Der Politik-Thread

  • Was waren denn die Gründe der SPD, in eben jene Große Koalition einzutreten, die sie am Wahlabend noch vehement abgelehnt hatte?

    In erster Linie Steinmeiers gesabbel das man Verantwortung fürs Land übernehmen müsse-die Rechtsausleger(Seeheimer) haben sich dann durchgesetzt obwohl die Basis es nicht wollte.Die Mitgliederbefragung war dann mal wieder mit Werbung für die Groko gespickt und den OV wurde durch die Blume gesagt das man besser für die Groko stimmt,weil sonst "Vorteile verkleinert würden" -ich drücks mal Diplomatisch aus^^

    Der Fuchs ist Schlau und stellt sich Dumm,bei manch Menschem ist es andersrum....

  • Hmmmm, du bist ja deutlich näher dran, flykai. Ich habe das bislang immer so wahrgenommen, dass es tatsächlich darum ging für das Land in die Regierungsverantwortung zu kommen und anderen nicht das Feld zu überlassen.
    Hier hatte ich die kleine Hoffnung, dass diese Aufgabe bei gleichzeitiger "Erneuerung" (mir fällt nix besseres ein) gelingen könnte.
    Das was du da schreibst (Vorteile verkleinern) wirft dann aber ein anderes Licht auf den Sachverhalt. Es geht ja immer auch um Posten, allerdings würde das für mich dann sehr an Gewicht zunehmen.

    Ejal wat kütt....emme treu :effzeh:

  • Ich habe das bislang immer so wahrgenommen, dass es tatsächlich darum ging für das Land in die Regierungsverantwortung zu kommen und anderen nicht das Feld zu überlassen.

    Es war doch niemand da, dem man das Feld hätte überlassen können. Zuerst wollte man in die Opposition gehen. Dann haben sich aber die Koalitionsverhandlungen gelindnert. Die verbliebenen Möglichkeiten waren die Bildung einer Minderheitsregierung oder Neuwahlen. Und aus dem Zustand heraus war die GroKo dann das für die SPD vermeintlich kleinere Übel, da man mit einem gewissen Selbstbewusstsein in die Verhandlungen gehen konnte. Eben wohlwissend, dass die CDU die anderen Optionen verspielt hatte.


    Dabei hat man aber vergessen, dass die Wahl eine klare Abstrafung der GroKo gezeigt hat. Das konnte allen Beteiligten nur um die Ohren fliegen. Dazu kam dann ständiger interner Streit, insbesondere getragen von der CSU, die ihrerseits nun die Quittung erhalten hat.


    Die GroKo ist endgültig tot. Den Beteiligten ist das auch längst bewusst. Man müsste sich glaubwürdig zusammenraufen, um das noch mal in den Griff zu bekommen. Und zwar mit Taten und Inhalten, die alle gemeinsam vertreten. Alles andere funktioniert nicht. Man kann in einer Regierung nicht die eigene Opposition bilden. Damit zerschreddert man sich selbst und Parteien wie die AfD haben ganz leichtes Spiel. Wenn man gemeinsam regiert, dann muss man auch glaubwürdig einen gemeinsamen Kurs vertreten. Das ist das größte Problem dieser GroKo. Drei Parteien haben in der langen Zeit ihre Individualität verloren und wollten sich zwanghaft profilieren.

    MattEagle‘s Kumpel: „Jedes Mal, wenn ich vom Klo komme, stehen 70 Kölsch auf dem Tisch!“

  • In erster Linie Steinmeiers gesabbel das man Verantwortung fürs Land übernehmen müsse-die Rechtsausleger(Seeheimer) haben sich dann durchgesetzt obwohl die Basis es nicht wollte.Die Mitgliederbefragung war dann mal wieder mit Werbung für die Groko gespickt und den OV wurde durch die Blume gesagt das man besser für die Groko stimmt,weil sonst "Vorteile verkleinert würden" -ich drücks mal Diplomatisch aus^^

    Welche Vorteile sollen dies denn sein? Deine Aussage entbehrt jeder Wahrheit! Sorry, aber genau das ist auch ein Problem der SPD. Da wird demokratisch alle Mitglieder befragt und die Gegner dieser Entscheidung erzählen solche Lügen bis Märchen! Genau dies ist auch ein Problem der SPD. Im Selbstzerlegen war sie schon immer Vorreiter.

  • Fand gestern nur die Ausrede von CSU und SPD, dass die BÜrger in den Gesprächen immer nur gesagt hätten, dass da was auf Bundesebene falsch läuft.....komisch. Es kommt der Eindruck, dass es sich entweder um 2 verschiedene Parteien dann handelt oder dass die Landesthemen nicht richtig verkauft wurden. Aber hey, sind nur die in Berlin Schuld 8)

    No one is born hating another person because of the colour of his skin, or his background, or his religion. People must learn to hate, and if they can learn to hate, they can be taught to love, for love comes more naturally to the human heart than its opposite.

