Der Politik-Thread

  • Dann mal eine andere Anekdote:
    Meine Frau hat über ihre Mutter US-amerikanische Verwandte. Als Jugendliche war sie dort zu Besuch - um genau zu sein, irgendwo im tiefen Texas.
    Die Leute dort - ich glaube, die waren sowas wie Großonkel/-tante für sie, - waren herzliche Menschen, haben meine Frau wunderbar aufgenommen und sie hatte dort eine gute Zeit.
    Ihr kleiner Bruder war ebenfalls dabei, der müsste damals so um die 10 gewesen sein.
    Nun, diese Texaner fanden es irgendwie witzig, den kleinen Bruder "Little Nazi" zu nennen. Natürlich haben die sich nichts groß dabei gedacht und dabei herzlich gelacht. Meine Frau und mein Schwager haben mitgelacht, sie waren schließlich Gäste.
    Aber fanden die das wirklich witzig? Nein, natürlich nicht. War das denen unangenehm? Aber sicher.


    Natürlich war das von den Texanern nicht böse gemeint, aber die eine Seite fühlte sich damit eben alles andere als gut.
    Und aus Sicht des "Beschimpften" - sei es eben auch nur als Gag gemeint - bleibt es dennoch eine Beleidigung. Wieso also sollte man nicht ein ganz kleines bisschen Fingerspitzengefühl erwarten können?


    Oft ist es ein schmaler Grat. Es geht um Einfühlungsvermögen und wie gut man eine Person kennt. Dann kann man sicherlich auch auf beiden Seiten mehr "riskieren", solange es auch beidseitig und nicht einseitig verläuft. Kennt man den Gegenüber aber gar nicht und gibt irgendwelche Vorurteile von sich, die auf der (manchmal auch nur vermeintlichen) Herkunft des Gegenübers beruhen, dann reden wir nicht mehr von mangelndem Einfühlungsvermögen.

    Difficile est satiram non scribere - Es ist schwierig, keine Satire zu schreiben (Juvenal)

  • Klebe - und ich kann dir versichern, daß du in gewissen Gegenden im Ruhrgebiet nicht einmal den kleinen Zeh deines Fusses auf den Boden bekommen würdest.

    Damit kann ich dann leben. Der Pott und ich können gut aufeinander verzichten.

    Und diese Leute - insbesondere der besagte Produktionsleiter - sind
    alles, nur keine Rassisten.

    Das habe ich auch nicht behauptet. Aber er äußert sich rassistisch.

    Und wenn Leute zusammen arbeiten(gut zusammen arbeiten) und zusammen stehen, dann ergeben sich
    eben völlig andere Umgangsformen und Sprachweisen. Ist so und die finden das auch gut so - es ist ihre Entscheidung, ihre Welt, ihre(spezielle) Art und Kameradschaft. Und dann - mit Verlaub gesagt - muss nicht irgendein
    Sesselfurzer denen was über political correctness oder was weiss ich auch immer erzählen- das interessiert die einen Scheissdreck, auf gut deutsch gesagt. Weil - die leben Correctness in ihrer Umgebung und ihrer Zusammensein
    doch vor.

    Ich kann natürlich aus der Ferne die Situation der spezifischen Menschen, von denen du sprichst, nicht beurteilen. Aber grundsätzlich sehe ich das so: Der besagte Produktionsleiter und die türkischen Kollegen arbeiten gut zusammen. Sie lachen zusammen, sie respektieren sich gegenseitig und sie sitzen zusammen im Schützengraben, um bei deinem Bild zu bleiben. Das ist für sie alle so in Ordnung, das glaube ich dir aufs Wort. Aber: Der Produktionsleiter sorgt unbewusst mit seinen Äußerungen dafür, dass er die türkischen Kollegen abgrenzt. Er nennt sie Ölaugen und alle können darüber lachen. Dennoch wertet der Begriff sie ab. Er grenzt sie dadurch von sich ab, zumindest mal sprachlich. Ob bewusst oder unbewusst spielt keine Rolle, aber es ist so. Hätte er nie angefangen sie so zu nennen, glaubst du ernsthaft, sie würden das heute vermissen? Man kann beruflich auch einen rauen Ton untereinander pflegen, ohne gleich abwertend über die Herkunft zu sprechen.


