Der Politik-Thread

  • Du weichst meiner Frage aus. Ich beziehe mich nur auf das von dir - jetzt schon öfter zitierte - Medium. Findest du, das ist eine gute Quelle, um dich zu informieren? Glaubst du dem geschriebenen? Und findest du, das Ganze ist sachliche Berichterstattung oder eher tendenziöse Meinungsmache?

    man muss vieles Lesen,auch bei den link von mir kann,aber muss man nicht wenn man nicht will,ich lese viele Seiten im Netz,man muss verschiedene Argumente lesen und dann abwegen was man glaubt,leider gibt es nicht viele Seiten oder Bloggs,den größeten z.b.von FAZ hat man ja platt gemacht.
    Das schlimme was ich finde, entweder ist man Links oder Rechts was anders gibt schon nicht mehr,warum gibt kein Politiker mal zu ja es gibt ein Problem mit den ein oder anderen Migranten,sind ja nicht alle schlecht,viele bringen sich ja auch ein.Oder man 2015 einige Sachen falsch gemacht hat weil auch Leute kommen die sich nicht intergieren lassen und wollen.aber die Disskusion lässt man garnicht zu,weil sofort,als rechter oder AFD Anhänger man abgebügelt wird,das finde ich schade :slightly_frowning_face:

  • Fluchtursachen bekämpfen.

    Bin ich dafür...ist aber leider nicht ganz so einfach. Muss man jedoch trotzdem versuchen und anfangen sollte man nicht morgen, sondern am besten gestern.

  • Für mich selber ist das Leben nicht unsicherer geworden...zumindest fühle ich mich nicht so.

    Das meine ich ja. Du kannst zwar Beispiele und Medienberichte heranziehen. Aber ist gerade in Punkto eigene Sicherheit nicht die eigene Wahrnehmung der wichtigste Faktor? Ich kann für mich nicht behaupten, in einem unsicheren Land zu leben, wenn ich mich selbst nicht unsicher fühle. Zumindest geht mir das so.


    Die wenigsten Leute die ich frage, haben eigene Erfahrungen gemacht. Man hört immer nur, was die Leute gelesen oder erzählt bekommen haben. Damit sage ich nicht, dass es keine Fälle gibt. Aber dass diese eben nur einen kleinen Teil der Leute wirklich direkt betreffen. Es wird aber so laut und so tendenziös über diese Fälle berichtet, dass viele denken es handele sich um ein allumfassendes, riesiges Thema.

    Ich finde schon, dass die Leute wissen müssen, wenn jemand, der hierher kommt um Schutz zu suchen, jemanden umbringt (damit meine ich jetzt nicht den letzten Fall, sondern allgemein). Genauso muss die Bevölkerung wissen, wenn ein rechter, einen Ausländer tötet.

    Das sehe ich anders. Für mich ist ein Mord ein Mord und bleibt ein Mord, egal woher Täter oder Opfer stammen. Es ist doch vollkommen egal, ob ich Deutscher, Syrer, Afghane oder Däne bin, ob ich Christ, Atheist, Moslem oder Jude bin: Wenn ich einen Mord begehe, dann bin ich ein Mörder und gehöre bestraft. Wenn ich etwas stehle, dann bin ich ein Dieb und gehöre bestraft. Aktuell steht aber der einzelne Täter gar nicht im Mittelpunkt, sondern meist eher dessen Herkunft. Es hat nicht Mohammed Sözer (frei erfunden), das Individuum, ein Verbrechen begangen. Es war der Flüchtling. Der Syrer hat eines begangen. Und genau damit werden Ressentiments geschürt. So entstehen Vorurteile. Und die führen wiederum zu Szenen wie in Chemnitz oder jetzt in Köthen.


