• Aber eins muss ich schon sagen, finde den Titel daneben und unpassend.

    Wieso? Diewand hat den Titel doch selbst so gewählt.

    No one is born hating another person because of the colour of his skin, or his background, or his religion. People must learn to hate, and if they can learn to hate, they can be taught to love, for love comes more naturally to the human heart than its opposite.

  • Und mein Kumpel hätte dann gesagt "Hab ich schon, weiter geht's nit" :winking_face:
    Er war auch mal in ner Kneipe, die Bedienung reichte die Getränke an die Runde und konnte den am hintersten Eck nicht erreichen. Da meinte sie " Oh sorry , so lange sind meine Arme nicht"
    Er meinte dann zu ihr "Ja, das Problem kenne ich" :face_with_tears_of_joy:

    Ja so ähnliche Geschichten hab ich auch schon erlebt. Zum Beispiel waren wir mal auf Sauftour in einer belebten Fußgängerzone. Da meinte einer von uns es wäre total witzig einen Rollstuhlfahrer anzuhalten mit den Worten "ey hier ist Fußgängerzone, absteigen und schieben" - da dachte ich nur scheiße das gibt richtig Stress aber der Rollstuhlfahrer hat sich halb schlapp gelacht

  • Hab zwei Fragen:


    1) Wie steht ihr zum Thema Sterbehilfe und hat sich die Antwort vielleicht durch die Schicksale verändert?
    Das ist ein Thema was mich selber um treibt und mich wirklich wütend macht, dass 600 Pappenheimer, meist noch mit Verbindungen zur Kirche, dass für alle anderen entscheiden dürfen.


    2) Vor kurzem wurde ja für das Behindertenteilhabegesetzt debattiert. Muss zugeben, dass ich davon sehr spät erst erfahren habe und in dem Thema gar nicht drinnen bin. Wie würdet ihr die Situation in Deutschland einschätzen? Wo kann man was verbessern? Gibt es Hilfen bei der Freizeitgestaltung außerhalb von Freunden/Bekannten?

    zu 1.
    Sehr schwierig für mich. Liegt daran, das ich gläubiger Katholik bin. Aber trotzdem beschäftige ich mich damit.
    Wenn die Schmerzen zu stark sind, ich vollkommen deprimiert bin, in meinen schwarzen Stunden also.
    Dann aber scheint die Sonne wieder, irgendwas bringt mich zum lachen, oft genug der FC und das Brett hier, und ich habe wieder Hoffnung auf den nächsten Tag.


    zu 2. Dies Gesetz ist vor allem eine Hilfe in finanzieller Form.
    Wir dürfen mehr Geld behalten, aber ehrlich, wer hat das schon?
    Was viel wichtiger wäre, ein Gesetz das Städte und öffentliche Einrichtungen verpflichtet, behindertengerechte Zugänge und Toiletten zu haben, die Bordsteine abzusenken, die öffentlichen Verkehrsmittel zugänglich zu machen ohne betteln zu müssen reingehoben zu werden.
    Das wäre toll.
    Als ich noch einigermassen laufen konnte, war ich in den USA. Da ist das schon lange Gesetz.
    So müssen Museen und alles öffentliche behindertengerecht sein.
    Ist bei uns auch geplant, aber erst weit nach 2020...
    Dabei sind bereits über 10% der Gesamtbevölkerung so behindert, das sie Hilfsmittel brauchen. Und durch die Altersentwicklung wird sich das noch zuspitzen.


    Im übrigen, ich bin nicht behindert. Ich habe Einschränkungen, ich kann nicht mehr wie ich will, ich habe Schmerzen (Wer hat die nicht, wenn er älter wird, alt werden ist halt nix für Feiglinge....) ich sitz im Rolli, aber Behinderungen sind das für mich nicht.
    Ich lebe noch.
    Behindert bin ich für die Gesellschaft. Die mich oft abschätzig ansieht und schlimmer noch mitleidig.
    Das macht mir zu schaffen. Ich will kein Mitleid. Ich will Anerkennung als Mensch. Das allerdings bekomme ich nur von meiner Familie.

    Yet the poor fellows think they are safe! They think that the war – perhaps the last of all – is over! / Only the dead are safe; only the dead have seen the end of war.

    George Santayana

    Soliloquies

  • @Der Frühling


    Bei mir ist es auch so, das es stark variiert in den Träumen, manchmal laufe ich, mal ist alles wie früher, manchmal ist alles wie heute. Muss sagen, bei mir ist es nach dem aufwachen egal was ich geträumt habe das macht keinen großen unterschied…


    @FC-Fan


    Zum Thema Sterbehilfe kann ich beide Seiten inzwischen noch besser verstehen. Einerseits wünsche ich mir die Möglichkeit auch, sollte es bei mir noch schlimmer werden. Andererseits würde das einen enormen Druck ausüben, dieses auch in Anspruch zu nehmen. Schon heute wird meine Frau gefragt warum ich bisher noch nicht nach Holland zur Sterbehilfe gefahren bin. Das würde sich noch verschärfen, und den Druck auf die Behinderten noch erhöhen. Ähnlich ist es ja schon bereits mit den angedachten Test für Behinderungen bei Schwangeren. Dort hört man ja auch schon die ersten Stimmen,dass diese Testspflicht werden sollen und wenn sich jemand dann trotzdem für ein behindertes Kind entscheidet, keine Unterstützung der Krankenkasse mehr stattfinden soll.