    Es kommt für mich nicht darauf an, ob die Empfänger solcher Begrifflichkeiten darüber lachen können oder nicht. Solange solche Worte für Mitmenschen verwendet werden, solange akzeptiert man sie auch nicht vollwertig als solche.

    MattEagle‘s Kumpel: „Jedes Mal, wenn ich vom Klo komme, stehen 70 Kölsch auf dem Tisch!“

  • Die Christdemokraten haben jetzt das Thema Betriebsrenten wieder entdeckt. Nach den Wünschen und Vorstellungen des Arbeitnehmerflügels der CDU soll eine betriebliche Altersversorgung obligatorisch werden. Es ist noch viel
    zu früh, en Detail zu gehen - dafür wird die Diskussion um dieses wichtige Thema schon sorgen.
    Grundsätzlich und quasi vorab dazu folgende Anmerkungen:
    ---------------------------------------------------------------------------


    1.Der Staat(und hier meine ich nicht nur die Christdemokraten) hat in Sachen Rente und Vorsorge massive Versäumnisse begangen. Über untaugliche Versuche a la Riester Rente kann man nur den Kopf schütteln. Mittlerweile ist
    es so, daß die Versäumnisse allzu offenbar werden. Sehr durchsichtig, daß jetzt die Betriebe heran gezogen werden sollen, um das Versagen des Staates(mit) zu heilen.
    2.Der Unterschied zwischen Rente und Pension wird überhaupt nicht mehr thematisiert. Die durchschnittliche Pension des deutschen Staatsbeamten liegt deutlich über 3.000 EURO(!!), Tendenz - natürlich - steigend. Gegenüber
    normalen Rentenempfängern ein Affront sondersgleichen, der in der Politik nicht thematisiert wird. Motto: lege dich mit dem Beamtenbund an und deine politische Karriere ist erledigt. Es besteht zwischen Beamten und dem
    "Rest der Nation" eine gigantische Gerechtigkeitslücke. Dieses Thema wird systematisch von allen politischen Beteiligten nicht diskutiert.
    3. Während das Thema Betriebsrente für grössere Unternehmen irgendwie zu stemmen sein wird, bürdet sie den Kleinbetrieben und mittelständischen Unternehmen Lasten auf, die sich kaum übersehen lassen werden.


    Grandioses Thema, Fortsetzung(en) werden spannend.

  • Ich bin froh das ich ne "betriebliche Zusatzrente" habe. Ich arbeite aber such im öffentlichen Dienst...allerdings wurde das Thema schon einige Male vom Arbeitgeber in den Tarifverhandlungen in Frage gestellt und als Druckmittel genutzt...logisch.
    Wie kleinere Firmen sich das leisten sollen frag ich mich auch unter dem Aspekt das viele eh schon mit der heissen Nadel stricken. Bin mal gespannt...

    FC im Blut... :FC: :koeln: :dom: :prost:

  • Die Rheinische Post macht auf ihrer Titelseite heute morgen mit der Randalenummer in einem Düsseldorfer Schwimmbad auf. Dieses musste zum wiederholten Masse geräumt werden, die Vorgänge die zur Räumung führten sind
    per Video belegt. Etwas 60 Jugendliche nordafrikanischer Herkunft haben demnach Sprungturm und Rutsche in aggressiver Weise ausschliesslich für sich beansprucht. Ausserdem wurde eine Badeleiterin massiv bedroht.


    Die Stadt Düsseldorf will jetzt Ausweispflicht einführen. Wer sich nicht ausweisen kann, kommt also nicht rein. So weit ist es tatsächlich also gekommen.


    Mir ist egal ob Pack die deutsche, die russische, die amerikanische oder eine Nordafrikanische Nationalität hat. Pack ist überall Pack und wird es immer bleiben - in veränderlicher Dosierung und Form sozusagen. Die schlimmste
    Art von Pack benimmt sich fernab der Heimat am übelsten - weil es eben fernab der normalen Umgebung ist. Das Nordafrikanische Pack, welches sich am Wochenende in seiner Gestalt zeigte, sorgt dafür, daß Kinder und Mütter
    sich in einer Freizeiteinrichtung nicht mehr wohl fühlen und bedroht sehen. Diesem Pack ist es zu verdanken, daß die Polizei ausrücken muss um in einem Schwimmbad für Ordnung zu sorgen. Dieses Pack steht dafür verantwortlich,
    daß man sich zukünftig ausweisen muss, wenn man eine Freizeiteinrichtung besuchen möchte. Tja, bald gehen wir ins Kino und stellen fest, daß wir ohne Personalausweis keine Karte erwerben können.

