Der Politik-Thread

  • @Don Hennes


    Wie ich das empfinde, wenn in den letzten Tagen auf die Deutsche Herkunft rumgeritten wird, und sagen wir die ausländische Herkunft verschleiern? Ich weiss schon wie Du es meinst.


    Ehrliche Antwort: und da bitte sofern möglich auf meinen Stuhl mal setzen.


    Seit fast 20 Jahren, also quasi nach dem 09.11.01 war und ist immer noch die Berichterstattung sehr sehr Anti Islamisch und in dem Zusammenhang Anti Flüchtlinge.


    Ich empfinde es als ungerecht, wenn Minderheiten einer Religion (Islam) und Herkunft Straftaten begangen und somit permanent ein Feindbild geschürt worden ist. Wenn man jeden Tag mit den Medien zugeschüttet wird, dass ein Terrorist hier, Terrorist da eine Tat begeht, „nur“ weil dieses durchgeknallt ist, und wahrscheinlich sich einem brainwashing unterzog, dass damit die friedfertigen Muslime und Ausländer (sach ich mal allegemein jetzt) darunter zu leiden hatten.


    Begeht ein Deutscher die Tat, ist die Herkunft und seine Religion egal. Begeht ein Ausländer (dazu zähle ich jetzt auch mal die Deutschen mit ausl. Backround) die Tat, dann ist es die Herkunt und die Religion.


    Und DAS ist dann ungerecht.


    Dieser Alltagsrassismus aufgrund dieser Entwicklung haben wir ab und an zu spüren bekommen. Ob das bei der Haussuche war, bei der Arbeit, etc.


    Aber ich muss auch sagen, dass es viele gute Leute hier gibt, die sich eine eigene Meinung bilden und auch Courage zeigen.


    Aufgrund dieser jahrelangen (aus meiner Sicht) Hetze habe ich es auch mal muss ich ehrlich sagen mit ein bisschen Genugtuung zur Kenntnis genommen, dass nicht gleich wie die Bild oder Focus die Islam Terror Berichterstattung abgewickelt wurde, sondern dass es auch mal Deutsche „Durchgeknallte“ gab.


    Ihr redet von einer gerechten Berichterstattung?


    Dafür bin ich auch, dann aber bitte für „beide Seiten“.


    Wenn jemand eine Straftat begeht, dann sollte man vorsichtig sein, dieses aufgrund seiner Herkunft oder Relgion abzuleiten.


    Denn ich denke, da sind wir uns auch einig:


    Durchgeknallte, böse Verbrecher gibt es aus jedem Land und jeder Religion.


    Nur handelt es sich um Minderheiten, und so sollte auch die Berichterstattung sein - nicht polemisch, Angstmachend und Hetze betreibend gegen diejenigen in der Mehrheit, die dafür nichts können.

  • @flykai, du bist ein Hassprediger. Selten hier zuvor im Forum so viel Hass und Hetze in einem Posting gelesen.

  • Wie so oft in dieser Diskussion, landet man früher oder später bei der Frage: Wann ist ein Deutscher ein Deutscher?

    wird Zeit das der Ahnen- und Ariernachweis eingeführt wird um den Medien die Berichterstattung zu erleichtern:


    Deutscher mit Ahnennachweis rutschte versehentlich mit Messer ab

    Deutscher Untermensch ohne Ariernachweis verübt im Rausch brutale Bluttat

  • Selten hier zuvor im Forum so viel Hass und Hetze in einem Posting gelesen.

    dann liest Du aber sehr selektiv hier im Thread, bzw. hast dies bisher so gemacht.


    Zum Thema- für mich schon fast eine perverse Diskussion, anzuprangern, warum Medium XYZ nach einem Vorfall 1 anders berichtet als über einen überhaupt nicht zu vergleichenden Vorfall 2, um daraus dann was auch immer abzuleiten.

  • Schon gewusst? Wenn man in Sachsen einen Juxanruf bei einem Pizzalieferdienst macht und der Polizei ein paar Pizzen schickt ist man linksextrem.

    Sollte es sich um Pizza Hawaii gehandelt haben, kann ich das Vorgehen der Polizei nachvollziehen.

    MattEagle‘s Kumpel: „Jedes Mal, wenn ich vom Klo komme, stehen 70 Kölsch auf dem Tisch!“

  • Hawaii liegt westlich von Deutschland, Westen ist links also ja nachvollziehbar mein Fehler

    Nach Osten hin braucht man auch nicht viel länger. Osten = Kommunismus = links. Das passt also so oder so.