    Ein Mord ist ein Mord und bleibt ein Mord. Dieser wird sicher nicht dadurch gesühnt, dass wir die Tat auf jeden Landsmann des Täters projizieren und auf der Straße in jedem Migranten nur noch den Täter erkennen, den es möglichst schnell zu "beseitigen" gilt. Genau das versucht die AfD mit ihrer Rhetorik aber zu erreichen. Und dem kann man nur begegnen, indem man sich nicht vor diesen Karren spannen lässt.


    Man muss meiner Meinung nach anfangen, Täter wieder zu Individuen zu machen. Pauschalisieren ist der falsche Weg.

    MattEagle‘s Kumpel: „Jedes Mal, wenn ich vom Klo komme, stehen 70 Kölsch auf dem Tisch!“

  • Hmm weiß nicht, klebe. Ich sehe das anders, aber ist auch nicht schlimm.


    Der Punkt, der mich halt einfach irritiert, ist, dass auf der einen Seite von Einzelfällen gesprochen wird (um damit sorgen zu relativieren), während auf der anderen Seite die Furcht vor rechts scheinbar sehr groß ist.


    Wie auch immer...befürchte (leider), dass dieses Thema in Zukunft noch häufiger aufpoppen wird.


    Achso eine Frage habe ich (ist ernst gemeint/nicht polemisch oder sonstwas)...


    Die Tage war ein interessanter Artikel im Spiegel. Der Artikel lautete so ungefähr "das scheitern der USA (oder des Westens) in Afghanistan".


    Fand den Artikel wirklich gut und schlüssig geschrieben. Die Argumente, warum das in Afghanistan (wohl) schief geht, sind die, des eher linksliberalen Spektrums und ich halte sie in dem Fall für richtig und nachvollziehbar.


    Der kardinalsfehler sei gewesen, dass man zu schnell zu viel Geld in die Hände einiger Afghanen gab. Man hat damit Korruption (was in meinen Augen wiederum ein hausgemachtes Problem ist) und am Ende Unzufriedenheit in der Bevölkerung vorangetrieben. Das trieb am Ende Leute in die Hände der taliban, dir wieder erstarkten.


    Kurz gesagt...wir verstehen die Kultur dort nicht, die archaisch geprägt ist und viel mit dem clanwesen etc. zu tun hat.


    In Ordnung, das erschließt sich mir und auch vor dem Hintergrund, den Millhouse oben angesprochen hat -fluchtursachen bekänpfen ubs zwar weltweit- müssen wir überlegen, wie man mit welchen Ländern umgehen muss, UM DIESEN zu helfen.


    Was ich mich jetzt aber als nächstes frage und da bin ich gespannt, wie ihr das seht...


    Wenn wir dort nicht zurecht kommen, weil die Leute ganz anders ticken als wir...wie können die Leute sich dann bei uns wohlfühlen?wie können sie sich integrieren? Ganz ehrlich...das ist ein Punkt, den man nicht unterschätzen darf.
    Ja, wir müssen vermischen Menschen zu integrieren, aber ich glaube, dass viele Menschen gar nicht integrierbar sind, ohne dass wir uns völlig verbiegen und dann eigene Werte komplett über Bord werfen.


    Keine Ahnung, ich bin immer noch der Meinung, dass das alles ein Fehler gewesen ist. Es hätten vor Ort Bewachte und gut versorgte Flüchtlingscamps errichtet werden müssen (so wie damals im Jugoslawienkrieg)...viele Leute hätten sich den teuren und beschwerlichen marsch gespart.
    Die Politik hat hier versagt. Und wenn man schon bei solchen Themen nichts zu Stande bekommt, wie soll das dann bei richtig großen Themen (Armut in Afrika/ naher Osten, Umweltschutz/Umgang mit autokraten) werden...

  • Der Punkt, der mich halt einfach irritiert, ist, dass auf der einen Seite von Einzelfällen gesprochen wird (um damit sorgen zu relativieren), während auf der anderen Seite die Furcht vor rechts scheinbar sehr groß ist.

    Das ist der erste Punkt: Oft heißt es, man würde Taten relativieren, indem man sie individualisiert. Das ist aber ein Trugschluss. Man relativiert ein Verbrechen viel eher, indem man es in einen großen Topf wirft.