  • Ich habe das bislang immer so wahrgenommen, dass es tatsächlich darum ging für das Land in die Regierungsverantwortung zu kommen und anderen nicht das Feld zu überlassen.

    Naja. In diversen öffentlichen Aussagen vor der Wahl hat sich die SPD aber von der Großen Koalition distanziert und mehrfach angekündigt, in die Opposition gehen zu wollen.


    Dass Rot-Rot-Grün eine realistische Chance auf die Regierungsverantwortung haben würde, war ja nicht zu erwarten. Und wäre dieses Trio wie erwartet am Wahlabend gemeinsam und motiviert in die Opposition gegangen, wäre Merkel zu diesem Zeitpunkt schon Geschichte gewesen. Neuwahlen oder eine Minderheitenregierung hätte sie nicht überlebt. Davon bin ich weiterhin überzeugt.


    Nur leider haben da die Grünen nicht mitgespielt, die plötzlich doch regieren wollten. Und als die nicht durften, wurde dann eben wieder die Große Koalition zusammengezimmert, die eigentlich vorher schon abgewählt wurde und die niemand haben wollte. Gab doch damals Umfragen, wonach irgendwie 33 Prozent der Bürger sich eine neue GroKo vorstellen konnten. Also erschreckend wenig. Tja, und nun haben wir den Salat. Und glaube mir, an dem wird sich bei der CDU und bei der SPD in den kommenden drei Jahren noch manch einer verschlucken.


    Eine motivierte SPD als Oppositionsführer - das hätte ich mir gewünscht. Stattdessen kloppen sich die Sozis den letzten Nagel selbst in den Sarg.

    :hennes: Die Herausforderung "Bundesliga mit Köln" ist für einen Spieler etwas vom Größten. Köln ist ein Mythos. :FC:

  • Fand gestern nur die Ausrede von CSU und SPD, dass die BÜrger in den Gesprächen immer nur gesagt hätten, dass da was auf Bundesebene falsch läuft.....komisch. Es kommt der Eindruck, dass es sich entweder um 2 verschiedene Parteien dann handelt oder dass die Landesthemen nicht richtig verkauft wurden. Aber hey, sind nur die in Berlin Schuld 8)

    für mich generell ein großes Problem der aktuellen Politik:
    SPD: GroKo ist Schuld am schlechten Abschneiden
    CSU: CDU ist Schuld am schlechten Abschneiden
    CDU: CSU ist Schuld am schlechten Abschneiden
    FDP: weiß eh nicht worum es geht


    Gestern konnten die Linken Grünen profitieren, AFD nicht so wie befürchtet, aber in Summe nimmt das doch kein einigermaßen interessierter Wähler ernst.
    Auf eigene Verluste angesprochen kommt ja nahezu bei jedem ein Vortrag, wie viele Prozent ja Partei XY verloren hätte, und dass die sich doch mal hinterfragen sollten warum, usw. In der aktuellen Politik fehlt mir ein wenig der Lichtblick, die zentrale empathische Figur, der man noch halbwegs abnimmt, was sie da erzählt, und bei der man den Eindruck hat, sie stehe hinter dem Parteiprogramm. Es entsteht manchmal der Eindruck, der ein oder andere Spitzenpolitiker ist mehr mit dem eigenen Ego, internen Machtkämpfen,... beschäftigt, als mit dem Regieren. Das ist jetzt eine sehr pauschale Aussage gewesen, der vermutlich nach Stammtisch, Freitag 21 Uhr klingt.

    Einmal editiert, zuletzt von MattEagle ()

  • Es war doch niemand da, dem man das Feld hätte überlassen können. Zuerst ......

    Doch, denn auch bei Neuwahlen wäre die SPD nicht weiter voran gekommen und wenn sie sich an ihr eigenes Wort (Opposition machen) gehalten hätte, dann hätte jemand anderes gemusst. Das meinte ich mit anderen das Feld überlassen.
    Mir wäre die Opposition auch lieber gewesen. Insbesondere weil sich die gewählten Parteien einfach nur lächerlich aus der Verantwortung gestohlen haben. Das war ein furchtbares Theater von CDU, Grünen und FDP.
    Meiner Meinung nach hat die SPD Charakter gezeigt und ist dann doch nach vorne gegangen und das trotz der schlechten Vorraussetzungen. Daher hat mich die Aussage von flykai auch aufhorchen lassen. Vielleicht schreibt er ja noch was genaueres dazu.