    Difficile est satiram non scribere - Es ist schwierig, keine Satire zu schreiben (Juvenal)

  • @jan2010


    Tatsächlich kann ich mich sehr gut in deine Lage hinein versetzen, da ich seit Jahren mit einer Muslima zusammen bin und in meinem Freundeskreis einige Moslems aus allen Herren Ländern vertreten sind. Leider habe ich diesen Alltagsrassismus zu oft miterlebt! Und mit besagten Personen auch schon viele Gespräche über solche ernsten Themen geführt habe.


    Die übelste Geschichte hat sich leider tatsächlich beim Fußball bei der EM 2008 ereignet, als ein Freund, der genau die selbe Einstellung hat wie du (stolz Deutscher zu sein und stolz auf seine Afghanischen Wurzeln, außerdem ist er praktizierender Moslem) während eines Public Viewings von einem Deutschen angemacht wurde, er habe gefälligst das Trikot auszuziehen, ein (Zitat) "Schwarzkopf hat kein Recht darauf es zu tragen!". Was glaubst du wie wir deutschen in der Gruppe reagiert haben? Wir haben dem Typ auf offener Straße eine ordentliche Abreibung verpasst, so wie er es verdient hat!


    Leider habe ich viel zu oft rassistische Ausbrüche miterlebt. Nicht nur gegen Moslems, genau so gegen Afrikaner, gegen Osteuropäer, gegen Asiaten, gegen Juden... ABER auch gegen Deutsche, das sollte man nicht unter den Tisch fallen lassen. (Alltags) Rassismus ist kein exklusives Phänomen was von Deutschen ausgeht, sondern von verblödeten Menschen, egal wo sie letztendlich herkommen. Nicht nur einmal wurde ich als dreckiger Deutscher, Als Nazi (was nur auf meine Herkunft bezogen war), als deutsche Schwuchtel oder Ähnliches beschimpft. In Holland wurde ich von Fremden auf offener Straße mit Hitlergruß "begrüßt" als sie im Vorbeigehen gehört haben, dass ich Deutsch spreche. Ein guter Freund, der dem alternativen Spektrum angehört, wurde auf dem Schulhof mit den Worten angegangen, dass er ein scheiß Nazi sei und seine Großeltern im Keller bestimmt heute noch Juden vergasen würden.


    In sofern kann ich dir aus rein persönliche Sicht sagen, dass ich deine Genugtuung mehr als nachvollziehen kann!


    Mit diesen Beispielen möchte ich auch absolut nichts relativieren, oder gar einen Schwanzvergleich anstellen, jeder Vorfall ist für sich schlimm, sondern vielmehr deine Aussage stützen, dass es diese verblödeten Menschen überall auf der Welt gibt und das solche Vorfälle jedem passieren können. Ich bin da nämlich bei dir, man sollte niemals alle über einen Kamm scheren, das bringt nur Zwist!


    Deine Aussagen:
    -faire Berichterstattung für ALLE (und mMn. auch eine Abkehr vom allgemeinen Sensationsjournalismus, zurück zu einem seriösem Informationsjournalismus)
    -ganze "Gruppen" als Feindbilder als unfair zu betiteln (Da können wir Deutschen auch ein Lied von singen)
    -Das es überall böse Menschen gibt!
    -Abschaffung der Hetze (Aus allen Richtungen, rechts wie links etc.)
    -Bekämpfung des Rassismus
    usw.
    Da bin ich zu 100% bei dir!


    Um auf mein "Vergewaltigungsbeispiel" zurück zu kommen, und da hole ich mal @LinkeKlebe mit ins Boot, da ich das Gefühl habe, dass er mich entweder nicht verstanden hat, oder lediglich das verstanden hat was er verstehen wollte, mir ging es NIEMALS darum die Diskussion "Ab wann zählt man als Deutscher" aufzumachen! Das ist eine höchst persönliche Angelegenheit, die jeder für sich selbst entscheiden muss.
    Und @LinkeKlebe, wie ich in meinem ersten Absatz des letzten Textes beschrieben habe wäre wohl jeder damit einverstanden, wenn man einfach die Fakten auf den Tisch gelegt hätte. Deutsche vergewaltigen eine Frau... etc. pp. => Da steht also drin, dass es Deutsche waren, wie oben beschrieben.


    Wenn man allerdings aus einer Nationalität OHNE GRUND ein Politikum macht, dann wäre es aus objektiver Sicht mMn. angebracht, wenn man dann auch ALLE Fakten auf den Tisch legt. Das war eine meiner Kernaussagen. Weder, ob es sich um "Arier" handelt, ab wann man als Deutscher gilt oder sonst irgend eine Grundsatzdiskussion.
    Und da geht es mir nicht nur um solche Themen sondern beziehe das aufs Grundsätzliche. Wenn man Themen mehr als künstlich pusht, dann legt alles auf den Tisch, ansonsten sprechen wir hier vom selben Populismus, den die Zeitungen diversen Parteien vorwerfen.


