Legendäre Spieler der 60er und 70er Jahre

  • Dein Beitrag ist wie immer ein Genuß, Soll/Ist.


    Vor allen Dingen imponiert mir auch immer wieder das Du nach so vielen Jahren diese ganzen Spielszenen und Spielverläufe immer noch exakt vor Augen hast. Respekt, Respekt!!!

    FC- maniac: Ein wenig korrigieren muss ich da schon. Es stimmt, daß ich bei bestimmten Szenen wirklich ein fast Photografisches Gedächtnis habe. Aber: meine Erinnerungen basieren auf Notizen. Genau wie mein Vater habe ich
    mir in und nach jedem Spiel Sachen aufgeschrieben. Du kannst nicht alles behalten, daß ist unmöglich. Manche Leute haben immer gelacht, wenn sie sahen, daß ich einen Notizblock dabei hatte und da Sachen rein geschrieben
    habe. Manche Leute haben mich gefragt, für welchen Verein ich spioniere. MUHAHA....Zuschauerzahlen habe ich immer notiert, wenn der Stadionsprecher sie durch gab. Beim Spiel in Hamburg damals habe ich sie nicht mit bekommen, deswegen habe ich sie auch nicht erwähnt. Aus der Erinnerung heraus würde ich sagen - ca. 35.000. Aber wissen tue ich das nicht mehr.
    Ich bin sogar so weit gegangen, daß ich mir zu meinen aktiven Spielen Notizen gemacht habe und Noten habe ich mir auch gegeben. Deswegen weiss ich bis heute, daß ich nie auch nur ein schlechtes Spiel gemacht habe 8) ....Nee,
    im Ernst, ich war schon sehr kritisch mit mir. Wobei es unwahrscheinlich schwer ist, seine eigene Leistung im Spiel richtig einzuschätzen.

  • FC- maniac: Ein wenig korrigieren muss ich da schon. Es stimmt, daß ich bei bestimmten Szenen wirklich ein fast Photografisches Gedächtnis habe. Aber: meine Erinnerungen basieren auf Notizen. Genau wie mein Vater habe ichmir in und nach jedem Spiel Sachen aufgeschrieben. Du kannst nicht alles behalten, daß ist unmöglich. Manche Leute haben immer gelacht, wenn sie sahen, daß ich einen Notizblock dabei hatte und da Sachen rein geschrieben
    habe. Manche Leute haben mich gefragt, für welchen Verein ich spioniere. MUHAHA....Zuschauerzahlen habe ich immer notiert, wenn der Stadionsprecher sie durch gab. Beim Spiel in Hamburg damals habe ich sie nicht mit bekommen, deswegen habe ich sie auch nicht erwähnt. Aus der Erinnerung heraus würde ich sagen - ca. 35.000. Aber wissen tue ich das nicht mehr.
    Ich bin sogar so weit gegangen, daß ich mir zu meinen aktiven Spielen Notizen gemacht habe und Noten habe ich mir auch gegeben. Deswegen weiss ich bis heute, daß ich nie auch nur ein schlechtes Spiel gemacht habe 8) ....Nee,
    im Ernst, ich war schon sehr kritisch mit mir. Wobei es unwahrscheinlich schwer ist, seine eigene Leistung im Spiel richtig einzuschätzen.

    Bei dem Spiel war ich auch im Volkspark dabei. In den 90ern haben wir dem HSV im Volkspark des öfteren 4 Stück eingeschenkt, einmal hat es dem guten Felix M. sogar den Job gekostet, und einmal haben wir dem HSV sogar den Trikotsponsor von der Brust geschossen (TV-Spielfilm glaube ich), die wollten nach dem 0:4 gg. den FC nicht mehr Sponsor sein :grinning_face_with_big_eyes:
    An dieses 2:4 kann ich mich aber auch noch gut erinnern. Glaube auch, so ca. 30 - 40 k im Volkspark. Anschließend schwer gesoffen im Gröninger (https://www.groeninger-hamburg.de/), die hatten damals neu eröffnet, schöner Brauhauskeller. Und danach Ritze. :face_with_tears_of_joy:

  • Herbstzeit - Stöberzeit. Und was finde ich in meinem Schatzkästlein der Erinnerungen?! Ein wahres Kleinod, eine Pretiose der Sonderklasse.


    Es ist die Saison 1998/99 - die sagenumwobene Spielzeit nach unserem ersten Bundesligaabstieg. Trainer war "Don Bernardo" Schuster, der eine Truppe zusammen gestellt hatte, die bei der Nennung den Namen noch heute jeden
    Kenner mit der Zunge schnalzen lässt.


    Und hier ist sie, die Aufstellung beim Spiel am 30.10. 1998 in Köln Müngersdorf weiland des Spieles 1.FC Köln gegen die Kickers aus Stuttgart. Der FC begann mit folgender Mannschaft:


    Pröll - Bulajic Grassow Schuster Voigt - Cichon Bähr Hauptmann Wollitz - Gaissmayer Hasenhüttl. Bei einer derartigen Auswahl von Klassespieler schlotterten den Stuttgarter Kickers natürlich mächtig die Hosen und sie nahmen die
    Hände an die Hosennaht und suchten in einem 10 - 0 System die Nähe zum eigenen Strafraum. Diesen wiederum belagerte der FC mit einer Mischung aus unermüdlichen Anrennen und grossen spielerischen Esprit und so konnte es
    nicht verwundern, daß man schon in der 43 ten Minute die erste Kölner Chance notieren konnte. Hasenhüttl vergab knapp. Aus 4 Metern Torentfernung streifte sein knallharter Schuss das Tribünendach.


