Peter Stöger - im Ligavergleich

  • Peter Stöger hat gestern in der Aufstellung daneben gelegen dabei bleibe ich, das war einfach nichts. In der Bewertung der Leistung bzw. der Wertigkeit eines Trainers kann man jedoch nicht alleine auf ein Spiel abstellen. Daher versuche ich es mal anhand einer kurzfristigen (auf die Saison bezogen) Sichtweise, sowie durch einen Blick über den Tellerrand hinaus (lange Sicht) und versuche weiterhin dies in einem (Trainer-)Ranking darzustellen.


    Wie bewerte ich Peter Stöger im nationalen Vergleich (zu den anderen Trainer) und wie bewertet ihr diesen?


    Gestern ist mir während dem Spiel fast der Kragen geplatzt. Das Spiel war derart schlecht, dass es zum ersten Mal seit langen keinen Spaß gemacht hat, dies anzuschauen. Fehler über Fehler, einfachste Ballverluste, einfachste Stockfehler....man hat sich an alte Zeiten erinnert gefühlt. Dass das Spiel so schlecht war, lag mindestens zu großen Teilen an der Aufstellung, da diese eben starke Auswirkung auf die (nicht vorhandene) Balance hatte. Das Ding geht daher primär auf Stögers Kappe und ich denke, dass er das insgeheim auch weiß.


    Wenn man nun jedoch Stögers Arbeit bewerten möchte und ihn dann im Vergleich zu den übrigen Trainer setzt, dann muss man natürlich(wie oben angedeutet)viel weiter gehen. Und ich würde nun, wie geschrieben, als Bezugsraum diese Saison verwenden.


    Über allem steht die Platzierung der Mannschaft und die Entwicklung einzelner Spieler (das Große und Ganze). Und beides geht in meinen Augen nicht nur in die richtige Richtung, beides ist in Relation zum Mitteleinsatz (Geld) und unter Bezugnahme der Kürze der Zeit in der diese Entwicklung von statten geht (jede Saison aufwärts, seit drei Jahren), stark. Wenn man das zudem in Relation zur Entwicklung der Konkurrenz (im selben Zeitraum) setzt, dann ist es sogar phänomenal.


    Der FC ist mittlerweile nicht nur fester Bestandteil der ersten Liga, sondern schafft es zudem Werte um Werte zu schaffen (Spielerentwicklung) und ich kenne nicht wenige in Frankfurt, die neidisch nach Köln schauen (auch wenn die SGE kurzfristig vor dem FC steht). Und nicht nur Schmadtke hat hieran einen Anteil (der die Spieler holt), sondern eben auch Stöger samt Team, welche die Spieler entwickeln.


    Kurzfristig sieht es also so aus, dass der FC fester Bestandteil der Liga ist und man nicht um den Klassenerhalt zittern müssen, was wiederum Planungssicherheit für kommendes Jahr gibt. Das kurzfristige Ziel (Klassenerhalt + X) wird also erreicht (wie auch die letzten Jahre). Das langfristige Ziel kann natürlich nicht immer "nur" Klassenerhalt sein. Denn Fußball ist auch Unterhaltung und man möchte eben eine Entwicklung sehen, auch wenn diese nur in kleinen Schritten vorangeht. Wie bekommt man diese Entwicklung hin? Leichter natürlich, wenn man finanziell wächst und Spieler besser macht. Beides geschieht in Köln und auch hieran hat Peter Stöger seinen Anteil. Welche Spieler hat er offensichtlich besser gemacht (im Vergleich zu den Stationen vorher), wodurch der FC nun einen enormen Mehrwert hat, sollte man diese verkaufen....


    1) Horn
    2) Heintz
    3) Sörensen
    4) Maroh
    5) Höger
    6) Hector
    7) Risse
    8) Leo
    9) Modeste
    10) Osako



    Das sind auf Anhieb mal 10 Spieler die im Wert sehr stark angestiegen sind. An dieser Entwicklung hat der Coach einen maßgeblichen Anteil, der Schwächen erkannte und die Spieler verbesserte!


    Ehemalige Spieler sind hierbei (wodurch der FC hohe Einnahmen generieren konnte)...
    1) WImmer
    2) Ujah
    3) Gerhard


    Durch die Verbesserung sowie den teuren Verkauf der Spieler konnte der FC wachsen wie er in der Kürze der Zeit wachsen konnte und sich hierdurch eben Spieler wie Modeste leisten.