    Nachtrag:
    Lese gerade was Milhouse noch geantwortet hat. Der Sargnagel? Ich würde nicht soweit gehen, denn die Partei hat immer noch jede Menge Potential. Das sollte nur endlich mal gehoben werden. Liegt ja an vielen Dingen, wie z. B. der Außendarstellung. Wer sich mal anschaut was die SPD in der großen Koalition geschafft hat, der fragt sich dann doch wie ein so schlechtes Bild entstehen kann.

    Ejal wat kütt....emme treu :effzeh:

    3 Mal editiert, zuletzt von lunyTed ()

  • Wo konnten gestern die Linken profitieren? Gewinne der Grünen und der Linkspartei gingen 1:1 auf Kosten der SPD.

    Stimmt doch: Die Linken gewannen auf Kosten der SPD (aber auch der CSU).
    Oder hältst du ernsthaft die SPD für eine linke Partei?

    Difficile est satiram non scribere - Es ist schwierig, keine Satire zu schreiben (Juvenal)

  • Die SPD interessiert doch keine Sau mehr, oder?

    die SPD ist ein bisschen der HSV der Politik. Bisschen Pech gehabt mit Personalentscheidungen die letzte Zeit, bisschen viel auf externes Gelaber gegeben, ziemlich abgestiegen, aber wenn der Kevin mit denen mal ins Rollen kommt, hält die keiner mehr auf.

  • Im Endeffekt sind das alles scheindebatten. Taktik hin, Taktik her, die Parteien haben einfach das Gespür verloren, welche Themen momentan in der Bevölkerung Priorität haben.


    Das erkennen sie nicht, weil die Leute keine Empathie mehr besitzen. Sie gehen stur einem Weg und schauen nicht links und nicht rechts.


    Die Parteien sollen doch mal erklären, wo man in zehn Jahren mit diversen Themen stehen möchte und wie dies zu erreichen ist. Dann können die Leute auch wieder überlegen, welchem Konzept sie am meisten trauen.

  • Die SPD interessiert doch keine Sau mehr, oder?

    Mich schon...auch wenn sie sich seit Jahren durch diverse Dinge um jede Menge Stimmen gebracht hat.
    Bedeutet nicht das ich ihnen “blind“ nachlaufe und mein Kreuz mache.
    Interessant sind sie für mich dennoch weiterhin...auch weil ich glaube das sie in den nächsten 2-3Jahren einen richtigen “Neuanfang“ starten wird/muß.
    Und immer 100xmehr als Afd(vom Grundsatz her)...Fdp...cdu politisch.

    FC im Blut... :FC: :koeln: :dom: :prost:

  • CDU-Politiker Peter Tauber hat heute auf Twitter des Todes von Erwin Rommel gedacht.


    Bin gespannt, ob er das wirklich war oder ob sein Account gehackt wurde.

    :hennes: Die Herausforderung "Bundesliga mit Köln" ist für einen Spieler etwas vom Größten. Köln ist ein Mythos. :FC:

  • Mich schon...auch wenn sie sich seit Jahren durch diverse Dinge um jede Menge Stimmen gebracht hat.Bedeutet nicht das ich ihnen “blind“ nachlaufe und mein Kreuz mache.
    Interessant sind sie für mich dennoch weiterhin...auch weil ich glaube das sie in den nächsten 2-3Jahren einen richtigen “Neuanfang“ starten wird/muß.
    Und immer 100xmehr als Afd(vom Grundsatz her)...Fdp...cdu politisch.

    Für mich hat sie "links" ihre soziale Seite an die PDS und die Grünen verloren und "in der Mitte" besetzt jetzt die CDU die wichtigen Begriffe. Und die AFD beansprucht wiederum konservative Begriffe, die wir ihr viel zu leicht überlassen, dass man sich ja fast schon entschuldigen muss, wenn man sie originär benutzt.


    Ich erkenne absolut kein SPD-Profil mehr und das Personal schafft es nicht, sympathisch, kompetent und programmatisch aufzutreten und das dann auch noch glaubwürdig.

    :koeln: Wegen dem Brauchtum! :effzeh:

  • Für mich hat sie "links" ihre soziale Seite an die PDS und die Grünen verloren und "in der Mitte" besetzt jetzt die CDU die wichtigen Begriffe. Und die AFD beansprucht wiederum konservative Begriffe, die wir ihr viel zu leicht überlassen, dass man sich ja fast schon entschuldigen muss, wenn man sie originär benutzt.
    Ich erkenne absolut kein SPD-Profil mehr und das Personal schafft es nicht, sympathisch, kompetent und programmatisch aufzutreten und das dann auch noch glaubwürdig.

    Absolut...und so lange sie das nicht hinbekommt wird sie egal was sie anstellt den Turnaround nicht schaffen.

    FC im Blut... :FC: :koeln: :dom: :prost: