Legendäre Spieler der 60er und 70er Jahre

  • Immer, wenn es Weihnachten wird - dann muss ich an dieses Spiel kurz vor Weihnachten gegen den VfB Stuttgart denken. Weihnachten 1978.


    Am 23.12.(!!) spielte der FC also in einem Nachholspiel gegen den VfB. Da mussten wir - mein Vater und ich - natürlich hin. Nun, das wäre keine Besonderheit gewesen, wenn - ja wenn - wir nicht nach Bayern in den
    Urlaub gefahren wären. Die ursprüngliche Planung war, daß man am 22ten fahren würde. Aufgrund der Spielverlegung musste es dann der 23te sein und das natürlich nach Spielende gegen 17 Uhr 30.


    Meine Mutter tobte, meine Schwester war unzufrieden - aber mein Vater und ich blieben eisenhart. Bayern ja, aber Stuttgart auch ja.


    Die Saison - nach dem Double - war nicht gut gelaufen. 16:16 Punkte standen auf dem Papier, wobei man die letzten drei Spiele in Serie gewonnen hatte. Der VfB stand oben und der VfB hatte eine gute Mannschaft. Köln
    wieder einmal in dieser Saison ohne den verletzten Flohe. Bernd Cullmann musste angeschlagen spielen und Dieter Müller dito. Der FC liess sich nichts anmerken und dominierte die Schwaben in Halbzeit 1 nach Belieben und
    Okudera erzielte das 1:0. Stuttgart in ärgsten Nöten, der FC hätte das Spiel mit einem fitten Müller in Halbzeit 1 entschieden. Aber - er entschied es nicht. Bernd Schuster spielte Vorstopper gegen Dieter Hoeness(Strack
    war auch verletzt) und dieser Dieter Hoeness machte in der zweiten Halbzeit binnen 5 oder 6 Minuten zwei Kopfballtore, da kam Schuster einfach als Kopfballspieler nicht mit. Wir verloren wirklich unglücklich und
    30.000 Zuschauer verliessen betreten mit uns das Stadion.


    Teil 2 folgte unmittelbar - und das war die Fahrt nach Bayern. Es war ein ganz mieses Wetter und ganz mies war auch die Laune im Auto. Unglücklich verloren hin oder her - das interessierte meine Mutter nicht. Sie war
    stocksauer auf meinen Vater und mich und das liess sie uns auch spüren. Irgendwann so um 21 Uhr hingen wir in einer veritablen Schneeschauer im Spessart fest und um Mitternacht Eis vor Ingolstadt - und es blieb
    nichts anderes als die Fahrt aufzugeben. Runter von der Autobahn und dann kamen wir nach einer ganz kurzen Fahrt an ein Hotel und bekamen - gerade noch - zwei Zimmer. Klamotten auf die Zimmer und dann nach
    unten, es gab noch was zu essen. So um 50 Leute waren im Speiseraum, alle so ähnlich wie wir gestrandet. Im Speiseraum ein grosser Tannenbaum mit Holzschmuck und echten Kerzen und alles sieht warm und weihnachtlich
    aus.


    Und dann kommt da dieser Sohn des Hoteliers und setzt sich an dieses Klavier und fängt an Weihnachtslieder zu spielen. Von "O du fröhliche" über "Stille Nacht, heilige Nacht" zu "Es ist ein Ros`entsprungen". Und
    alles hört zu und singt mit. Und es entfaltet sich eine ganz eigentümliche, ganz wunderschöne Stimmung und zwischen Vater und Mutter bricht das Eis auch sehr schnell. Es wird gegessen und getrunken, gesungen und gefeiert
    bis 4 Uhr morgens, vorher geht keiner. Ich weiss noch, wie ich am Boden sass mit diesen beiden kleinen Jungen vom Nachbartisch und mit ihnen die Matchboxautos bewegte und das Legospielzeug. Und wie die Kinderaugen
    dabei glänzten, als der grosse Junge mit ihnen auf dem Hotelboden herum tobte.


    Weihnachten 1978 in diesem Hotel in Ingolstadt - eine der schönsten Erinnerungen die ich an Weihnachten habe.

  • 12. Januar 1974 - 1.FC Köln gegen Fortuna Düsseldorf


    Das alte Westderby in der Kölner Radrennbahn zog immerhin 23.000 Zuschauer an(Fassungsvermögen 28.500 Zuschauer). Der FC hatte in der Vorwoche beim Tabellenführer Frankfurt trotz guter Leistung mit 1:2 den Kürzeren
    gezogen, die Düsseldorfer den ruhmreichen FC Bayern dagegen im Rheinstadion mit 4:2 geschlagen und war damit Tabellenvierter.


    Düsseldorf war in den 70er Jahren nicht gerade Laufkundschaft. Spieler wie Baltes, Zewe, Köhnen, Brei, Seel, Geye, Herzog - das war schon gehobene Bundesligaklasse im Jahre 1974.


    Der FC begann mit folgender Aufstellung:


    Welz - Konopka Cullmann Weber Hein - Simmet Overath Flohe - Glowacz Müller Löhr


    Der 1. FC Köln und Fortuna Düsseldorf machten ein ganz grosses Spiel. Nein, die Düsseldorfer machten ein gutes Spiel, ein grosses Spiel machte der FC. Die Mittelfeldachse - dominant. Der Sturm -dauergefährlich. Die
    Abwehr - sattelfest und trotzdem mit Offensivbewegung. Weber machte nach einer Ecke in der 20ten Minute das 1:0 für den FC und bis dahin hätte der FC schon 2 oder 3 machen können, aber Woyke im Tor hielt famos.
    Sieben Minuten später schoss der 20 jährige Dieter Müller das 2:0. So, wie er es später oft machen sollte - kalt wie eine Hundeschnauze. Und hatte Pech, als er 2 Minuten später 2 Düsseldorfer sehr schlecht aussehen liess, den
    Ball an Woyke vorbei bugsierte und ein Düsseldorfer den Ball kurz vor der Linie rettete. Köln mit einer tollen ersten Halbzeit, auch wenn Düsseldorf gegen Ende der ersten Halbzeit auf kam und seinerseits an Welz scheiterte.


    Zweite Halbzeit - kurzes Abtasten und dann wieder auf beiden Seiten starke offensive Bewegungen. Wobei der FC immer den stärkeren, besseren Eindruck machte. Bestens aufgelegt bei Köln Simmet und Linksverteidiger
    Hein, der Nationalspieler Geye im Sack hatte und immer wieder nach vorne antrieb. So auch nach etwas mehr als einer Stunde. Hein setzt sich links durch, Flanke auf Müller. Kopfball wird pariert, Löhr staubt an und
    es steht 3:0. Und bald 4:0, weil Glowacz erfolgreich einen weiteren Angriff der Kölner abschliesst. Der FC fährt dann runter und erhält in den letzten fünf Minuten noch zwei Gegentreffer - unnötig, aber so war es dann.


    Eine Schande, daß wir in dieser Saison 73/7 so schlecht starteten(4:10 Punkte). Am Ende stand ein 5ter Platz mit 39:29 Punkten. Die Bayern - gestartet mit 11:3 Punkten - wurden Deutscher Meister mit 49:19 Punkten.
    Mit anderen Worten - der FC holt nach dem siebten Spieltag nur drei Punkte weniger als der FC Bayern und in diesem Zeitraum genauso viele wie Borussia Mönchengladbach, welches Vizemeister wurde. Der FC in den 70ern -
    das war oft - zu oft - die Mannschaft der verpassten Chancen. Man verlor drei Pokalendspiele mit 1:2(davon zwei unglückselig in der Verlängerung) und diverse Meisterschaftsrunden(1973/74 und 1974/75) versaute man sich
    durch miserable Starts(74/75 wieder 4:10). 1974/75 verlor man 7 Punkte auf Gladbach in den ersten sieben Partien, am Ende waren es nur 2 mehr. Unerklärlich war das, bei einer Ansammlung von Spielern wie eben
    Overath, Flohe, Simmet, Neumann, Müller, Löhr, Weber, Cullmann, Konopka, etc....Köln war eine Wundertüte. Ich erinnere mich bestens an diese Saison 74/75. Nach diesem Wahnsinnstart holen wir in Reihe mal eben
    25:7 Punkte und sind in Schlagdistanz und fahren nach Stuttgart. Stuttgart - das am Ende der Saison absteigt - hatte bis dahin sagenhafte 14 Punkte geholt. FC haushoher Favorit und verliert beim VfB 2:0. Weil - wie
    Kapitän Overath hinterher erklärt - man hochnäsig gewesen sein und nicht konzentriert. Tja, so war das. Und die anderen holten die Meisterschaft.

  • Eine Woche später ging es wieder gen Köln. Das nächste Westderby stand auf dem Programm - der MSV Duisburg kam nach Köln. Die Duisburger hatten in ihren Reihen Spieler wie Dietz, Worm, Seliger, Wunder, Bella, Pirsig -
    alles andere als Laufkundschaft.


    Der FC spielte exakt mit der Mannschaft aus der Vorwoche. Seinerzeit waren Hein und SImmet die besten Spieler einer sehr guten Mannschaft gewesen. Und dieses Mal stachen Konopka, Müller und Flohe in einer sehr
    guten Mannschaft heraus. Denn, es war wie es immer war - wenn es beim FC lief. Der Gegner wurde systematisch mit grösster Spielfreude an die Wand gespielt. Nach 8 Minuten stand es bereits 2:0 durch Flohe und Müller.
    Insbesondere Tor 1 riss die Zuschauer von den Sitzen. Overath spielt einen langen Ball auf Müller, der lässt den eisenharten Stopper Pirsig richtig schlecht aus sehen(wobei Pirsig noch versucht, ihn besonders mies von
    den Beinen zu holen, ohne Erfolg), Müller legt auf den 16er zu Flohe und der tritt den Ball Vollspann links in den Giebel. Himmel Sakrament, was für ein Tor.


    In den 15 Minuten anschliessend, macht der FC was er will und nur der hervorragende Keeper der Duisburger verhindert ein Schützenfest. Mit der ersten Aktion vor dem Kölner Tor kommen die Duisburger zum über-
    raschenden Anschlusstreffer - Culli pennt da schon ein wenig - aber der sehr starke Konopka markiert mit einem Flachschuss das 3:1. Mann, haben wir einen Spass auf den Rängen - Fussball vom Feinsten. Das Kölner Mittel-
    Feld beherrscht den MSV, die Aussenverteidiger marschieren permanent und sorgen für Überzahl und vorne ist dieser junge Dieter Müller von niemanden zu kontrollieren.


    In der zweiten Halbzeit schalten die Kölner etwas zurück und haben trotzdem Chancen reichlich. Bis eine Viertelstunde vor Schluss Flohe den nächsten Dampfhammer los lässt - wieder schlägt der Ball fast unter der
    Querlatte ein - und 4:1. Den Schlusspunkt markiert Löhr, nachdem ihn Müller geradezu Schulbuchmässig eingesetzt hat. 5:1, Spitze.


    Mein Vater sagt nach dem Spiel, daß er zwei neue Nationalspieler gesehen hätte. Der eine wäre Konopka und der andere wäre der Dieter Müller. Konopka feierte sein Debüt erst vier Jahre später, Müller erst zwei Jahre
    später weil ihm eine Rippenfellentzündung dazwischen kam...Naja, mein alter Herr verstand schon etwas vom Fussball, aber das ein Dieter Müller Nationalspieler werden würde - das musste jedem klar sein.


    Wie auch immer, der 1.FC Köln zu dieser Zeit - wie auch oben schon geschrieben - unwiderstehlich, wenn es lief.

  • Wie gerne hätte ich auch mal eine richtig erfolgreiche Ära erlebt... :crying_face:

    Bleib bitte bei uns Ellyes!

  • Dann musst Du zu den Haien BSC Saturn 99ers Rot-Weiß Köln gehen.


  • Wie gerne hätte ich auch mal eine richtig erfolgreiche Ära erlebt... :crying_face:

    Ich durfte diese erfolgreiche Ära in den 70er und teilweise 80er miterleben, ärgere mich aber heute noch darüber dass wir für die Klasse welche die FC-Mannschaften damals jeweils hatten viel zu wenig Titel geholt haben!

  • Ich durfte diese erfolgreiche Ära in den 70er und teilweise 80er miterleben, ärgere mich aber heute noch darüber dass wir für die Klasse welche die FC-Mannschaften damals jeweils hatten viel zu wenig Titel geholt haben!

    Ist definitiv so! Vor allen Dingen wenn man sich mal vor Augen führt, dass der FC bis in die 80er Jahre hinein noch in fast allen Statistiken selbst vor Bayern München lag, Erster der Ewigen Tabelle, die meisten DFB-Pokalspiele, die meisten Europapokalspiele, in diesen Wettbewerben entsprechend auch die meisten Siege aller deutschen Mannschaften geholt und dementsprechend im EC auch die meisten Punkte für die EC-Wertung, die meisten DFB-Pokalendspiele bestritten, die höchste Durchschnittsplazierung in der BL bis dahin, die neisten A-Nationalspieler gestellt seit Kriegsende, selbst bis Anfang der 90er die meisten Uefa-Pokalspiele in ganz Europa bestritten (was natürlich auch daran lag, dass man zu selten im EC-Landesmeister-Wettbewerb spielte, der aber zu der Zeit stellenweise "leichter" war als der Uefa-Cup) usw. usw. usw.. Aber definitv zu wenig Titel geholt. Ist eben seit jeher DAS Hauptproblem dieses Vereins, wenns drauf ankommt geht's eben sehr oft in die Hose.

  • Ich greife des Doktors letzten Beitrag auf. Titel respektive Tittellosigkeit. Man kann nicht alles gewinnen, manchmal sind andere dann besser. Oder haben mehr Glück. Ich habe eine Menge dieser gefühlten und echten
    Endspiele gesehen und versuche einmal zusammen zu fassen und zu einer Aussage zu kommen, was wir gewinnen mussten oder nicht.