    Sicher kann man auch wieder Spieler anmerken, die sich nicht entwickelt haben, aber liebe Leute das Große und Ganze zählt hier und das besagt, dass der FC deutlich stärker und schneller gewachsen ist, als fast alle Konkurrenten. Ich behaupte sogar zu sagen, dass kein anderer Verein, in der gleichen Lage, diesen Wachstum Schritt halten konnte!!


    Nur weil ich sage, dass kein anderer Verein so stark gewachsen ist, wird er FC, bedeutet dies nicht, dass der FC zwingend vor allen anderen Vereinen mit selben oder weniger Potential stehen muss. In einem Spiel oder auch in einer Saison ist es immer möglich mal eben rauszuhauen und weit vorne zu landen und das zeigt zB die Eintracht dieses Jahr, die bislang vor dem FC steht und möglicherweise hier auch landen wird. Wird da jetzt bessere Arbeit gemacht? Kurzfristig wird aus den Möglichkeiten mehr herausgeholt, das kann man schon sagen, denn die Mannschaft ist schwächer als die FC Mannschaft. Mittel- bis langfristig sieht es jedoch anders aus. Die Mannschaft besteht teils aus Leihspielern und großteils aus erfahrenen Leuten, die auf Kampf und Einsatz getrimmt sind. Die schwimmen im Moment auf einer Welle und sind sehr unangenehm zu spielen. Aber mittelfristig ist da nicht die Entwicklung zu erkennen wie beim FC! Die Spieler sind großteils ausgereizt und können in den meisten Fällen nicht teuer verkauft werden, somit ist ein Wachstum (nachhaltiger Wachstum wie beim FC) nicht möglich. Die Philosophie ist kurzfristig ausgelegt (auch die von Kovac, der die Spieler antreibt bis zum Kotzen). Beim FC ist diese eben nachhaltiger und langfristiger ausgerichtet und damit wird der FC in den nächsten Jahren mindestens dreimal vor der Eintracht landen (das sage ich nun voraus,obwohl die Eintracht heute noch vor dem FC steht). Das muss man eben auch in die Bewertung der Vereins- aber auch der Trainerarbeit mit einfließen lassen.



    Wenn man nun ein Ranking aufstellt über die BuLi Trainer (aktuell) der 18 Vereine, dann würde meine Bewertung unter Berücksichtigung des kurzfristigen Erfolges (Platzierung dieses Jahr) sowie der mittelfristigen Sichtweise (Entwicklung von Spielern)in Relation zum Mitteleinsatz (Geld) wie folgt bewerten:


    1) Folgende Trainer sehe ich plus/minus auf Augenhöhe


    Kovac (Holt kurzfristig bislang das meiste heraus, da er im Vergleich zur Konkurrenz das schwächste Material hat. Nachhaltig ist das nicht sonderlich, da er bei seiner Spielweise auf Spieler setzt, die Kämpfer sind und im Wert nicht mehr groß steigen werden).


    Nagelsmann (starker Mann, für sein Alter sowieso. Hat die Hoffenheimer in die Spur gebracht und lässt konstant auf hohem Niveau spielen. Er ist in meinen Augen der Trainer der Zukunft in Deutschland)


    Stöger (Er verbessert den FC stetig. Kurzfristig werden die Ziele erreicht und langfristig ist eine nachhaltige Entwicklung zu erkennen - ganz stark)


    Hasenhüttl (zeigt wie schon in Ingolstadt dass er ein guter Trainer ist. Holt das Max. heraus)


    Das sind die vier Trainer, die momentan vorne sind.


    5) Dardai - macht die Hertha zu einem unangenehmen Gegner (seit Jahren). De Hertha ist mittlerweile ein ernstzunehmender Konkurrent um die ersten 6 Plätze und zwar nachhaltig.


    6) Streich - mag ihn nicht sonderlich, da etwas zu zappelig an der Linie, aber auch seine Leistung in Freiburg ist gut. So laut er an der Linie ist, so still und leise entwickelt er seine Mannschaft und macht diese zu einem sehr unangenehmen Gegner.


    7) Ancelotti - ist das große Fragezeichen und schwer zu bewerten. Ich meine, dass er richtig was drauf hat, weiß jeder. Bislang ist er im Soll (wenn auch nicht so souverän wie Guardiola)....alles steht und fällt mit der CL!