    Also @jan2010, persönlich verstehe ich dich sehr gut. Aber ich bin der Meinung, dass man Feuer nicht unbedingt mit Feuer bekämpfen sollte. Denn die Gefahr eines Großbrandes ist mMn. ungleich Größer als das das Feuer aus geht.

  • Um auf mein "Vergewaltigungsbeispiel" zurück zu kommen, und da hole ich mal @LinkeKlebe mit ins Boot, da ich das Gefühl habe, dass er mich entweder nicht verstanden hat, oder lediglich das verstanden hat was er verstehen wollte, mir ging es NIEMALS darum die Diskussion "Ab wann zählt man als Deutscher" aufzumachen! Das ist eine höchst persönliche Angelegenheit, die jeder für sich selbst entscheiden muss.
    Und @LinkeKlebe, wie ich in meinem ersten Absatz des letzten Textes beschrieben habe wäre wohl jeder damit einverstanden, wenn man einfach die Fakten auf den Tisch gelegt hätte. Deutsche vergewaltigen eine Frau... etc. pp. => Da steht also drin, dass es Deutsche waren, wie oben beschrieben.


    Wenn man allerdings aus einer Nationalität OHNE GRUND ein Politikum macht, dann wäre es aus objektiver Sicht mMn. angebracht, wenn man dann auch ALLE Fakten auf den Tisch legt. Das war eine meiner Kernaussagen. Weder, ob es sich um "Arier" handelt, ab wann man als Deutscher gilt oder sonst irgend eine Grundsatzdiskussion.
    Und da geht es mir nicht nur um solche Themen sondern beziehe das aufs Grundsätzliche. Wenn man Themen mehr als künstlich pusht, dann legt alles auf den Tisch, ansonsten sprechen wir hier vom selben Populismus, den die Zeitungen diversen Parteien vorwerfen.

    Der einzige Grund, warum du so auf dem Thema herumreitest, ist dass die Täter einen Migrationshintergrund haben. Die Medien sprechen von Deutschen, aber "sie legen nicht alle Fakten auf den Tisch". Was sind denn die deiner Meinung nach fehlenden Fakten? Du behauptest weiterhin, die Medien haben "in jedem zweiten Satz" oder "Tausend Mal" auf die deutsche Herkunft der Täter hingewiesen und ein Politikum daraus gemacht - einen Beleg dafür hast du bisher aber nicht geliefert. Gib doch einfach mal "Vergewaltigung Mallorca" bei Google ein. Ich erhalte seitenweise Ergebnisse, die zwar die deutsche Herkunft im Titel enthalten - allerdings die des Opfers.


    Und ja, für mich ist daher relevant, was für dich persönlich die Definition eines Deutschen ist, denn offensichtlich gehen unsere Meinungen da auseinander. Ich sehe auch nicht, warum das eine höchst persönliche Angelegenheit sein sollte. Wenn für dich die ethnische Abstammung das Deutsch-Sein in irgendeiner Weise relativiert, und du daher findest, die Medien sollten sie explizit erwähnen, dann schreib das doch einfach. Dann hat die Diskussion auch eine Grundlage.

    MattEagle‘s Kumpel: „Jedes Mal, wenn ich vom Klo komme, stehen 70 Kölsch auf dem Tisch!“

  • Hinsichtlich der Nennung von Details über Verdächtige nach Straftaten gibt es in der Berichterstattung kein Ei des Columbus, es kann auch keines geben. Denn schließlich müssten Journalisten bereits vor der Verurteilung eines Täters dessen Motivation kennen. Das kann im besten Fall der Richter / die Richterin, und selbst denen fällt dies schwer, rückt der Täter doch selten mit der Sprache raus und sagt klar und deutlich, was ihn eigentlich angetrieben hat. Der ist fast immer darauf aus, entweder gar nicht oder möglichst milde bestraft zu werden.


    Leider füllen immer mehr Journalisten im Boulevardstil die Wissenslücken mit Spekulationen. Je nachdem, wie stark die politische Agenda des Journalisten eine Rolle spielt, und das tut sie immer stärker, fließen dazu "passende" Details über den Täter in die Berichterstattung ein, ob die nun dort was zu suchen haben oder nicht. Gelegen kommt ihnen dabei der Umstand, dass neutral formulierte Berichte von vielen Medienkonsumenten als langweilig und uninteressant empfunden werden. Je stärker die Berichterstattung hingegen emotional aufgeladen wird, umso mehr Beachtung findet sie.


    Es gab mal Zeiten, in denen man außerhalb klassischer Boulevardmedien der Versuchung, dem nachzugeben, widerstanden hat, aber die sind vorbei.

