FC.Stadionausbau

Da magst du recht haben FC-international aber wenn der FC und die Stadt von vorne rein die neuen Konzepte vorstellen, bewerben und während eines Umbaus, der ja während des laufenden Betriebs von statten gehen wird, die Zuschauer informieren könnte das sehr wohl fruchten. Ich kenne viele die linksrheinisch wohnen und es super kombinieren, denn darum geht's. Beispielsweise Weiden, wo man sogar noch schnell in die Innenstadt kommt wenn man vor dem Spiel noch Lust hat und früh genug immer einen Parkplatz bekommt. Sowas müsste ausgebaut werden und die Fans und Zuschauer informiert werden. Ist ja ohnehin schon so, dass man von da aus schneller hin und zurück kommt als die Aachener hoch und runter zu fahren.

Zitat von Koelschlenny

Also, ich hatte in diesem und diesem Post schon mal ausführlich beschrieben, was aus meiner Sicht in Sachen Verkehr notwendig wäre. Die längeren KVB-Bahnen wurden ja bereits erklärt und auch das Konzept von @frankie0815 mit den durchgehenden Stadtbahnsonderzügen bis Weiden West macht Sinn. Allerdings möchte ich hier nochmal auf Kapazitäten eingehen:
- Stadtbahn 180 Personen pro Fahrzeug, d.h. Dreifachtraktion 540 Personen

Ich glaube nicht, dass das so einfach geht mit den Dreier-Bahnen. Die Haltestellen sind dafür allesamt nicht ausgelegt, und der letzte Wagen würde fast immer in eine Kreuzung hineinragen und dort den Verkehr blockieren. Und ob die Zugmaschinen für drei voll besetzte Wagen ausgelegt sind, nehme ich ebenfalls nicht an.

Muss meines Erachtens auch nicht sein, denn im Gegensatz zu manch anderen finde ich die Heimfahrt mit der KVB bislang (in meinem Fall bis Rudolfplatz) keineswegs unzumutbar. Klar sind die Wagen vollgestopft und die Luft im Sommer kaum zum Atmen, aber herrje, da muss man halt durch. Notfalls trinkt man halt noch ein Bier und wartet eine Weile, bis sich der größte Ansturm gelegt hat. Das ist in anderen Städten auch nicht anders. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass sich die Situation nach einer Aufstockung des Stadions so dramatisch verschlechtern würde. Es würde halt im Einzelfall nur länger dauern, bis man wegkommt. Gibt Schlimmeres im Leben.

Was Autos anbetrifft, ist Kölle in Sachen Park & Ride allgemein eher schlecht unterwegs, aber auch das sollte nicht das Riesenproblem sein.

Ich kenne genügend Leute, die die vollen KVB-Bahnen niemals nutzen würden. Ich mache es seit Jahren, aber angenehm ist es nicht. Da gehört schon viel Enthusiasmus zu. Manchmal ist aber sogar die Fahrt in der KVB ein Vergnügen, so mit Fangesang, Wechselgesängen Vorderwagen-Hinterwagen, natürlich, wenn der FC gewonnen hat.

Zitat von Puppekopp

Ich glaube nicht, dass das so einfach geht mit den Dreier-Bahnen. Die Haltestellen sind dafür allesamt nicht ausgelegt, und der letzte Wagen würde fast immer in eine Kreuzung hineinragen und dort den Verkehr blockieren. Und ob die Zugmaschinen für drei voll besetzte Wagen ausgelegt sind, nehme ich ebenfalls nicht an.

Das Thema Dreifachtraktion geistert seit Jahren durch die Presse, da muss man nur mal googeln "KVB Dreifachtraktion". Als Vorleistung wurde unter anderem der Kalker Tunnel bereits komplett dafür ausgelegt (Bahnsteiglänge 90m). Du hast recht mit den oberirdischen Stationen, wobei es auch hier kaum unlösbare Problemfälle gibt - überdies ist immer wieder eine Ost-West-U-Bahn im Gespräch. Das Antriebsproblem ist keins - jeder Wagen hat einen eigenen Stromabnehmer und treibt sich selbst an. In Düsseldorf wird dies mit fast baugleichen Wagen bereits praktiziert - Link.

Zitat von frankie0815

Manchmal ist aber sogar die Fahrt in der KVB ein Vergnügen, so mit Fangesang, Wechselgesängen Vorderwagen-Hinterwagen, natürlich, wenn der FC gewonnen hat.