    Der Vergleich, den du ziehst, ist meiner Meinung nach auch nicht wirklich zutreffend. In Chemnitz marschieren tausende Menschen und brüllen zu hunderten Rechtsradikale Parolen, weil sie eine Tat auf ganze ethnische Gruppen übertragen. Das ist ja nicht mit der Tat eines einzelnen Menschen vergleichbar. Wenn Migranten anfangen in solchen Massen durch die Straßen zu ziehen und blanken Hass gegen jeden Deutschen offen zur Schau zu stellen, dann werde ich die gleichen Sorgen äußern, die ich auch in Bezug auf Chemnitz geäußert habe. Denn das wäre der geeignete Vergleich.


    Was ich meine: Heute passiert in München ein Mord, morgen vielleicht in Köln, nächste Woche in Hamburg. Diese Taten würden wir eigentlich nie miteinander in Verbindung bringen, wenn es nicht gerade derselbe Täter war. Wenn alle drei Täter gläubige Christen wären, würden wir sie ebenfalls nicht in einem Atemzug erwähnen. Wie verhält es sich aber, wenn die drei Täter Migranten wären? Die Antwort kennst du, und genau das kritisiere ich.

    MattEagle‘s Kumpel: „Jedes Mal, wenn ich vom Klo komme, stehen 70 Kölsch auf dem Tisch!“

  • Wenn wir dort nicht zurecht kommen, weil die Leute ganz anders ticken als wir...wie können die Leute sich dann bei uns wohlfühlen?wie können sie sich integrieren? Ganz ehrlich...das ist ein Punkt, den man nicht unterschätzen darf.

    Mensch ist Mensch. Weil jeder von uns neben seiner individuellen und kulturellen Prägung immer ein natürliches Empfinden für Recht und Unrecht hat. Jeder weiß, was ein Leben lebenswert macht. Jeder hat seine Bedürfnisse, Wünsche und Sehnsüchte. Jeder will die paar Jahrzehnte, die wir nunmal auf Erden haben, bestmöglich nutzen. Dieses Denken und Fühlen ist in uns drin. Da unterscheidet sich der Europäer nicht vom Afrikaner, Amerikaner, Australier oder Asiaten.


    Sprachbarrieren, Anpassungsprobleme, vielleicht tatsächlich die unterschiedliche Herangehensweise an Lebensaufgaben oder die verschieden Interpretation von Recht - das ist dann das, was die Integration ausmacht. Und eben der Punkt, an dem alle Seiten mitarbeiten müssen.

    :hennes: Die Herausforderung "Bundesliga mit Köln" ist für einen Spieler etwas vom Größten. Köln ist ein Mythos. :FC:

  • Millhouse...ich sage dir eines, am Ende wollen wir hier alle dasselbe. Egal ob Bissi weiter links oder rechts, denke wir sind alle vernünftig. Am Ende gibt es einen idealzustand oder einen Zustand, der diesem halt sehr nahe kommt.
    Die Welt ist aufgrund der Globalisierung zusammengewachsen und daher muss ein Interesse darin bestehen (spätestens jetzt), dass es so wenig verfolgte/Hungrige/unterdrückte Menschen gibt, wie möglich. Die Umwelt soll zudem best möglich geschont werden...


    Würde das eintreten, dann wären wir allesamt glücklich. Keiner müsste flüchten, niemand bräuchte leiden.


    Und genau in die Richtung (idealzustand/an das Gute glauben) geht ja auch dein letzter Beitrag.


    Die Frage ist halt...wie realistisch ist das? Ist das alles wirklich so einfach oder bedarf es nicht riesiger Anstrengungen? UND vor allem...sind diese Anstrengungen am Ende erfolgreich.
    Keiner weiß das alles genau, keiner weiß was kommt und deshalb geben wir eben am Ende doch "nur" unsere Meinung wieder.

