Der Politik-Thread

  • Ich sehe da jetzt auch keinen großen Unterschied zu 21. Klar ist noch nicht jeder mit 18 soweit vernünftige Entscheidungen zu treffen, andere können das wiederum mit 16 bereits sehr gut und die nächsten schaffen es mit 40 immer noch nicht.

    Und diese Problematik stellst du ab in dem du das Mindestalter auf 21 setzt? So wie ich das sehe scherrt es sie nicht, dass sie es erst ab 18 dürften, dann scherrt es sie genauso wenig es erst mit 21 zu können.

    Ja ich verstehe was Du meinst.

    Ich dachte eher das die Einstiegsgrenze...aktuell mit 15 in Begleitung der Eltern...dann quasi 6 Jahre später "aufgeweicht" wird.

    Dann halt nicht mehr 13,14 Jahre sondern 18,19 Jahre und das ist in der Entwicklung schon ein Unterschied.

    Natürlich steht und fällt so etwas auch mit der Erziehung und der Kontrolle. Klappt das nicht ist das wohl immer zum scheitern verurteilt.

    FC im Blut... :FC: :koeln: :dom: :prost:

  • Ich habe irgendwann als Jugendlicher mal ein Bier getrunken und das hat mir nicht geschmeckt. Also habe ich es dann erst mal sein gelassen. Jegliche Form von anderen Drogen waren für mich überhaupt kein Thema, Wirkungen habe ich bei meinen Kumpels allerdings studieren können. Die einen wurde sehr lustig, die anderen depressiv. Sehr lustig war ich auch ohne Drogen und sehr depressiv wollte ich nicht werden. Und der stärkste Motor war der Sport, ich hatte schon verstanden, daß Drogen und Training sich nicht so richtig gut vertragen.

    Böses Bildungserlebnis hatte ich mit 18(hatte gerade den Führerschein). Nach dem letzten Schultag hat sich einer meiner Freunde mit Lambrusco abgeschossen und ein anderer hat schwer gekifft(keine Ahnung was). Ich habe beide ins Krankenhaus gebracht. Der eine hat dicke über 2 Promille und der andere litt an schweren Halluzinationen. Ehrlich, vor allem Nummer 2 hat mir eine Riesenangst gemacht. Naja, irgendwann habe ich dann auch mal Erfahrungen mit Alkohol(nur Bier) gemacht und zwei Dinge fest gestellt: (a) irgendwie schmeckt mit das mittlerweile schon und (b) ich konnte nicht nur einen ziemlichen Stiefel vertragen, sondern ich hatte auch keinerlei Ausfallerscheinungen. Ich wurde nicht zu lustig, ich wurde nicht schwermütig, ich hatte keine Kopf - oder Magenschmerzen am nächsten Tag. Das heisst: Genuss ohne Reue.

    Meine einzige Droge habe ich bei der Bundeswehr genommen - Captagon hiess das Zeug. Hielt einen tierisch wach und dann kam der totale Breakdown. Einmal und nie wieder.


    Ich habe es während meines ganzen Lebens mit Alkohol dann so gehalten, daß ich zwar getrunken habe und auch schon mal über den Durst - aber immer ganz erhebliche Pausen gemacht habe. Heisst beispielsweise: ich habe mir einen getankt und dann Wochenlang nicht. Oder - zwischen Aschermittwoch und Ostersamstag - keinen Tropfen. Natürlich ist eine aktive sportliche Karriere von immensen Nutzen. Du willst Leistung bringen und das geht mit Alkohol nicht. Obwohl: ein Mal habe ich v o r einem Spiel gesumpft. Und prompt ein Riesenspiel gemacht. Ich frage mich heute noch, wie das ging.


    Meine Kids sind also nicht in einem Alkoholfreien oder feindlichen Haushalt gross geworden. Meine Frau und ich haben mit Ihnen über Alkohol und Drogen gesprochen und versucht sie zu sensibilisieren. Lange Rede, kurzer Sinn: sie alle rauchen oder kiffen nicht. Sie alle trinken Alkohol und sie alle gehen damit ungefähr so um wie ich. Also, gut gelaufen für uns alle würde ich mal sagen.


    Generell meine ich, daß mit Alkohol, Drogen und an die Heranführung zu lax gegangen wird. Man kommt zu leicht ran und es provoziert gesundheitliche Schäden. Von Prohibition halte ich nichtsdestotrotz rein gar nichts - wir haben beobachten dürfen wie das beispielsweise im Amerika der 20er Jahre des letzten Jahrhunderts funktioniert hat . Eben gar nicht.

    Lettore silenzioso

  • Ich habe irgendwann als Jugendlicher mal ein Bier getrunken und das hat mir nicht geschmeckt.