Auch das gehört zur "Nachbereitung".

Aber mal im Ernst: Wer vollgestopfte Bahnen für unzumutbar hält, der darf auch nicht zu den "Kölner Lichtern". Man kann die Kapazitäten nun mal aus Kostengründen nicht für extreme Events auslegen. Ab einem gewissen Punkt müssen sich die Leute schon daran gewöhnen, dass sie in einer lebendigen Großstadt hausen. Wer das nicht einsehen mag, muss zur Strafe vier Wochen lang mit der U-Bahn in Tokio fahren und Demut lernen.

Zitat von Koelschlenny

Du hast recht mit den oberirdischen Stationen, wobei es auch hier kaum unlösbare Problemfälle gibt - überdies ist immer wieder eine Ost-West-U-Bahn im Gespräch. Das Antriebsproblem ist keins - jeder Wagen hat einen eigenen Stromabnehmer und treibt sich selbst an. In Düsseldorf wird dies mit fast baugleichen Wagen bereits praktiziert - Link.

Danke für den Link!

Dass sich jeder Wagen selber antreibt und nicht von dem vorderen gezogen wird, wusste ich nicht. Aber irgendwie kann ich mir das technisch nur schwer vorstellen. Woher weiß der zweite/dritte Wagen denn, wann er Gas geben oder bremsen muss? Sorry für die blöde Frage, aber ich bin in dem Punkt nun mal Laie.

Zu dem Video: Da sieht man schon, dass die Haltestelle nicht für drei Wagen ausgelegt ist. Wer in den letzten Wagen einsteigt, steht erst mal auf der Fahrbahn. Kann man so machen, ideal ist es nicht.

Konkret auf die Haltestelle am Stadion bezogen, sehe ich den Platz für zwei hintereinander geschobene Dreier-Bahnen nicht. Bisher stehen dort immer zwei Zweierbahnen hintereinander nach dem Spiel.

na, das funktioniert genau so wie jetzt schon bei der Doppeltraktion: der vordere Wagen ist über Steuerleitungen in den Kupplungen mit den weiteren Triebzügen verbunden und so werden die Motoren angesteuert.

Ah okay, wusste ich nicht. Ich dachte bislang immer, der erste Wagen zieht und bremst den zweiten alleine.

Was den Ausbau der Haltestellen anbetrifft: Oberirdisch mag das hier und da easy sein, unterirdisch sieht es aber schon ganz anders aus. Wenn du die Linie 1 auf drei Wagen umstellen möchtest, musst du erst mal die Haltestelle Neumarkt erweitern.

Die Technologie nennt sich Scharfenbergkupplung. Ist eine (wie ich finde) unglaublich geile Erfindung, die 1904 und 1907 patentiert wurde. Im Gegensatz zum "normalen" Eisenbahnbetrieb, bei dem die Wagen mehrfach verbunden werden müssen (mindestens Zughaken und Druckluftleitung, im Personenverkehr meist zusätzlich mittels Kabel zur Stromversorgung und zur Signalübertragung bei Durchsagen o.ä.), müssen Schakus nur ineinander gesteckt und verriegelt werden und sind dann in jeder Hinsicht - Steuerung, Druckluft sowie Zug - verbunden. Daher haben sie sich als Standard bei allen modernen Triebzugsystemen - von der KVB-Straßenbahn über die S-Bahnen bis zu den ICEs - durchgesetzt. Ich gebe aber auch zu, dass ich mein Wissen aus 7 Jahren Arbeiten im Bahnumfeld habe, also kein Beinbruch, das nicht zu wissen

Zum Neumarkt: die 1 fährt ja hier nur oberirdisch, dort passen bereits vier Wagen in die Haltestelle. Und der Kalker Tunnel ist wie gesagt bereits vorbereitet, somit bleiben für Sonderzüge Deutz/Merheim/Brück<>Stadion<>Weiden West nur oberirdische Stationen übrig.
Bei der Wendeanlage Stadion hast du natürlich recht. Diese sollte man aber so oder so mal neu designen als Kopfbahnhof mit z.B. zwei Mittelbahnsteigen, einer zum Hbf und einer nach Deutz. Die Wendeschleifen braucht man ja aus heutiger Sicht nicht mehr. Dann könnte man statt zwei Zwei-Wagen-Zügen hintereinander vier Drei-Wagen-Züge nebeneinander bereitstellen. Und mit einer klitzekleinen Unterführung auf Höhe des Fußwegs würde der Bahnsteig sogar gleichmäßig von beiden Seiten befüllt.

