in einer dieser Methoden die Befragten selbst ihr Eigentum schätzen dürfen und zum zweiten, dass die Eigenheimquote aufgrund historischer Vorbedingungen in Deutschland grundsätzlich niedriger als in den meisten Ländern dieser Welt ist. Dafür haben dann die Vorgängeranhänger der AfD gesorgt, die Deutschland somit in Schutt und Asche gelegt haben. Nimmt man jedoch als Vermögensindex Brutto- und Nettoeinkommen sowie die Leistungen, die man in einem Staat für gezahlte Steuern und Sozialabgaben bekommt, sieht die Sache komplett anders aus.

  • Tanis: nichts von deinen Punkten bestreite ich. Die Steuer - und Abgabenquote in unserem Land ist ein Skandal. Genauso wie die Unfähigkeit der Politik ein einfacheres und gerechteres Steuersystem zu installieren.


    Insofern - wenn du es in Geld, Geldwerten, etc. misst - dann erweist sich der deutsche Bürger als sehr solidarisch. Und er wird dabei von einer völlig unfähigen Fiskalpolitik systematisch vergewaltigt.


    Aber - und das hast du nicht verstanden oder ich habe es nicht deutlich genug ausgedrückt - mein Hinweis auf Solidarität in der Gesellschaft bezog sich eben nicht nur auf Geld und Geldwerte. Sondern auf dieses
    Gefühl des Zueinanderstehens, des Miteinanderwollens. Ich bin ein Mensch des 20ten Jahrhunderts und nicht des 21ten. Das ist meine Sozialisation. Ich bin in der alten Bundesrepublik gross geworden, als Werte wie
    Ehrlichkeit, zusammen arbeiten und zusammen feiern, streiten aber fair bleiben, Fussball spielen für eine Currywurst und nicht für Geld zum nächsten Verein wechseln noch etwas zählten. Das ging quer durch die
    Schichten, quer durch die Generationen. Und alles das hat zusammen geschweisst. Nichts oder wenig davon ist übrig geblieben, das Ich und die Verwirklicklichung des ICHS stehen im Vordergrund. Nicht das WIR.
    Kennedy hat mal gesagt:"Frage dich nicht, was dein Land für dich tun kann, sondern frage dich, was du für dein Land tun kannst:" Ich sage: "Frage dich nicht, wie du weiter kommst, sondern frage dich wie wir weiter
    kommen."....Ich, ich, ich, ich - ich kann es nicht mehr hören. Das grosse Gefühl des Zusammenhaltes, diese undefinierbare Band von Solidarität - das ist uns verloren gegangen. Und es ist uns verloren gegangen irgendwann
    in den 90er Jahren, das ist jedenfalls meine Wahrnehmung.


    Du, ihr könnt das alles für altmodisch halten. Ich hätte es gerne zurück. Und ich weiss auch, daß es gut tun würde.

  • Aber - und das hast du nicht verstanden oder ich habe es nicht deutlich genug ausgedrückt - mein Hinweis auf Solidarität in der Gesellschaft bezog sich eben nicht nur auf Geld und Geldwerte. Sondern auf dieses
    Gefühl des Zueinanderstehens, des Miteinanderwollens.

    Natürlich hat er das verstanden, immerhin hast Du die Solidarität als Tugend mehrfach als diese gekennzeichnet, sogar in Großbuchstaben. Selbst wenn man wollte, könnte man in Deinem Beitrag nicht überlesen, worum es Dir als Autor geht. Nur lässt sich das eben schlecht nutzen, um darzustellen, wie schlecht es uns geht.
    Die Auflistung dann liest sich ja wie auf einem AFD Wahlkampftermin, es werden Zahlen aus dem letzten Jahrhundert und quer durch die Prärie, ohne Sinn und Verstand, präsentiert, die nur wieder Angst vorm Abstieg, vor der Ungerechtigkeit usw. schüren, oder den nahenden Untergang propagieren sollen. Es werden Fragen gestellt, ohne Antworten zu geben. (Wie auch, bei einer Partei, die Regulierung abbauen, viele Leistungen privatisieren, und den Steuersatz auch für maximal verdienende absenken will)


    Zum Rest Deines Postings: Verstehe ich zu gut, und das Gefühl kenne ich. Egoismen und Neiddebatten bestimmen den Alltag mehr als noch vor Jahren, für mich aber eine Ausprägung des Kapitalismus, und der medialen Überdosis.