    1954 - das basiert auf Wissen meines Onkel respektive Vaters - spielt Köln im Pokalendspiel gegen Stuttgart. Verschiesst in der regulären Spielzeit einen Elfer und kassiert in der Verlängerung einen Elfer. Die Altvorderen
    sagen: wir mussten gewinnen.
    1960 - auch hier wieder Vater und Onkel - spielt Köln um die Deutsche Meisterschaft gegen den HSV und verliert 3:2. Onkel und Vater stimmen überein in der Bewertung: der HSV siegt knapp aber verdient.
    1963 - Vater und Onkel - Köln im Endspiel gegen Borussia Dortmund. Dasselbe Borussia Dortmund, welches man in der Westrunde(letztes Jahr vor der Bundesliga) noch beherrscht hatte. Köln ist haushoher Favorit und
    verliert 1:3. "Dummste Niederlage aller Zeiten", wie mein Onkel immer so schön sagte.
    1970 - Köln spielt im DFB Pokalfinale gegen die zweitklassigen Kickers aus Offenbach in Hannover. Augenzeuge: ich selber. Wir verlieren 2:1 und verschiessen einen Elfmeter durch Biskup ein paar Minuten vor
    Schluss. Köln mit einer Startruppe um die WM Teilnehmer Overath(bester Mittelfeldspieler des voran gegangenen Turniers in Mexiko), Weber, Manglitz und Löhr. Und weiteren "Pflaumen" wie Biskup, Thielen, Flohe, Rupp.
    Unfassbar, ganz einfach.
    1971 - Köln erreicht wieder das Pokalfinale. In Stuttgart steht es gegen Bayern München eine Minute vor Schluss 1:1 in der Verlängerung und ein Sonntagsschuss am Samstagmittag durch einen Olympiaamateur namens
    Schneider entscheidet das Spiel. Viel Pech, aber Bayern war vielleicht einen Tick stärker.
    1973 - Köln gegen Mönchengladbach im Jahrhundertfinale des DFB Pokals in Düsseldorf. Das Spiel endet 1:2 nach Verlängerung durch einen Treffer von Netzer. Eines der besten Spiele aller Zeiten, das haben wir nicht
    gewonnen. Aber auch nicht verloren. Wenn Fussball immer so schön wäre, dann müsste man weinen vor Glück.
    1979 - Köln spielt im Rückspiel des Europapokals der Landesmeister gegen Nottingham. In England hatte man ein 3:3 errreicht, in Köln hätte ein 0:0 gelangt. Die Engländer gewinnen mit 0:1 dank einer für Köln
    Verkettung von unglückseligen Umständen. Nottingham holt sich in München(!) gegen ein mittelmässiges Malmö(!) den Europapokal.
    1980 - wieder steht der FC im Pokalfinale und führt in Gelsenkirchen zur Halbzeit 1:0 gegen Fortuna Düsseldorf. Muss höher führen und in HZ 2 genügen den Düsseldorfern 10 gute Minuten um auf 1:2 zu stellen.
    1982 - der FC spielt um die Deutsche Meisterschaft ganz vorne mit. Der HSV oder der FC, darauf läuft es hinaus. Köln vergibt seine Chance durch ein idiotisches 0:1 im Heimspiel gegen den Abstiegskandidaten
    Bielefeld und wird letzten Endes nur Vizemeister.
    1989 - der FC hat eine grossartige Mannschaft mit den fünf nachmaligen Weltmeistern Ilgner, Steiner, Kohler, Hässler, Littbarski. Ferner an Bord die Nationalspieler Görtz, Poulsen, Thomas Allofs und der dänische
    Ausnahmespieler Olsen. Daum setzt in der Hinrunde und zu Anfang der Rückrunde Olsen seltener ein und der FC verliert völlig unnötige Punkte auf München. Nachdem Olsen Standardmässig wieder spielt holt die
    Mannschaft 4 von 5 Punkten auf und hat München zu Hause. Verliert das Spiel mit 1:3 und wird erneut Vizemeister. Im Grunde genommen unfassbar, daß man mit dieser Mannschaft nicht Meister wurde.
    1990 - der FC ist im Halbfinale des UEFA Pokals und verliert bei Juventus Turin nur mit 2:3. Im Rückspiel kommt der FC nur zu einem 0:0 und scheidet aus.
    1991 - Köln gegen Bremen im Pokafinale in Berlin. 1:1 nach Verlängerung und Elfmeterschiessen. Ausgerechnet Rudy und Littbarski verschiessen, Bremen holt den Cup.


    Ich sagte ja, man kann nicht immer gewinnen und manchmal haben andere dann auch mehr Dusel. Für uns hätten es insgesamt trotzdem 2 Meisterschaften, 1 Europapokal und 2 Pokalsiege mehr sein müssen. Mindestens.
    Nicht können. Müssen.

  • Kann man nicht besser zusammenfassen. Kleine Anmerkung noch: 1960 gg. den HSV habe ich durch Zeitzeugen gehört, dass man die Niederlage durchaus den "(Alkohol)-Kapriolen" von Helmut Rahn zuschreiben konnte. Mit einem Helmut Rahn in Normalform hätte man sicherlich gegen den HSV gewonnen, der wohl dem FC zu dieser Zeit spielerisch unterlegen gewesen sein soll (ich selbst weiß es nicht). Was ich aber weiß und wo ich selbst dabei war ist die Niederlage gg. Bielefeld 1982, ich sag nur Zettelewald und die Schiridrecksau Udo Horeis aus Hamburg (!!!!).

