Der Politik-Thread

  • Es wurde hier ja bereits gesagt, dass bestehende Gesetze einfach mal anzuwenden sind, statt sie ständig zu verschärfen. Vielfach geschieht dies nicht, weil die Justiz in Deutschland kaputtgespart wurde.


    Folge ist zum Beispiel, dass ein überlasteter Staatsanwalt trotz klarer Beweislage nichts zur Anklage bringt, sondern das Verfahren einstellt, selbst wenn der Beschuldigte ein Serienstraftäter ist. Hat er halt eine Akte weniger auf seinem überlasteten Schreibtisch, und das Opfer (oder genauer gesagt: die Opfer, Mehrzahl) fühlen sich nur noch verarscht und im doppelten Sinne als Opfer: einmal des Täters, anschließend der Justiz.


    Greift die "Erkenntnis" um sich, dass hier sowieso jeder machen kann, was er will (überspitzt ausgedrückt), fühlt sich der an sich brave Spießbürger irgendwann auch an nichts mehr gebunden.

  • millhouse, du schreibst...


    "Wir leben doch weitaus sicher"...


    In den Augen einiger könnte man das abwandeln in...


    "Wir leben noch weitaus sicher".


    ich habe nicht den Eindruck, dass es sicherheitstechnische nach oben geht, ganz im Gegenteil. Und wie schon geschrieben, viele Berichte, aber auch Beobachtungen, über einzelne städte, Stadtteile, Straßenzüge sagen eben aus, dass es immer häufiger Plätze gibt, an denen man (anders als früher) nicht mehr sicher ist.


    Masterplan? Das kann ich dir sagen, ein Anfang würde nun mit der beweislastumkehr gemacht.


    Als nächstes gilt es die Behörden personell und technisch in der Form auszustatten, dass sie eben nicht so handeln müssen, wie Puppekopp es, zu recht, beschrieben hat.


    ob die Gesetze zu lasch sind oder zu lasch angewandt, ist mir persönlich egal. Fakt ist, das bestreitet ja sogar niemand, dass die Strafen häufig nicht ansatzweise in Relation zum entstandenen Schäden stehen und dann kommt eben auch genau die Gefahr, die von puppekop beschrieben wird, dass die Leute sich irgendwann verascht vorkommen und das Vertrauen verlieren.


    Darüberhinaus sollte konsequenter und schneller abgeschoben werden und hier eben Abkommen (wie auch immer) mit den entsprechenden Ländern getroffen werden.
    Das ist gar nichts gegen ausländer, aber wir haben hier eben schon unsere eigenen "Problemfälle" und da können wir intensivtäter von sonstwoher eben nicht gebrauchen.


    @klebe,
    In meinen Augen ist es nicht populistisch über gewisse Dinge zu sprechen, nur weil man noch nicht in der Situation gewesen ist. Es gibt genügend seriöse Berichte (FAZ, etc.), welche bestimmte missstände belegen (inkl. Übergriffe auf diversen festen). Sicher muss man deshalb nicht mit Angst aus dem Haus gehen? Zu gewissen Uhrzeiten, in gewissen Vierteln sollte man sich jedoch schon Gedanken machen. Und zudem kommt es eben auf die Entwicklung an und die zeigt in meinen Augen nicht gerade nach oben.


    Aber, Leute und darauf möchte ich eigentlich hinaus, jeder hat eben andere sorgen, andere Themen, andere Prioritäten und es gibt eben unterschiedliche Sichtweisen und auch jeweils Experten, welche die eine und auch die andere Sichtweise stützen...daher sollte man eben nicht hingehen und so tun, als sei es total weltfremd oder aus der luft gegriffen, wenn man diese Punkte anspricht.


    In dem Sinne, schönen Abend an alle

    Einmal editiert, zuletzt von MainBock ()

  • Masterplan? Das kann ich dir sagen, ein Anfang würde nun mit der beweislastumkehr gemacht.

    Wenn die Beweislastumkehr im Strafrecht wirklich der Beginn deines Masterplans ist, dann will ich nicht wissen, was danach noch kommt.


    Ist einfach so krass, was hier gefodert wird. Wisst ihr eigentlich, was ihr da schreibt?

