Ich finde das es nachwievor komplett falsch ist, AFD Wähler grundsätzlich als dumm zu bezeichnen. Das hilft in der politischen Debatte null weiter, ganz im Gegenteil, es ist komplett "dumm" das zu machen. Es ist natürlich bequem für einen überzeugten Nicht AFD-Wähler (wie mich) dies zu tun, damit qualifiziere ich die ab, beschäftige mich nicht mehr damit und kann mich in der Sonne aalen, wie schlau ich doch bin und wie erbärmlich die versprengten AFD Seelen. Dann geht es mir kurzfristig besser, bis die nächste Wahl ansteht, da ich mit Beschimpfung, Ausgrenzung und Ignoranz das Problem nicht gelöst bekomme.
Es ist nun mal kein (!) deutsches Alleinstellungsmerkmal, das Thema zieht sich durch fast alle Demokratien und es gibt überall auf der Welt Menschen, die sich benachteiligt, missverstanden, nicht gehört fühlen. Und all diesen gibt der rechte Rand eine Stimme. Es ändert sich zwar nichts an meiner persönlichen Situation (konnte man am besten in Amerika unter Trump sehen), aber ich fühle mich gehört, endlich spricht mal einer aus, was ich (!) Denke. Polemik ist das Basisinstrument und das ist nur ganz schwer zu bekämpfen, weil man die ganzen Behauptungen dieser (zugegebenermaßen zumindest nicht komplett unintelligenten) Kampagnen nicht widerlegen kann, solange diese nicht in der Verantwortung sind.
Eine Demokratie muss Pluralismus aushalten können und ein Potential deutschlandweit bis zu 25% ist harter, harter Tobac, aber nun mal Realität. Dies kann man nur mit Überzeugungsarbeit und guter Politik in den Griff kriegen, Beschimpfungen und Ausgrenzung helfen da nicht.