  • Dieses Pack steht dafür verantwortlich,
    daß man sich zukünftig ausweisen muss, wenn man eine Freizeiteinrichtung besuchen möchte. Tja, bald gehen wir ins Kino und stellen fest, daß wir ohne Personalausweis keine Karte erwerben können.

    Grundsätzlich bin ich bei dir, den letzten Satz hätte ich mir aber geschenkt, weil es wie eine typische Phrase aus der rechten Filterblase daherkommt. In EINEM Schwimmbad wird die Ausweispflicht eingeführt, also muss das ja bald in allen Kinos auch so kommen. Zwei Kitas bestellen kein Schweinefleisch mehr, bald ist Schweinefleisch überall verboten. Und so weiter und so fort.


    Dass diese Meldung natürlich fleißig genutzt wird, um Stimmung gegen Migranten zu machen, ist nicht wirklich verwunderlich. Ich möchte das Geschehene auch gar nicht relativieren, denn ein Schwimmbad ist kein rechtsfreier Raum. Aber: Die Polizei hat das beenden können und die betreffenden Personen entfernt. Dass das nötig wurde ist schlimm genug, aber oft liest man ja schon, der Rechtsstaat würde an der Stelle kapitulieren. Was viele vergessen: Einen Sprungturm für sich zu beanspruchen ist vielleicht asozial, aber weder ein Grund jemanden wegzuschließen noch ihn des Landes zu verweisen. Die Nachricht ist im Grunde die Größe der Gruppe. Aber es handelt sich um ein bestimmtes Schwimmbad und wohl auch um eine bestimmte Gruppe. Und die gilt es eben auch künftig zu entfernen. Die Ausweispflicht dient ja wohl auch dazu, die Daten mit den bestehenden Hausverboten abgleichen zu können.

    MattEagle‘s Kumpel: „Jedes Mal, wenn ich vom Klo komme, stehen 70 Kölsch auf dem Tisch!“

  • Grundsätzlich bin ich bei dir, den letzten Satz hätte ich mir aber geschenkt, weil es wie eine typische Phrase aus der rechten Filterblase daherkommt. In EINEM Schwimmbad wird die Ausweispflicht eingeführt, also muss das ja bald in allen Kinos auch so kommen. Zwei Kitas bestellen kein Schweinefleisch mehr, bald ist Schweinefleisch überall verboten. Und so weiter und so fort.
    Dass diese Meldung natürlich fleißig genutzt wird, um Stimmung gegen Migranten zu machen, ist nicht wirklich verwunderlich. Ich möchte das Geschehene auch gar nicht relativieren, denn ein Schwimmbad ist kein rechtsfreier Raum. Aber: Die Polizei hat das beenden können und die betreffenden Personen entfernt. Dass das nötig wurde ist schlimm genug, aber oft liest man ja schon, der Rechtsstaat würde an der Stelle kapitulieren. Was viele vergessen: Einen Sprungturm für sich zu beanspruchen ist vielleicht asozial, aber weder ein Grund jemanden wegzuschließen noch ihn des Landes zu verweisen. Die Nachricht ist im Grunde die Größe der Gruppe. Aber es handelt sich um ein bestimmtes Schwimmbad und wohl auch um eine bestimmte Gruppe. Und die gilt es eben auch künftig zu entfernen. Die Ausweispflicht dient ja wohl auch dazu, die Daten mit den bestehenden Hausverboten abgleichen zu können.

    Einverstanden mit deinem Hinweis auf meinen letzten Satz aus vorherigem Beitrag. Entferne ihn aber nicht, soll mal als mahnendes Beispiel da stehen bleiben.


    Gut war, daß die Polizei da sehr schnell für klare Verhältnisse gesorgt hat - denn der Eindruck, daß der Rechtsstaat kapituliert darf auf keinen Fall entstehen. Die Nachricht, die verstört ist, daß es sich hier eben um eine grosse
    Gruppe gehandelt hat. Das erweckt eben die Eindruck von organsiert, so etwas wie Bandenmentalität. Und da gilt es eben, eine klare Kante zu zeigen. Das es mir dabei nicht darum geht, Stimmung gegen Migranten zu schüren,
    dürfte klar sein. Nochmal - es ist mir völlig gleichgültig ob das deutsche, russische, amerikanische oder nordafrikanische Asoziale sind. Gleiches Recht für alle und gleiche klare Kante für alle. Wer sich nicht benimmt, kriegt was
    auf die Finger.