  • Dr,Mabuse: Mit Rahn stimmt wohl. Rahn war vorher besoffen und man hatte diskutiert ihn nicht spielen zu lassen. Entschied sich dagegen. Damals Wechseln nichts erlaubt - voll daneben gegriffen.


    Beim Spiel gegen Bielefeld war ich dabei. Ewald Lienen hat sich selbst gefoult und bekam von Horeis einen Elfer. Horeis musste zudem 100 % ig Krobbach vom Platz schicken. Der hatte eine gelbe Karte und foulte
    innerhalb ein und derselben Aktion Littbarski und Fischer jeweils rüde. Reaktion von Horeis: Ermahnung.


    Ich habe mich und den FC gerächt. Horeis hatte als Privatmann einen Hozhandel bei Buchholz(Hamburg). Der sollte bei unserem Unternehmen liefern. Schöner Auftrag wär das gewesen. Wäre. Wenn Soll/Ist nicht gewesen
    wäre, hätten die den auch bekommen. Haben sie aber nicht. 8)

  • War zwar kein Endspiel oder entscheidendes Spiel um die Meisterschaft aber ich möchte trotzdem den Münzwurf von Rotterdam nicht unerwähnt lassen. Natürlich war der Fußballgott da auch nicht auf unserer Seite!

  • 1971 - Köln erreicht wieder das Pokalfinale. In Stuttgart steht es gegen Bayern München eine Minute vor Schluss 1:1 in der Verlängerung und ein Sonntagsschuss am Samstagmittag durch einen Olympiaamateur namensSchneider entscheidet das Spiel. Viel Pech, aber Bayern war vielleicht einen Tick stärker.


    Davon hatte ich mal ne Zusammenfassung gesehen, Gerd Müller hat mindestens 3 glasklare Elfmeter nicht bekommen, also leider ziemlich verdienter Sieg der Münchner. :winking_face:

    PRO FC, meine Liebe, meine Stadt, meine Partei.


    Skymax (Praeses Emeritus), Ich (Präsident), sharky (Vize), Flykai (Schriftführer), grischa, Heimerzheimer (Ehrenmitglied), caprone, elkie57, winter, Matze86, frankie0815, floedi_82, kölsch, banshee, ManwithnoName, Mittelfeld, effzeh, der Pitter, Hunsrück FC, Je(n)sus, troemmelche71, izeh (Catering), BadischerBock, Salival (Klofrau), Rodi, Die_Macht_am_Rhein (Pressesprecher), Hassenichjesehen (Nummerngirl), lunyTed (Azubi), Kimeo, Olemaus.

  • Davon hatte ich mal ne Zusammenfassung gesehen, Gerd Müller hat mindestens 3 glasklare Elfmeter nicht bekommen, also leider ziemlich verdienter Sieg der Münchner. :winking_face:

    Hör auf, du Laie.

  • Jetzt steh schon dazu. :middle_finger:

    PRO FC, meine Liebe, meine Stadt, meine Partei.


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    #mehrmussmannichtsagen

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  • Davon hatte ich mal ne Zusammenfassung gesehen, Gerd Müller hat mindestens 3 glasklare Elfmeter nicht bekommen, also leider ziemlich verdienter Sieg der Münchner. :winking_face:

    Elfer gegen den FC zu sehen, grenzt an Majestätsbeleidung. Oro entschuldige dich bitte :face_with_rolling_eyes:

  • 25ter Januar 1974


    "Hast Du Lust mit nach Kaiserslautern zu fahren?" fragte mein Vater. Ob ich Lust hatte?!....Natürlich hatte ich Lust. Beichtete ihm aber gleich, daß ich aufgrund einer kleinen schulischen Verfehlung am Samstag in der Schule
    anzutreten hatte. "Das regeln wir schon", sagte Herr Papa. Und rief den Direktor an. Täte ihm furchtbar leid, daß sein Sohn so viel Mist bauen würde, das man genötigt sei ihn zum Strafdienst am Samstag zu verdonnern. Noch
    mehr leid täte ihm angesichts meiner Verfehlungen, daß Herr Sohn nicht am Samstag erscheinen könne. Er müsse unbedingt mit nach Hamburg, der Oma Mütterlicherseits ginge es gar nicht gut und die müsse man besuchen. Die
    Anwesenheit des Lieblingsenkels sei für den Genesungserfolg geradezu essentiell.....Ich weiss nicht, ob der Direktor meinem Vater wirklich geglaubt hat. Aber was sollte er denn auch machen?! Meinem Vater auf den Kopf zu
    sagen, daß er ein Lügner sei und er selber und sein nichtsnutziger Sohn würde mal wieder in Fussball machen?! Sicher nicht.


    Am selben Tag - es war ein Freitag - fuhren wir um 16 Uhr 30 gen Kaiserslautern. Mein Vater, mein Onkel und ich. Irgendwann um 19 Uhr hielten wir an einem Hotel, wo mein Vater Zimmer reserviert hatte. Auf die Zimmer,
    dann zum Essen. Das war ein ganz wundervoller Landgasthof, wie es sie heute kaum noch gibt. Vater war der Koch, Mutter leitete den Service und die Tochter trug auf. Und ich weiss noch, daß die Markklösschensuppe
    himmlisch war und die Rinderroulade ein Gedicht. Und hinterher gab es ein Eis.


    Dann war Schluss mit lustig. Vater und Onkel - versierte und fanatische Kartenspieler - pochten auf ihr Recht. Karten raus und Skat gedroschen. Das Spiel hatte man mir schon im Alter von 8 Jahren beigebracht. Leute - Karten
    spielen mit den Jungs war Krieg. Da gab es kein Pardon, keine Verwandten. Und ich - seinerzeit bei weitem nicht so ein guter Kartenspieler wie die - hatte ein geradezu unverschämtes Kartenglück. Gefühlt 10 Grand Hand bekam
    ich auf die Flossen und als wir dann so gegen 12 Uhr aufhörten lag ich nicht nur vorne sondern Meilenweit vorne. Gott, fühlte sich das grossartig an.


    Am nächsten Morgen so gegen 10 Uhr nach dem Frühstück gen Kaiserslautern und dann Stadtbesichtigung und leichtes Mittagessen und dann auf den Betzenberg. Kaiserslautern war seinerzeit für 2 Dinge bekannt. (A) die
    Mannschaft trat zu Hause auf alles was sich bewegte und (B) das Publikum war super fanatisch. Und(c) die Schiedsrichter liessen - wenn die Heimmannschaft zurück lag - immer deutlich länger als 90 Minuten spielen.


    Köln trat in der Abwehr mit Konopka, Weber, Cullmann und Hein an. Im Mittelfeld mit Simmet, Flohe und Overath. Rechtsaussen Glowacz, Linksaussen Löhr und Mittelstürmer Müller. Lautern mit Koryphäen wie Diehl, Fuchs,
    Toppmöller Bitz, Ackermann, Pirrung und den schwedischen Nationalstürmern Magnusson und Sandberg. Im Tor der Kölner stand Welz und das sollte eine Rolle spielen.


