• Mal was ernstes von meiner Seite:


    Behinderung oder Beeinträchtigung ist natürlich auch Ermessenssache und liegt im Auge des Betrachters.
    Ich meine, wer kennt das nicht. Man guckt in erster Linie auf sich selbst, und bei jeder kleinsten Krankheit
    zieht einen das runter.


    Ganz zu Schweigen wenn man was größeres habt wie Ihr.
    Ich fühle mich dagegen wie ein kleines Licht wenn ich mit meinen Wehwehchen innerlich rumjammere...


    Aber letztendlich muss man (egal was man hat) auch wieder die Gesamtsituation aus meiner Sicht betrachten.
    Hatte in einen meiner ersten Posts in diesem Thread ja geschrieben, wo ich ansetzen würde.


    Hatte es an anderer Stelle gestern gepostet. Ein ehemaliger Jugendfreund von mir hat seit ca. 2-3 Jahren einen Gehirntumor,
    und ist jetzt in einem Hospiz. Dieses mit knapp 40 Jahren.
    Will damit sagen, auch wenn es vielleicht ein schlechter oder unangemessener Trost ist:


    Es gibt Menschen, denen geht es noch viel schlechter

  • Falsch, es ist andersrum. Die Poldi-Hater sind nicht normal.

    Lol....dozoo sach isch nix.......isch maaach dä jung

    Yet the poor fellows think they are safe! They think that the war – perhaps the last of all – is over! / Only the dead are safe; only the dead have seen the end of war.

    George Santayana

    Soliloquies

  • mmh...irgendwie hab ich das Gefühl wir reden einander vorbei.


    Es gibt doch vereinfacht 3 Möglichkeiten:
    1) zu Hause bleiben mit Assistenz
    2) arbeiten und die Assistenz mit einem hohen Anteil mitbezahlen
    3) arbeiten und die Assistenz bezahlt bekommen.


    Beim zweiten Fall, versteh ich dich so, dass man die Lust verliert und zu Hause bleiben könnte. Dann fehlen die Steuer und Sozialabgaben. Richtig?
    Wenn man den dritten Fall nimmt, wovon ich ausgehe, dass das gewünscht wäre, ist es so, dass der Staat mehr bezahlen muss als jetzt schon.
    So, jetzt ist die Frage wie teuer eine Assistenz für den Staat wäre?!!? Ist die teurer als das was an Steuern und Sozialabgaben reinkäme?


    Das ist eine rein ökonomische Sichtweise. Das was du mit den psychischen Gefahren (Depression und Alkoholismus) bzw psychischen Gewinn für denjenigen, käme dann noch dazu, kann man aber nicht so gut quantifizieren.
    Deshalb meinte ich auch das die Gesellschaft gefragt ist, was sie bereit ist zu bezahlen. Ich geh davon aus, dass Fall 3 teurer für den Staat wäre als Fall 2. Man müsste schon viel verdienen um das auszugleichen, oder? Vielleicht kannst da was von den Kosten her besser was sagen.

  • Vielen Dank an Diewand und hapeen, dass ihr hier eure Erfahrungen so bereitwillig mit uns teilt.
    Ich bin recht froh, dass ich schon in recht jungen Jahren eine an MS-erkrankte Patientin betreut habe. Zunächst betrachtete ich das nur als Aufbesserung meines Taschengeldes, aber wenn man dann sieht, wie stark und lebensfroh eine Person sein kann, die an den Rollstuhl gefesselt ist und permanent auf Hilfe angewiesen ist, wenn man selbst seine eigenen Hemmungen gegenüber Behinderten abbauen kann, dann bringt das einen persönlich schon sehr voran. Ich habe damals und ein paar Jahre danach vor allem eine Lektion gelernt: Wenn man behindert ist, will man nicht ständig wie ein rohes Ei behandelt werden, man will kein ständiges Mitleid, man will keine Sonderbehandlung, man will einfach nur wie ein ganz normaler Mensch behandelt werden. Und was das angeht, da leben wir in Deutschland immer noch in der Steinzeit. Gerade der Umgang mit Behinderten ist ein gewaltiges Problem. Dabei funktioniert das unter Kindern, wenn sie früh damit konfrontiert werden, wunderbar. Es sind wieder mal wir Erwachsenen, die sich dann versteifen, die nicht wissen, wie man damit umgehen soll.

