Deutsche Fußball Nationalmannschaft

  • Gerade Özil ist ein Beispiel, das deine These eigentlich - und das schon seit Jahren - widerlegt.
    Gut, Pfiffe gegen ihn gab es wirklich nicht. Aber mir schwirrt noch die Debatte im Kopf rum, warum er die Nationalhymne nicht mitsingt. Das war doch auch schon so ein Fall, wo sich viele Deutsche irgendwie angegriffen fühlten.


    Das Kuriose bei Özil ist ohnehin, dass er sowohl von Deutschen (weil er nicht mitsingt) als auch von Türken (weil er angeblich seine Heimat verleugnet) kritisiert wurde. Özil steht irgendwo zwischen seinen beiden Ländern. Aber in keinem der beiden scheinen ihn alle Fans als einen von ihnen anzusehen. Ich selbst will mir nicht ausmalen, wie sich sowas anfühlt und dass da sicherlich zwei Herzen in seiner Brust schlagen.

    da ist jetzt aber viel wunschdenken dabei :kissing_face: früher war es einen eine Ehre in der Nationalmannschaft spielen zu dürfen,das sehe ich bei einigen nicht,den ist Ruhm und Kohle wichtiger :face_with_raised_eyebrow: einige sagen Spiele ab weil sie angeblich verletzt sind und Vereine blockieren auch gerne mal grübel

  • Ob der Özil die Hymne mit singt oder nicht - das interessiert mich nicht. Ich fände es ok, wenn er es tut. Wenn er es nicht tut - bitte.


    Was mich interessiert ist seine Haltung auf dem Platz. Und die ist Diskussionswürdig. Und die Diskussion, die haben wir schon seit langem. Die Vorwürfe gehen meistens in die Richtung "schlechte Körpersprache", "mimosenhaftes
    Auftreten", "mangelnde Führungskraft". Und so weiter.


    Orientieren wir uns mal an den Fakten. Und die besagen, daß Özil bei Welt - und Euromeisterschaften 25 Einsätze in der Nationalmannschaft hatte. Und in diesen 25 Einsätzen machte er 4 Tore und gab 8 Assists. Will heissen, daß
    er in jedem zweiten Spiel an einem Tor beteiligt war. Das ist zunächst einmal ein Leistungsnachweis, der vernünftig erscheint. Allerdings ist es so, daß bei Özil es nicht nur der blosse Eindruck ist, daß er immer mit gezogen werden
    muss. Es ist wirklich so. Voran gehen - das wird ein Mesut Özil nicht. Denn beispielsweise an der Nummer "schlechte Körpersprache" - da ist schon etwas dran. Özil ist kein Spieler, an dem andere Spieler sich aufrichten. Özil ist ein
    blendender Fussballer, der wirklich spezielle Momente hat. Ein Regisseur, ein Spielgestalter, ein Vorkämpfer war er nie und wird er nie sein. Das ist halt so. Zudem polarisiert er stark und das beileibe nicht nur, weil er Türkisch
    stämmig ist und die Hymne nicht mit singt. Nein, Özil wirkt immer etwas desinteressiert, etwas abwesend. Solche Spieler dürfen sich der Abneigung der Gemeinde sicher sein, wenn nichts Überragendes kommt. Und -auch ein Özil
    sollte so kritisch mit sich selber sein - wirklich Überragendes kam da in letzter Zeit in der Nationalmannschaft nicht.


    Nebenbei gesagt: Ich halte Özil für äusserst simpel strukturiert. Auch das ist ein Grund, warum er niemals eine wirkliche Führungsfigur abgeben wird.

  • Mich interessiert die Debatte um Özil und Gündogan bei weitem nicht so sehr, wie andere hier im Brett und ich werde deshalb auch keine Worte hierzu verlieren. Man kann zu deren Aktion stehen wie man will, aber was mich deutlich mehr verärgert, sind die Aussagen von Herrn Grindel - immerhin DFB Präsident.


    Erstmal lobt der Herr seine eigenen Aussagen und sein Krisenmanagement über den Klee und öffnet kurzerhand in der Problematik - typisch deutsch und typisch politisch - die Schublade zur Integrationsdebatte. Ein Hoch auf solche Funktionäre...