  • Das grosse Gefühl des Zusammenhaltes, diese undefinierbare Band von Solidarität - das ist uns verloren gegangen. Und es ist uns verloren gegangen irgendwann
    in den 90er Jahren, das ist jedenfalls meine Wahrnehmung.


    Du, ihr könnt das alles für altmodisch halten. Ich hätte es gerne zurück. Und ich weiss auch, daß es gut tun würde.

    Sehe ich ebenso und m.E. ist mit ein Grund dafür dass in den 90er Jahren so langsam die "Produkte" der antiautoritären Erziehung flügge wurden. Zusammenhhalt, Solidarität, Gemeinschaftsgefühl usw. waren und sind für die Fremdworte. Da ging und geht es doch nur um das eigene ich ohne Einschränkungen.

  • aber nicht so wie hier versucht wurde darzustellen. Das man Deutschland bei dieser Erhebungsmethode mit Abstand auf dem letzen Platz läge ist schlichtweg Quatsch

    Bei der selben Erhebungsmethode wurde 2017 ein sehr ähnliches Bild gezeichnet. War übrigens eine Debatte vor der Bundestagswahl. Nimmt man aber mehr Faktoren rein, sowie es Eurostat macht, dann liegen wir im Mittelfeld. Aber auch hier ist immer noch die Eigenheimquote mit das größte Problem in Deutschland. Dies wird sich aber in 30-50 Jahren völlig gewandelt haben.

  • Und wer regiert seit zig Jahren und hat diesem Neoliberalismus die Tür geöffnet? Es waren CDU/CSU, SPD und die FDP! Deshalb grenzt es schon an Realsatire der AfD zu unterstellen, sie sei die neoliberale Kraft in Deutschland
    Wenn sich die SPD so intensiv um eine verfassungskonforme Vermögenssteuer gekümmert hätte wie sie es jetzt bei der Grundsteuer macht sähe es wohl besser für die kleinen Leute aus, aber die SPD hat lieber unter Schröder den Finanzmarkt entfesselt und später den Steigbügelhalter für eine neoliberale Kanzlerin gegeben. Die Reichen verschonen und von arbeitend nach nichtarbeitend umverteilen... da zahlt dann der VW-Facharbeiter schon mal den Spitzensteuersatz und Konzerne teilweise wenig bis garnix! Alles unter der Schirmherrschaft der Genossen der Bosse!

    Ich sehe, wir haben Gemeinsamkeiten in unserer Einschätzung und in unserem Ärger über die Politik der letzten Jahre. Das freut mich erst einmal, ich ziehe allerdings andere Schlüsse daraus als du.


    Erst einmal ist der Begriff von arbeitend nach nichtarbeitend umverteilen geschickt gewählt, da man damit völlig an Bedürftigkeit - für mich einer der Pfeiler von Solidarität - vorbei argumentieren kann. Eine Umverteilung von arbeitend nach nichtarbeitend ist aber beispielsweise auch die Rente, das Kindergeld, die Finanzierung von Schulen, die Kranken- und Pflegeversicherung und vieles mehr. Das Schlüsselwort ist hier, dass diese Menschen etwas von der Gesellschaft brauchen, sie sind also bedürftig in Bezug auf Altersversorgung, Bildung, medizinische Versorgung oder Pflege.
    Wenn ich nun anerkenne, dass es bedürftige Bevölkerungsgruppen gibt, dann bin ich als Teil der arbeitenden Bevölkerung auch bereit, diese zu unterstützen. Zum Teil, weil ich selbst diese Unterstützung einmal erhalten möchte, zum Teil aber auch, weil ich merke, dass ich unverschuldet in einer verdammt glücklichen Lage bin und es als gesellschaftliche Pflicht ansehe, andere, die dieses Glück nicht haben, zu unterstützen.