    Difficile est satiram non scribere - Es ist schwierig, keine Satire zu schreiben (Juvenal)

  • Die Frage ist, ob die Assistenz nur dafür da ist um nach dem Rechten zu gucken oder ob der Betreute arbeiten gehen kann mit Hilfe des Assistenten und dann auch Geld verdient.


    Die Assistenz wird sowieso benötigt.


    So kann der Behinderte aber arbeiten gehen und Geld verdienen. Davon zahlt er Steuern und Sozialabgaben an den Staat. Das meinte diewand.


    Aber vom Rest des Verdienten wird aber vom Staat noch zusätzlich für die Assistenz Geld abgezogen. Und das was der Behinderte behalten darf ist nur ein Teil.
    (Ist das Vergleichbar mit der Behandlung bei einer Privatinsolvenz?)
    Und das ist ja das Problem. Da macht, wie in dem Beispiel von mir geschickt eine junge Frau eine Top-Ausbildung, wird Richterin und kann dann trotzdem nicht viel von diesem Geld behalten für den Unterhalt. Und wenn sie nicht arbeiten würde hätte sie nur 100-200 € weniger.

    No one is born hating another person because of the colour of his skin, or his background, or his religion. People must learn to hate, and if they can learn to hate, they can be taught to love, for love comes more naturally to the human heart than its opposite.

  • genau. Das wollte ich sagen. Und dann kommt eben noch zusätzlich dazu, dass das Vermögen auch noch beschlagnahmt wird. Also beispielsweise: wenn sie wirklich ein top Gehalt hätte von 5000 € netto, würden davon schon mal glaube 45 % abgezogen. Sie dürfte aber trotzdem nur 2600 € besitzen. Das heißt wenn sie mal 2-3 Monate sparen möchte auf zum Beispiel ein Auto, würde das nicht gehen, weil alles über 2600 Euro ebenfalls noch abgegeben wird

  • Eine Frage habe ich übrigens, die hier noch nicht gestellt wurde (oder ich habe sie überlesen).
    Wie steht ihr zur Pflege durch Familienangehörige?


    Ich habe für mich persönlich festgestellt, dass ich das weder für meine eigene Person wollen würde noch das für meine Frau oder enge Familienmitglieder leisten könnte. Ich habe das bei meiner Mutter gesehen, als sie kurz vor ihrem Tod zum Pflegefall wurde. Mein Vater hat das nur wenige Wochen geleistet, und wir Kinder haben ihn soweit es ging dabei unterstützt, aber jeder von uns sagt seitdem, dass das eine so extrem psychische Belastung (kein Vergleich zur Pflege eines "Unbekannten") war, dass man das einfach über ein längeren Zeitraum kaum leisten kann.
    Für sowas würde ich immer professionelle Unterstützung haben wollen.

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  • Und das ist ja das Problem. Da macht, wie in dem Beispiel von mir geschickt eine junge Frau eine Top-Ausbildung, wird Richterin und kann dann trotzdem nicht viel von diesem Geld behalten für den Unterhalt. Und wenn sie nicht arbeiten würde hätte sie nur 100-200 € weniger.

    Das habe ich auch so verstanden. Versteh auch das Problem und was gewünscht wird. Aber aus Sicht des Staates ist es eben entweder Assistenz komplett bezahlen(so als ob die Person nicht Arbeiten würde) und dafür Steuern und Abgaben kassieren oder eben nicht bezahlen und dafür riskieren, dass die Person nicht arbeiten geht und dann Steuer und Abgaben fehlen.