  • Die Frage ist halt...wie realistisch ist das? Ist das alles wirklich so einfach oder bedarf es nicht riesiger Anstrengungen? UND vor allem...sind diese Anstrengungen am Ende erfolgreich.

    Gerade wir Europäer sollten uns einfach mal klarmachen, dass unser Wohlstand AUCH auf der Ausbeutung diverser afrikanischer Völker basiert. Und das genau genommen nicht seit Jahren oder Jahrzehnten, sondern seit Jahrhunderten. Wir haben uns teils eine Selbstbedienungsmentatlität bei diesen Völkern aufgebaut, die früher oder später dazu führen muss(te), dass a) diese Völker sich wehren oder dass b) durch unseren Einfluss vor Ort irgendwas passiert, was dann zur Flucht der Einheimischen führt.


    Schau dir mal im Supermarkt die langen Regale an Wasserflaschen an. Und dann guck, wie viele davon dem Nestlé-Konzern gehören. Jenem Unternehmen also, das nicht zuletzt in Afrika diverse Grundwasserquellen Jahr für Jahr schröpft, den Einheimischen kaum genug Wasser zum Überleben lässt - sich im Umkehrschluss aber "großzügig revanchiert", indem man im nächsten Ort eine "Schule" baut. Genau genommen nur vier Wände, Flachdach obendrauf, paar Bänke und Tische nebst Tafel rein.


    Dachten wir wirklich, denen vor Ort würde nicht auffallen, wie wir sie ausbeuten?

    :hennes: Die Herausforderung "Bundesliga mit Köln" ist für einen Spieler etwas vom Größten. Köln ist ein Mythos. :FC:

  • Millhouse, das ist korrekt. Die Europäer haben auf der Welt lange Jahre viele schanden getrieben. Als Wiedergutmachung (für viele tote ist das leider nicht mehr möglich)sollte es einen masterplan geben, der den Ländern,hilft, auf die Füße zu kommen.


    In die Überlegungen müssen aber auch noch andere Variablen eingebaut werden und die erwähnst du leider nicHt.


    Ja, Länder/Menschen wurden ausgebeutet, aber eben nicht nur in Afrika. Auch in Asien war das der Fall. Warum kommen die auf die Füße, während im nahen Osten und in Afrika das nicht gelingt?


    Das hat auch was mit den Leuten vor Ort zu tun und wer dies ignoriert, wird eben nie dahin kommen, wo man es eigentlich möchte (der Bevölkerung zu helfen).


    In den Ländern herrscht (genauso wie in Afghanistan zB laut Spiegel Artikel) hohe Korruption. Es ist ja nicht so, als würden da keine Gelder hinfliessen. Die Gelder werden nur nicht sinnvoll eingesetzt...das ist auch eine Wahrheit.
    Eine kleine Minderheit in den Ländern lebt in Saus und braus, während es den meisten dreckig geht. Und das schlimme...die Minderheit hat die Kontrolle und will gar keine Veränderung.


    Was jetzt frage ich dich?


    Es ist auch nicht so, dass nestle dort einmarschiert ist und die Quellen angezapft hat. Die haben das gekauft, denke ich mal...wo ist das Geld? Warum wird es nicht Vg dafür verwendet, unabhängiger vom Ausland zu werden und Gleichzeitig den Standard der Bevölkerung zu steigern?


    Jedes Land auf der Welt war mal arm...jedes Land was heute reich ist, hatte entweder paar Jahre Kapitalismus oder Bodenschätze und fähige Geschäftsleute/Verhandler (araber)...


    Jedes Land/jede Regierung muss sich halt auch mal selbst hinterfragen, ob es genug für die eigene Bevölkerung macht bzw. Ob man überhaupt fähig ist dies zu tun.


    Wenn man es nicht kann, dann bitte...glaube, man würde bei vielen Ländern offene Türen einrennen, wenn man nach Hilfe fragte.


