34. Spt: FC - FSV Mainz 05 2-0 (20.05.17/15.30)

Zitat von iwrestledabearonce

?wohl eher noch völlig verkater

Nöööö, ich hab nen gassi , da bleibt kein Kater freiwillig frecher
Wir hatten uns gestern kurz über die Möglichkeit der CL-Quali unterhalten und irgendwie nicht bedacht das der Verlierer der Spiele in die EL-Gruppenphase darf.

ALLEZ FC

Hammergeil.
Die landen in China und die machen dort in 2 Minuten mehr Fotos von den Spielern als vorher bei uns in der ganzen Saison.
Subotic musste sich die Reise auch noch antun.

Ist doch ständig mittlerweile zu sehen. Zum deutschen Schriftzug gibt es bei einigen auch noch nen chinesischen.

AUFERSTANDEN AUS RUINEN

Vor fünf Jahren kam der FC Bayern München zu einem Auswärts-
spiel nach Köln. Es war der letzte Spieltag der Saison 2011/2012,
einer Saison, die ein echter Kölner Fan niemals - sollte er sich
auch noch so mühen - aus dem Gedächtnis bekommen wird. Der
FC - wie üblich mit einigen Ambitionen und einem neuen Trainer
gestartet - hatte eine Chaossaison durchlitten wie nie zuvor.
Das Präsidium unter Wolfgang Overath hatte im November 2011
auf höchst unrühmliche Weise demissioniert. Der Trainer Solbakken-dessen Trainigsmethoden und taktische Einstellung gelinde gesagt umstritten waren - war gefeuert worden. Die finanzielle Lage als angespannt zu bezeichnen wäre seinerzeit als Euphemismus des Jahrzehnts durch gegangen. Der 1.FC Köln, der erste Bundesligameister war am Ende und nach dem glatt verlore-
nem Spiel gegen den FC Bayern war der FC auch abgestiegen.

Ohne Publikumsliebling Lukas Podolski - der wurde flugs gen Arse-
nal verscheuert um den Betrieb überhaupt noch aufrecht erhalten
zu können - startete man in der zweiten Liga und belegte einen
fünften Platz. Was - sieht man die Umstände - nicht einmal so
schlecht war. Der neue Trainer Holger Stanislawski ging dann aber
aus freien Stücken. In einer Art Posse, die man gerne als typisch
Kölsch verortet, auch wenn die Kölner damit nichts zu tun hatten.

Der Abgang von Stanislawski war aber nicht ein weiterer Baustein
des Zerfalls, sondern entpuppte sich als wahrer Glücksfall. Denn
sein Nachfolger wurde ein zunächst skeptisch beäuger Österreicher
namens Peter Stöger. Ehemaliger Nationalspieler und Meistertrai-
ner der Wiener Austria. Stöger stieg mit dem FC umgehend auf,
Stöger hielt im ersten Jahr den FC in der Liga, souverän in der
Liga. Im zweiten Jahr noch ein bisschen souveräner - und dann kam die Saison 2016/2017.

Am letzten Spieltag dieser Saison kam es zum Showdown. Der FC
"ante portas Europa". Mit einem Sieg würde es reichen, das konnte
man schon vorher erahnen, denn dem vor dem FC plazierten SC
Freiburg traute man in München nicht allzuviel zu. Sechster Platz,
das schien das möglich.
Der FC wurde 5ter am Ende. Denn er schug Mainz verdient und
parallel ging Freiburg - wie erwartet - in München baden. Und die
Hertha aus Berlin ging - und das war weniger erwartet - ebenfalls
baden, 2:6 ausgerechnet gegen Kölns bitteren Rivalen Leverkusen.
An diesem Maitag passte dann wahrlich alles.

Der Sieg gegen Mainz markierte nicht nur das Erreichen des Euro-
papokals, er ist auch der vorläufige Höhepunkt eines Weges,
dessen Beschreiten dem FC Köln nur wenige Auguren nach der un-
rühmlichen Saison 2011/2012 zugetraut hätten. Von Medien, pro-
fessionellen Beobachtern und gegnerischen Fans in aller Regel-
mässigkeit und oft mit beträchtlicher Häme wahlweise als "Chaos-
klub", als "Karnevalsverein" und ähnlichem beschimpft, hat dieser
Verein eine Wandlung vom Saulus zum Paulus erlebt wie sie wohl
selten passiert ist. Statt eines Präsidiums, das sich an Vierjahres-
plänen und zukünftigen sportlichen Grosstaten ergötzt(und dabei
Schulden aufhäuft wie der sprichtwörtliche Major) gibt es heute
einen Vorstand, dessen Hauptaufgabe das wohltuende Schweigen
zu sein scheint. Statt unfähiger Sportdirektoren gibt es heute
einen Mann wie Jörg Schmadtke, der so überragend wie zurück
haltend seinen Job ausübt. Statt Schaumschlägern und Anhängern
verquerer Taktikübungen wie Daum und Solbakken gibt es einen
Trainer wie Stöger, der die Mannschaft in beispielhafter Ruhe
auch einmal durch schwereres Wasser führt. Und statt einer Mann-
schaft voller Abkocher, die nur sich selber kennen, spielt eine
Truppe, der man abkauft, daß sie für den FC Köln spielen.

Der wohltuende Wandel in Köln färbt gar auf die Anhänger ab. Sie
sind zwar immer noch verrückt, aber sie sind zurückhaltend ver-
rückt. Statt wahlweise Himmelhochjauchzend und zu Tode be-
trübt zu sein, ist der FC Fan auf eine fast schon unglaublich an-
mutende Weise(wenn man es vorher gekannt hat) zum gepflegten
Understatement bereit.

Mit der sportliche Gesundung einher, ging die wirtschaftliche Ge-
sundung. Der FC - 2012 finanziell klinisch tot - meldet sich zurück
in Gewinnzonen. Wird positives Eigenkapital ausweisen. Sprengt
nie da gewesene Umsatzhöhen.