Bei dem Thema muss man aber eigentlich auch immer wieder darauf hinweisen, dass es sich hier um absolute Ausnahmefälle handelt. Das kann in der Form nämlich eigentlich nur passieren, wenn bei einer bereits gut verdienenden Familie, die sich so eine Wohnung leisten konnte, beide Elternteile ins Bürgergeld fallen. Dann gibt es, glaube ich, ein Jahr Karenzzeit, in dem die bestehende Wohnung behalten werden, darf und danach muss neu gesucht werden. D.h. diese Summe bezahlt der Staat eigentlich nur übergangsweise, aber es wird mal wieder so dargestellt, als sei das eher die Norm als die Ausnahme.
An der Stelle lügt Merz auch ganz einfach. Er erweckt eben ein falsches Bild, als würden alle Wohnkosten immer voll bezahlt. Wie Du richtig beschrieben hast gibt es ein Jahr Karenz in dem die alte Wohnung finanziert wird. Danach wird genau geschaut wie groß ist die Wohnung , wie groß ist der Haushalt etc.. Da wird dann eben nicht alles mehr bezahlt und nur ein entsprechender Satz gewährt. Die Folge ist, es gibt 330.000 Bürgergeldhaushalte, 10 vH. aller Bürgergeldhaushalte, die jeden Monat mehr für Miete ausgeben, als sie vom Amt bekommen. Im Schnitt sind das 100,00€ pro Monat. Da wundert es ja nicht, dass 50 v.H. der Bezieher angeben, dass nicht alle im Haushalt satt werden.
Lebensmittel sind seit 2019 etwa über 30 vH. teurer geworden, die Bürgergelderhöhungen der letzten Jahre haben das in keinster Weise aufgefangen. Massive Kaufkraftverluste waren und sind die Folge. Dann gibt es aber so neoliberale Influencer wie Nena Brockhaus die allen Ernstes dieser Tatsache mit dem Satz, "Aber den Frischkäse bekommt man immer nur günstig" begegnen und auch noch öffentlichen Raum für solche und anderen Unsinn bekommen. Wir führen eine absurde Debatte.