    Nur...flickschusterei bringt nichts...es braucht hier wirklich einen großen masterplan, das ist unumgänglich. Und zudem muss man sich (auch ein großes Thema) überlegen, wieviele Menschen die Erde eigentlich verträgt...das ist kein angenehmes Thema, aber auch um diese Frage kommen wir nicht rum...wenn man es ernst meint.

    Einmal editiert, zuletzt von MainBock ()

  • @Millhouse
    So sieht es aus...leider wird das oft vergessen....womit ich jetzt nicht MainBock meine :grinning_face_with_smiling_eyes:


    Alles gut...glaube darüber gibt es keine zwei Meinungen. Die Europäer haben ausgebeutet und nun muss man was zurückgeben.


    Aber, und das ist meine Meinung, nicht hier, sondern vor Ort.

  • Gerade wir Europäer sollten uns einfach mal klarmachen, dass unser Wohlstand AUCH auf der Ausbeutung diverser afrikanischer Völker basiert. Und das genau genommen nicht seit Jahren oder Jahrzehnten, sondern seit Jahrhunderten. Wir haben uns teils eine Selbstbedienungsmentatlität bei diesen Völkern aufgebaut, die früher oder später dazu führen muss(te), dass a) diese Völker sich wehren oder dass b) durch unseren Einfluss vor Ort irgendwas passiert, was dann zur Flucht der Einheimischen führt.
    Schau dir mal im Supermarkt die langen Regale an Wasserflaschen an. Und dann guck, wie viele davon dem Nestlé-Konzern gehören. Jenem Unternehmen also, das nicht zuletzt in Afrika diverse Grundwasserquellen Jahr für Jahr schröpft, den Einheimischen kaum genug Wasser zum Überleben lässt - sich im Umkehrschluss aber "großzügig revanchiert", indem man im nächsten Ort eine "Schule" baut. Genau genommen nur vier Wände, Flachdach obendrauf, paar Bänke und Tische nebst Tafel rein.


    Dachten wir wirklich, denen vor Ort würde nicht auffallen, wie wir sie ausbeuten?

    die Europäer ( auch aus den EU Topf ) tun ja was und Zahlen in diversen Länder Gelder oder Spenden,nur leider wird duch Korruption,vieles zunichte gemacht,dazu kommt das man mit dubiosen Rebellen oder Regime weiterhin die Ausbeutung in diversen Ländern zuläßt,Nur eins ist sicher wir können nicht alle aufnehmen,wenn man Stück für Stück Leute aufnimmt nicht so wie 2015,da haben viele uneigenützig geholfen,sonst wäre da schon einiges völlig aus dem Ruder gelaufen.
    Wir haben seit Jahren diverse Migranten,die sich nicht eingliedern wollen dazu die Clan's die sich gebildet haben im laufe der Jahre,das hat selbst Merkel mehrmals bis 2011 gesagt ( Bundestagsreden),da war der aufschrei nicht zu hören,wie jetzt bei der AFD oder bei Leuten die kritisch Fragen :face_with_raised_eyebrow:
    Es gibt vieles was man Fragen kann,warum werden zuviele Leute nicht abgeschoben,wie z.b.Bin laden Leibwächter wielange hat das gedauert,oder Piraten aus Somalia oder viele die schon von Anfang an sagen weil sie müssen um ihr Leben fürchten,weil sie selber gemordet haben in ihren Herkunftsland,die Fälle gibt es leider.Der Bamf Scandal ist auch nicht aufgearbeitet,nur weil man 1 Person absetzt,weil das problem war nicht nur in Bremen.Es gibt vieles was aufgearbeitet und benannt werden muss,leider passiert das leider nicht.Jede Disskusion wird abgebügelt mit Rassismus oder AFD Wähler und wer mal was sagt, Momment,der soll sein Job verlieren?!