    Kumpel von mit um die 40 hat jetzt mit dem Bier angefangen. In der STÄV in Berlin. Es ist nie zu spät :star_struck:


    Zum Thema an sich sehe ich das ein wenig Coby, der das Thema hier meiner Meinung nach auch gut erläutert. Ich sehe daher nicht dass bei einer Legalisierung die Nachteile die Vorteile übertrumpfen würden, und bin demnach auch nicht dagegen.

  • Och. Bei uns auf dem Dorf ist die Entwicklung genau anders rum.

    Die Alten haben im Schnitt viel mehr gesoffen als die Jungen. Tun es heute noch. Und die Alten saufen auch teilweise noch und fahren dann Auto. Je oller je doller. Bei den Jungen gibt es das fast gar nicht mehr. Alkohol und Auto fahren siehst du da praktisch nicht mehr. Deshalb sind die Zeitungsartikel über Junge Menschen die sich am Wochenende besoffen die Rübe abgefahren haben äußerst selten geworden. Empfehle da jedem mal in den Zeitungsarchiven der 70iger und 80iger zu stöbern.


    Was bei uns schlimmer geworden ist: Das Einstiegsalter ist nochmal gesunken. Wir haben mit 14 "unter Aufsicht angefangen". Jetzt gibt es schon 13 Jährige. Die Extreme sind auch schlimmer geworden. Mein persönlicher Eindruck. Der Durchschnitt säuft viel weniger als "wir". Die die ordentlich zulangen saufen dann aber viel viel mehr als wir.


    Schlussfolgerung meinerseits: Der Alkohol hat in den jüngeren Generationen an Akzeptanz verloren. Aber es gibt mehr Jugendliche bei denen zu Hause nicht genug hin geschaut wird. Und ohne Aufsicht und "heran führen" verlieren manche jedes Maß und Ziel.

    "I cant afford an actual signature"

  • Bundeswirtschaftsminister Habeck plant offenbar Biogas - und Solaranlagenbetreibern einen Teil ihrer Gewinne abzuschöpfen und zwar rückwirkend zum März 2022. Das geht aus einer am 19.10.2022 öffentlich gewordenen Präsentation hervor.

    So berichtet agrarheute mit heutigem Datum.


    Wie zu erwarten läuft der Bundesverband der Erneuerbaren Energien dagegen schon Sturm. Selbstverständliche solle sich die Branche an den Kosten der Krise beteiligen, aber bitte doch nicht Rückwirkend.


    Naja - rückwirkend ist immer problematisch. Doch es wäre schon schön, wenn der Bundesverband mal etwas zur Gewinnsituation der Betriebe erzählt. Dem Vernehmen nach ist die nämlich geradezu obszön.

    Lettore silenzioso

  • Nachtrag zum letzten Beitrag: irgendwie befriedigt es meinen Hang für Realsatire ungemein, wenn ausgerechnet ein grüner Wirtschaftsminister meint, den Betrieben für Erneuerbare Energien Gewinne abschöpfen zu müssen.

    Lettore silenzioso

  • Och ungefähr so realsatirisch, wie eine CDU-Kanzlerin die den Atomausstieg beschließt oder ein SPD Kanzler der Hartz IV- Reformen durch prügelt.


    Nur ein Lindner der den Spitzensteuersatz erhöht oder eine Alice im Unserland die ein Einwanderungsgesetz beschließt, die stehen noch aus.

    "I cant afford an actual signature"

  • Nachtrag zum letzten Beitrag: irgendwie befriedigt es meinen Hang für Realsatire ungemein, wenn ausgerechnet ein grüner Wirtschaftsminister meint, den Betrieben für Erneuerbare Energien Gewinne abschöpfen zu müssen.

    Dann befriedigen die Grünen diesen Hang ja aktuell vermutlich eh im Akkord bei Dir, Verlängerung von Kohle/Kernkraftwerken oder Lieferung von Waffen in Kriegsgebiete ist ja nun auch nicht gerade deren DNA.


    Zum Thema an sich- da warte ich erst mal weitere Informationen ab, gerade die erzielten (Über-) Gewinne sind da sicher nicht uninteressant. Oder das konkrete Konzept solcher einer Art Übergewinnsteuer an sich. Aber wenn ein ganzes Land unter gestiegenen Kosten/ Preisen für alles Mögliche leidet, sehe ich nicht, warum gerade Betrieb XY davon ausgenommen sein sollte, seinen Teil beizutragen. Aber wie schon geschrieben, für eine brauchbare Antwort fehlen mir persönlich noch die Hintergründe und Details.