    Das sind so meine "Trainer der Saison"...die übrigen stehen denke ich deutlich dahinter....ach so.....


    18) Roger Schmidt



    VG

  • Danke erstmals Mainbock für die Eröffnung und Erörterung dieses Threads.


    Folgende Trainer, ob ich die mag oder nicht, sei mal dahin gestellt, sind aus meiner Sicht noch über Stöger:


    - Tuchel (lass den mal in Dortmund so richtig ankommen, auch wenn er unter Erfolgsdruck steht. Taktisch gesehen hat er einiges drauf)
    - Hasenhüttl (mir gefällt einfach die Art, wie er Fussball spielen lässt. War schon in Ingolstadt so, und jetzt hat er auch noch die Quatlität im Kader)
    - Nagelsmann (sehe ich auch als Trainer der Zukunft, und ähnlich wie bei Hasenhüttl ist die offensive Linie deutlich zu erkennen
    - Schmidt (ja, man kann ihn nicht mögen, aber abgesehen von dem Seuchenjahr in diesem Jahr hat er in Leverkusen einen gepflegten Offensivfussball spielen lassen)
    - Ancelotti (kann man zwar noch nicht so beurteilen, hat man ein internationales standing der weltbesten Trainer)
    - Streich ( beeindruckt mich immer wieder, wie er aus no name Spielern eine Mannschaft formt und seinen offensive Philosophie umsetzen lässt)


    Wen ich interessant finde ist der neue bei Ingolstadt, da bin ich gespannt wie sein weiterer Weg verläuft.
    Achso, meine Nr. 18 ist übrigens Frings.

  • Menschlich oder von der Teamführung her sehe ich bei Stöger nur Don Carletto als Konkurrenz. Er ist einfach ein super Typ, das merkt man an allen Ecken. Und die Spieler wissen das auch zu schätzen.


    Vom Taktischen her, naja. Defensive kann er natürlich, aber Offensiv ist das eher so mittel. Das sind mir zu viele schlechte einzelne Halbzeiten und zu viele schlechte Einwechslungen. Manchmal habe ich auch das Gefühl, dass das Taktische/Fußballerische/keine Ahnung wie man das nennt aufgrund seiner super Teamführung gebremst wird. Bestes Beispiel ist Rudnevs, der irgendwo spielt, hauptsache er spielt und ist glücklich.


    Ich finde es daher auch schwierig, ihn mit anderen Trainern zu vergleichen. Würde er jetzt Hamburg oder Bremen übernehmen, stehen diese Mannschaften in 2 Jahren auf Platz 7, da bin ich mir absolut sicher. Dortmund oder München wäre hingegen mMn nichts für ihn. Man darf ja auch nicht vergessen, dass wir nicht wegen des tollen Systems oder der Taktik, sondern hauptsächlich wegen viel zu überlegenen Einzelspielern aufgestiegen sind.

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  • Danke für eure Rückmeldungen.
    Kann vielen Punkten nur zustimmen. Denke stöger macht nicht alles richtig, aber er ist in Summe eben Gold wert. Für den nächsten Schritt muss er vielleicht noch etwas mutiger werden, aber warum sollte er dies nicht hinbekommen...bislang war seine lesitung jedoch im großen und ganzen sehr gut...er war/ist der richtige Mann zum richtigen Zeitpunkt, denn der FC musste erstmal stabilisiert werden (bevor man nun über die nächsten Schritte nachdenken kann) und dafür war/ist er eben der richtige.


  • Vom Taktischen her, naja. Defensive kann er natürlich, aber Offensiv ist das eher so mittel. Das sind mir zu viele schlechte einzelne Halbzeiten und zu viele schlechte Einwechslungen.

    Naja, aus meiner Sicht besteht genau hier ein Zusammenhang. Du wirst weniger Mannschaften in der BL finden, die am Rande der Insolvenz in Liga 2 stehen, und im Rahmen eines Neuaufbaus dann Offensive und Defensive gleichzeitig stark etablieren, und die Saison mit (übertrieben) 90:5 Toren abschließen. Für mich sieht das so aus, als hat man sich damals noch in Liga2 Zeiten darauf verständigt, gezielt auf ein defensiv-stabiles Grundsystem zu setzen, was ja auch passiert ist. Überragende Defensive in Liga 2 und Liga 1, zu Lasten der Offensivpower. In den letzten beiden Jahren hat man dann versucht, die Offensive gezielt Stück für Stück zu stärken und verbessern. Das liest sich für den Statuskik-Junkie anhand der erspielten Torszenen z.B. ab. Allerdings haben da gewisse Dinge dann doch nicht so funktioniert wie gewünscht, Jojic als Beispiel. Darüberhinaus neigt mir Stöger allerdings selten, aber immerhin zu Fehleinschätzungen, z.B. Zoller und Rudnevs auf außen. Da muss er meiner Meinung nach andere Lösungen finden, wenn die Spieler die Position nicht hergeben.