    Vielleicht einfach als Rechnung:
    Person geht nicht Arbeiten: Assistenz kostet 3000€ und wird vom Staat übernommen. Keine Steuern und Abgaben.


    Jetzige Situation:Person geht Arbeiten: Assistenz wird nur zum Teil vom Staat übernommen, sagen wir mal 500€, aber die Person bezahlt 1500€ Steuern und Abgaben. Da macht der Staat 1000€ Gewinn.
    Was gewünscht wird: Person geht Arbeiten und der Staat übernimmt die Assistenz: 3000€ Assistenz vom Staat und 1500€ Abgaben und Steuern von der Person. Da macht der Staat 1500€ Verlust.


    Und da verstehe ich dieWands Einwand nicht warum das jetzige System teurer ist. Die Zahlen sind jetzt von mir aus der Luft gegriffen, aber liegen die so stark auseinander, dass sich das rein vom finanziellen trotzdem lohnt für den Staat? Wie gesagt, kenne mich mit den Beträgen nicht aus.


    Und bis zu einem gewissen Grad kann ich auch verstehen, dass man sich an den Kosten beteiligen muss. Ob es jetzt 80% sein müssen, daran zweifel ich dann aber.

  • Jepp, habs gecheckt wie du das meinst.


    Ich glaube es ging eigentlich nur darum zu zeigen, dass es schade ist, dass man selbst wenn man arbeiten geht, dann nicht viel mehr hat, dass es sich also eigentlich nicht lohnt zu arbeiten, und dass es so für den Staat kommt wie du schon gerechnet hast; Die Wahl zwischen 3000 € und 1500 € kosten für die Betreuung.


    Genauso wie jemand der für 8,50€ arbeiten geht und 900 € raus hat, aber wenn er faul zuhause bliebe auch 800 € bekäme würde dann die Überlegung des Betreuten sein. Und der Raul Krauthausen (der mit den Glasknochen) meinte auch, dass er so streng kontrolliert würde ob er nicht doch Geld auf der Seite hätte. Und das finde dann wiederum schlimm, vor allem unter der Berücksichtigung, wie leicht es doch sein kann für faule Menschen, die einfach nicht arbeiten wollen, Hartz IV oder sonstige Leistungen vom Staat zu erhalten.


    Und wenn der Staat dann statt 3000€ Kosten nur 1500 € Kosten hätte, müsste es doch für den arbeitswilligen doch möglich sein, von dieser Ersparnis des Staats zu partizipieren.

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  • ganz genau. Noch mal zum Beispiel:


    Zehn Menschen mit Assistenz.
    Assistenz kostet circa 25.000 € im Monat.


    D.h. der Staat hat Kosten von 250.000 pro Monat.


    Entweder gehen von diesen zehn Menschen jetzt zum Beispiel fünf arbeiten und zahlen Steuern und Sozialabgaben, das heißt die Kosten für den Start verringern sich zum Beispiel auf 225.000 €.


    Außerdem darf man nicht vergessen, dass diese dann ja auch eine Leistung erbringen. Da ist auch für mich der unterschied zu Hartz IV. Diese Leute benötigen eben etwas um die Leistung erbringen zu können (so wie zum Beispiel bei Hartz IV eine Weiterbildung). Sie erbringen dann aber eben eine Leistung die auch honoriert werden sollte.


    Krauthausen den du angesprochen hast zahlt sich meines Wissens nach selbst nur eine ganz geringen Lohn aus. Eben aufgrund der genannten Probleme. Aber er hat mehrere Jobs geschaffen. Darf man auch nicht vergessen. So idealistisch wie er sind aber eben nur 0,0001 % aller Menschen. Auch irgendwie verständlich. Wenn man arbeiten geht möchte man doch auch eine monetäre Anerkennung dafür haben. Die meisten Behinderten sind auch durchaus bereit sich an der Assistenz zu beteiligen. Das größere Problem ist eher, dass man kein Vermögen haben darf, also sich nie ein auto, eine Wohnung, noch nicht Mals einen Urlaub leisten kann. Und dass das eben auch für den Ehepartner giltWes wegen einer Heirat quasi ausgeschlossen ist

  • Eine Frage habe ich übrigens, die hier noch nicht gestellt wurde (oder ich habe sie überlesen).
    Wie steht ihr zur Pflege durch Familienangehörige?