  • Mainbock, dein Beispiel mit Afghanistan ist interessant - gerade im Zusammenhang mit der von Millhouse angesprochenen Bekämpfung von Fluchtursachen. Denn sind wir realistisch, dann müssen wir leider zu dem Schluss kommen, dass das aus sehr vielen Gründen wohl nicht gelingen wird. Afghanistan kann dafür als Paradebeispiel gelten - wenn auch nicht unbedingt wegen der von dir aus dem Spiegel wiedergegebenen Gründe. Natürlich spielt die Verteilung der Geldmittel und die Korruption eine Rolle, aber im Prinzip ist das Kind schon in den Brunnen gefallen. Denn die Amis und ihre Verbündeten haben das getan, was sie schon öfters getan haben: Sie haben extreme Geldmittel für einen zweifelhaften Krieg aufgewendet, aber dann die viel wichtigeren und um ein Vielfaches günstigeren Investitionen in die Infrastruktur vernachlässigt.


    Nach dem Zurückwerfen der Russen in den 80ern durch Ausbildung und massive Unterstützung der Widerstandskämpfer waren große Teile der Bevölkerung den USA durchaus positiv gesinnt. Hat man danach Geld in die Hand genommen, um dort Schulen, Kindergärten, Straßen usw. zu bauen? Nein, der Russe war vertrieben, damit wurde das Land uninteressant. Man hat es den nun bestens bewaffneten Widerstandskämpfern überlassen, die sich radikalisierten und das Land nun keineswegs modernisieren wollten.
    Die weitere Geschichte ist bekannt und als George W. seinen Rachekrieg nach 9/11 führte, hinterließ er das Land in einem noch größeren Chaos, ohne auch nur daran zu denken, den Menschen dort wirkliche Hilfe zu gewähren. Der Krieg selbst hatte wiederum perverse Unsummen verschlungen, mit dem man problemlos den ganzen Orient hätte flächendeckend mit Schulen ausstatten können - und zwar gleich mehrfach inklusive Lehrkräften für mehrere Generationen.


    Warum ich immer wieder zur Bildung zurückkomme, dürfte klar sein: Ungebildete Menschen sind zumeist von einem sozialen Aufstieg ausgeschlossen. Zudem fehlt ihnen das Wissen, um Parolen, Populismus und Propaganda entsprechend einordnen zu können - eine ungebildete Gesellschaft ist also der perfekte Nährboden für Diktatoren und menschenverachtende Regime. Unser heutiger westlicher Wohlstand für immer noch einen Großteil der Bevölkerung und die politische Partizipationsmöglichkeit für alle wäre ohne entsprechende Bildung nicht möglich.


    Wenn wir also wirklich darüber nachdenken, weiten Teilen der Welt zu helfen, - und selbst wenn es nur aus dem eigennützigen Motiv heraus geschieht, dass die Flüchtlinge nicht zu uns kommen - dann muss das eben viel mehr auf einer strukturellen Eben der Fall sein. Dass aber die Großunternehmen und ihre politischen Erfüllungsgehilfen daran kein Interesse haben dürften, muss ich wohl auch keinem erklären. Dafür sind die Vorteile von billigen Ressourcen und Arbeitskräften zu naheliegend.


    Generell haben wir hier in Europa und in Deutschland in Bezug auf Flüchtlingsströme im globalen Vergleich lange in einer Wohlfühlblase gelebt. Auch aktuell sind die europäischen Länder von den Flüchtlingszahlen her noch nicht im vorderen Bereich zu finden. Dass die Aufnahme von Flüchtlingen Probleme verursachen, das ist unbestreitbar und klar. Dazu gehören unter Umständen auch vermehrte spezifische Straftaten. Nur eine wirkliche allgemeine Verschlechterung der Lebensumstände in DE durch Flüchtlinge wird wohl keiner ernsthaft registrieren können.