  • Gerade Özil ist ein Beispiel, das deine These eigentlich - und das schon seit Jahren - widerlegt.
    Gut, Pfiffe gegen ihn gab es wirklich nicht. Aber mir schwirrt noch die Debatte im Kopf rum, warum er die Nationalhymne nicht mitsingt. Das war doch auch schon so ein Fall, wo sich viele Deutsche irgendwie angegriffen fühlten.


    Das Kuriose bei Özil ist ohnehin, dass er sowohl von Deutschen (weil er nicht mitsingt) als auch von Türken (weil er angeblich seine Heimat verleugnet) kritisiert wurde. Özil steht irgendwo zwischen seinen beiden Ländern. Aber in keinem der beiden scheinen ihn alle Fans als einen von ihnen anzusehen. Ich selbst will mir nicht ausmalen, wie sich sowas anfühlt und dass da sicherlich zwei Herzen in seiner Brust schlagen.

    Das Mitsingen muss jeder für sich entscheiden und hat es auch getan, Özil wird da aktuell gerne genannt. Khedira hat, meine ich, auch eine ganz Zeit nie die Hymne mitgesungen. Ebenso unser Prinz. Poldi war auch ein Hymnenverweigerer. Die Diskussion darum sind schon alt. Und der eine Teil der Teilnehmer in der aktuellen Erdogan/Özil/Gündogan Diskussion nimmt das gerne auf. Muss man aber sachlich getrennt sehen...


    Ich denke, jeder, der unser Land bei solchen Anlässen vertritt, sollte die Hymne dann auch mitsingen. Das ist aber meine persönliche Meinung und muss jeder der betroffenen für sich ausmachen.

    Wir sind Kult, Ihr nur ein Fußballverein! #durchetfüer endet hier, denn wir sind #widderdo

  • Sonntag gibts wieder ein Bomben Start mit dem üblichen 4:0 und dann hören die driss Diskussion um die beiden endlich auf.

    Die dummste Idee der WM Geschichte:


    4 Innenverteidiger!

  • Erstmal lobt der Herr seine eigenen Aussagen und sein Krisenmanagement über den Klee und öffnet kurzerhand in der Problematik - typisch deutsch und typisch politisch - die Schublade zur Integrationsdebatte. Ein Hoch auf solche Funktionäre...

    Na ja, mal abgesehen davon, dass Eigenlob immer stinkt, wurde von Grindel aber nun mal erwartet, dass er irgendeinen Senf aus der Tube drückt. Und es ist darüber hinaus unzweifelhaft, dass Sport - und dort wiederum der Fuppes ganz besonders - im Jugendbereich Menschen zusammenbringt, die ansonsten vielleicht nicht viel miteinander zu tun hätten, und daher eine hohe gesellschaftliche Relevanz jenseits der "Körperertüchtigung" besitzt.


    Was irgendwann natürlich nervt, sind die bohrenden pseudo-investigativen Fragen von Journalisten, die noch ein Statement erwarten, dann noch eins und noch eins... Als ob ein Özil, der schon rein sportliche Interviews lieber meidet, dadurch zum rhetorischen Ass (schreibt man jetzt so) reifen und sich großartig erklären könnte. Ich bin eigentlich heilfroh, dass er den Rand hält.

  • Ich selbst will mir nicht ausmalen, wie sich sowas anfühlt und dass da sicherlich zwei Herzen in seiner Brust schlagen.

    Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es sich in bestimmten Situationen nicht gut anfühlt.
    Du bist nirgends so richtig zu Hause, wobei ich mich eher als Deutschen betrachten würde,
    weil ich in vielen Dingen viel Deutscher bin als die "echten" Deutschen :winking_face:


    Und in der alten "Heimat" bist Du eh schon der Ausländer, alleine wegen der Sprache, die bei mir nicht sehr gut ausgeprägt ist (also die meiner Eltern),
    und weil wir als 2. Generation hier geboren und aufgewachsen sind.
    Alleine deswegen sind wir schon dort gewissermaßen anders.