    Die Politik der letzten Jahrzehnte hat es sich aber zur Gewohnheit gemacht, Bedürftige gegeneinander auszuspielen, während man Unbedürftige verschont, wie du richtigerweise sagst. So wird die Abwicklung der HSH Nordbank je nach Lesart zwischen 10 und 30 Milliarden Euro kosten (Quelle), das ist in etwa vergleichbar mit Heils Rentenvorschlägen bis 2023 (ca. 25 Milliarden) oder der Versorgung von Flüchtlingen inklusive Fluchtursachenbekämpfung für ein bis zwei Jahre (ca. 15 Milliarden p.a.). Genauso werden im Dieselstreit Konzerne mit Milliardengewinnen verschont, während der Wertverlust bei Eigentümern - in der Regel Einzelpersonen - vom Staat in keinster Weise abgefedert wird.


    Nur sehe ich bei der AfD eben, dass sie sich in noch extremerer Weise daran macht, Bedürftige gegeneinander auszuspielen. Ich höre im Alltag extrem wenig von Vermögenssteuer, Steuerflucht, höherem Spitzensteuersatz für die oberen 10%, höherer Erbschaftssteuer, was alles eine Umverteilung von reich nach arm darstellt (immer unter der Voraussetzung, der Staat setzt diese Einnahmen dann gezielt für Bedürftige ein). Nein, ich höre Vergleiche, wie viel Flüchtlinge kosten versus wie viel wir für deutsche Obdachlose ausgeben. Ich sehe Memes von Flüchtlingen mit Smartphones und Rentnern mit Pfandflaschen. Ich sehe im Osten Wahlerfolge, die sich auf eine anti-Immigrations-Rhetorik stützen, ohne dass es klare Pläne für eine wirtschaftliche Belebung dieser Regionen gibt.


    Und ich muss ehrlich sagen, dass ich die Umverteilung von oben nach unten keinesfalls der in der Schweiz Steuern zahlenden Alice Weidel zutraue. Wer ein solches Aushängeschild hat, hat noch vor jeglicher Regierungsverantwortung die Glaubwürdigkeit verloren.

    Ich bin nur wegen euch hier, nicht wegen dem modernen Fußball.

  • :woman_facepalming: Quelle ist von 2013, ich hab dann doch eher auf aktuellere Werte gesetzt. Man sieht wieder der Umgang mit der Quellenbeschaffung aus dem Internet ist einfach nicht dein Ding. Wie bewertest du denn dann die Entwicklung von 2013 bis heute? Ist doch dann eigentlich positiv.
    Beim Median Vermögen steht man übrigens mittlerweile mehr als doppelt so gut da wie die im Artikel genannten Zyprioten

    wenn du nach Wikipedia gehst, wirst du feststellen dass das Medianvermögen der Deutschen seit dem von mir zitierten Artikel aus 2013 und 2017 kaum verändert hat. (+/- ergibt sich ggf. Aus dem Wechselkurs USD/Euro). Du machst dir gerne die Welt, wie sie Dir Gefällt. Und im Zusammenhang ist es völlig Wurscht, ob Deutschland letzter, vorletzter oder drittletzter sind...es kann nicht angehen, dass Deutschland für alle anderen zahlt und die Bürger weniger Vermögen haben, als die Empfänger.

    Einmal editiert, zuletzt von FC-international ()

  • Ich sehe, wir haben Gemeinsamkeiten in unserer Einschätzung und in unserem Ärger über die Politik der letzten Jahre. Das freut mich erst einmal, ich ziehe allerdings andere Schlüsse daraus als du.
    Erst einmal ist der Begriff von arbeitend nach nichtarbeitend umverteilen geschickt gewählt, da man damit völlig an Bedürftigkeit - für mich einer der Pfeiler von Solidarität - vorbei argumentieren kann. Eine Umverteilung von arbeitend nach nichtarbeitend ist aber beispielsweise auch die Rente, das Kindergeld, die Finanzierung von Schulen, die Kranken- und Pflegeversicherung und vieles mehr. Das Schlüsselwort ist hier, dass diese Menschen etwas von der Gesellschaft brauchen, sie sind also bedürftig in Bezug auf Altersversorgung, Bildung, medizinische Versorgung oder Pflege.
    Wenn ich nun anerkenne, dass es bedürftige Bevölkerungsgruppen gibt, dann bin ich als Teil der arbeitenden Bevölkerung auch bereit, diese zu unterstützen. Zum Teil, weil ich selbst diese Unterstützung einmal erhalten möchte, zum Teil aber auch, weil ich merke, dass ich unverschuldet in einer verdammt glücklichen Lage bin und es als gesellschaftliche Pflicht ansehe, andere, die dieses Glück nicht haben, zu unterstützen.