    Zum Thema Bildung sei noch angemerkt, dass der Mangel daran auch hierzulande wieder ein verstärktes Problem darstellt. Die Zahl der bildungstechnisch Abgehängten und damit vom sozialen Aufstieg und teilweise auch von der Gesellschaft selbst Ausgeschlossenen nimmt stetig zu und liefert wiederum den Nährboden für dumme Parolen und Populismus. Und gerade Migranten sind besonders von Bildungsarmut bedroht. Wie wichtig es ist, dass unser Bildungssystem entsprechend angepasst wird und wieder mehr Menschen an Bildung partizipieren können, dürfte ebenfalls selbsterklärend sein.

    Difficile est satiram non scribere - Es ist schwierig, keine Satire zu schreiben (Juvenal)

  • Jedes Land/jede Regierung muss sich halt auch mal selbst hinterfragen, ob es genug für die eigene Bevölkerung macht bzw. Ob man überhaupt fähig ist dies zu tun.

    Die Strukturen vor Ort sind halt oft seit Jahrhunderten geprägt. Und so drastisch das auch klingen mag: Gerade in Afrika oder Südamerika gibt es Gesellschaften, die seit Jahrhunderten nichts anderes als Ausbeutung kennen.


    Und natürlich gelingt es nicht von heute auf morgen, solchen Kulturen einen Masterplanung zur Verbesserung der eigenen Lage vorzulegen. Aber das sind Dinge, die uns eben auch nichts angehen. Die Impulse für den Beibehalt oder der Veränderung des Zustandes müssen diese Gesellschaften aus sich heraus schließen. Denn solange sie ein souveräner Staat sind, haben wir da nichts verloren.


    Es wäre aber schon einmal ein Ansatz, diese Völker nicht ausbluten zu lassen, indem wir Gold nehmen und Glasperlen geben. Denn dieses Prinzip gilt ja immer noch. Was zahlen wir für ein Kilogramm Kaffeebohnen? Paar Cent. Mehr nicht. Und davon nehmen wir zehn Stück, mahlen sie, brühen sie auf und verkaufen 0,3 Liter für 6,50 Euro als hippes Getränk bei Starbucks. DAS ist pervers. Und je mehr die fernen Leute an die Digitalisierung angeschlossen sind, desto mehr begreifen sie die Schieflage der Welt - bei der sie auf der falschen Seite stehen.

    :hennes: Die Herausforderung "Bundesliga mit Köln" ist für einen Spieler etwas vom Größten. Köln ist ein Mythos. :FC:

  • Jede Disskusion wird abgebügelt mit Rassismus oder AFD Wähler und wer mal was sagt, Momment,der soll sein Job verlieren?!

    Ich glaube es wäre mal ein Anfang, wenn du nicht jeden deiner Beiträge mit diesem Vorwurf beenden würdest. Hier läuft nämlich eigentlich generell eine sehr sachliche Diskussion, die eben nicht von gegenseitigem Einordnen in linke oder rechte Schubladen geprägt ist.

    MattEagle‘s Kumpel: „Jedes Mal, wenn ich vom Klo komme, stehen 70 Kölsch auf dem Tisch!“

  • Ich glaube es wäre mal ein Anfang, wenn du nicht jeden deiner Beiträge mit diesem Vorwurf beenden würdest. Hier läuft nämlich eigentlich generell eine sehr sachliche Diskussion, die eben nicht von gegenseitigem Einordnen in linke oder rechte Schubladen geprägt ist.

    ich meine ja auch nicht expliziert hier :kissing_face:

  • @LuxBock reloaded Herzlich willkommen im Brett!(auch wenn du schon lange Mitglied bist :D) Schön mal jemanden hier zu haben der über unsere Landesgrenzen hinaus Perspektiven einbringen kann!



    Und ja ich bin da vollkommen bei dir. Die Menschen sind nunmal hier, darüber kann man streiten es ändert jedoch nichts. Es liegt jetzt an uns und unserer Gesellschaft diese Herausforderung, die es ja zweifelsohne ist, zu meistern. Und ich denke wir werden scheitern wenn wir Gruppen ausschließen wollen, stigmatisieren und uns verschließen.