    Lautern berannte das Tor der Kölner von Minute 1. Konopka mit Riesenproblemen mit Sandberg, Weber mit Riesenproblemen gegen Magnusson. Einzig Herbert Hein konnte Pirrung in Schach halten. Im Mittelfeld behielt im
    Grunde erst einmal nur Overath den Kopf, während Heinz Flohe einen diese Tage hatte, an denen man ihm sehr gerne das Hälschen umgedreht hatte. Ball halten, Gegner tunneln, noch ein blödes Dribbling und.....Ballverlust.
    Genauso nach 5 Minuten. Flohe`s Heinz hat den Ball, vertändelt ihn und die Lauterer machen nach Pass in die Tiefe das 1:0. Bis dahin - und das ist kein Witz - mussten die schon 2:0 führen, aber dieser famose Welz hatte
    zwei Dinger gehalten, die du eben gar nicht halten kannst. Bis Minute 20 hatte er noch drei von diesen Paraden und wir wurden auf unserem Sitzen immer kleiner. Nach 25 Minuten - den Kölner Sturm hatte man bis dahin
    kaum gesehen - lässt Overath mit einer Bewegung drei Lauterer aussteigen und serviert Müller einen Riesensahnezuckerpass und der vollstreckt. 1:1 - nicht zu fassen, wir müssen 3 bis 4:0 hinten liegen. Danach wird es
    leichter, denn die Lauterer sind richtig geschockt. Bis zur HZ sind wir besser und können unsererseits Tor machen, aber es bleibt beim Remis.


    Zweite Halbzeit und Lautern fängt genauso an wie in HZ 1. Schnürt uns unerbittlich ein und wir kriegen keine Luft zum Atmen. Das geht gute 25 Minuten so - aber Culli und Hein machen ihre Sache grossartig, Overath
    verteidigt mit. Simmet hat sich gefangen, nur Flohe spielt als wenn ihn das überhaupt nichts an geht. Und kriegt entsprechend den Unwillen meines Onkels zu hören. Als er wieder einmal einen Ball vertändelt, steht
    Onkel auf und brüllt über den ganzen Platz(ich schwöre jeder hat es gehört):"HEEEIIIIINZ.....BIST DU MESCHUGGE?!.....FANG AN FUSSBALL ZU SPIELEN!!"...Die Lauterer Tribüne tobt vor Vergnügen und irgendwie hat
    Heinz Flohe das auch gehört. Jedenfalls hört er auf, den Schöngeist in diesem Spiel zu mimen.
    Bester Mann auf dem Platz aber ist Gerhard Welz, denn der vereitelt eine Chance nach der anderen. Und als er geschlagen ist, kratzt der gute Harry Konopka mit einem Bäreneinsatz einen Ball vor der Linie weg. Und
    Weber und Cullmann blocken Schüsse auf allernächster Nähe. Und dann kommt die 85te Minute und Wolfgang Overath bekommt etwas hinter der Mittellinie den Ball. Und setzt mit einem Zentimetergenauen Pass
    Müller ein, der aus 16 Meter knallhart schiesst. Der Ball prallt gegen den Pfosten und Löhr staubt ab und wir führen 2:1. Auf den Rängen drehen wir durch.


    Die restlichen 12 Minuten - jaap, so lange dauert es - gibt es Betzenberg in Reinkultur. Völlig verrückte Fans der Lauterer peitschen die Truppe der vorne. Dauernd wird ein Elfmeter verlangt und Welz ist Welzklasse, eh...
    Weltklasse. Und wir gewinnen das Spiel tatsächlich....Selten oder nie sah ich einen glücklicheren Sieg. Selten einer derartige Torwartleistung. Wolfgang Overath darf man auch nicht vergessen, der Kapitän war ein
    leuchtendes Beispiel an Einsatz und Spielkultur.


    Wir sind nach Hause gefahren und wir waren wirklich völlig fertig von diesem Spiel, dieser Wucht und diesen Emotionen. Das war meine Premiere auf dem Sagen umwobenem Betzenberg, am 26ten Januar 1974.

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    #mehrmussmannichtsagen

    Du glaubst doch bitte im Traum nicht daran, daß ich mir diese gefakte Nummer ansehe. Da können vielleicht Oros darauf rein fallen, aber Soll/Ists noch lange nicht.