  • Nochmal - es ist mir völlig gleichgültig ob das deutsche, russische, amerikanische oder nordafrikanische Asoziale sind. Gleiches Recht für alle und gleiche klare Kante für alle. Wer sich nicht benimmt, kriegt was
    auf die Finger.

    Genau, dir schon. Mir auch. Aber vielen anderen leider nicht.

    Die Nachricht, die verstört ist, daß es sich hier eben um eine grosse
    Gruppe gehandelt hat. Das erweckt eben die Eindruck von organsiert, so etwas wie Bandenmentalität.

    Soweit würde ich nicht gehen. Ja, da ist eine große Gruppe aktiv, die aggressiv auftritt und Teile des Bads exklusiv für sich beansprucht. Dass die nicht von der Heilsarmee kommen und wahrscheinlich auch nicht promoviert sind dürfte klar sein. Dennoch werden die da als Gruppe primär zum Schwimmen aufschlagen. Durch Proletengehabe und die Größe der Gruppe entsteht dann leider mehr daraus. Wenn 60 Leute sich als Gruppe auf den Weg zum Sprungturm begeben, dann ist der erstmal blockiert. Ist der letzte dran steht der erste schon wieder in der Reihe. Dann kommt einer, der will auch mal springen und der erste fängt an den Macker zu machen. Will sagen: Das hätten auch 60 deutsche Jugendliche fabrizieren können. Die Größe der Gruppe trägt an der Stelle wohl viel zum Verhalten bei. Man will sich in der Gruppe profilieren, gleichzeitig verteidigt die Gruppe natürlich einzelne die in Streit geraten - selbst dann, wenn sie den Streit anfingen. Die Diskussion führen wir z.B. auch regelmäßig, wenn unsere Ultras mal wieder irgendeinen Scheiß gebaut haben. Meist mit mehr als 60 Beteiligten.

    Einverstanden mit deinem Hinweis auf meinen letzten Satz aus vorherigem Beitrag. Entferne ihn aber nicht, soll mal als mahnendes Beispiel da stehen bleiben.

    :thumbs_up:

    MattEagle‘s Kumpel: „Jedes Mal, wenn ich vom Klo komme, stehen 70 Kölsch auf dem Tisch!“

  • Die Probleme sind aber alle Hausgemacht, weil wir immer noch kein Einwanderungsgesetz haben! Zudem auch in der EU keine Bereitschaft, die Flüchtlingsfrage zusammen anzugehen! Man lässt Italien, Malta, Griechenland und Spanien im Stich und wundert sich, dass die nach den vielen Jahren die Schnauze voll haben.


    Wir könnten klare Regeln schaffen, wie in den USA, Australien etc, wo man sich gerne um eine dauerhafte Einreise bewerben darf und dann wird entschieden, wer reindarf und wer nicht. So hart würde ich das nicht machen, aber ich würde klare Regeln aufstellen! Seit Jahren versucht die SPD ein Einwanderungsgesetzt durch zu bekommen, aber "Mutti" will das nicht. Ätzend, weil wir, wie bei Kohl damals, nichts anpacken und nur zusehen! Wir brauchen nicht nur bei der EInwanderungsfrage eine klare Linie, sondern auch beim sozialen Wohnungsbau, beim Ausbau der Bahn, bei Großprojekten usw.


    Unser Land rutscht nicht nur bei Internet ins untere Mittelfeld, sondern auch beim Handyempfang. Das Lohnniveau geht immer weiter nach unten usw. Da wir aber nichts anpacken, verschlechtert sich die Lage in vielen Dingen so massiv, dass "dumme" Menschen den Einwanderern die Schuld zuschieben, was natürlich falsch ist.


    Ich sage klar, dass solche Sachen, wie in Düsseldorf nicht passieren würden, wenn wir ein Einwanderungsgesetzt hätten und nach diesem auch klar gehandelt würde.