    In Halbzeit 2 setzte sich der Sturmlauf der Kölner unvermindert fort. Die begeisterten Zuschauer skandierten bereits ab Minute 60 immer wieder "Oh, wie ist das schön, Oh, wie ist das schön". Der Treffer für die Kickers resultierte
    aus einem völlig unberechtigen Elfmeter, als Wollitz seinem Gegner im Strafraum nicht einmal das Schienbein durch trat. Der geniale "Don Bernardo" wechselte zwischen der 70ten und der 80ten Minute für die überzeugenden
    Hasenhüttl, Bähr und Bulajic die noch besseren Donkov, Hutwelker und Rösele ein, aber das spielerische Feuerwerk der Geissböcke blieb unbelohnt. Völlig überflüssig und nicht nachvollziehbar, daß Tausende Kölner bereits 10
    Minuten vor dem Abpfiff das Stadion verliessen und der Rest sich nach dem Abpfiff die Seele aus der Lunge pfiff. Trainer "Don Bernardo" Schuster monierte dann auch völlig zu recht die traurige Vorstellung des eigenen Anhangs.


    Ich sage euch Leute: Wer so was gesehen hat, für den ist momentan - bei aller manchmal berechtigten Kritik - Kindergeburtstag. Kein Spieler ausser Hauptmann auch nur annähernd auch nur mit Zweitligaformat. Höhepunkt
    nach Höhepunkt, wenn die Stolperkönige Voigt, Gaissmayer und Hasenhüttl zu immer neuen Kapriolen ansetzten. Höhepunkt der Veranstaltung - ausser Hasenhüttls epischem Aussetzer in Halbzeit 1 - ein Hin und Her Passen
    zwischen Cichon, Voigt und Buljajic über mehr als 15 Kontakte, welches letzten Endes mit einem Ausball auf Höhe der eigenen Eckfahne endete. Solche Nummern vergisst man nicht.


    Mein alter Herr - Kampferprobt - sagte nach dem Spiel: "40 Jahre FC. Da meinst du, du hast alles gesehen. Nee, hasse nicht".

  • 16.11.1988 1.FC Köln - Bayer Leverkusen


    Buss- und Bettag 1988 fand dieses Nachholspiel statt. Kumpel Manni und ich waren am Abend vorher auf einer veritablen Sauferei in der Nähe von Oldenburg gewesen und Manni und ich hatten den Nordlichtern mal kräftig
    heim geleuchtet.


    Um 15 Uhr 30 war Kickoff in Köln gegen die Pillendreher und da durften wir trotz der anstrengenden Sause vom Vortag nicht fehlen. Und wir waren pünktlich in Müngersdorf, wenn auch mit etwas flauem Magen und leicht
    dröhnendem Schädel. "Mann, war ich gestern zu", sagte Manni. "Jetzt ist aber erst mal Schluss mit der Schluckerei". Ich konnte ihm nur beipflichten - genug war genug.
    Der FC begann mit Ilgner - Hönerbach Steiner Kohler Görts - Hässler Littbarski Janßen Rahn - T. Allofs Poulsen. Gottseidank war das Spiel in den ersten 20 Minuten relativ langsam und wir konnten uns einrichten. Es war nicht nur
    relativ langsam, es war relativ schlecht. Leverkusen war richtig mau - trotz Spielern wie Cha, Rolff. Schreier, Falkenmayer und Lesniak - und spielte kaum nach vorne. Und der FC war nicht viel besser. Bekam aber nach einer
    halben Stunde einen Elfer, den der sehr schwache Littbarski über den Giebel setzte.


    Zweite Halbzeit. Immer noch dröhnender Kopf, aber wenigstens spielte der FC jetzt besser. Icke Hässler vor allem und der machte dann auch nach 55 Minuten auf Vorlage von Görtz das 1:0. Leverkusen fand keine Einstellung
    zum Spiel, keine zum Gegner. In den letzten Minuten machte der FC das 2 und 3:0 durch Allofs und den eingewechselten Götz. Alles wunderbar und die Birne war auch wieder einigermassen klar.


    "Komm, lass uns ein Bier trinken", sagt Manni zu mir. "Ok, ein Bier". Was dann folgte, war ein epischer Schlagabtausch zwischen zwei Kumpels, die es verstehen sich vernünftig zu betrinken und nur so viel trinken wie mit aller
    Gewalt in einen Körper rein zu zwingen ist. Ich weiss, daß wir Nachts um irgendwann nach 3 Uhr in die Wohnung kamen. Manni stolperte im Wohnzimmer über einen Stuhl und fiel auf das Sofa und fing sofort an zu schnarchen.
    Ich ging zum Kühlschrank, setzte mich am Kühlschrank auf einen Stuhl und holte eine Pulle Bier aus dem Kühlschrank. Am nächsten Morgen wachte ich vor dem offenen Kühlschrank auf - schlafend auf dem Stuhl. Eine ausgelaufene
    Flasche Bier lag vor mir und mir war kalt.