    Bezüglich Menschenführung bin ich bei Dir, da gibts wohl kaum loaylere und ehrlichere Trainer.

  • Der Vergleich zu anderen Trainer fällt mir schwer, weil ich zwischen Köln und anderen Bundesligisten von unterschiedlichen Rahmenbedingungen ausgehe. Wer Stöger - zurecht - lobt, muss immer auch sehen, dass der gesamte FC in den letzten Jahren einen Wandel vollzogen hat. In diesem Rahmen passt es dann, einen Trainer zu haben, der bei der Entwicklung seiner Ideen auch mehr Zeit bekommt. Weiter oben schrieb jemand, Stöger würde auch Bremen und Hamburg in zwei Jahren auf einen einstelligen Tabellenplatz heben. Und genau das bezweifle ich, denn dort ist man bei Weitem nicht so geduldig wie wir unter Schmadtke.


    Denn es war - trotz der stets über der Zielvorgabe liegenden Performance - eben auch nicht alles Gold, was glänzte. Das fing an mit dem Defensivkonzept, obwohl Schmadtke Offensivfußball sehen wollte. Das zog sich selbst in der zweiten Liga über eine Reihe von schwachen Spielen, bis hin zu solchen Totalaussetzern wie vorletzte Saison drei Mal gegen Freiburg oder wie neulich gegen Hamburg. Immer im Hinterkopf behaltend, dass wir über lange Zeit etwa Standards oder Angriffsvarianten nicht trainiert haben - was in dieser Form eine Seltenheit in der Liga sein dürfte.


    Trotzdem punkten wir. Und wir sind immer schwerer zu schlagen. Die Entwicklung insgesamt lässt sich nicht leugnen. Zudem sind immer häufiger die Grundzüge moderner Spielideen erkennbar. Negativ kann man einwenden, dass Kovac in Frankfurt und Nagelsmann in Hoffenheim bessere Ergebnisse in weniger Zeit etabliert haben. Aber es passt eben zu uns, dass wir uns die notwendige Zeit lassen und die Dinge hier - auch im sportlichen Bereich - aus eigenem Antrieb entwickeln.


    Macht Stöger das zu einem besseren Trainer als es seine Kollegen sind? Weiß ich nicht. Aber die Verbindung zwischen ihm und der Stadt sowie zwischen ihm und dem Verein passt einfach perfekt. Ich kann mir Stöger, der in Köln eher eine Heimat denn einen Arbeitgeber gefunden hat, bei keinem anderen Verein mehr vorstellen. Sein Konzept ist nicht darauf angelegt, mit nach Schalke, Leverkusen, München genommen zu werden. Schon gar nicht nach Hamburg oder Bremen. Oder zu einem klaren Abstiegskandidaten. Ich kann mir für Köln aber mittlerweile auch keinen anderen Trainer mehr vorstellen, weil das Konzept von Stöger und Schmadtke einfach zu "individuell" ist und wir nicht jeden x-beliebigen Coach dafür anheuern können.


    Es gab in der letzten Rückrunde eine Situation, wo ich kurzzeitig glaubte, es würde knallen. Wir hatten drei Mal in Folge nicht gewonnen, wären mit einer weiteren Niederlage mit beiden Beinen im Abstiegskampf gewesen und lagen in Mainz 0:2 zurück. Schmadtke war die Wut förmlich anzusehen. Der in den zweiten 45 Minuten errungene Sieg war für mich sowas wie die eigentliche Wiedergeburt des FC unter Schmadtke und Stöger. Es war eine Art Erweckungserlebnis. Und seitdem habe ich persönlich - trotz Niederlagen - wieder Spaß am FC. Sowas wie neulich in Hamburg nehme ich zur Kenntnis, aber es stört mich nicht sonderlich. Ebenso träume ich nach Siegen aber nicht von Höherem. Ich beobachte vielmehr interessiert, wohin uns unser Weg wohl noch führen wird. Und wenn ich dann wiederum sehe, was sich auf dem Trainersessel der anderen Bundesligisten tut, dann würde ich eigentlich mit keinem von denen tauschen wollen. Und das, obwohl ich vermutlich kein Fan mehr von Stöger werde.