    Auf und ab und wir sind trotzdem hier, FC Köln mein Lebenselixier!!
    Meine Wunschaufstellung: Schwäbe - Finkgräfe, Hübers, Chabot, Carstensen - Ljubicic, Martel - Alidou, Uth, Thielmann - Selke

  • Also ausgehend von der Besetzung eines Sprungturmes ein härteres Einwanderungsgesetz zu fordern, finde ich schon ziemlich harten Tobak.
    Ein Grund zur Panik oder zum Aktionismus ist ein solcher Vorfall ganz sicher nicht.


    Ansonsten haben das Sollist und Klebe in ihrem Konsens gut analysiert.

    Difficile est satiram non scribere - Es ist schwierig, keine Satire zu schreiben (Juvenal)

  • Ich finde halt dass man an solchen Beispielen immer wieder sehr gut sieht, was wir für einen gut funktionierenden Rechtsstaat haben.


    Erstmal darf jeder das Freibad benutzen, es gilt die Unschuldsvermutung. Es kommt zu Stress, die Mitarbeiter des Bades greifen ein. Diese werden bedroht, dann rückt eben die Polizei an. Nachträglich werden dann (durch Polizei) Personalien festgestellt und Hausverbote ausgesprochen. Um diese glaubhaft durchsetzen zu können müssen dann Ausweise mitgeführt werden - was für fast alle kein Problem sein sollte, da sie eh mit ÖPNV oder PKW anreisen und dafür Papiere benötigen. Ich würde fast darum wetten, dass keine vierköpfige Familie die nächsten Sonntag antischt nach dem Ausweis gefragt wird. Aber sofern wieder eine entsprechende Gruppierung auftaucht kann man eben handeln.


    Ein Rechtsstaat heißt ja in erster Linie, dass der Staat das Gewaltmonopol besitzt und durchsetzt. Das ist hier doch bilderbuchmäßig geschehen. Ein liberaler Rechtsstaat zeichnet sich dadurch aus, dass das Gewaltmonopol nur dann und nur in dem Maße offen zutage tritt, wenn es akut erforderlich ist. Auch das ist geschehen.


    Nein, unser Rechtsstaat wird durch solche im Wortsinne Halbstarke nicht im geringsten beeinträchtigt.

    Ich bin nur wegen euch hier, nicht wegen dem modernen Fußball.

  • Ich sage klar, dass solche Sachen, wie in Düsseldorf nicht passieren würden, wenn wir ein Einwanderungsgesetzt hätten und nach diesem auch klar gehandelt würde.

    Übrigens, inzwischen wurde bekannt, dass die genannte Zahl von 60 Jugendlichen deutlich überzogen war. Der einzige, gegen den in dem Zusammenhang überhaupt ermittelt wird, ist ein 16-jähriger Deutscher. Alle "Rädelsführer" sind übrigens deutsche Staatsbürger. Die zweite Person, gegen die ermittelt wird, hatte mit dem Tumult gar nichts zu tun. Der Mann hat wohl während der Räumung eine Polizistin beleidigt:


    https://m.spiegel.de/panorama/…adbesucher-a-1279529.html


    Insofern hätte ein Einwanderungsgesetz an dieser speziellen Situation überhaupt nichts geändert.

    MattEagle‘s Kumpel: „Jedes Mal, wenn ich vom Klo komme, stehen 70 Kölsch auf dem Tisch!“

  • Ich wollte mich in diesem Fred ja nicht mehr beteiligen, aber mittlerweile bekomme ich bei einigen Kommentaren doch Kopfschmerz.


    Hier wird versucht, von der einen Seite alles den Zuwanderern zuzuschreiben, von der anderen Seite alles damit zu verklären, das es ja alles Deutsche seien obwohl sie Migrationshintergrund haben.
    Es wird halt nicht vernünftig differenziert.


    Den mit Abstand besten Post hierzu hat @Soll/Ist verfasst.


    Mir sowas von scheißegal welche Nationalität jemand hat, wer sich nicht an geltendes Recht hält und meint sich darüber zu stellen gehört ordentlich bestraft.


    @Koelschlenny


    in diesem Falle hat der Rechtstaat mal supi funktioniert. Was aber ist in dem Fall, in dem ein Polizist in einem Flüchtlingslager einen Syrer erschoß, der angeblich ein Messer zog. Wurde von Kollegen nicht bestätigt, dass er tatsächlich ein Messer bei sich hatte.
    Hier schwieg der Rechtstaat bis vor kurzem um dann in voller Härte dem Polizisten in den Rücken zu fallen.