  • :thumbs_up:
    Immer wenn ich Deine tollen Spielberichte mit den entsprechenden "Nebengeräuschen" lese kommen mir sehr oft die Tränen. Warum? Weil mir dann deucht, was man selbst so alles für einen Unsinn vor 30 Jahren getrieben hat. Ist mir alles so ähnlich schon 1:1 passiert. :face_with_tears_of_joy:

  • Wolfgang Overath wurde gestern zur insgesamt Achten, aber Ersten noch lebenden, Vereinsikone in der neuen Hall of Fame ernannt.


    Die ersten Sieben sind:


    Franz Kremer
    Hans Schäfer
    Hennes Weisweiler
    Josef ''Jupp'' Röhrig
    Heinz Flohe
    Johannes ''Hannes'' Löhr
    Rolf Herings


    https://fc.de/fc-info/news/det…s/hall-of-fame-eroeffnet/

    PRO FC, meine Liebe, meine Stadt, meine Partei.


    Skymax (Praeses Emeritus), Ich (Präsident), sharky (Vize), Flykai (Schriftführer), grischa, Heimerzheimer (Ehrenmitglied), caprone, elkie57, winter, Matze86, frankie0815, floedi_82, kölsch, banshee, ManwithnoName, Mittelfeld, effzeh, der Pitter, Hunsrück FC, Je(n)sus, troemmelche71, izeh (Catering), BadischerBock, Salival (Klofrau), Rodi, Die_Macht_am_Rhein (Pressesprecher), Hassenichjesehen (Nummerngirl), lunyTed (Azubi), Kimeo, Olemaus.

    Einmal editiert, zuletzt von Oropher ()

  • Ende November 1968 durfte ich wieder einmal mit zu einem Bundesligaheimspiel nach Müngersdorf.


    Im alten Westderby ging es gegen einen alten Rivalen - die Alemannia aus Aachen kam nach Köln. Der 1.FC Köln war gespickt
    mit Nationalspielern - Soskic, Weber, Thielen, Overath, Löhr, Hornig - und amtierender Pokalsieger. Vor der Saison war der 1.FC einhellig zu einem der Meisterschaftsfavoriten ernannt worden. Herausgestellt wurden seinerzeit das herausragende Mittelfeld und eine Abwehr von internationalem Format. Bereits früh in der Saison pulverisierte sich alles. Torhüter Soskic brach sich das Schien-
    bein, Löhr hatte eine TB. Overath schien völlig überlastet und der FC kam in allergrösste Schwierigkeiten.


    Alemannia Aachen war aufgestiegen und der Aufsteiger hielt sich gut. Spieler wie Martinelli, Hermandung , Claessen - das war schon gutes Bundesligaformat und dann hatten die auch noch so einen jungen, unbekümmerten Aussenstürmer namens Kapellmann.


    Etwa 15.000 Zuschauer waren es nur, die nach Müngersdorf kamen an diesem nasskalten Novembersamstag - zu sehr hatte der FC
    wohl enttäuscht in dieser Saison. Vor dem Spiel waren wir in einer Kneipe in Müngersdorf gewesen und ich kann mich erinnern, daß
    mein Vater und mein Onkel vor dem Spiel keinen allzu grossen Optimismus verbreiteten. Es fehlten immerhin Rühl und Hornig und
    auch Heinz Flohe war verletzt.


    In den ersten 10 Minuten musste der FC einfach in Führung gehen. Weber setzte einen Kopfball gegen den Pfosten, Overath hatte
    Pech mit einem Flachschuss, den der Aachener Torwart nie gehalten hätte und Simmet verdasselte eine weitere Topchance durch
    Zögern. Nach einer Viertelstunde gingen die Aachener in Führung. Vorne verdribbelte sich Hermes, langer Ball nach vorne und
    Torhüter Heyeres schaut Weber an und Weber schaut Heyeres an und ein Aachener spritzt in den Ball - Tor.
    Der Rest der Halbzeit: Kölner Unsicherheit immer grösser, Aachener Sicherheit dito. Und die Aachener spielten hart. Bis über die
    Grenze des Erlaubten. Hermandung trat Overath systematisch aus dem Spiel und FIFA Referee Tschenscher liess es geschehen. Damit war die entscheidene Stellschraube des Kölner Spieles lang gelegt. Kurz vor der Halbzeit setzte sich der sehr gute Thielen gegen drei Aachener durch und wird gefoult, aber Tschenscher liess es durch laufen. Massive Proteste der Kölner nutzten nichts.


    In HZ 2 liefen die Kölner an, aber sie hatten wirklich Pech. Und die Aachener einen guten Torwart, der Topgelegenheiten des FC
    vereitelte. Ein paar Minuten vor Schluss ein Strafraumgerangel. Dieses Mal gibt Tschenscher den Elfer - für Aachen und es sthet
    2:0. Biskup verkürzt per Kopfball in der 90ten Minute auf 1:2, aber das Spiel ist verloren.