  • @MattEagle:in der Tat habe ich einen Hang zur Realsatire, ist eben so.....Dann lache ich halt kräftig, aber im Grunde genommen bleibt mir dann schon das Lachen im Hals stecken. Weil ich nämlich - qua Beruf und Position - bin, die den ganzen Mist(und die Realsatire liefern nicht nur die Grünen, sondern im Grunde genommen alle Parteien) ausbaden müssen. Ihren Mitarbeitern erklären müssen. Und weisst du was?! Es kotzt mich an, um es mal ganz deutlich zu artikulieren(und dann ist der Hang zur Realsatire nur hilfreich, weil er Schmerz lindernd ist).

    Ich habe es ja schon mal geschrieben, wem die Einführung der Inflations Freibeiträge(3.000.- EURO) zu verdanken ist - ausschliesslich den Gewerkschaften und den Arbeitgeberverbänden. Wir haben den Herrschaften in Berlin so lange in den Ohren gelegen, daß die vermutlich gedacht haben, wir würden ihnen den letzten Ohrenschmalz da raus kratzen. Nichts wäre sonst passiert. Und was du da an Gegenargumenten oder Nichtkenntnis oder blossem desinteressierten Schweigen(Finanzministerium, Wirtschaftsministerium, Kanzleramt) serviert bekommen hast - das ist ein Skandal. Und dann kommen die wie Kai aus der Kiste und verkaufen das als ihre Idee - ich lache mich kaputt. Realsatire halt.

    Oder - ich glaube du hast es schon thematisiert, die aktuelle Nummer Hamburger Hafen/China. Die lernen nichts und "Mister Ich kann mich nicht erinnern"(unser lieber, geehrter Bundeskanzler Scholz) ist doch feste dabei, das in trockene Tücher zu bringen. Bravo, Herr Scholz. Ich sag ja, nichts gelernt aus den elendiglichen Kaspereien der Regierung(en) Merkel und Schröder, sich in Abhängigkeiten zu lavieren.

    Ich kann noch eine Stunde hier auf die Tastatur hämmern und zu ähnlichen Glanzleistungen der Damen und Herren Merkel, Schröder, Steinmeier, Söder, Roth, Altmaier, Habeck, Scholz,etc.,etc,etc. schreiben. Aber ich lasse es mal, denke die Botschaft ist klar genug.

    Lettore silenzioso

  • Na, dann auf ein Neues. Boris Palmer hat es wieder geschafft und geht in seine nächste Amtszeit als Tübinger Bürgermeister. Dieses Mal nicht als Kandidat der Grünen, sondern als Unabhängiger. Mit den Grünen liegt er mittlerweile im Clinch und die Partei hatte auch gegen ihn kandidieren lassen. Hat nichts genützt, der gute Boris hat im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit geholt.

    Lettore silenzioso

  • Ich habe es ja schon mal geschrieben, wem die Einführung der Inflations Freibeiträge(3.000.- EURO) zu verdanken ist - ausschliesslich den Gewerkschaften und den Arbeitgeberverbänden. Wir haben den Herrschaften in Berlin so lange in den Ohren gelegen, daß die vermutlich gedacht haben, wir würden ihnen den letzten Ohrenschmalz da raus kratzen.

    Da muss man fairerweise sagen, dass das bei allen politischen Themen der Fall ist. Es gibt immer Verbände, die die Politik in irgendeine Richtung bewegen wollen - Und wenn man in irgendeinem Verband ist und sich mit den Antworten von Politikern herumschlagen muss (oft kommen schriftliche Antworten ja von kleinen Leuchten, die irgendwie die Politik ihrer Vorgesetzten verkaufen müssen und nichts falsches schreiben dürfen), dann ist das vermutlich immer desillusionierend - Egal in welchem Bereich. (Ich habe selbst so einen Bereich wo ich über einen Verband etwas Einblick habe und auch nur den Kopf schütteln kann)


    Am Ende ist es aber die Politik, die die Sachen auch beschließen und dafür gerade stehen muss - Nicht die Verbände.


    Und Politiker werden Beschlüsse *immer* als ihren Erfolg feiern, weil die Politiker ja ihre Politik verkaufen müssen. Das war immer so und wird in einer Demokratie auch immer so sein, das liegt einfach in der Natur der Sache.

  • Lieder nicht sonderlich überraschend:


    Bautzen in Sachsen: Schwerer Brand in geplanter Flüchtlingsunterkunft wenige Tage vor Eröffnung
    Von November an sollten in einem ehemaligen Hotel in Bautzen Geflüchtete unterkommen. Doch nur Tage vor dem Start ist dort Feuer ausgebrochen. Der sächsische…
    www.spiegel.de

    PRO FC, meine Liebe, meine Stadt, meine Partei.