    Was ich damit sagen will, die Exekutive fühlt sich sowohl von judikativer sowie legislativer Gewalt im Stich gelassen.


    Die sogenannten Studierten lassen die "ungebildeten" mittlerer Reife Ausführenden völlig im Regen stehen indem sie jedes Handeln hinterfragen und im Zweifelsfall zu ihren Ungunsten behandeln. Da liegt z.B. auch der Hase im Pfeffer, dass sich viele dieser Polizisten in die rechte Richtung zur AfD bewegen.


    Grundübel sind m.E. weiterhin sehr laxe Gesetze sowie fehlende Integrationspolitik (die allerdings sowohl von links und auch von RECHTS kommen darf).


    Bevor jetzt wieder alles zerlegt und ich in eine bestimmte Ecke gedrängt werde, verabschiede ich mich hier wieder.

    Mir doch ejal, ihr kleenen Hasen!

    Einmal editiert, zuletzt von Hassenichjesehen () aus folgendem Grund: halben Satz vergessen

  • wenn du schon was schreibst und den Spiegel zitierst dann bitte "deutschen Pässen" nicht vergessen :kissing_face:


    https://www.gmx.net/magazine/p…iGURT5t69kDyJSB5qxwGom_Jk

    Du, im Gegensatz zu dir und deinen Gesinnungsgenossen kennt das Gesetz keinen Unterschied zwischen "Biodeutschen" und jemandem mit Migrationshintergrund, der die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt.


    Insofern habe ich mich in meinem Betrag korrekt ausgedrückt, auch wenn es dich mit Ekel erfüllt, dass auch die Jungs aus dem Schwimmbad vor dem Gesetz exakt so deutsch sind wie du und ich.


    Übrigens schreibt der Spiegel "in Deutschland geboren". Aber auch das reicht für dich ja scheinbar nicht aus.

    MattEagle‘s Kumpel: „Jedes Mal, wenn ich vom Klo komme, stehen 70 Kölsch auf dem Tisch!“

  • @Hassenichjesehen


    Es ist von beiden Seiten (Rändern) gleichermaßen einseitig und da die Ränder immer stärker werden, die sich gegenseitig hochschaukeln, wird es in gewissen politischen Thematiken immer schwieriger vernünftig zu diskutieren.


    Das Schwimmbadbeispiel zeigt ein Phänomen, was man immer und immer wieder liest und nein, das gab es früher in dem Ausmaß nicht.


    Dieses zusammenrotten, sich solidarisieren und aus einer großen Gruppe agieren und gegen Ordnungshüter gleich welcher Couleur oder andere vorgehen.


    Ich möchte ausdrücklich nicht sagen, dass dieses Phänomen importiert wurde, das kann ich gar nicht, ich weiß auch nicht, wo es herkommt (dazu müssten sich vielleicht Polizisten/Richter/Staatsanwälte äußern), aber es ist ein Zustand, den man sehr ernst nehmen und strikt bekämpfen sollte.


    Wenn du eine Gruppe von 50,100,200 Leuten gegen dich hast, musst du wissen/ermitteln, wer die redelsführer sind, denn die sind das größte Übel dabei, egal ob das in Familienclans ist, ob es gegen rettkungskräfte, Feuerwehr, Polizei oder selbst den Ordnungsdienst im Schwimmbad ist.




    Was den gestrigen Mord in Frankfurt anging, war es schrecklich. Viele Leute rannten aus dem Bahnhof heraus, man wusste gar nicht, was los gewesen ist. Überall Polizei und verängstigte Leute.


    Mein Beileid an die Familienangehörigen, es gibt glaube ich nichts schlimmeres als das Kind zu verlieren und dann noch zu sehen, wie es vor den eigenen Augen zerquetscht wird, weil ein anderer es vor den Zug schubst.


    Es ist hierbei auch sekundär, dass der Täter ein eritreer war. Ich kenne eritreeer und die sind tadellos und sehr gute Freunde, daher rate ich jedem, das nicht zu verallgemeinern (da man von diesem Recht kleinen Land auf dem riesigen afrikanischen Kontinent ansonsten ja nicht sooo viel hört).
    Ich möchte aber eines noch loswerden und da ziehe ich dann den Bogen zurück auf das Politikfeld....