    :hennes: Die Herausforderung "Bundesliga mit Köln" ist für einen Spieler etwas vom Größten. Köln ist ein Mythos. :FC:

  • Du sprichst etwas an, das absolut richtig ist. Er hatte bisher die Zeit uns langsam zu entwickeln.Ich glaube wenn man so am Boden ist, dann setzt automatisch eine Art Bescheidenheit ein. Aber mit dem Erfolg, da rufst Du eben die Geister. Und deshalb wird es für mich jetzt interessant zu sehen wie die nächsten 3 Jahre laufen.

  • Du sprichst etwas an, das absolut richtig ist. Er hatte bisher die Zeit uns langsam zu entwickeln.Ich glaube wenn man so am Boden ist, dann setzt automatisch eine Art Bescheidenheit ein. Aber mit dem Erfolg, da rufst Du eben die Geister. Und deshalb wird es für mich jetzt interessant zu sehen wie die nächsten 3 Jahre laufen.

    meinst du Stöger bleibt noch weitere drei Jahre beim FC ? Klar hat Stöger dem FC gut getan, aber nach der Saison noch mal drei Jahre, kann ich mir nicht vorstellen

  • meinst du Stöger bleibt noch weitere drei Jahre beim FC ? Klar hat Stöger dem FC gut getan, aber nach der Saison noch mal drei Jahre, kann ich mir nicht vorstellen

    Das weiß ich nicht.Was ich weiß ist das wenn einer mal viel Erfolg hatte, dann wird er daran gemessen.Nicht nur er.Das ganze Konstrukt halt.


    Im Fussball geht das oft ganz fix, und dann zählt nicht mehr was vorher war.Es gab schon sehr viele Trainer, denen ist letztendlich ihr eigener Erfolg schon ein halbes Jahr später um die Ohren geflogen.Weil man sie an dem Erfolg misst. Und das wird bei uns eben wahrscheinlich nicht anders sein.


    Ob ich das gut finde? Ich weiß es nicht. Kann ich irgendwie nicht ehrlich beanworten. Aber wie wäre das denn bei Euch ? Mal angenommen wir erreichen die EL, haben Doppelbelastung, es läuft am Anfang nicht so gut...Dann neigen wir doch alle eher dazu alles in Frage zu stellen. Das ist nunmal so. Und das wird niemand ändern.


    Und gerade jetzt, das habe ich ja schon öfters versucht zu erklären, sind wir an einem Punkt angekommen wo man ganz langsam anfängt wieder etwas mehr zu wünschen.Dieser Wunsch wird größer. Und damit auch der Druck auf Peter Stöger.

  • Das Bestehen mit der Doppelbelastung wird die nächste grosse Herausforderung.


    Mal die Etappen:


    1. Aufstieg


    2. Klasse halten


    3. einstelliger Platz


    4. Euroleage


    5. Doppelbelastung



    Bei 5. sind bekanntlich schon viele Mannschaften gescheitert. Wenige haben mit dem 5. Schritt den 6+7 Schritt (Champ Leage) geschafft.


    Hoffe es geht so weiter :slightly_smiling_face:

  • Viele sind aber auch schon vorher gescheitert.
    Der FC und stöger in Kombi haben bislang viele Hürden ganz prima gemeistert. Wie es weitergeht wird man sehen. Denke der Kader muss etwas verbreitert werden, denn der momentane Kader ist (auch dank stöger) so gut wie ausgereizt. Viel mehr war und ist mit dem vorhandenen Personal halt nicht drinnen und auch das ist ein Grund warum ich persönlich stöger sehr hoch einschätze (im ligavergleich)

  • @MainBock


    Absolut. Die Etappen, die Stöger mit den anderen schon gemeistert haben, ist schon sehr beeindruckend.
    Wer hätte vor 5 Jahren als wir abgestiegen sind gedacht, dass wir heute ernsthaft um die Euroleage mitspielen?