    Zum Thema Gesetze: Deutschland hängt meilenweit hinter anderen Ländern her. Gab auch schon mehrere Ermahnungen der UN.


    Dies wird mit dem neuen Gesetz noch verschlimmert. Viele haben dann nicht mehr die Möglichkeit zu Hause zu wohnen sondern müssen in heime zwangseingewiesen werden

  • Fühlt ihr euch denn hier, wo euch und eure Behinderung keiner kennt, freier oder "normaler"?

  • Caprone, ich fühle mich überall normal.
    Frei nicht mehr, da ich eben an gewisse Einschränkungen gebunden bin.
    Ich würde so gerne wieder laufen können und ich ertappe mich, der ich wirklich nicht neidisch bin, immer öfter dabei, neidisch auf jemanden zu schauen der läuft.
    Ob jemand meine Behinderung kennt, hat für mich keinen Einfluss darauf wie ich mich fühle, sondern nur darauf wie er sich fühlt.
    Ich muss mit mir klar kommen, was schwer genug ist.
    Und was ist schon normal? Wer definiert das?
    Ehrlich, ich traue mich nicht zu sagen ich sei normal (Schon gar nicht als FC Fan von Geburt an....)

    Yet the poor fellows think they are safe! They think that the war – perhaps the last of all – is over! / Only the dead are safe; only the dead have seen the end of war.

    George Santayana

    Soliloquies

  • Schon heute wird meine Frau gefragt warum ich bisher noch nicht nach Holland zur Sterbehilfe gefahren bin. Das würde sich noch verschärfen, und den Druck auf die Behinderten noch erhöhen.

    Sind das mehrheitlich bösartig gemeinte Fragen? Gibt es viele Behinderten-Hasser in Deutschland?


    Die Frage an sich stelle ich mir auch, aber nicht weil ich was gegen Behinderte habe, sondern weil ich mir da immer selber vorstelle, wie ich das schaffen würde. Ich weiß es natürlich nicht. Man kann da nur von seinem bisherigen Naturell ausgehen. Deshalb ist es immer schön einen Austausch zu haben und von Erfahrungen zu lernen.
    Ich fände eine rechtlich Absicherung gut, dass wenn, man die Möglichkeit auch hätte.

  • Als das Thema mit diesem Gesetz kam, wurde eine Richterin hier aus Trier bei Spiegel TV begleitet.


    Sie sitzt im Rollstuhl und ist auf 24 Stunden Betreuung angewiesen. Sie arbeitet als Richterin und kann von ihrem Gehalt fast gar nichts behalten, da das für die Pflege und alles drauf ginge.


    stern.de/tv/bundesteilhabegesetz--wegen-der-eingliederungshilfen-duerfen-behinderte-weder-gut-verdienen--noch-sparen-6832532


    Sparen ist (war) wohl auch nicht möglich, da sie keine Summen sparen dürften.
    Und zum Thema Partner sagte sie, dass sie sich schon so etwas wünschen würde, aber dieser dann, wenn sie zusammen ziehen würden, dann auch für sie finanziell mit aufkommen müsste.

    No one is born hating another person because of the colour of his skin, or his background, or his religion. People must learn to hate, and if they can learn to hate, they can be taught to love, for love comes more naturally to the human heart than its opposite.

  • Beim Link-Titel bekomme ich wieder das kotzen. Typisch Stern.


    Ist immer die Frage was die Gesellschaft bezahlen soll/muss.

  • Wieso? Diewand hat den Titel doch selbst so gewählt.

    Die Frage ist eher, wie der Titelgeber reagiert hätte, wenn ein User ihn mit dieser Formulierung angesprochen hätte.

    MattEagle‘s Kumpel: „Jedes Mal, wenn ich vom Klo komme, stehen 70 Kölsch auf dem Tisch!“

  • Die Frage ist eher, wie der Titelgeber reagiert hätte, wenn ein User ihn mit dieser Formulierung angesprochen hätte.

    Ist wie bei dunkelhäutigen... Die belegen sich selbst auch mit Bezeichnungen die sonst als Beleidigung gelten
    :winking_face:


    Im Ernst, dass was die Autokorrektur da ich mich selbst tatsächlich manchmal so bezeichne. Ich versuche es mal zu ändern
    Zu deiner Frage:
    Wenn Freunde mich so nennen ist das übrigens ok für mich. Wenn es jemand im Spaß sagt auch. Wenn mich jemand damit bewusst herabwürdigen will nicht.

    Einmal editiert, zuletzt von Diewand ()

  • weswegen bekommst du das kotzen?