    Nach dem Spiel fahren wir nach Hause. Und halten irgendwo bei Rommerskirchen an. Etwas Trinken und Essen. Die Stimmung ist
    wirklich gedrückt und mein Onkel spricht es aus. "So steigen wir ab", sagt er. "Torhüter nicht tauglich, vorne ausser Löhr nichts
    und Overath kann es alleine nicht richten", pflichtet mein Vater bei. Ich kann es gar nicht fassen, wovon die beiden reden. Wir
    sind Abstiegsgefährdet?! Die Mannschaft mit allen diesen Nationalspielern, der Pokalsieger. Dieser Club mit der schönsten
    Clubanlage in Deutschland - ein Abstiegskandidat?!


    Vater und Onkel hatten Recht. Es sollte eine schlimme Saison werden - eine Saison, die auf Messersschneide aus ging. An diesem
    grauen Samstag im November begann das Leiden erst und es sollte uns lange Zeit nicht los lassen.

  • Ende November 1967, das Derby gegen Borussia Mönchengladbach stand an.


    Ich hatte meinen Vater seit Wochen beknetet, endlich willigte er ein und hatte sogar nichts dagegen gehabt, dass ich einen Schulfreund mitnahm, der zudem noch eingefleischter Fan der Gladbacher war. Und so machten wir uns auf den Weg über die alte B 59 von Rheydt nach Köln-Müngersdorf.


    Der FC war gut drauf, hatte er doch eine Woche zuvor den MSV Duisburg klar mit 3:0 besiegt. In diesem Spiel hatte Kalli Thielen zum ersten Mal in seiner Karriere den Libero gegeben und Trainer Fischken Multhaup dermaßen überzeugt, dass er diese Position auch gegen die Fohlen einnehmen durfte.


    Es war typisches Novemberwetter, nass und kalt und neblig, und so froren wir vor uns hin - auch weil das Spiel verhalten anfing, wobei die Gladbacher zum Leidweisen meines Vaters und mir den gefährlicheren Eindruck machten. Deshalb waren wir beide freudig überrascht, als der FC nach einer halben Stunde durch Hannes Löhr in Führung ging. Die Freude währte nur kurz, nach einem schönen Spielzug der Gladbacher glich Wimmer nur wenig später aus.


    In der Halbzeit brummte mein Vater:"Das gibt heute nichts!" und wusste gar nicht, wie Recht er haben sollte.


    Dazu muss man wissen, dass die Borussen zu dieser Zeit den wohl schnellsten Spieler der Bundesliga in ihren Reihen hatten, Klaus Ackermann, der von Preußen Münster den Weg an den Niederrhein gefunden hatte. Schon in Halbzeit 1 hatte sein Gegenspieler Fritz Pott zumeist nur die Rücklichter dieses Spielers gesehen, und so kam Trainer Multhaup auf die Idee, Matthias Hemmersbach gegen den schnellen Ackermann zu stellen.


    Der gute Mattes kam mit dem schnellen Außen noch weniger zurecht, so dass nach einer Stunde wieder umgestellt wurde. Diesmal war Wolfgang Rausch der Auserwählte. Erfolg gleich null. Ackermann warf nach wie vor auf Linksaußen den Turbo an, in der Mitte nutzte Peter Meyer zweimal Stellungsfehler von Libero Thielen aus, und so stand es nach 70 Minuten 3:1 für die Gladbacher. Mein Schulfreund geriet in Ekstase, was mir und auch meinem Vater ordentlich auf den Zeiger ging.


    Netzer und noch einmal Wimmer erhöhten auf 5:1, bevor es Heinz Simmet praktisch mit dem Schlusspfiff vorbehalten blieb, per schönem Weitschuss auf 2:5 zu verkürzen.


    Auf der Rückfahrt redete nur mein Schulfreund, der sehr bald zu meinem ehemaligen Schulfreund wurde. Sich im Unglück und der Trauer Anderer zu suhlen hatte mir noch nie gefallen, auch als 13jähriger Knirps war das schon so.

  • Was war am 26ten November 1988?! Nun, der 1.FC Köln spielte an einem Samstag auf St. Pauli. Und wann war der Anpfiff?! Um 14 Uhr 15......Ich weiss nicht mehr, warum das so war. Ich glaube mich zu erinnern, daß die
    ein saumässiges Flutlicht hatten und deswegen früher angepfiffen wurde.


    Eigentlich wollten Kumpel Manni und ich schon am Freitag anreisen, aber ich konnte nicht - Training. OK, also am Morgen gen Hamburg - mit Mannis Auto. Im Südoldenburger Land - zwischen Neuenkirchen und Holdorf - ein
    Riesenstau. Ich sage Manni, er solle an der Tankstelle Dammer Berge abfahren. Den Rest würde ich besorgen. Manni fährt runter und ich lotse Manni von der Raststätte auf den Zuführweg von der Autobahnraststätte und wir
    fahren parallel zur Autobahn über so schöne Ortschaften wie Nellinghof, Fladderlohausen und Holdorf bis wir wieder auf die jetzt fliessene Autobahn kommen. "Du bist eine Granate", sagt Manni. "So was von ausgekocht". Wir
    fahren weiter und kurz vor Wildeshausen - wieder Stau. Ich sage, daß Manni am Rasthof Wildeshausen rausfahren soll. "Ja", sagt Manni....Und der selbe Trick. Nur steht an der Ausfahrt zur Autobahn dieses Mal ein Polizeifahrzeug.