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    Einmal editiert, zuletzt von FC-Roki ()

  • "Nur...flickschusterei bringt nichts...es braucht hier wirklich einen großen masterplan"
    @MainBock
    Ich schätze Dich sehr, aber hier sind wir kplt unterschiedlicher Meinung.
    Denn jedes Land, jede Region, jeder Erdteil bringt vollkommen verschiedene und differente Anforderungen an nötige Hilfe hervor.
    (PS, Südamerika wurde auch ausgebeutet, wie kaum andere Regionen)
    Mit einem Masterplan kommen wir da nicht weiter. Vielmehr müsste man jedes Land einzelnen betrachten, was dort am nötigsten gebraucht wird.
    Und danach wird dann gehandelt. Masterplan? Nein. Bitte nicht.
    Ich bin da mehr bei Millhouse. Der Wunsch nach Hilfe muss aus den Ländern kommen, nicht aus einem Masterplan.


    Und übrigens, die AFD ist nicht rechts.....keinesfalls.
    Die sind schlicht und ergreifend Nazis. Nun, man könnte sagen, keinesfalls alle. Doch, alle. Denn eine Partei, die jemanden wie Höcke und Gauland hat, und diese nicht rauswirft, das sind Nazis.
    Punkt.
    Die Lucke AfD, eurokritisch und gegen Europa, die war wählbar (worüber man sich herrlich streiten könnte). Diese AFD ist eine Schande, für Deutschland, für mich und jeden denkenden Menschen.
    Und das hat nicht mit links oder rechts zu tun. Das ist oder sollte in D eine Prämisse sein.
    Traurig, nach einem Krieg von Ausmassen nie vorher gekannter Grausamkeit und ungezählten Toten (alleine die Sowjets hatten wohl 20 Mios Verlust an Menschenleben, unvorstellbar)
    muss man sich mit solchen Hohlköpfen auseinandersetzen.
    Es macht einen fassungslos.

    Yet the poor fellows think they are safe! They think that the war – perhaps the last of all – is over! / Only the dead are safe; only the dead have seen the end of war.

    George Santayana

    Soliloquies

  • Ein Auszug aus dem Bauern-Thread. Ich finde es passend im Politikthread einmal drauf einzugehen.
    Mein Kommentar war überspitzt und vielleicht auch polemisch, aber es war auf Bauern bezogen und daher entbehrt sich meiner Meinung nach jeglicher Legitimierungsversuch, es ist legitim.


    Ich habe mich im Zuge dessen gefragt, liebe ich mein Land?
    Wer meine Beiträge kennt weiß, dass man mich politisch links einordnen würde. Gerne, ich widerspreche nicht, meine Parteizugehörigkeit bestätigt dies sogar :winking_face: Im Zusammenhang mit dem Wandel unserer Gesellschaft in den letzten 3-4 Jahren entgegen daher viele, nein linke lieben Deutschland nicht. etc. als Teenie hätte ich das sogar noch unterschrieben. Heute sage ich nein, ich liebe Deutschland, was wir hervorgebracht haben in der Technik, Physik, in den Geisteswissenschaft, der Lyrik und vielem mehr man könnte jetzt stundenlang darüber philosophieren. Wir haben etwas in unserer jüngsten Geschichte überwunden und verarbeitet was wahrlich nicht jeder so hinbekommen hätte, auch wenns nicht fehlerfrei verlaufen ist. Wir sind im Herzen Europas ein Anker der Demokratie. Aber bin ich darauf Stolz? Ich habe rein garnichts dazu beigetragen, ich bin froh Teil von diesem zu sein aber nicht Stolz. Gehe ich auf lokale kölsche Ebene könnte ich ebenso ein Loblied der Toleranz singen und genau abschweifen. Ich sehe daher Lokalpatriotismus überhaupt nicht als verwerflich an. Ich sehe es als verwerflich an wenn man eine Überlegenheit aus diesem positiven Gefühl zieht und genau das ist mein verdammtes Problem.

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