Satzungsänderung

Ganz ehrlich, das klingt einfach nur nach "schonmal die Ausrede parat legen, wieso der Antrag gescheitert ist". Wenn man die erforderliche Mehrheit nicht bekommt, war es natürlich der Vorstand schuld, weil er mit den Pullis die Leute vor dem Ofen hergelockt hat, die gegen den Antrag sind...damit macht man es sich argumentativ natürlich ganz schön einfach, weil ja jeder der gegen den Antrag stimmt das ja jetzt potenziell nur tut, weil er sich vom Vorstand hat bestechen lassen.

Realistisch betrachtet: Die Leute, die sich mit dem Thema auseinander gesetzt haben und bewusst pro oder contra Antrag entscheiden wollen, werden so oder so die Teilnahme eingeplant haben um ihre Stimme zählen zu lassen. Die werden das Gros des Publikum stellen an dem Tag, gerade was die Befürworter des Antrages betrifft, wird kaum einer daheim bleiben, dem wichtig ist seine Stimme pro Antrag loszuwerden.
Alle anderen, die sich nur von einem Gratis-Pulli dahin ködern lassen, werden nicht mal wissen was genau sie da eigentlich entscheiden. Ich glaube aber kaum, dass die Zahl derer so besonders groß sein wird. Ich glaube da unterschätzt Du die Zugwirkung eines kostenfreien Kleidungsstückes. Gerade die von dir verteufelten Leute, die "Fanshop-Bullshit" tragen und wegen des Events ins Stadion gehen, die haben normalerweise auch genug Geld, um sich im Fanshop einen Pulli zu kaufen und werden nicht extra für einen Pulli dahin pilgern und sich mehrere Stunden eine Veranstaltung antun, die für den Eventfan doch mitunter eher dröge ist, nur weil es dann irgendwann am Ende (und auch ausdrücklich im Vorfeld angekündigt erst am Ende, so dass "hinfahren Pulli einsacken, wieder fahren" ausfällt) einen kostenlosen Pulli gibt. Kann natürlich sein, dass 20.000 Leute da stehen und Einlass verlangen und die Helfer bis in die frühen Morgenstunden mit dem Verteilen von Pullis beschäftigt sein werden, aber ich habe so meine Zweifel.

Davon abgesehen: Selbst wenn durch die Aktion 98.374 Mitglieder (alle außer Grischa, der hat ja schon vorher gesagt er packt es nicht) dort auftauchen und ihre Stimme abgeben und das Ergebnis dieser Wahl dann lautet, dass der Antrag abgelehnt wird...dann nennt man das Demokratie und muss einfach akzeptieren, dass die Mehrheit der anwesenden Mitglieder gegen den Antrag war. Das Votum von allen, die gegen den Antrag sind von vorn herein als gekaufte Stimmen abzutun ist jedenfalls etwas entlarvend.

Davon gehe ich aus. Viel anderes bliebe dem Vorstand und den Mitgliedern die gegen den Antrag sind ja auch gar nicht übrig(naja. zurücktreten bzw. austreten natürlich).
Was mich betrifft, aktuell denke ich eher, ich stimme pro Antrag, bin aber noch nicht 100% überzeugt. Muss mir darum noch in Ruhe Gedanken machen, sobald die Themen Europapokaltickets und warten auf den 1. Sieg bis dahin endlich erfolgreich erledigt sind
(Und natürlich erstmal abwarten was der Vorstand noch an Bestechungszulagen draufpackt für linientreue Wähler )

Zitat von Geißbockpower

aber ausschlaggebend ist für mich der Zeitpunkt und das Auftreten einiger, die diesen Antrag durchbringen wollten.
Damit sind nicht die Antragsteller gemeint, sondern der pöbelnde Teil der im Publikum unweit von mir saß.

Das ist mir auch bitter aufgestoßen.
Entscheidend fand ich aber, dass die Antragsgegner die besseren Sachargumente hatten. Insbesondere, dass ein Investor, der erwägt, eine 2-3-stellige Millioneninvestition zu tätigen, diese nicht von der doch recht zufällig zusammengewürfelten MV und deren Stimmung abhängig machen würde("sich durch die Arena schleifen lassen" war glaube ich die Formulierung, die ich vor dem Hintergrund der buhenden Menge sehr passend fand).
Ein Argument, das mir den ganzen Abend gefehlt hat war, als Antwort auf das oft gebrachte "Ja dem aktuellen Vorstand vertrauen wir ja, aber wer weiß was in 10 Jahren kommt...", dass man den Gedanken den Spinner angeschnitten hat mal ausführt:
Ich weiß, wer in 10 Jahren im Vorstand sitzt.
In 10 Jahren ist beim FC ein Vorstand am Ruder, den wir (vermutlich wieder mit großer Mehrheit) in der MV gewählt haben werden. Und dann muss man sich, wie Spinner gesagt hat, eben mit den zur Wahl stehenden Personen und ihren Zielen kritisch auseinandersetzen, bevor man sie wählt oder eben nicht.
Und das Argument "die Mitglieder sind der verlässlichste Partner, der immer zum FC steht" ist in zweierlei Hinsicht Unsinn: Erstens mag zwar ein Teil der Mitglieder sehr treu sein(siehe auch: Erfolgsfans), aber die 100.000 Mitglieder sind eben, egal was jeder bereit wäre beizutragen, bei weitem nicht so finanzstark wie andere Partner. Und zweitens: Ob die ach so treuen Mitglieder immer treu zum Verein stehen, wird man erst sehen, wenn ein Auszug aus Müngersdorf wirklich Realität würde. Wenn dann aus der Südkurve einige ihre Mitgliedschaft kündigen und dem Verein den Rücken kehren, wäre dieses Argument auch widerlegt.