    Führerschein, Fahrzeugpapiere....40 DM für Manni. Und - natürlich - zurück auf die Autobahn. "Du bist der allerletzte Vollidiot", sagt Manni. "So was von blöd, das gibt es gar nicht". Ich sage ihm, er solle die Klappe halten und
    das ich mit 20 Emmchen dabei bin. Kurz vor 12 Uhr laufen wir in Hamburg auf. Ein, zwei Bier und Manni und ich sind schon wieder versöhnt.


    Der FC hatte in der Vorwoche die Stuttgarter Kickers mit 5:1 besiegt und war so ein wenig ins Rollen gekommen. St. Pauli hatte diesen Kulttorwart Ippig in der Bude, den tschechischen Libero Kocian, den guten Fussballer
    Golke im Mittelfeld. Und die Mannschaft kämpfte und knüppelte natürlich was das Zeug hielt. Köln ohne Steiner und Olsen, aber ansonsten mit einer Topmannschaft. Fusball auf diesem Platz war allerdings kaum möglich -
    selten so einen Acker gesehen. Und St. Pauli pflügte diesen Acker weiter kräftig um. Es wurde gerannt und gekämpft und vor allem gegrätscht. Der FC hielt irgendwie dagegen und versuchte das Spiel zu kontrollieren und
    nach 25 Minuten gab Janssen eine gute Vorlage auf Hässler und die nutzte der zum 0:1. Manni und ich lagen uns in den Armen.


    In Halbzeit 2 versuchten die Hamburger nach vorne zu spielen. Aber was hiess schon nach vorne. Die traten den Ball gefühlt 100 Meter hoch und 50 Meter weit - immer in der Hoffnung, daß irgendetwas dabei heraus kam.
    Und Kohler und Hönerbach vor allem hielten - in Abwesenheit von Steiner - immer wieder die Birne in den nächsten hohen Ball. Jede Wette, daß die nach dem Spiel Kopfschmerzen ohne Ende hatte. Der FC hatte noch zwei
    gute Gelegenheiten durch Littbarski und Poulsen, aber kam auch nicht mehr so richtig durch. Und dann war das Spiel zu Ende. 1:0 gewonnen. Prima. Wir konnten nicht in Hamburg verweilen, weil ich selbst am nächsten Tag
    spielen musste. Rückfahrt. Vor Münster - Riesenstau. Ich sitze am Steuer. 1 Kilometer vor uns - Rasthof Münsterland. "Unterstehe dich nicht", sagt Manni. Da bin ich schon auf dem Standstreifen und tuckere Richtung Rasthof.
    Fahre auf den Rasthof. Verlasse den Rasthof. Neben mir der fluchende und zeternde Manni. Runter vom Rasthof, die gleiche Nummer wie auf der Hinfahrt. 10 Kilometer Stau abgeschnitten.


    "Du bist der grösste Idiot, den ich kenne", sagt Manni. "Danke", sage ich. Und mein Grinsen reicht von Münster bis Köln.

  • 24ter November 1978, VFL Bochum gegen 1.FC Köln


    Ich bin immer gerne nach Bochum gefahren. Erstens hat der FC da oft gut ausgesehen und zweitens konnte ich es irgendwie gut mit den Bochumer Fans. Die waren so ganz anders als beispielsweise die Anhänger von Schalke 04
    oder Rot - Weiss Essen. Bochum, da konntest du dich in aller Seelenruhe zu den VFL Fans stellen und - sofern du keine Superdämlichen Sprüche geklopft hast - kamst du völlig unbeschadet aus der Nummer raus.


    Einmal war es anders und das war genau an diesem Freitagabendspiel. Der FC - amtierender Meister - war unglaublich schwer in die Saison gekommen. Verletzungen, Formschwächen, Querelen. Langsam fing es wieder an zu
    laufen, Bremen hatte man gerade zu Hause besiegt. Und - noch wichtiger - man konnte wieder fast auf die komplette Meistermannschaft zurückgreifen, auch Heinz Flohe war wieder dabei. Es fehlte Gerd Strack und der wurde
    ersetzt durch den "blonden Engel", Bernd Schuster. Der wiederum - Schachzug von Weisweiler - wechselte sich auf der Vorstopperposition mit Bernd Cullmann ab. Also, prima Voraussetzungen für Bochum. Die Castroper Strasse
    war fast ausverkauft. Bochum - oft als graue Maus bezeichnet - hatte eine gute Mannschaft. "Tiger" Gerland, Tenhagen, "Ata" Lameck, Woelk, Eggert, Bast, Abel - Mann, das war schon gehobene Bundesligaklasse.