    Ich habe für mich persönlich festgestellt, dass ich das weder für meine eigene Person wollen würde noch das für meine Frau oder enge Familienmitglieder leisten könnte. Ich habe das bei meiner Mutter gesehen, als sie kurz vor ihrem Tod zum Pflegefall wurde. Mein Vater hat das nur wenige Wochen geleistet, und wir Kinder haben ihn soweit es ging dabei unterstützt, aber jeder von uns sagt seitdem, dass das eine so extrem psychische Belastung (kein Vergleich zur Pflege eines "Unbekannten") war, dass man das einfach über ein längeren Zeitraum kaum leisten kann.
    Für sowas würde ich immer professionelle Unterstützung haben wollen.

    die berühmte Antwort gilt auch hier: kommt drauf an.


    Für das abführen haben wir einem Pflegedienst.


    Wenn wir aber zum Beispiel unterwegs sind, muss meine Frau mir beim Kathetern helfen. Sehr unangenehm für uns beide. Aber die alte native wäre immer eine Pflegekraft Über all dabei zu haben. Genauso verhält es sich mit dem Essen schneiden. Und anderen Dingen.

  • Eine Frage habe ich übrigens, die hier noch nicht gestellt wurde (oder ich habe sie überlesen).
    Wie steht ihr zur Pflege durch Familienangehörige?


    Ich habe für mich persönlich festgestellt, dass ich das weder für meine eigene Person wollen würde noch das für meine Frau oder enge Familienmitglieder leisten könnte. Ich habe das bei meiner Mutter gesehen, als sie kurz vor ihrem Tod zum Pflegefall wurde. Mein Vater hat das nur wenige Wochen geleistet, und wir Kinder haben ihn soweit es ging dabei unterstützt, aber jeder von uns sagt seitdem, dass das eine so extrem psychische Belastung (kein Vergleich zur Pflege eines "Unbekannten") war, dass man das einfach über ein längeren Zeitraum kaum leisten kann.
    Für sowas würde ich immer professionelle Unterstützung haben wollen.


    Genau das kenne ich ja aus meiner Familie (habe ich auf Seite 1 beschrieben), als es bei meinem Opa damals nach vermehrten Schlaganfällen immer schlechter kam kam er in ein Heim (Oranienhof in Vingst) und dort ging es ihm im Laufe der Zeit immer schlechter, er aß nicht mehr, wurde immer schwächer und trauriger, weinte oft (durdch die Schlaganfälle war er ja eh größtenteils auf dem geistigen Niveau eines Kindes) und wäre wohl gestorben wenn meine Oma ihn nicht wieder nach Hause geholt hätte, diese hat sich dann Tag für Tag um ihn gekümmert, im Laufe der Zeit kam dann immer mehr Hilfe durch meine jüngste Tante (als er wieder nach Hause kam war sie vielleicht 14/15) und später auch ihren Freund, die haben sich dann bis zum Tode meines Opaszu Dritt(auch wenn jeden Tag die Familie vorbeikam, es war sozusagen der Treffpunkt) um ihn gekümmert, auch nach 2 von 3 Krankenhausaufenthalten wurde er wieder nach Hause geholt (während des dritten verstarb er) obwohl besonders gegen Ende bei ihm nicht mehr alles funktioniert hat (zB. der Stuhlgang), diese extreme Belastung, ich glaube ich persöhnlich hätte das nicht durchgehalten.


    Ich schätze die große psychische und für eine ältere Frau auch physische Belastung ist einer der Gründe wieso meine Oma jetzt realtiv früh an Demenz erkrankt ist (schleichend über die letzten 3 Jahre, jetzt wird sie bald 73).