    Die Politik der letzten Jahrzehnte hat es sich aber zur Gewohnheit gemacht, Bedürftige gegeneinander auszuspielen, während man Unbedürftige verschont, wie du richtigerweise sagst. So wird die Abwicklung der HSH Nordbank je nach Lesart zwischen 10 und 30 Milliarden Euro kosten (Quelle), das ist in etwa vergleichbar mit Heils Rentenvorschlägen bis 2023 (ca. 25 Milliarden) oder der Versorgung von Flüchtlingen inklusive Fluchtursachenbekämpfung für ein bis zwei Jahre (ca. 15 Milliarden p.a.). Genauso werden im Dieselstreit Konzerne mit Milliardengewinnen verschont, während der Wertverlust bei Eigentümern - in der Regel Einzelpersonen - vom Staat in keinster Weise abgefedert wird.

    bis hier finde ich die Situation sehr gut analysiert/
    zusammengefasst
    Den 2. Teil sehe ich etwas anders. Vermögenssteuer ist das Neidargument schlechthin, genau so Erbschaftssteuer. Das löst keine Probleme. Spitzensteuersatz rauf geht in die gleiche Richtung, wenn man noch mehr bezahlen soll, investiert man nicht mehr. Richtiger ist es, dass der Spitzensteuersatz erst ab Wesentlich höheren Einkommen greift, die Steuerpflicht nerst mit höherem Einkommen beginnt (Freibetrag hochsetzen) und die Progression zu Gunsten der niedrigeren Einkommen anzupassen.


    Bzgl Weidel und Schweiz. Die in Deutschland erwirtschaftete Erträge werden in Deutschland versteuert. Siehe Doppelbesteuerungsabkommen.

  • wenn du nach Wikipedia gehst, wirst du feststellen dass das Medianvermögen der Deutschen seit dem von mir zitierten Artikel aus 2013 und 2017 kaum verändert hat. (+/- ergibt sich ggf. Aus dem Wechselkurs USD/Euro). Du machst dir gerne die Welt, wie sie Dir Gefällt. Und im Zusammenhang ist es völlig Wurscht, ob Deutschland letzter, vorletzter oder drittletzter sind...es kann nicht angehen, dass Deutschland für alle anderen zahlt und die Bürger weniger Vermögen haben, als die Empfänger.

    fassen wir zusammen: erst behauptest du Deutschland wäre mit Abstand letzter in dem Ranking, nach dem ich das widerlege ist die genaue Platzierung egal und ich soll derjenige sein der sich die Welt macht wie sie ihm gefällt. Interessante Logik. Mit der gleichen Herangehensweise ignorierst du wohl auch die Argumentation von @PoWi0815

  • Es ist entlarvend und gleichzeitig allerfeinste Realsatire, wenn unsere selbsternannten Supereuropäer und Toleranzwächter Alice Weidel vorwerfen, dass sie bei ihrer Lebensgefährtin in der Schweiz lebt.

  • Es ist entlarvend und gleichzeitig allerfeinste Realsatire, wenn unsere selbsternannten Supereuropäer und Toleranzwächter Alice Weidel vorwerfen, dass sie bei ihrer Lebensgefährtin in der Schweiz lebt.

    Wo hat sich wer hier selbst zum Supereuropäer oder Toleranzwächter ernannt? Zeig das mal anhand von konkreten Beiträgen.


    Darüber hinaus habe ich keinen Beitrag gefunden, in dem Weidel vorgeworfen wurde, bei Ihrer Partnerin zu leben, warum auch? Es ging rein um die steuerliche Betrachtungsweise.
    Zeig mir den bitte auch gleich mit.