    Weisweiler hatte sich - neben der Nummer mit Schuster - noch etwas anderes einfallen lassen. Dieter Müller sollte sich aus dem Zentrum lösen und auch mal auf links oder rechts rochieren - um Platz für die nachstossenden
    Neumann, Flohe und Cullmann zu besorgen, aber auch um Platz für den nach innen stossenden Okudera zu machen. Das Spiel ist 10 Minuten alt und Müller geht nach links, wird angespielt. Hermann Gerland steht quasi daneben
    und ist nur auf Okudera fixiert und lässt Müller machen. Der spielt auf den blitzeblanken Flohe - und 1:0 für Köln. Die gleiche Nummer passiert nach 25 Minuten. Müller links, Gerland schaut zu, Okudera in der Mitte und es
    steht 2:0. Köln super in der ersten Halbzeit - Schumacher gut. Die Abwehr mit einem überragenden Gerber und einem noch besseren Zimmermann. Ein spielstarkes Mittelfeld und vorne vor allem der clevere Müller. Es kann bei
    Halbzeit auch höher stehen. Zur Halbzeit hatte Bochum`s Trainer Höher genug gesehen - Hermann Gerland durfte duschen, dieses Spiel hatte er nicht verstanden.


    Und für Bochum wurde es besser. Köln liess nach und vor allem Bast und Tenhagen trieben das Bochumer Spiel konsequent nach vorne an. Nach 65 Minuten steht es 1:2 durch Bast und die Bochumer setzen den FC massiv unter
    Druck. Der spielt einen Konter und nach 75 Minuten erzielt van Gool das 1:3. Köln - noch im Jubeltaumel - bekommt postwendend das 2:3, wieder ist Bast der Torschütze. Und alles ist offen, denn Bochum drückt. Die Schlüssel-
    szene des Spieles kommt 5 Minuten später. Bochum ist auf der linken Angriffsseite durch und Konopka versucht den Aussenstürmer zu foulen. Trifft ihn auch, aber der geht weiter. Flankt in die Mitte und der mitgelaufene Ten-
    hagen ist in bester Position und will schiessen - und dann kommt ein irres Tackling von Herbert Zimmermann. Foul?!....Der Schiedsrichter lässt weiter spielen und die Bochumer Spieler und erst recht die Bochumer Bank und
    vor allem die Bochumer Zuschauer rasten völlig aus. Zwei Minuten später macht der eiskalte Müller aus einer Nullsituation das 4:2 für Köln und kurz vor Schluss ausgerechnet Herbert Zimmermann das 5:2. Die Gemüter haben
    sich bis dahin massiv nach oben geschaukelt und auf den Tribünen kommt es Jagdszenen wie in Oberbayern. Honorige Familienväter schütteln die Fäuste und wollen uns ans Leder. Ordnungsdienst völlig überfordert, Schubsereien
    und Rangeleleien. Ruhige Westfalen werden zu Tigern und Vater, Onkel und ich mitten drin. Es dauert, bis die Gemüter sich beruhigt haben und wir verlassen die Stätte des Sieges erst rund 25 Minuten nach Spielende.


    Was wir gesehen haben, war ein Topspiel. Das beste, was es in dieser Saison vom FC bis dato zu bestaunen gab. Ein Auftritt einer Meistermannschaft - mit Kniffen eines Meistertrainers.

  • Das muss einfach mal gesagt werden: Soll/Ist, Deine Spielberichte sind einzigartig, toll, einfach überragend.


    Man kann förmlich die Stadionluft riechen, diese einzigartige Mischung aus Zigarettenrauch, schalem Bier und einem Hauch von Rasen.


    Chapeau!

    Einmal editiert, zuletzt von pape1 ()

  • Wieso darf man an nem Rasthof denn nicht rausfahren? :face_with_raised_eyebrow:


    Edit: Hat sich erledigt. :face_with_tears_of_joy:

    PRO FC, meine Liebe, meine Stadt, meine Partei.


    Skymax (Praeses Emeritus), Ich (Präsident), sharky (Vize), Flykai (Schriftführer), grischa, Heimerzheimer (Ehrenmitglied), caprone, elkie57, winter, Matze86, frankie0815, floedi_82, kölsch, banshee, ManwithnoName, Mittelfeld, effzeh, der Pitter, Hunsrück FC, Je(n)sus, troemmelche71, izeh (Catering), BadischerBock, Salival (Klofrau), Rodi, Die_Macht_am_Rhein (Pressesprecher), Hassenichjesehen (Nummerngirl), lunyTed (Azubi), Kimeo, Olemaus.

    2 Mal editiert, zuletzt von Oropher ()

  • Na Freunde, was habt ihr am 30. November vor 20 Jahren gemacht?!


    Ich weiss, was ich am Abend dieses Tages gemacht habe. Ich war in Müngersdorf. Der ruhmreiche 1.FC Köln - frisch gebackener Bundesligaabsteiger - war bis dahin erfolglos unter der kühnen Ägide von Bernd Schuster durch
    die Zweitligasaison gestolpert und hatte den KSC zu Gast. Mitabsteiger war Karlsruhe gewesen und stolperte etwas weniger durch die Saison. Immerhin waren sie Tabellenfünfter und wir Tabellenzehnter, als es zum Schlagab-
    tausch in Köln kam.