    Alles, was ich an Stöger an Kritik auszusetzen habe, ist wirklich Klagen auf sehr hohen Niveau.
    Und Du hast den Kader angesprochen:


    Da sehe ich in der Tat noch Verbesserungspotential bei Stöger als auch Schmadtke.
    Schliesslich ist Stöger ja auch für die Mitgestaltung des Kaders verantwortlich.


    Es geht mir nicht um einzelne Spieler, die man an sich diskutieren, sondern was der Plan dahinter war?


    Hinten in der Defensive ist es perfekt. Alles richtig gemacht.
    Auch im zentralen MF, auch wenn wir keinen Sane geholt haben bin ich zufrieden,
    dass wir Höger geholt haben, und langfristig auch Özcan dort einbauen wollen.


    Das einzige Manko dieszgl. ist unsere strategische Ausrichtung im Offensivbereich:


    Dort haben wir 5 zentrale Stürmer. Neuerdings Rudnevs und Guirassy geholt. Guirassy quxh wenn er verletzt ist,
    kann ich 100 % nachvollziehen. Dass man auch mal ein Risiko geht, bisschen Geld ausgibt für ein high Potential.


    Aber die Verpflichtung Rudnevs, ohne dass ich mich auf ihn einschiessen möchte, erschliesst sich mir nicht.
    Warum - wenn wir schon so viele Stoß- oder zentrale Stürmer haben,
    dann müssen wir auch gefüttert werden.


    Und da hat das Konzept nicht 100 % gegriffen (wie gesagt Klagen auf hohen Niveau),
    dass die Zuspiele von den Außen ausbaufähig sind.
    Risse und Bittencourt alleine reichen einfach nicht aus.
    Dass einer der Beiden sich verletzen konnte, was ja der fall ist,
    damit muss man immer rechnen.


    heisst im Klartext, dass ich anstatt Rudnevs dann lieber noch einen Außenbahnspieler verpflichtet hätte wie Clemens,
    oder Öztunali, Gnabry (Thema für sich).

  • Man darf ja auch nicht vergessen, dass wir nicht wegen des tollen Systems oder der Taktik, sondern hauptsächlich wegen viel zu überlegenen Einzelspielern aufgestiegen sind.


    Dann wären wir eher wie Hertha/Frankfurt aufgestiegen und nicht so wie wir es taten.


    Das lag schon auch an der Taktik, gegen tiefstehende Gegner fehlten uns damals auch oft die Einzelleistungen, aber ob jetzt ein toll herausgespielter Spielzug von Halfar über Helmes auf Brecko als Vollstrecker ( :face_with_tears_of_joy: ) eher an der Taktik oder der individuellen Klasse liegt, das kann jeder für sich interpretieren. :winking_face:

    PRO FC, meine Liebe, meine Stadt, meine Partei.


    Skymax (Praeses Emeritus), Ich (Präsident), sharky (Vize), Flykai (Schriftführer), grischa, Heimerzheimer (Ehrenmitglied), caprone, elkie57, winter, Matze86, frankie0815, floedi_82, kölsch, banshee, ManwithnoName, Mittelfeld, effzeh, der Pitter, Hunsrück FC, Je(n)sus, troemmelche71, izeh (Catering), BadischerBock, Salival (Klofrau), Rodi, Die_Macht_am_Rhein (Pressesprecher), Hassenichjesehen (Nummerngirl), lunyTed (Azubi), Kimeo, Olemaus.

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  • Absolut. Die Etappen, die Stöger mit den anderen schon gemeistert haben, ist schon sehr beeindruckend.Wer hätte vor 5 Jahren als wir abgestiegen sind gedacht, dass wir heute ernsthaft um die Euroleage mitspielen?


    Hier ich, da ich ja nach dem Abstieg erst hier so richtig eingestiegen bin mit 100%. 8)


    Aber schon unter Stani merkte man ja das der Klub demütig geworden war, man sich wirtschaftlicher aufstellen will und eine eingeschworene Einheit aufbauen will mit starker Verbindung zu Stadt und Verein.


    Und ja, damals war mir schon klar, wenn ab da im Verein alle an einem Strang ziehen, ja dann können wir wieder hochkommen, höher als wir zuletzt waren als ich grade aufhörte in die Windeln zu machen. :face_with_tears_of_joy:

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  • Aber schon unter Stani merkte man ja das der Klub demütig geworden war, man sich wirtschlaftluicher aufstellen will und eine eingeschworene Einheit aufbauen will mit starker Verbidnung zu Stadt und Verein.