    Skymax (Praeses Emeritus), Ich (Präsident), sharky (Vize), Flykai (Schriftführer), grischa, Heimerzheimer (Ehrenmitglied), caprone, elkie57, winter, Matze86, frankie0815, floedi_82, kölsch, banshee, ManwithnoName, Mittelfeld, effzeh, der Pitter, Hunsrück FC, Je(n)sus, troemmelche71, izeh (Catering), BadischerBock, Salival (Klofrau), Rodi, Die_Macht_am_Rhein (Pressesprecher), Hassenichjesehen (Nummerngirl), lunyTed (Azubi), Kimeo, Olemaus.

  • Solche Menschen sind für mich Brandbeschleuniger, die in genau solchen Taten enden können.

    Die Überbetonung solcher Kolumnisten oder Blogger wird wohl an deinem Twitter-Konsum liegen, schätze ich. Daher nur so zur Erinnerung: Als anno 1992 in Rostock-Lichtenhagen ein Flüchtlingsheim in Brand gesteckt wurde (sogar eindeutig mit Menschen im Gebäude, die beinahe verbrannt wären), gab es diesen ganzen Kolumnisten-/Blogger-Scheißdreck nicht. Es gab nicht mal "Internet", wie wir es heute kennen.


    Kurzum, wer mit Benzinkanistern losläuft, um Gebäude in Brand zu stecken, braucht keine großen Vorbeter aus den Medien. Gewaltgeile Subkulturen bilden sich normalerweise ganz ohne so was.

  • Die Überbetonung solcher Kolumnisten oder Blogger wird wohl an deinem Twitter-Konsum liegen, schätze ich. Daher nur so zur Erinnerung: Als anno 1992 in Rostock-Lichtenhagen ein Flüchtlingsheim in Brand gesteckt wurde (sogar eindeutig mit Menschen im Gebäude, die beinahe verbrannt wären), gab es diesen ganzen Kolumnisten-/Blogger-Scheißdreck nicht. Es gab nicht mal "Internet", wie wir es heute kennen.


    Kurzum, wer mit Benzinkanistern losläuft, um Gebäude in Brand zu stecken, braucht keine großen Vorbeter aus den Medien. Gewaltgeile Subkulturen bilden sich normalerweise ganz ohne so was.

    In den 80er Jahren gab es aber schon eine dreckige Asyldebatte in der mit Ressentiments, Angst, Hass und Rassismus gespielt wurde und natürlich auch die Medien (die damals andere waren) schon eine Bedeutung hatten.


    Hier ein lesesnswerter Artikel, der zeigt dass sich seit damals nicht viel geändert hat: https://www.boell.de/de/2015/0…debatte-gestern-und-heute

  • In den 80er Jahren gab es aber schon eine dreckige Asyldebatte in der mit Ressentiments, Angst, Hass und Rassismus gespielt wurde und natürlich auch die Medien (die damals andere waren) schon eine Bedeutung hatten.

    Und deswegen brannten Anfang der 90er in Ostdeutschland und brennen jetzt wiederum in Ostdeutschland Flüchtlingsheime? Weil wenige Politiker und noch weniger Medienmacher – fernab von Aufforderung zur Gewalt – zynische und irrationale Scheiße gelabert und geschrieben haben?


    Ich könnte jetzt fußballbezogen fragen, warum es unter den FC-Fans Gewalttäter gibt. Welcher Medienmacher oder Vertreter einer Partei XY ist daran schuld? :winking_face:

  • Und deswegen brannten Anfang der 90er in Ostdeutschland und brennen jetzt wiederum in Ostdeutschland Flüchtlingsheime? Weil wenige Politiker und noch weniger Medienmacher – fernab von Aufforderung zur Gewalt – zynische und irrationale Scheiße gelabert und geschrieben haben?


    Ich könnte jetzt fußballbezogen fragen, warum es unter den FC-Fans Gewalttäter gibt. Welcher Medienmacher oder Vertreter einer Partei XY ist daran schuld? :winking_face:

    So herum funktioniert die Argumentation nicht. Stell dir vor, die Gewalt im Fußball würde durch Politik und Medien unterstützt und verstärkt, anstatt derart verurteilt wie das heute der Fall ist - Dann hätte das Problem vermutlich eine andere Dimension.


    Natürlich gibt es keinen Direkten Zusammenhang: Niemand brennt ein Flüchtlingsheim nieder, weil ein Blogger irgendwo etwas schreibt. Aber wer Hass schürt, der erntet auch Hass und damit letztendlich auch Gewalt.


    So ähnlich funktioniert das ja auch mit Werbung: Niemand kauft sich etwas wegen eines Werbeslogans den er im Fernsehen gesehen hat - Fast niemand würde von sich behaupten, dass er sich von Werbung beeinflussen lässt - Und trotzdem ist Werbung nachweißbar außerordentlich erfolgreich