    Das wirklich bemerkenswerte an diesem Spiel war, daß Dirk Lottner sein Debüt gab. Und Dirk Lottner sollte auf die Geschicke des Vereines in den nächsten Jahren noch grossen Einfluss haben und für die Fans eine wahrliche
    Identifikationsfigur werden. Obwohl er - drücken wir es vorsichtig aus - auch schon mal Laufschwach war und dazu neigte, nicht immer ganz Profigerecht zu leben. Ein Kerl aus dem Leben, zum Anfassen.


    Mit Lottner`s Dirk als Libero spielte der FC dann also vor ca. 15.000 Zuschauern in Müngersdorf. Nach 10 Minuten machte Hasenhüttl(ja, der Hasenhüttl) das 1:0, dem Rösele nach 35 Minuten das 2:0 folgen liess. Karlsruhe
    schwach und indisponiert, Köln mit einer guten Leistung und jederzeit Herr der Situation. Besonders im Mittelfeld regierte der FC mit Munteanu, Wollitz und dem besten Mann auf den Platz und der hiess: Ralf Hautpmann,
    der Vater des heutigen Kölner Spielers Hautpmann. In Halbzeit 2 liessen die Kölner das Spiel zunächst etwas schleifen und Karlsruhe kam auf und erzielte das 1:2 um die 60te Minute. Wirklich in die Bredouille kam der FC
    aber nicht, denn Wollitz sorgte mit seinem 3:1 nach 70 Minuten für klare Verhältnisse. Azizi machte das 4:1 kurz vor Schluss - endlich mal ein überzeugender Sieg. Und Dirk Lottner?! Hatte ein gutes Debüt gegeben - als Libero.
    War aber auch nicht gigantisch von schwachen Karlsruhern gefordert worden.
    Nach dem Spiel haben Onkel, Vater und ich noch lange über die wirkliche Position von Lottner gesprochen. Wir waren uns komplett einig - verschenkt als Libero. Der musste ins Mittelfeld. Und ich weiss noch, daß mein Vater-
    der alte Fuchs - sagte, daß Lottner dann aber aufgrund seiner speziellen Disposition so einen Typen hinter sich brauchen würde, der die Drecksarbeit erledigen würde. Die richtige Combo fand dann Ewald Lienen in der
    Folgesaison. Lottner spielte auf der 10 und zumeist Alex Voigt kloppte hinter ihm rum - mit durchaus Erfolg, das konnte man schon sagen. Lottner glänzte sehr oft, machte für den FC 161 Pflichtspiele und schoss 54 Tore in Liga
    1 und Liga 2. Und bereitete reichlich Treffer vor. Das war ein Spieler mit einem ganz feinen linken Fuss, der richtig gut servieren, richtig gut frei spielen konnte. Und seine Eckbälle und Freistösse waren absolut gefährlich.
    Im Grunde genommen schade, daß er so spät zu uns kam und bei Fortuna Köln und Leverkusen herum kickte. An sein letztes Spiel kann ich mich noch genau erinnern. Das war Mitte Mai 2004 gegen Hansa Rostock. Lottner kam
    nach ca. einer halben Stunde für Feulner. Bei Rostock folgen zwei Spieler vom Platz, Köln führte kurz vor Schluss 3:0. Und dann bekommt Lottner den Ball. Dreht sich weg vom Gegenspieler und tritt den Ball oben links in den
    Giebel. MANNOMANN - die kölsche Seele spielte komplett verrückt. Wir waren abgestiegen - egal. Dirk Lottner macht in seinem letzten Spiel das 4:0 in einem völlig unbedeutendem Spiel und die Kölner flippen aus, als wenn wir die Deutsche Meisterschaft gewonnen hätten.


    Das Spiel war aus und Lottner ging dann auf eine ellenlange Ehrenrunde. Ganz langsam, hielt da und dort an. Winkte und gab die Hand und Autogramme. Und die Menschen in ihrer Zuneigung warteten und feierten
    Dirk Lottner - Abschied auf Kölner Art. Sentimental und wunderschön.

  • Das Verlassen der Autobahn an einer dafür nicht vorgesehenen Stelle: Fuffzisch Makk! Und ich habe auch des öfteren 50 DM bezahlt. :face_with_tears_of_joy:

    Doktor: Alles muss man den Laien hier erzählen.....Aber wieso fuffzisch?! Manni und ich waren bei 40?!

  • Das Spiel war aus und Lottner ging dann auf eine ellenlange Ehrenrunde. Ganz langsam, hielt da und dort an. Winkte und gab die Hand und Autogramme. Und die Menschen in ihrer Zuneigung warteten und feierten


    Dirk Lottner - Abschied auf Kölner Art. Sentimental und wunderschön.

    Mi bliev kölsch stand handgeschrieben auf seinem T-Shirt, meine ich! Hach...

  • Doktor: Alles muss man den Laien hier erzählen.....Aber wieso fuffzisch?! Manni und ich waren bei 40?!