@Koelschlenny wenn du seit 7 Jahren im Bahnumfeld arbeitest weisst du auch ganz genau wielang es dauert eh ein Meter Schiene verlegt wird frecher
Ich bleib dabei: Ein S-Bahnausbau nach Müngersdorf ist otopisch, besser Shuttlebusse und die Dreifachtraktionen auf dem Abschnitt Neumarkt-Stadion-Weiden West einführen.

@Koelschlenny

Die Frage ist dann immer noch, ob sich das für die Stadt lohnen würde, Haltestellen auszubauen. Denn wie auch immer das Konstrukt aussehen mag, welches der FC mit der Stadt vereinbaren würde, die Kosten wären happig und dem NIcht-FC-Fan in Kölle kaum zu vermitteln.

Ich denke, die Lösung mit Sonderbussen nebst Straßensperrungen wäre da vergleichsweise billig.

Ich zweifle nicht im Geringsten daran, dass ihr ( @Puppekopp und @Drehstromer ) Recht habt, dass in diese Richtung so schnell nichts passieren wird.

Was ich allerdings aufzeigen möchte und was mir glaube ich auch halbwegs gelungen ist: Auch am Standort Müngersdorf gibt es Möglichkeiten, die Verkehrssituation zu entspannen. Ich als Pufferküsser spiele natürlich gerne mit den Bahn-Möglichkeiten rum, andere haben vielleicht mehr Interesse am Thema Parkraum, aber wir müssen echt nicht so tun, als sei der Standort Müngersdorf an seinen Grenzen angelangt.

Beim Bau der Allianz Arena hat man den U-Bahnhof Fröttmaning mal eben abgerissen und viergleisig neu gebaut. Die Bahnhöfe Frankfurt-Stadion und Dortmund Signal Iduna Park gibt es schon ewig, aber beide wurden massiv umgebaut zur WM 2006. Gleiches gilt für den Bahnhof Hamburg-Stellingen. Und in Köln fahren wir durch eine 100 Jahre alte Wendeschleife zum Stadion. Na edel!

Sprich: Man sollte aufhören, darüber zu reden, was alles nicht geht und mal darüber reden, was man tun kann, um die bisherige Lage zu verbessern. Denn ein Neubau und ein "Wegwerfen" des bisher Erreichten am Standort Müngersdorf wird nach meinem Dafürhalten teurer. Vielleicht rauft man sich ja für die Euro 2024 zusammen und nimmt mal ein paar Mark in die Hand.

Viele vergessen leider hier die Kinder.
Wenn ich lese, ich fahre mit dem Rad 70km oder ich fahre mit der S-Bahn ins Stadion
Ist ja alles schön und gut, habe ich selbst zum Teil auch gemacht. Wenn ich aber heutzutage mit den Kids hingegen möchte, geht es nur mit dem Auto.
Man kann es kleineren Kindern nicht zumuten, in die vollgestopfte S-Bahn zu steigen. Genausowenig kannst Du mit nem 8jährigen 70km mit dem Rad zum Spiel fahren.
Ausbau, Neubau...ist mir völlig egal.
Wichtig ist die Möglichkeit für eine vernünftige Anfahrt.
Bis alles umgesetzt ist, haben meine Kids zwar nichts mehr davon, da die dann älter sind und sich auch in eine vollgestopfte S-Bahn setzen könnten, aber die nächste Generation kann sich freuen

Ich bin als Kind immer mit der Sbahn mit Papa an der Hand zum FC, wo siehst du da ein Problem? Auch heute seh' ich unzählige Kinder nach den Spielen in vollgestopften Bahnen, alle nehmen Rücksicht. Das war bei mir als Kind damals aber nicht so gesittet wie heute

Ich bin damals mit meinem 4-jährigen in der vollbesetzten Stadionbahn gefahren, obwohl ich Bedenken hatte. Es war unglaublich toll, wie viel Rücksicht FC-Fans auf einen Miniatur-FC-Fan nehmen können. Alle haben Platz gelassen, obwohl eigentlich keiner war.
Insofern, keine Angst vor vollen Bahnen.

Früher war es auch nicht so voll.
Ansonsten komme ich aus dem tiefsten Ruhrpott, da nimmt beim Bahn oder Bus fahren niemand Rücksicht.