    Da meine Tante sich jetzt nach ihrem Vater auch um ihre Mutter kümmern wird (da sie nie zu Hause auszog, also mittlerweile sozusagen die Wohnung übernommen hat) bietet sich das auch an da, selbst wenn ihre Geschwister es wöllten, sie sie nicht in ein heim stecken würde. Die Belastung ist groß, ich weiß nicht ob ich das später auch so könnte für meine Eltern (das käme dann aber auch auf meine zukünftige Partnerin an denke ich). Nebenbei zieht diese Tante übrigens noch 3 Kinder mit ihrem Mann groß (sie ist nie arbeiten gegangen, er geht arbeiten, das ist auch der Türke und Vater meines Patenkindes den ich hier scon mehrmals erwähnt habe).


    Meine andere Oma ist zuletzt auch in ihrer Wohnung zusammengebrochen und vor einer Woche wieder aus dem Krankenhaus entlassen worden, da auf dieser Familienseite wohl niemand bereit wäre mit ihr zusammenzuwohnen (aufgrund schwierieger Familienverhältnisse, auf dieser Seite unter anderem auch die beiden Methadonprogrammler die ich auf Seite 1 erwähnte) wird derzeit mit ihr besprochen ob sie nicht auch in ein Betreutes Wohnen Projekt zieht, wo schon die andere Mutter des Mannes einer ihrer Töchter wohnt.


    Abschließend kann ich nur sagen das ich immer wenn ich zu meinem Opa auf den Friedhof fahre ich mich daran erinnere wie ich manchmal für ne halbe Stunde mit ihm allein war (wenn meine Oma zum Beispiel einkaufen ging) und wir ne Runde 4 gewinnt gespielt haben (wobei ich ihn manchmal gewinnen ließ, oder wie wir, also die Enkel, uns teilweise gezofft haben wer Opa beim Spaziergang im Wäldchen schieben darf, da kommen mir grade echt leicht die Tränen. :smiling_face_with_hearts:

    PRO FC, meine Liebe, meine Stadt, meine Partei.


    Skymax (Praeses Emeritus), Ich (Präsident), sharky (Vize), Flykai (Schriftführer), grischa, Heimerzheimer (Ehrenmitglied), caprone, elkie57, winter, Matze86, frankie0815, floedi_82, kölsch, banshee, ManwithnoName, Mittelfeld, effzeh, der Pitter, Hunsrück FC, Je(n)sus, troemmelche71, izeh (Catering), BadischerBock, Salival (Klofrau), Rodi, Die_Macht_am_Rhein (Pressesprecher), Hassenichjesehen (Nummerngirl), lunyTed (Azubi), Kimeo, Olemaus.

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  • 2014 habe ich ein Jahr lang in einem Behindertenheim gearbeitet: Hauptsächlich von Geburt an leicht oder auch schwer geistig Behinderte, viele (mehrfach) Körperbehinderte, Verhaltensauffällige; aber auch der Mann, der sich kaputt gesoffen hat oder der mit Chorea Huntington.
    Die Grenzen zwischen denen "drinnen" und denen "draußen" sind mitunter fließend (manche fahren eigenständig ins :koeln: Stadion :slightly_smiling_face: ) und ich kann nur jedem wünschen, dass er/sie ein familiäres Umfeld hat, dass diese Herausforderung stemmt und so das "drinnen" erspart bleibt - zumindest was diese spezielle Einrichtung betrifft :candle:


    (Mir ist bewusst, dass es politisch korrekt "Heim für Menschen mit Behinderung", "Klient mit herausforderndem Verhalten" etc. heißt - aber für mich persönlich machen umständliche Formulierungen nicht mehr Wertschätzung, als ich sie sowie so schon für Menschen habe.)

  • die berühmte Antwort gilt auch hier: kommt drauf an.
    Für das abführen haben wir einem Pflegedienst.