    Absolut.


    Stani hat eigentlich wenn man so will den Grundstein gelegt.


    Warum sind wir zuletzt abgestiegen? Weil wir keine Mannschaft hatten.
    Heute ist das krasse Gegenteil.


    Und da Stani einen großen Anteil daran, auch wenn heute von den damaligen Spielern nicht mehr viele da sind.
    Stani hat der Mannschaft eine Philosophie verpasst, mit dem wir Fans uns zu 100 % identifiziert haben.
    Früher haben wir die Mannschaft oft schnell ausgepfiffen.


    Denke da sind wir deutlich geduldiger geworden.

  • Japp, Stani hat die Grundtugenden des Fussballs hier wieder eingeführt.


    McKenna war ja für uns schon ein Fußballgott weil er sich immer zu 110% reinschmiß, was ja aber an sich Grundvorrausetzung sein sollte.


    Stani hat hier einen nicht zu unterschätzenden Grundstein gelegt, aber er trat auch genau am richtigen Zeitpunkt ab, denn eine langfristige Entwicklung hätte ich ihm nicht so zugetraut wie Stöger, obwohl ich auch die Offensive unter Stöger teils kritisch sehe.

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  • Was mich mich frage ist, wohin kann Stöger die Mannschaft führen wenn er auf allen Positionen
    richtig viel Qualität hat?


    Oder andersherum gefragt, wenn Stöger Bayern oder Dortmund trainieren würde (als Mannschaft).
    Wie sähe der Fussball aus?
    Offensiv war ich nie der größte Fan von Stöger, was ich aber teilweise
    dem zur Verfügung gestellten Personal verzeichne...


    Spannend wie gesagt wenn wir in ein paar Jährchen
    überall Qualität haben, was er dann aus der Mannschaft rausholt

  • Und manche sehen ihn schon in 3 Jahren nicht mehr hier. :face_with_tears_of_joy:


    Wenn man sich ansieht was hier seit 2012 abgeht denke ich der könnte unser Wenger werden.


    Mit dem Unterschied das wir uns nach 10-jähriger Stagnation dann doch trennen würden. :winking_face:

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  • Ein interessantes Thema, Mainbock.
    Wegen der vielen unterschiedlichen Ausgangsbedingungen ist ein solcher Vergleich natürlich schwierig, aber versuchen kann man es ja trotzdem.


    Zu den Stärken von PS wurde von dir schon fast alles gesagt. Was das Taktische angeht, sehe ich ihn etwas positiver als Caprone. Ich halte ihn da schon für einen der Trainer im oberen Drittel der Liga. Das hat vor allem einen Grund: Ich unterscheide gute und schlechte Trainer in erster Linie nach einem Kriterium. Diejenigen, die verstanden haben, dass eine funktionierende Defensive immer die Grundlage sein muss und alles Weitere darauf aufbaut, halte ich für gute Trainer. Und alle die glauben, mit Offensive alles regeln zu können, für schlechte. Und dass PS zur ersten Kategorie gehört, ist - denke ich - klar. :face_with_tears_of_joy:


    Wenn ich so auf die Trainer der Liga schaue, dann sehe ich da schon einige wirklich kompetente, die ich zur guten Kategorie zählen würde. Ich würde die in etwa so sortieren:

    • Carlos Ancelotti: Trotz des Leistungsabfalls der Bayern sehe ich ihn als komplettesten Trainer der Liga. Vor allem taktisch einer stärksten der Welt, er hat schon viele knappe und wichtige Spiele auf dem Reißbrett entschieden. Dazu natürlich ein echter Spielerflüsterer. Er hat nur das Pech, die Bayern mitten in einer Umbruchsphase erwischt zu haben.
    • Thomas Tuchel: Zwischenmenschlich wohl sehr problematisch, aber auch er weiß eigentlich, dass erstmal die Defensive stehen muss. Deshalb hat er sich vermutlich selbst am meisten über die Hinrunde geärgert. In ihm sehe ich sowohl einen guten Strategen als einen guten Taktiker. Wenn er es sich nicht mit dem Team verscherzt, wird er in den nächsten Jahren mit dem BVB mehrere Titel holen.
    • Ralph Hasenhüttl: Er lässt einen Fußball spielen, wie er attraktiver kaum sein kann, und das aus einer sehr stabilen Defensive heraus. Leider arbeitet er für den falschen Verein. Das ändert aber nichts an seinen Fähigkeiten. Er hat seine Strategie aus Ingolstadt auch in Leipzig umsetzen und dort noch verfeinern können.
    • Julian Nageslmann: Für ihn gilt ähnliches wie für Hasenhüttl, nur dass er einen schwächeren Kader zur Verfügung hat. Aber er muss das mit Hoppenheim erreichte auch erst längerfristig bestätigen. Sicherlich aktuell das größte Trainertalent in DE.
    • Pal Dardai: Ihn sehe ich leicht vor PS. Er verfolgt einen ähnlichen Ansatz, hat aber mMn einen etwas reiferen Ansatz im Offensivspiel. Er hat die Diva aus Berlin stabilisiert und zielt im zweiten Jahr in Folge auf einen internationalen Platz.
    • Peter Stöger: Wurde alles schon zu gesagt.
    • Christian Streich: Ein herrlicher Typ. Nimmt kein Blatt vor den Mund und hat auch meist was Sinnvolles zu sagen. Dazu aber auch ein grandioser Trainer, der vor allem gut mit Talenten umgehen kann und den typischen Freiburger Stil mit viel Einsatz aber auch viel spielerischer Qualität fortführt und verfeinert.
    • Martin Schmidt: Ein würdiger Nachfolger für Thomas Tuchel. Er hält Mainz stabil im Mittelfeld der Liga. Seine Truppe läuft sehr viel und steht defensiv meist sicher. Das Offensivspiel hängt aber sehr von Einzelleistungen ab.
    • Niko Kovac: Letzte Saison hat er mit furchtbar unansehnlichem Mauerfußball den Klassenerhalt der Eintracht gesichert. In dieser Saison kommt dazu noch ein halbwegs gutes Offensivspiel, das vor allem von der hervorragenden Chancenverwertung lebt. Ich bin gespannt, ob er die aktuelle Saison bestätigen kann bzw. ob die Eintracht sich tatsächlich bis zum Schluss unter den ersten 6 behaupten kann.

    Dann gibt es ein paar Trainer, die für mehr oder weniger austauschbar halte. Das sind Leute wie Hecking oder Gisdol, die eher kurzfristigen Erfolg bringen können oder aber Newcomer ohne große Zukunftsperspektive wie Ismael, Frings oder Walpurgis. Baum vom FCA kann ich dagegen noch nicht wirklich beurteilen. Irgendwo dazwischen befindet sich aktuell auch Markus Weinzierl, der in Schalke noch nicht wirklich so etwas wie ein Konzept umsetzen konnte.


    Zu den Trainern, die ich für absolut unfähig halte - also die Kategorie "müssen immer nur eins mehr schießen als der Gegner" gehören:

    • Roger Schmidt: Teilweise lässt er reinsten Harakiri spielen. An guten Tagen ist dann zwar alles mögliche drin, aber insgesamt wird dadurch das Potential der Pillen nicht ausgeschöpft. Soll uns natürlich recht sein. Mich wundert nur, dass man das in Leverkusen nicht schon längst erkannt hat.
    • Alexander Nouri: Gute Bremer Tradition ist das stete Anrennen und dabei hinten wie ein Scheunentor offen stehen. Unter Nouri wurde das weiter "verfeinert". Aber auch dieses Jahr wird das wohl nicht zum Abstieg reichen. Dieser Trainer jedenfalls hat keine Zukunft, irgendwann werden sie das bei Werder auch merken.
    • Andre Schubert: Mittlerweile leider bei den Rüben entlassen. Aber ein Paradebeispiel für diesen Trainertypus. So schade, dass er nicht noch die Rückrunde bleiben durfte.
    • Armin Veh, Thomas Schaaf und Co.: weitere Beispiele dieser Trainergattung

    Peter Stöger sehe ich also durchaus unter den besten 6-7 Trainern der Liga. Mittlerweile drückt sich das auch im Tabellenplatz aus.
    Interessant wird es, wenn wir uns mit 1-2 Leuten verstärken können, die uns nochmal auf ein neues Level heben: z.B. ein spielstarker DM, ein IV mit guter Spieleröffnung oder ein LOM/ROM mit Spielmacherqualitäten. Dann wird man sehen, ob sich solche Spieler in das taktische Grundgerüst von Stöger integrieren lassen.

    Difficile est satiram non scribere - Es ist schwierig, keine Satire zu schreiben (Juvenal)