    Und die Gesellschaft kostet das aktuelle System deutlich mehr.

    wegen-der-eingliederungshilfen-duerfen-behinderte-weder-gut-verdienen--noch-sparen


    Das ist wieder so reißerisch falsch geschrieben. Warum sollen die nicht gut verdienen noch sparen dürfen? Es gibt kein Verbot dafür.
    Übertragen könnte da auch stehen: Wegen Hartz IV Gesetzte dürfen Arbeiter nicht viel verdienen noch sparen.


    Was meinst du genau, dass das aktuelle System deutlich mehr kostet? Kenne mich da nicht so aus.

  • wegen-der-eingliederungshilfen-duerfen-behinderte-weder-gut-verdienen--noch-sparen
    Das ist wieder so reißerisch falsch geschrieben. Warum sollen die nicht gut verdienen noch sparen dürfen? Es gibt kein Verbot dafür.
    Übertragen könnte da auch stehen: Wegen Hartz IV Gesetzte dürfen Arbeiter nicht viel verdienen noch sparen.


    Was meinst du genau, dass das aktuelle System deutlich mehr kostet? Kenne mich da nicht so aus.

    Naja mit Hartz IV kannst du es nicht vergleichen. Die Leute gehen ja nicht arbeiten.


    Das System kostet deswegen mehr, weil der Anreiz zur Arbeit zu gehen komplett genommen wird. Ob man arbeitet oder nicht, am Ende bleibt gleich viel übrig, da man eben weder sparen noch verdienen darf. Das ist nicht reißerisch falsch.


    Man geht also rein aus Spaß an der Freude zur Arbeit. Jeder sollte sich mal hinterfragen, ob er das machen würde.
    Die Kosten bleiben aber die gleichen. Nur entfallen eben die Steuer Einnahmen und sozialbeiträge die man haben würde, wenn die behinderten wenigstens arbeiten gehen würden. Also kostet das aktuelle System deutlich mehr.

  • Naja mit Hartz IV kannst du es nicht vergleichen. Die Leute gehen ja nicht arbeiten.


    Das System kostet deswegen mehr, weil der Anreiz zur Arbeit zu gehen komplett genommen wird. Ob man arbeitet oder nicht, am Ende bleibt gleich viel übrig, da man eben weder sparen noch verdienen darf. Das ist nicht reißerisch falsch.


    Man geht also rein aus Spaß an der Freude zur Arbeit. Jeder sollte sich mal hinterfragen, ob er das machen würde.
    Die Kosten bleiben aber die gleichen. Nur entfallen eben die Steuer Einnahmen und sozialbeiträge die man haben würde, wenn die behinderten wenigstens arbeiten gehen würden. Also kostet das aktuelle System deutlich mehr.


    Das hast du aber bei den nicht-behinderten genauso. Warum soll jemand von Hartz IV wegkommen und arbeiten gehen und dann einen Job knapp über Mindestlohn annehmen von dem nicht viel mehr bleibt als bei Hartz IV?
    Das ist finanziell betrachtet eine sehr ähnliche Sache. Deshalb ist es auch reißerisch falsch. Jeder darf so viel verdienen wie er möchte. Nur man fällt aus der Sozialzahlungen raus. So soll es aber auch generell sein, auch wenn man sich über die Parameter streiten kann. Hilfe soll der bekommen, der Hilfe benötigt.
    Die Arbeit ist ja auch ein wichtiger Teil im Leben. Das gibt einem ja auch ein gutes Gefühl.


    Kenne mich da bei den Lohnkosten einer Hilfe nicht aus, deshalb antworte ich mal aus meiner Logik heraus und du kannst dann sagen ob die falsch ist, weil du da einen Überblick hast:
    Wenn die nicht arbeiten, dann fehlen Steuereinnahmen. Das ist klar.
    Wenn man die Assistenz bezahlen würde (teil oder komplett), dann würde das Geld doch auch fehlen bzw ausgegeben werden.
    Ist das, rein rechnerisch, nicht mehr Geld?


    Dann würde ja wieder das Argument kommen was "Arbeiten" für die Menschen auch bedeutet, neben dem finanziellen.
    Und da ist es für mich eine Frage an die Gesellschaft, was man bezahlen soll. Ich finde es wichtig, dass man dieses Gefühl einigen nicht verwehren sollte.

  • @FC-Fan
    Nur ganz kurz
    Die assisstenz wird ja ohnehin benötigt. Nur weil derjenige nicht arbeiten geht braucht er ja trotzdem Hilfe in dieser Zeit. Die assisstenz und er sind in der Zeit dann halt zuhause statt bei der Arbeit.
    Somit wird nichts gespart


    Eventuell kommt es dann zu Depressionen und Alkoholkonsum was sogar noch zusätzliche Kosten bedeutet

  • Die assisstenz wird ja ohnehin benötigt. Nur weil derjenige nicht arbeiten geht braucht er ja trotzdem Hilfe in dieser Zeit. Die assisstenz und er sind in der Zeit dann halt zuhause statt bei der Arbeit.
    Somit wird nichts gespart

    Aber eben auch nicht mehr ausgegeben. Geht ja auch um die Erstattung für die Kosten, wen derjenige (gut) verdient.