    Bild, Focus, FAZ haben sehr schnell reagiert und geschrieben, dass ein eritreer den Jungen, inkl. Mutter auf die Gleise stieß. Politik? Nein, sie haben einfach geschrieben, was vorgefallen ist und zwar ganz oben auf der online Seite.


    Was hat der Spiegel gemacht? Erstmal wieder einen Bericht über Donald Trump (den teufel dieser Welt), er hat einen Mitarbeiter ausgetauscht...ist ja ein Ding. Dann kam was anderes über US Politik und danach am ein kleiner unscheinbarer Artikel über das Geschehnis in Frankfurt und auch nur wischiwaschi. Regionaler Bezug? Was ist dann der Ministertausch in den USA?


    DAS ist Politik lieber Spiegel und keine Berichterstattung. Hier wird bewusst etwas nach hinten geschoben, während die Tage bei dem abscheulichen rechten anschlag AUF den armen eritreer in Wächtersbach (zu recht) ein Riesen Fass aufmacht.


    Der Spiegel macht eines, er macht dasselbe, was er denen am anderen Rand vorwirft...Einseitigkeit in seiner Denkweise und das ist richtig richtig schlecht und vor allem unseriös.

    Einmal editiert, zuletzt von MainBock ()

  • Ich möchte aber eines noch loswerden und da ziehe ich dann den Bogen zurück auf das Politikfeld....


    Bild, Focus, FAZ haben sehr schnell reagiert und geschrieben, dass ein eritreer den Jungen, inkl. Mutter auf die Gleise stieß. Politik? Nein, sie haben einfach geschrieben, was vorgefallen ist und zwar ganz oben auf der online Seite.


    Was hat der Spiegel gemacht? Erstmal wieder einen Bericht über Donald Trump (den teufel dieser Welt), er hat einen Mitarbeiter ausgetauscht...ist ja ein Ding. Dann kam was anderes über US Politik und danach am ein kleiner unscheinbarer Artikel über das Geschehnis in Frankfurt und auch nur wischiwaschi. Regionaler Bezug? Was ist dann der Ministertausch in den USA?

    Findest du es nicht albern, für diese Theorie gerade Bild und Focus als positives Beispiel anzuführen? Du schreibst es ja selbst, es geht um ein Kind. Grausamer und furchtbarer geht es kaum. Meinst du die Angehörigen finden es schön, diesen Alptraum nun Tag für Tag auf den Titelseiten zu durchleben? Oder dass Bildreporter jetzt wohl vor dem Haus der Eltern campieren und Freunden, Angehörigen und Nachbarn auflauern, um ja irgendwelche "exklusiven" Meinungen aus dem direkten Umfeld bringen zu können? Das ist keine Berichterstattung, sondern dumpfe Sensationsgeilheit. Und zwar gemischt mit Politik, denn gerade die Herkunft des Täters spielt bei den Bild-Medien immer eine absolut übergeordnete Rolle.


    Ich kann dir zur Berichterstattung des Spiegels wenig sagen. Was du da schreibst klingt für mich aber ehrlich gesagt nicht sonderlich schlimm. Natürlich ist schrecklich was da passiert ist. Aber warum ist das zwingend etwas, das ganz oben auf jede Titelseite gehört? Da wurde ein Kind getötet. Der Schutz des Opfers und seiner Eltern/Angehörigen muss in so einem Fall die oberste Priorität haben. Das Interesse der Öffentlichkeit ist da eindeutig hinten anzustellen. Durch eine möglichst groß angelegte Berichterstattung wird dieser Schutz eben nicht gerade gewährleistet.


    Ich bin mir relativ sicher, dass du in ein paar Tagen im Bildblog nachlesen kannst, was die Bild (und andere Medien) bei der Berichterstattung über diesen Fall so alles falsch gemacht haben.

    MattEagle‘s Kumpel: „Jedes Mal, wenn ich vom Klo komme, stehen 70 Kölsch auf dem Tisch!“

  • Bei dem Mörder aus Hamminkeln (Voerder Fall) haben die Reporter usw. jeden Stein umgedreht der im Ort zu finden war...Wahnsinn. Da wurde alles ge und befragt was bei drei nicht auf den Bäumen war....echt heftig. Hat mich wirklich gewundert wie massiv da nach "Aussagen" (gefühlt egal von wem) gejagt wurde.