    Nä das weiß ich ganz genau, waren 50 DM (sind heute 25 eus). Dafür wurde ich zu oft erwischt (meine Verwandtschaft liegt auch in der Nähe von so einer Schwarzausfahrt, regelmäßig benutzt und so alle 10 - 20 mal erwischt :smiling_face_with_halo: , und natürlich auch bei allen möglichen Stauumfahrungen an Rasthöfen wie Du auch, insbesondere wenn es pressierte - wie der Bayer sagt - samstags nachmittags vor BL Anstoßzeiten :face_with_tears_of_joy: ).

    Einmal editiert, zuletzt von Dr. Mabuse ()

  • 13.12.2008 - der 1.FC Köln gastiert beim VfL Bochum


    Wenn ich einmal eine schlechte Schiedsrichterleistung gesehen habe - dann weiland dieses Spieles. Was Dr. Jochen Drees sich seinerzeit im Bochumer Ruhrstadion zusammen pfiff, das war einfach unfassbar. Unfassbar schlecht.


    Meine beiden Jungs und ich waren gemeinsam unterwegs nach Bochum. Die letzten Wochen waren nicht gerade überragend gelaufen beim FC, beim Tabellenvorletzten musste einfach jetzt mal wieder ein Sieg her.


    Christoph Daum hatte folgende Mannschaft nominiert: Mondragon - McKenna Geromel Mohammad Brecko - Matip Pezzoni Vucicevic Broich - Radu Novakovic


    Ein in Halbzeit 1 unsägliches Spiel von beiden Seiten. Bochum bemühte sich wenigstens noch nach vorne zu spielen, der FC machte nichts nach vorne. Nein, nicht nichts. GAR NICHTS. Wir traten lustig den Ball nach vorne und
    guckten hinterher. Kombinationsspiel nicht vorhanden, unsäglich. Bochum - wie gesagt - etwas bemühter, aber auch dürftig. Kurz vor der Halbzeit bekommen wir eine Ecke und die köpft McKenna rein. Im Grunde genommen
    unfassbar. Schiri Drees hatte bis dahin schon ein paar Slapstick Entscheidungen gefällt. Unmögliche Zweikampfbewertungen, dürftiges Stellungsspiel(wurde ein paar Mal fast angeschossen). Mein Ältester sagte Naseweis: "Mann,
    Gott sei Dank ist der Schiri dabei. Dann haben wir nicht den schlechtesten Mann auf dem Platz"...MUHAHA.


    Zweite Halbzeit. Bochum etwas besser und macht nach einer Stunde - trotzdem glücklich - das 1:1. Ecke und Mondragon kommt raus, tölpelt rum. Dabrowski köpft aufs Tor, Broich steht auf der Linie und klärt. NEIN, klärt
    nicht, legt sich stattdessen auf die Nase und 1:1. Danach geht die Bolzerei lustig weiter, es ist zum Grausen. Drees verteilt gelbe Karten und das spielt noch eine Rolle. In Minute 70 kommt Ehret für Vucicevic und das spielt
    auch noch eine Rolle. 8 Minuten noch zu spielen, Zweikampf zwischen Geromel und einem Bochumer. Drees pfeift Foul gegen Geromel(naja, ok) und gibt dem dann zum Entsetzen des FC die gelbe Karte. Das ist die zweite und
    Geromel muss vom Platz - ein Witz. Bochum spielt noch offensiver und läuft voll in einen Kölner Konter. Ehret überläuft seinen Gegenspieler und - der ebenfalls eingewechselte - Ishiaku muss auf dessen Vorlage nur noch
    einnetzen. Köln führt in Minute 87 mit 2:1. Drei Minuten später Zweikampf Novakovic gegen einen Bochumer. Novakovic fällt und kassiert gelb - rot wegen einer Schwalbe. Der nächste Superwitz, in zehn Jahren war das
    keine Schwalbe. Auf den Rängen flippen Soll/Ist und seine Söhne komplett aus - das hätte für gefühlte einhundert Klagen wegen Beleidigung und Androhung von körperlicher Gewalt an Herrn Drees gereicht.


    Paar Minuten später ist das Ding aus. Katastrophale Schirileistung, katastrophales Spiel. Aber die Bratwurst in Bochum ist schon gut. Und was sagte einer meiner Söhne?! "Die grösste Bratwurst ist immer noch der Schiri". Genau.

  • ... Auf den Rängen flippen Soll/Ist und seine Söhne komplett aus - das hätte für gefühlte einhundert Klagen wegen Beleidigung und Androhung von körperlicher Gewalt an Herrn Drees gereicht. ...

    Kann mich noch genau an die Szene erinnern und an das TV-Interview mit Drees im Anschluß an das Spiel. Er hat im Interview zugegeben (nachdem er die TV-Bilder gesehen hat) daß es ein Fehler von ihm war und daß es ihm leid tue. Das machen nicht viele Schiris. Muß man fairerweise zugeben.

  • Kann mich noch genau an die Szene erinnern und an das TV-Interview mit Drees im Anschluß an das Spiel. Er hat im Interview zugegeben (nachdem er die TV-Bilder gesehen hat) daß es ein Fehler von ihm war und daß es ihm leid tue. Das machen nicht viele Schiris. Muß man fairerweise zugeben.

    Das hat er - muss man konzedieren. Hat uns aber bei der Szene nicht wirklich interessiert, wir sind komplett durch die Decke gegangen.