    :hennes: Die Herausforderung "Bundesliga mit Köln" ist für einen Spieler etwas vom Größten. Köln ist ein Mythos. :FC:

  • Ist einfach so krass, was hier gefodert wird. Wisst ihr eigentlich, was ihr da schreibt?

    Wir sind ja nicht immer einer Meinung, aber da hast du vollkommen Recht mit. :thumbs_up:

  • h**ps://sieleben.files.wordpress.com/2013/06/1984.jpg


    nerd

    PRO FC, meine Liebe, meine Stadt, meine Partei.


    Skymax (Praeses Emeritus), Ich (Präsident), sharky (Vize), Flykai (Schriftführer), grischa, Heimerzheimer (Ehrenmitglied), caprone, elkie57, winter, Matze86, frankie0815, floedi_82, kölsch, banshee, ManwithnoName, Mittelfeld, effzeh, der Pitter, Hunsrück FC, Je(n)sus, troemmelche71, izeh (Catering), BadischerBock, Salival (Klofrau), Rodi, Die_Macht_am_Rhein (Pressesprecher), Hassenichjesehen (Nummerngirl), lunyTed (Azubi), Kimeo, Olemaus.

  • Ich lasse mir nicht jährlich das Führungszeugnis zeigen. Mir ging es darum im Übrigen nicht, sondern darum, dass ich trotz dieser Erfahrung keine Angst habe auf die Straße zu gehen.

    Ich auch nicht, wenn's einer wissen will, soll er kommen.
    Aber meine Frau hat Angst...meine Schwester ebenso.....die vermeiden es so gut es geht, nachts noch auf der Strasse zu sein (alleine)!!

  • Ich mag diese Pauschalisierung "ihr" nicht, wenn sie zwecks Pseudo-Empörung benutzt wird.


    Allein @MainBock hat dummerweise eine Beweislastumkehr ins Spiel gebracht und ist damit sicherlich ins Absurde, konkreter: die Abschaffung des Rechtsstaates, abgedriftet. Warum dann die Anrede "ihr" benutzen, Millhouse?

  • Es wurde hier ja bereits gesagt, dass bestehende Gesetze einfach mal anzuwenden sind, statt sie ständig zu verschärfen. Vielfach geschieht dies nicht, weil die Justiz in Deutschland kaputtgespart wurde.


    Folge ist zum Beispiel, dass ein überlasteter Staatsanwalt trotz klarer Beweislage nichts zur Anklage bringt, sondern das Verfahren einstellt, selbst wenn der Beschuldigte ein Serienstraftäter ist. Hat er halt eine Akte weniger auf seinem überlasteten Schreibtisch, und das Opfer (oder genauer gesagt: die Opfer, Mehrzahl) fühlen sich nur noch verarscht und im doppelten Sinne als Opfer: einmal des Täters, anschließend der Justiz.


    Greift die "Erkenntnis" um sich, dass hier sowieso jeder machen kann, was er will (überspitzt ausgedrückt), fühlt sich der an sich brave Spießbürger irgendwann auch an nichts mehr gebunden.

    ......genau!
    und kommt sich verarscht vor....seit langem schon!!!

  • http://www.sueddeutsche.de/pol…ray-im-rucksack-1.3604461

    Zitat

    Ob es überhaupt einen bewaffneten Hinterhalt gegeben hat, wird mittlerweile angezweifelt. Die Hamburger Gerichte werden es wohl nicht mehr klären, denn der Polizei ist es nicht gelungen, auch nur einen einzigen Verdächtigen für diesen größten Gewaltvorwurf während des gesamten G-20-Wochenendes zu fassen.

    G20 fliegt der Polizei so langsam aber sicher um die Ohren.


    Liest sich alles verheerend. Und einfach nur traurig.

    :hennes: Die Herausforderung "Bundesliga mit Köln" ist für einen Spieler etwas vom Größten. Köln ist ein Mythos. :FC:

  • Ob und wieviel von der (wie auch immer geartetetn Wahrheit) rauskommt wird noch spannend.

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  • Das die Polizei bei dem Durcheinander auch einige falsche Personen festnimmt ist ja klar. Da hat doch keiner mehr durchgeblickt.

  • Da hat doch keiner mehr durchgeblickt.