    Und hier in Deutschland sowieso...


    Ich will die Aktion von den beiden nicht schön reden, aber ich glaube
    gerade bei Özil: Der hat sich nicht viel dabei gedacht.


    Dachte, Ey cool, Foto mit Erdogan, mache ich mit. Fertig. Nicht mehr und nicht weniger.

  • Das Mitsingen der Hymne gab es früher nie.


    Das wurde irgendwann Anfang / Mitte der Achtziger eingeführt.


    Hat unser Tünn gestern noch bei Maischberger verkündet.

    Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom

  • Das Mitsingen der Hymne gab es früher nie.

    Stimmt, das galt "früher" vor allem medial als unfein-nationalistisch und irgendwie nazihaft. Wer als Spieler mitsang, musste mit Ungemach rechnen. Obendrein kannten die meisten Deutschen nur die erste Strophe, also die mit "Deutschland über alles". Mit größerem zeitlichen Abstand zum Zweiten Weltkrieg und zur Shoah wandelte sich dann so einiges.


    Ich persönlich singe, wenn ich mit Freunden gucke, auch nicht mit. Das kann jeder halten, wie er will. Niemand sinkt oder steigt deswegen in meiner Gunst, umgekehrt offenbar auch nicht. :winking_face:

  • Das Mitsingen der Hymne gab es früher nie.

    Ist ja auch klar. Die Höhner haben halt erst spät damit angefangen das Lied von Runrig umzugestalten.
    Ich finde es aber auch nicht schlimm das die Spieler da nicht mitsingen, macht ja schon das ganze Stadion.


    Ach herrje, hier gehts ja gar nicht um den FC 8)


    ALLEZ FC

  • Ich persönlich singe, wenn ich mit Freunden gucke, auch nicht mit. Das kann jeder halten, wie er will. Niemand sinkt oder steigt deswegen in meiner Gunst, umgekehrt offenbar auch nicht.

    Vorm Fernseher die Hymne mitsingen wäre aber wirklich schon arg grenzwertig.

    Difficile est satiram non scribere - Es ist schwierig, keine Satire zu schreiben (Juvenal)

  • 2006 habe ich einige Spiele mit meinen Hortkindern angeschaut. Da haben wir am TV auch die Nationalhymne mitgesungen. Fand ich Klasse das die Kids das wollten, also habe ich mitgemacht.


    ALLEZ FC

  • Und wenn ich morgens zum aufstehen die Hymne singe. Es ist nicht grenzwertig. Es ist das Lied unseres Vaterlandes. Das sollte man vertreten können, ohne in eine rechte Ecke gestellt zu werden.

  • Als grenzwertig finde ich einige Posts hier, auch die 2 gehören dazu.

    Aber letztlich haben es leider sehr viele nur als Möglichkeit gesehen, ihre jahrelang aufgebauten Vorurteile und Stereotypen über türkische Mitbürger auszuleben.

    Vorm Fernseher die Hymne mitsingen wäre aber wirklich schon arg grenzwertig.


    Liegt wohl am Sommerloch was ja nun mit Fußball wieder gefüllt wird :popcorn:

  • Das Mitsingen der Hymne gab es früher nie.


    Das wurde irgendwann Anfang / Mitte der Achtziger eingeführt.


    Hat unser Tünn gestern noch bei Maischberger verkündet.

    Als Franz Beckenbauer Teamchef wurde, hat er das Singen der Nationalhymne zur Pflicht für die Nationalspieler gemacht.


    Ein kluger Mann widerspricht nie einer Frau. Er wartet, bis sie es selbst tut.
    (Humphrey Bogart)

  • Wenn FC-Heimspiele im Fernsehen laufen, singe ich die Hymne mit. Oder ich summe.


    Wenn Deutschland spielt (und ich tatsächlich mal schaue - meist ignoriere ich das ja), wird nicht mitgesungen.

    :hennes: Die Herausforderung "Bundesliga mit Köln" ist für einen Spieler etwas vom Größten. Köln ist ein Mythos. :FC: