Der Politik-Thread

  • darum gings aber grad nicht. Es ging um konkrete Fragestellungen.

    man kann das der AFD nicht vorwerfen, wenn die anderen noch viel schlimmer sind. Doppelmoral.

  • Man sammelst Informationen und bildet sich selbst eine Meinung.

    Genau. Und auf die Frage, wo du deine Informationen beziehst, nanntest du die zitierten Medien. Allesamt kritisch gegenüber der AfD. Und allesamt Teil der angeblich so gleichgeschalteten Mainstream-Presse. Ich denke, du hast durchaus noch andere Informationsquellen, die du aber ungern nennen möchtest, gell?

    MattEagle‘s Kumpel: „Jedes Mal, wenn ich vom Klo komme, stehen 70 Kölsch auf dem Tisch!“

  • man kann das der AFD nicht vorwerfen, wenn die anderen noch viel schlimmer sind. Doppelmoral.

    ("Die anderen sind genau so schlimm" war noch nie ein gutes Argument)


    Du hast ja angegeben, dass der Spiegel -überspitzt formuliert- ein Hort von Lügen und Propaganda gegen die AFD ist, und hier Medien genannt, die Deiner Meinung nach weniger tendenziös berichten. (So hatte ich zumindest die Frage von Klebe und die Antwort von Dir verstanden)


    Meine Frage war, was Du empfindest, wenn eben jene von Dir bevorzugten Blätter in ähnlicher Form über die AFD berichten.
    Wenn ich Deine Antwort ...



    Zitat

    nur weil man ein Medium liest, muss man ja nicht mit allem einverstanden sein, was dort geschrieben steht. Man sammelst Informationen und bildet sich selbst eine Meinung.

    ... richtig verstehe, bist Du mit diesen Artikeln dann ebenfalls nicht einverstanden, sondern bildest Dir ein Meinung aus der Gesamtheit an zur Verfügung stehenden Informationen.


    Woher holst Du denn dann genau die Informationen, die Dich darin bestärken, solchen Berichte und Artikel wie in Spiegel, SZ, Handelsblatt beispielhaft genannt, keinen Glauben zu schenken, sondern trotzdem mit dieser Partei zu sympathisieren.


    Irgendwo muss ja dann medial vermeldet werden, dass das mit dem Treffen in Südafrika, mit den Spendengeldern, mit den ganzen Eklats in Parlaments-Sitzungen so schlimm gar nicht ist? Wenn Du diese von mir verlinkten Artikel ja nicht glaubst. Was ist dann die Quelle Deiner Wahrheit?
    Ich glaube die Antwort auf diese Frage würde mir zumindest helfen, Deiner Argumentation folgen zu können. Bisher wirkt das irgendwie wenig überzeugend. (übertrieben gesagt: "Spiegel ist scheiße, ich lese SZ. Aber wenn dort was AFD kritisches steht, ist das auch scheiße, dann glaube ich lieber XYZ" => was ist XYZ?)


    edit: ich sehe gerade, dass Klebe mein Geschreibsel schön zusammengefasst einen Beitrag über meinem verfasst hat

  • Die Spendenaffäre der AfD oder wahlweise die uminöse Finanzierung des Wahlkampfes mit Hilfe vom Deutschlandkurier und dem Verein der Rechtstaatlichkeit und der bürgerlichen Freiheit zu kritisieren ist Doppelmoral weil andere Parteien auch schon mal Spendenaffären hatten aber rechtspopulistische Aktionen der AfD mit einem Spiegel Redakteur der nicht unerheblich Scheiße gebaut hat zu relativieren geht voll klar. :woman_facepalming:

  • @CobyDick


    Na ja bedingt! Jeder Partei geht es einfach nur noch darum sein Gegenüber schlecht aussehen zu lassen. Um eigene Inhalte wird sich wenig bis gar nicht bemüht. Bestes Beispiel ist die Einigung der EU-Staaten auf 37,5% weniger Co² bist 2030. Dann nörgeln die Grünen rum das ginge nicht weit genug. Selbst wenn man 70% vereinbart hätte ginge es Ihnen nicht weit genug. Nicht weil es so wäre, sondern weil andere es eben beschlossen haben. Verstehst Du wie ich das meine, drücke mich manchmal etwas kompliziert aus? Wenn aber eben diese Grünen dort verhandelt hätten mit dem Wissen das ihre Entscheidung Arbeitsplätze und damit Wählerstimmen kosten könnte, hätten sie es uns ebenfalls als den bestmöglichen Kompromiss verkauft. Kurz gesagt, der gleiche Mist nur andere Mücken. Sorry das war etwas am Thema vorbei! :winking_face:

  • @kalkergeissbock


    Ich versteh dich keine Sorge :slightly_smiling_face: Oppositionspolitik ist nicht immer nachvollziehbar und das was man vorher kritisiert und anschließend macht wenn man selbst in der Rolle der regierenden Koalition ist, ist nicht immer logisch. Liegt aber auch oft daran, dass die Opposition sich nicht mit dem machbaren befassen muss sondern einfach wildwest hanebüchene Forderungen stellen kann, um damit beim Wähler gut anzukommen. Das ist im kleinen wie im großen so.

  • Damit ich auch mal die Lieblingsquelle zitieren kann:http://www.spiegel.de/politik/…edsgericht-a-1186778.html

    Genau darauf habe ich angespielt. Im Wahlkampf hat man bei Nachfragen zu rechtsextremen Positionen auf das Ausschlußverfahren gegen Höcke verwiesen. Dabei war schon damals vollkommen klar, dass dieses nach der Wahl still und leise im Sand verlaufen wird.


    Neben vielen anderen Punkten sieht man daran, dass in der AFD keinerlei Interesse besteht eine Grenze nach Rechts zu ziehen.

  • @LinkeKlebe
    The Times, CNN, Handelsblatt, Manchmal Süddeutsche im Flieger

    Das glaubst du doch selbst nicht.


    The Times = liberal
    CNN = liberal
    Handelsblatt = liberal
    Süddeutsche = linksliberal


    Und durch diese Medien wurde dein Weltbild geprägt? Da ist der Spiegel ja, bis auf gegen das Handelsblatt, ein „rechtes“ Medium.


    You made my day! :thumbs_up:

  • Süddeutsche = linksliberal

    Nur etwas Korinthenkackerei, aber sozialliberal wäre die korrekte Bezeichnung. Sozialdemokratie und Liberalismus sind Grundwerte der BRD und in tief in der deutschen Mitte verankert. Wir leben nicht zuletzt auch in einer sozialen Marktwirtschaft, die CDU und SPD sich auf die Fahnen geschrieben haben - also die Parteien der Mitte.
    Ich erwähne es nur, weil die Begriffe rechts und links zu schnell gebraucht werden. Oder wie will man sonst noch die Linke, die zu großen Teil auch tatsächlich durch linkes Gedankengut geprägt ist, von der SPD abgrenzen, die nun wirklich alles andere als linksgerichtet ist?

    Difficile est satiram non scribere - Es ist schwierig, keine Satire zu schreiben (Juvenal)

  • Apropos Süddeutsche, Spiegel, etc.....Was halten wir denn von der Nummer mit Claas Relotius - Redakteur im Spiegel Gesellschaftsressort - der zugegeben hat im nennenswerten Umfang eigene Geschichten manipuliert und frei
    erfunden zu haben?!


    Und das beim Spiegel?! Meiner Güte, das ist doch keine Pommesbude...Sehr förderlich das Ganze bezüglich der Diskussion Lügenpresse.

  • Und das beim Spiegel?! Meiner Güte, das ist doch keine Pommesbude...

    Bis zu einem gewissen Grad müssen Vorgesetzte ihren Beschäftigten nun mal vertrauen; denn wer will und kann schon in allem, was er beruflich tut, ständig kontrolliert werden? Und dann hatte Relotuis auch noch einen hervorragenden Ruf und mehrere Journalistenpreise vorzuweisen. So was blendet nun mal.


    Das Ganze erinnert in Sachen Blauäugigkeit ein bisschen an den "Stern" und die so genannten Hitler-Tagebücher.

  • Sehr förderlich das Ganze bezüglich der Diskussion Lügenpresse.

    Wobei ich den Umgang des Spiegel mit der ganzen Situation tatsächlich lobenswert finde. Es wurde sehr schnell transparent gemacht und man hat sich mit einigen Artikeln zu dem Thema selbstkritisch damit auseinandergesetzt. Die Lügenpresse-Rufer rufen das auch trotzdem weiter, aber man hat bestmögliche Schadensbegrenzung betrieben. Ich fand die Auseinandersetzung des Spiegel mit der Posse jedenfalls glaubwürdig.


    Natürlich könnte man auch sagen: Hätte man es nicht selbst öffentlich gemacht, wäre es wohl auf anderem Wege dorthin gelangt und dann wäre es nicht kontrollierbar gewesen. Trotzdem: Es gibt genügend Blätter (die Bild sei hier mal als größtes zu nennen), bei denen erfundene Geschichten bzw. Interviews zum journalistischen Einmaleins gehören.

    MattEagle‘s Kumpel: „Jedes Mal, wenn ich vom Klo komme, stehen 70 Kölsch auf dem Tisch!“

  • Ja, nicht nur der Spiegel war blauäugig.


    Ich meine, der gute Mann hat vor einigen Wochen den Reporterpreis für die Reportage "Ein Kinderspiel" erhalten. In der Jury solche "Pfeifen" wie Kleber vom ZDF und Ines Pohl von der Deutschen Welle. Und was wird
    in der Laudatio fest gestellt?! Leichtigkeit, Dichte und Relevanz des Beitrages....Und betont wird - ich zitiere - daß er "nie offen lässt, auf welchen Quellen er basiert".


    Das ist blamabel. Natürlich - sorry Puppekoop - hat nicht die Relevanz der "Hitler Tagebücher", aber die Erinnerungen an diese journalistische Glanzleistung kommt schnell hoch.

  • Und betont wird - ich zitiere - daß er "nie offen lässt, auf welchen Quellen er basiert"

    Jetzt, wo klar ist, dass besagte Quellen erfunden waren, klingt das blamabel. Ich weiß aber nicht, ob es die Aufgabe eines solchen Gremiums ist, die Arbeit eines Journalisten zu überprüfen. Der Mann war gefeiert und galt als äußerst glaubwürdig. Ich glaube nicht, dass man dann dessen angebliche Quelle anruft und erfragt, ob der Mann denn wirklich vor Ort war.


    Das ist Aufgabe seines Arbeitgebers. Der hat es versäumt, seinen Mitarbeiter ausreichend zu überprüfen. Ich denke, der Spiegel wird seinen übrigen Mitarbeitern nun mit einer guten Portion gesunden Misstrauens begegnen. Der Kerl hat damit einiges an Vertrauen gegenüber Journalisten kaputtgemacht, so viel ist klar.

    MattEagle‘s Kumpel: „Jedes Mal, wenn ich vom Klo komme, stehen 70 Kölsch auf dem Tisch!“

  • Wobei ich den Umgang des Spiegel mit der ganzen Situation tatsächlich lobenswert finde. Es wurde sehr schnell transparent gemacht und man hat sich mit einigen Artikeln zu dem Thema selbstkritisch damit auseinandergesetzt. Die Lügenpresse-Rufer rufen das auch trotzdem weiter, aber man hat bestmögliche Schadensbegrenzung betrieben. Ich fand die Auseinandersetzung des Spiegel mit der Posse jedenfalls glaubwürdig.
    Natürlich könnte man auch sagen: Hätte man es nicht selbst öffentlich gemacht, wäre es wohl auf anderem Wege dorthin gelangt und dann wäre es nicht kontrollierbar gewesen. Trotzdem: Es gibt genügend Blätter (die Bild sei hier mal als größtes zu nennen), bei denen erfundene Geschichten bzw. Interviews zum journalistischen Einmaleins gehören.

    Bin ich voll bei dir. Der Spiegel hat das gut gemacht. Transparenz, nach vorne agieren. Selbstkritik - alles den Umständen entsprechend gut umgesetzt. Die Lügenpresse - Rufer wird das trotzdem nicht abhalten, aber ja - der
    Spiegel hat nach heutigem Kenntnisstand das Beste aus einer wirklich schwierigen Situation gemacht.

  • Natürlich - sorry Puppekoop - hat nicht die Relevanz der "Hitler Tagebücher", aber die Erinnerungen an diese journalistische Glanzleistung kommt schnell hoch.

    Ich habe nicht gesagt, die Relevanz sei auch nur annähernd dieselbe. Nur die Blauäugigkeit erinnert ein wenig daran.


    In den Storys von Relotius geriet die Verifizierbarkeit der Quellen zudem deutlich schwieriger als bei den Adolf-Kladden, wo eine relativ popelige Materialuntersuchung durch das BKA ausreichte, um sie als Fälschung zu entlarven.


    Was die Laudatio anbetrifft: Sie stellt (leider typischerweise) auf das ab, was heute im Journalismus besonders wichtig zu sein hat: auf Sprache, Aufbau und Stil. Der Informationsgehalt spielt offenbar keine so große Rolle mehr, eher das sprachliche "Gesamtkunstwerk". Oder wie es einmal ein schon älterer Journalist, dessen Name ich jetzt leider nicht parat habe, sinngemäß sagte: Die Jungen von heute können deutlich besser schreiben als wir damals. Dafür konnten wir besser recherchieren.

  • Und das beim Spiegel?! Meiner Güte, das ist doch keine Pommesbude...

    Dass all das gerade beim Spiegel passiert, ist die eigentliche Sensation. Denn der Spiegel verfügt über ein extrem feinmaschiges Netz an Redakteuren, die jeden geschriebenen Artikel mehrfach lesen sowie hinsichtlich möglicher inhaltlicher Fehler überprüfen. Da wird eigentlich nichts dem Zufall überlassen.


    Wie es nun dazu kommen konnte, dass ein Journalist dennoch gefälschte Artikel veröffentlichen konnte, ist nun die Frage.

    :hennes: Die Herausforderung "Bundesliga mit Köln" ist für einen Spieler etwas vom Größten. Köln ist ein Mythos. :FC:

  • Bis zu einem gewissen Grad müssen Vorgesetzte ihren Beschäftigten nun mal vertrauen; denn wer will und kann schon in allem, was er beruflich tut, ständig kontrolliert werden? Und dann hatte Relotuis auch noch einen hervorragenden Ruf und mehrere Journalistenpreise vorzuweisen. So was blendet nun mal.
    Das Ganze erinnert in Sachen Blauäugigkeit ein bisschen an den "Stern" und die so genannten Hitler-Tagebücher.

    oder ums mal ins Sportliche zu übersetzen erinnert das an die Herren Schmadtke und Scheinheiliger hier^^

    Der Fuchs ist Schlau und stellt sich Dumm,bei manch Menschem ist es andersrum....