    Und selbst wenn man durchgeblickt hätte, verlangt Rechtsstaatlichkeit, dass dem Einzelnen eine individuelle Schuld nachzuweisen ist. So was dauert aber.


    Offenbar erwartet der Kommentator aus der 'Süddeutschen' ratzfatz Ergebnisse, und wenn es die auf die Schnelle nicht gibt, wird so getan, als sei eigentlich gar nichts passiert oder Polizei und Justiz seien unfähig. So einen besserwisserischen Blödsinn bietet in der Medienlandschaft zumeist nur der Herr Jörges vom 'Stern". Der weiß als selbsternannter Experte für alles auch immer, wo der Hase langzulaufen hat und dass alle doof sind - außer ihm natürlich.

  • Offenbar erwartet der Kommentator aus der 'Süddeutschen' ratzfatz Ergebnisse

    Die Polizei sprach ja während/nach dem G20-Gipfel recht schnell von einem Hinterhalt.


    Wenn sie selbst drei Wochen später dann noch keine Belege dafür liefern kann, hätte sie ihre vorschnellen Äußerungen vielleicht etwas zügeln sollen.

    :hennes: Die Herausforderung "Bundesliga mit Köln" ist für einen Spieler etwas vom Größten. Köln ist ein Mythos. :FC:

  • Mein Fazit: Springerpresse verbreitet nur Lügen, der Süddeutschen kann man uneingeschränkt Glauben schenken.
    Sehe ich das jetzt falsch oder habe ich etwas nicht verstanden?


    Man kann sich hier immer wieder den Kopf heißreden. Wer nie in so einer Demo stand und den Lawineneffekt einer, aus dem Kreis begonnenen Affekttat, mitbekommen hat, sollte auch dann nicht urteilen.


    In erster Linie wird, wie immer beim jeweiligen Einsatzteam nach Fehlern gesucht. Wenn die Beamten auf strafrechtliche Indizien reagieren, werden diese natürlich nicht gefunden. Gehwegplatten, Molotovcocktails auf den Dächern...


    Das Allerschlimmste ist, dass sich die im Einsatz befindlichen Beamten, durch solche praxisfremden Paragraphenreiter, die aus dem Jurastudium in die Praxis entlassen werden, im Stich gelassen fühlen.

    Mir doch ejal, ihr kleenen Hasen!

    2 Mal editiert, zuletzt von Hassenichjesehen ()

  • Die Polizei sprach ja während/nach dem G20-Gipfel recht schnell von einem Hinterhalt.

    Die Pressesprecher der Polizei werden sicherlich bundesweit von dir lernen und in Zukunft jede Silbe derart auf die Goldwaage legen, dass sie zunächst der Ausgewogenheit halber Jutta Ditfurt, Christian Ströbele und Andreas Beuth konsultieren, bevor sie ihr ihre Stimmbänder oder eine Tastatur bemühen und womöglich etwas nicht ganz und gar Korrektes in den Äther husten.


    Im Übrigen wüsste ich nicht, inwiefern "Hinterhalt" oder Gründung eines solchen eine juristische Kategorie oder Straftat wäre.


    Aber da du Jurist bist oder zumindest in der Ausbildung dazu, wirst du mir garantiert auf die Sprünge helfen können.

  • Christian Ströbele

    Der Mann, der den Mehringdamm in Berlin, trotz zahlreicher Fahrradwege, den Bürgersteig als solches sein Eigen nennt und auf Hinweise auf die Radwege auch schon mal ein wenig pampig werden kann. Den habe ich sowieso gefressen.

    Mir doch ejal, ihr kleenen Hasen!

    Einmal editiert, zuletzt von Hassenichjesehen ()

  • Die Pressesprecher der Polizei werden sicherlich bundesweit von dir lernen und in Zukunft jede Silbe derart auf die Goldwaage legen

    Warum direkt persönlich werden?


    Man hat sich in der Bewertung eben medial dafür entschieden, von einem Hinterhalt zu reden, den es - offenbar - nicht gab. Wo wäre das Problem, die ersten Aussagen aufgrund der vagen Faktenlage etwas besser abzuwägen?

    :hennes: Die Herausforderung "Bundesliga mit Köln" ist für einen Spieler etwas vom Größten. Köln ist ein Mythos. :FC:

  • Warum direkt persönlich werden?