    Wenn wir aber zum Beispiel unterwegs sind, muss meine Frau mir beim Kathetern helfen. Sehr unangenehm für uns beide. Aber die alte native wäre immer eine Pflegekraft Über all dabei zu haben. Genauso verhält es sich mit dem Essen schneiden. Und anderen Dingen.

    Also wenn es mal bei meiner Mutter mal so weit sein sollte, so würde ich eine Kombination aus beiden verbinden:


    Einerseits profesionelle Hilfe ins Haus holen, andererseits die Mutter nicht "abschieben", sondern, dass man noch in der Nähe ist. Vielleicht eine Einliegerwohnung, oder Doppelhaushälfte oder eine Etage für sich...
    Ist halt auch eine Kostenfrage, worüber ich mir aber noch keine Gedanken gemacht habe.

  • Warte mal lieber ab wie es deiner Mutter später mal geht bevor du sowas sagst.


    Ich kann aus eigener Erfahrung berichten:


    Mein Großvater erlitt vor 8 Jahren einen Schlaganfall und ist seit dem halbseitig gelähmt. Altenheim kam für uns zunächst auch nicht in Frage das Wort "abschieben" fiel damals genau so. Also ran an die häusliche Pflege. Meine Mutter, mein Vater und mein Onkel nahmen sich 14 Tage Urlaub dazu der ambulante Pflegedienst und ich, der sich nach Feierabend in den Abendstunden noch etwas mit Opa beschäftigte. Die Belastung für die Familie war schon enorm nicht nur physisch auch psychisch und immer wieder stellte sich die Frage wie man das schaffen sollte wenn meine Eltern wieder arbeiten müssen. Das wäre gar nicht zu schaffen gewesen. Und so blieb nichts anderes übrig als auf ein Alten- bzw. Pflegeheim zurück zu greifen. Und die sind besser als man denkt wenn man sich die erstmal mit Verstand anschaut

  • Da kann ich mich aus eigener Erfahrung nur anschließen: Wie und wie lange man diese Belastung als Familie hinbekommt, lässt sich nur im konkreten Fall entscheiden.


    Bei mir war es die Großmutter, die schleichend dement und zunehmend pflegebedürftig wurde. Ein, zwei Jahre mit bei uns im Haus. Zum Schluss konnte sie keine Minute mehr alleine bleiben. Hinzu kam (krankheitsbedingt) wachsende Bosartigkeit ihrerseits. Als Familie hat uns das an unsere Grenzen gebracht.


    Das nahe gelegene Altenheim war in dem Fall sicher die beste Lösung, wenngleich meine Mutter sich - bei aller Einsicht - die "Abschiebung" wohl nie verziehen hat.

  • Warte mal lieber ab wie es deiner Mutter später mal geht bevor du sowas sagst.


    Ich kann aus eigener Erfahrung berichten:


    Mein Großvater erlitt vor 8 Jahren einen Schlaganfall und ist seit dem halbseitig gelähmt. Altenheim kam für uns zunächst auch nicht in Frage das Wort "abschieben" fiel damals genau so. Also ran an die häusliche Pflege. Meine Mutter, mein Vater und mein Onkel nahmen sich 14 Tage Urlaub dazu der ambulante Pflegedienst und ich, der sich nach Feierabend in den Abendstunden noch etwas mit Opa beschäftigte. Die Belastung für die Familie war schon enorm nicht nur physisch auch psychisch und immer wieder stellte sich die Frage wie man das schaffen sollte wenn meine Eltern wieder arbeiten müssen. Das wäre gar nicht zu schaffen gewesen. Und so blieb nichts anderes übrig als auf ein Alten- bzw. Pflegeheim zurück zu greifen. Und die sind besser als man denkt wenn man sich die erstmal mit Verstand anschaut

    Da könnte in der Tat was dran sein. Bei uns gibt es auch nicht schlechte Alters- und Pflegeheime. Wichtig ist die Erreichbarkeit, und dass man sich zumindest öfter blicken lässt.