    FC im Blut... :FC: :koeln: :dom: :prost:

  • Natürlich geht es um das Kind bzw. die Angehörigen, linke Klebe, das steht außer Frage.


    Was mich jedoch interessiert, wir sind ja hier unter uns, warum man mit dem Spiegel oder besser gesagt dessen Berichterstattung nachsichtiger ist, als man das bei der anderen Seite machen würde?


    Nochmal zur Verdeutlichung, wir hatten zuletzt vier krasse öffentliche Vorfälle.


    1. Mord an Luebke


    Wer hat darüber in erster Schlagzeile berichtet?


    FAZ, Spiegel, Focus, Stern, Bild, usw.
    Hier hätte man doch auch Rücksicht auf die Familie nehmen können.


    2. Feiger Mordversuch eines rechten....auf einen Afrikaner (eritreer).


    Wer hat darüber in erster Schlagzeile berichtet?


    FAZ, Spiegel, Focus, Stern, Bild, usw.


    3. 1. Schubser durch einen Bosnier?! einer jungen Frau vor eine Bahn mit Todesfolge.


    Wer hat darüber in erster Schlagzeile berichtet?


    FAZ, Focus, Stern, Bild, usw.
    Spiegel? Donald Trump und irgendwo mittendrin dann über den Vorfall, aber auch wieder ohne genauere Daten.


    4. 2. Schubser vor die Bahn gestern mit Todesfolge.


    Wer berichtet darüber in erster Schlagzeile?


    ....
    Wer nicht? Spiegel! Was steht oben? Donald Trump!


    Der Spiegel hat seine Feindbilder wie jeder andere und daran arbeitet er sich eben ab. Er misst mit zweierlei genauso mit zweierlei Maß (in Augstein Manier) wie jeder andere.


    Er ist eben nicht besser als die anderen, sondern er vertritt eben nur diejenige Meinung (sehr konsequent), die seine Leserschaft ebenfalls vertritt und deswegen findet sie es eben auch nicht so schlimm, wenn man auf der einen Seite etwas nachsichtiger ist, während man auf der anderen seite draufhaut (teils zu recht).


    Das ist ok (bzw. Ist nicht ok, egal auf welcher Seite), nur soll man eben das Medium Spiegel dann nicht seriöser nennen, als andere.



    Das ist kein Angriff auf irgendjemanden hier, jeder Mensch - egal was man sagt, hat gewisse Vorurteile die sich aus seiner Weltanschauung ergeben. Jeder musst auch mal mit zweierlei mass, jeder macht mal Fehler, denn das ist eben menschlich. Wenn es nicht so extrem ist, ist es auch ok, nur sollte man eben dann sich sagen können (statt es zu verteidigen), seinen Mann stehen, dass was zb ein Spiegel macht, nicht besser ist, als andere, selbst wenn es der eigenen Meinung entspricht.

    Einmal editiert, zuletzt von MainBock ()

  • Also zunächst mal lassen sich die Berichterstattungen nicht einfach dadurch miteinander vergleichen, dass man auf die jeweiligen Titelseiten blickt. Ein Spiegel berichtet nunmal grundsätzlich anders als z.B. die Bild oder andere Boulevardblätter. Davon ab waren deine ersten Beispiele politische Taten, zumal Lübcke als Politiker ja auch in der Öffentlichkeit stand. Das ist ein Äpfel- und Birnenvergleich.


    Vergleichbar sind höchstens die beiden Fälle, in denen jemand vor den Zug gestoßen wurde. Aber auch hier gilt eben im Falle des Kindes nochmal ein besonderer Opferschutz. Ich kann dazu aber ehrlich gesagt auch nicht viel sagen, weil ich in beiden Fällen die Berichterstattung der diversen Portale nicht wirklich verfolgt habe. Ob man dem Spiegel wirklich vorwerfen kann, er hätte aus politischen Gründen auf einen Titel zu dem Fall verzichtet? Halte ich ehrlich gesagt für weit hergeholt. Ich sehe da den Opferschutz eher im Vordergrund, denn den sieht der Presserat in so einem Fall eben vor und hat hier strenge Vorgaben, an die sich Bild & Co. zumeist dann einfach nicht halten. Dein Vorwurf zielt meines Erachtens einfach in die falsche Richtung.

    MattEagle‘s Kumpel: „Jedes Mal, wenn ich vom Klo komme, stehen 70 Kölsch auf dem Tisch!“