    Man hat sich in der Bewertung eben medial dafür entschieden, von einem Hinterhalt zu reden, den es - offenbar - nicht gab. Wo wäre das Problem, die ersten Aussagen aufgrund der vagen Faktenlage etwas besser abzuwägen?

    Es war nicht meine Absicht, dich persönlich anzugreifen. Mir gefällt nur diese allgemeine Besserwisserei à la Jörges oder SZ in dem Fall nicht, wenn im Nachhinein, weil im Schanzenviertel nicht das Allerschlimmste passiert ist, Worte kritisiert werden, die in der Hitze des Gefechts oder kurze Zeit danach gefallen sind. Und mal rein auf die Situation bezogen: Wenn sich junge gewaltbereite Männer auf ein Dach eines mehrstöckigen Hauses zurückziehen, ohne dass von einer Flucht ausgegangen werden kann, und es heißt, sie hätten Gehwegplatten mit nach oben geschleppt, dann erscheint der Verdacht eines Hinterhalts doch nicht so ganz abwegig zu sein. Stellt der sich dann im Nachhinein, und das heißt im Laufe der Ermittlungen, als nicht haltbar heraus und es werden Leute ohne Anklage aus der Haft entlassen, hat der Rechtsstaat doch funktioniert.


    Und wie gesagt, juristisch ist "Hinterhalt" ohnehin keine Kategorie.

  • wenn im Nachhinein, weil im Schanzenviertel nicht das Allerschlimmste passiert ist, Worte kritisiert werden, die in der Hitze des Gefechts oder kurze Zeit danach gefallen sind.

    Das Problem ist doch, dass damit ein komplett falsches Bild der Faktenlage gezeichnet wird. Mir persönlich ist es schon ein Dorn im Auge, wenn die Boulevardmedien bereits wenige Minuten nach dem Entstehen eines komplexen Sachverhaltes so tun, als hätten sie die gesamte Wahrheit exklusiv für sich gepachtet. Da brauche ich eben keine Polizei oder keine Politiker, die sich ähnlich verhalten - statt einfach zu sagen, dass man aufgrund der noch nicht überschaubaren Lage ein wenig vorsichtig mit Statements sein möchte.


    Kein Angriff gegen ihn, aber genau daraus speist sich dann eine Angst, wie ich sie etwa bei MainBock zu erkennen glaubte. Man folgt mehr oder weniger blind den Meldungen. Und man ist selbst auch nicht mehr bereit, mal Tage oder Wochen auf Ermittlungsergebnisse zu warten. Das Urteil der Beobachter wird so rasant getroffen, dass es nur in den seltensten Fällen richtig sein kann. Begriffe wie der "Hinterhalt" lösen doch in jedem von uns bestimmte Emotionen aus. Und manch einer reagiert dann eben in der Form darauf, dass er sich ein hartes Eingreifen durch die Polizei wünscht. Mehr noch, die Täter - die es faktisch nicht zu geben scheint - müssen nun aber schnellstmöglich abgeurteilt und mit der ganzen Härte des Gesetzes konfrontiert werden.


    So gehts doch nicht weiter. Wir sind doch in diesem Szenario nur noch der Spielball der Medien. Und - siehe G20 - zunehmend auch noch der Polizei. Insofern wäre es nicht verkehrt, wenn auch in den ersten Statements direkt im Anschluss an schlimme Szenen versucht wurde, die Faktenlage möglichst realistisch darzustellen.

    :hennes: Die Herausforderung "Bundesliga mit Köln" ist für einen Spieler etwas vom Größten. Köln ist ein Mythos. :FC:

  • Wenn die Polizei bzw. ihre Sprecher neuerdings darauf achten müssen, wie insbesondere Boulevardmedien etwas Gesagtes oder Geschriebenes auslegen könnten, dann dürfen sie gar nichts mehr sagen/schreiben. Prompt hagelt es dann aber Kritik, nicht zuletzt von der gegnerischen Seite, die was von Verschleierung oder Verdunkelung faselt. Die Medien oder Teile davon wiederum erfinden ihre News anschließend selber oder sie pinnen irgendeinen Firlefanz aus Twitter ab.


    In solchen Fällen gibt es schlichtweg keine perfekte Kommunikationsstrategie.