    2 Mal editiert, zuletzt von MattEagle ()

  • htTps://m.blöd.de/politik/ausland/politik-ausland/verteidigung-oder-zensur-putin-will-das-internet-abschalten-60092840.bildMobile.html


    Absolut nachvollziehbar finde ich...ich würde mir wünschen wir würden den Weg auch gehen. Ich vermute mal das wir beim Zusammenbruch des Netzes ganz dumm aus der Wäsche gucken weil bisher das Thema vernachlässigt wird. Ich mag mich zwar täuschen aber ich fürchte so sieht es aus.
    Sich in der Hinsicht zumindest so "abzusichern" das nicht das Chaos ausbricht wäre schon wünschenswert. Bei dem ganzen Digitalisierungswahn der letzten Jahre wird mir angst und bange :face_with_raised_eyebrow:

    FC im Blut... :FC: :koeln: :dom: :prost:

  • bis hier finde ich die Situation sehr gut analysiert/zusammengefasst
    Den 2. Teil sehe ich etwas anders. Vermögenssteuer ist das Neidargument schlechthin, genau so Erbschaftssteuer. Das löst keine Probleme. Spitzensteuersatz rauf geht in die gleiche Richtung, wenn man noch mehr bezahlen soll, investiert man nicht mehr. Richtiger ist es, dass der Spitzensteuersatz erst ab Wesentlich höheren Einkommen greift, die Steuerpflicht nerst mit höherem Einkommen beginnt (Freibetrag hochsetzen) und die Progression zu Gunsten der niedrigeren Einkommen anzupassen.


    Bzgl Weidel und Schweiz. Die in Deutschland erwirtschaftete Erträge werden in Deutschland versteuert. Siehe Doppelbesteuerungsabkommen.

    Bezüglich Weidel: Das Doppelbesteuerungsabkommen sagt nur, dass bereits in einem Land versteuerte Erträge nicht auch noch im anderen Land versteuert werden. Maßgeblich für die Besteuerung ist allerdings der gewöhnliche Aufenthaltsort (nicht zwingend gleichzusetzen mit dem Wohnsitz), nicht das Land, in dem die Erträge erwirtschaftet wurden. In einer Stellungnahme schrieb Weidel kryptisch "Steuerrechtlich sind die Verhältnisse vollkommen klar definiert, Spekulationen darüber erübrigen sich." Die Spendenthematik hat mein Vertrauen nicht unbedingt bestärkt.


    Nun aber zur eigentlichen Sache, wo wir ja gar nicht so weit voneinander entfernt zu sein scheinen. Deinen Ansatz - Freibetrag hochsetzen - halte ich nicht für falsch, da er geringe Einkommen prozentual stark entlastet.
    Was die Progression angeht, muss ich festhalten, dass der Spitzensteuersatz ja derzeit erst bei 55.000 € zu versteuernden Einkommens für Alleinstehende gilt. Wenn ich mir die Einkommensverteilung anschaue (Quelle), dann verdienen drei Viertel der Vollzeitbeschäftigten diesen Betrag derzeit nicht, würden also davon nicht profitieren.



    Warum sollen Vermögens- und Erbschaftssteuern Neidargumente sein? Ich habe für eine Erbschaft in der Regel nicht selbst gearbeitet und ob jemand, der ein Millionenvermögen angehäuft hat und daraus zu sehr sanften Konditionen Kapitalerträge erhält, wirklich aufgrund seiner Lebensleistung soviel Kohle hat oder doch eher Glück hatte, mag ich nicht beurteilen.
    Ich finde es asozial, diese Menschen nicht deutlich stärker für das Gemeinwesen heranzuziehen als die Mittelschicht.


    Dein Argument "wenn man noch mehr bezahlen soll, investiert man nicht mehr" halte ich nicht für besonders stichhaltig. Anders herum wird ein Schuh draus. Wer viel Geld hat, der investiert mit dem Ziel, eine Dividende zu erhalten. Wenn man herumliegendes Vermögen besteuert, dann motiviert man die Menschen eher, mit ihrem Geld auch etwas anzustellen.
    Wer aber wenig Geld hat, der konsumiert, wenn man ihm mehr gibt, gibt sein Geld also aus. Das klappt besser als jedes Konjunkturprogramm, weil diese Menschen dann auf einmal eine neue Spülmaschine kaufen oder regelmäßig ins Kino gehen.



    Warum sollen wir es uns als Gesellschaft leisten, die oberen 10% (oder 1%?!) zu verschonen mit dem Argument "Neid", wenn andere Menschen, die ihr Leben lang gearbeitet haben oder auch nur in jungen Jahren arbeitslos werden, an der Armutsgrenze leben?

    Ich bin nur wegen euch hier, nicht wegen dem modernen Fußball.