  • (...) Gelegen kommt ihnen dabei der Umstand, dass neutral formulierte Berichte von vielen Medienkonsumenten als langweilig und uninteressant empfunden werden. Je stärker die Berichterstattung hingegen emotional aufgeladen wird, umso mehr Beachtung findet sie.



    Es gab mal Zeiten, in denen man außerhalb klassischer Boulevardmedien der Versuchung, dem nachzugeben, widerstanden hat, aber die sind vorbei.

    Im Prinzip ist das Problem (die Herausforderung?), dass das Geldverdienen sich im Journalismus radikal geändert hat. Wurde früher eine ganze Zeitung gekauft (und von einem nennenswerten Teil der Leser abonniert), so läuft eine Menge heute über Klicks (Werbung und Daten), bestenfalls über Paywalls (lesen Sie weiter für 0,99 oder 3,99 im Monat).


    So hat sich das Verhältnis zwischen Schlagzeile als Köder und neutraler, hochwertiger Berichterstattung gewandelt von gefühlt 10:90 zu 90:10. Nicht umsonst gibt es den Begriff Clickbait - Klick-Köder. Die Diskussion über Spiegel und SPON habe ich nur am Rande verfolgt, aber hier sieht man den Unterschied extrem. Kohle für jeden Klick oder Kohle für den Kauf einer Wochenzeitung.


    Gleichzeitig ist die Treue der Leser im Onlinebereich niedrig, man muss im Prinzip immer neu ködern. Gerade wenn die sozialen Netze als Verteiler zwischen Medienseiten und Lesern (=Einnahmen) fungieren, dann kommt es nur noch auf Kontroverse an. „Unglaublich, was jetzt über den Attentäter rauskommt“


    Nur wie soll man dem begegnen? Das Rad lässt sich nicht mehr zurückdrehen, dafür sind Online-Medien à la Vice (finanziell) zu erfolgreich und zu viele Printmedien straucheln. Was bleibt ihnen anderes übrig, als zumindest online das Geschäftsmodell nachzuahmen?


    Ich weiß nicht, ob es eine Lösung gibt... aber die aktuelle Lage ist der Qualität nicht zuträglich, das wurde von euch schon treffend beschrieben.

    Ich bin nur wegen euch hier, nicht wegen dem modernen Fußball.

  • In einem knappen Monat haben wir hier bei uns in Brandenburg die Landtagswahl. Eine aktuelle Umfrage ergibt dabei folgende zu erwartenden Ergebnisse:


    - AfD 21%
    - CDU 18%
    - SPD 17%
    - Grüne 16%
    - Linke 14%
    - FDP 5%
    - Übrige zusammen 9%


    Ich selbst hab die Tage schon Briefwahl gemacht und meine beiden Stimmen natürlich gegen die AfD ins Rennen geschickt.


    Und ich glaube auch nicht, dass letztlich wirklich die AfD an die Macht kommt. Da wird sich stattdessen schon irgendein Bündnis finden.


    Aber ich bin ernsthaft gespannt - sollte es zu derartigen Ergebnissen kommen - wie man an dem Wahlabend reagieren wird. Normalerweise proklamiert ja die stärkste Partei für sich immer den Regierungsauftrag. CDU und SPD haben das in Bundes- und Landtagswahlen dutzende Male gemacht. Wie wird man den Regierungsauftrag für die AfD nun argumentativ aushebeln wollen, sollte diese wirklich die stärkste Kraft werden?

    :hennes: Die Herausforderung "Bundesliga mit Köln" ist für einen Spieler etwas vom Größten. Köln ist ein Mythos. :FC:

  • So wie es die SPD im Bund gemacht hat oder wie jetzt in Bremen,die CDU in Hessen? Am Ende regiert der der eine Koalition zustande bringt,für stärkste Partei kannst Du Dir nichts kaufen wenn es niemanden gibt der mit Dir zusammenarbeiten möchte - Das ist Demokratie!in einem Mehrparteiensystem - zudem hat GRR in obiger Umfrage die Mehrheit... 47:44

    Der Fuchs ist Schlau und stellt sich Dumm,bei manch Menschem ist es andersrum....

    Einmal editiert, zuletzt von flykai ()

  • Wenn man sich das mal vorstellt: Ein Land, in dem 21% der Leute entweder strohdoof oder richtig widerlich rechts sind. Und auf Bundesebene sind es auch ca. 15%. Das macht doch Mut für die Zukunft dieses Landes.

    Difficile est satiram non scribere - Es ist schwierig, keine Satire zu schreiben (Juvenal)

  • Wie wird man den Regierungsauftrag für die AfD nun argumentativ aushebeln wollen, sollte diese wirklich die stärkste Kraft werden?

    Indem man behauptet, die Leute haben die AfD nicht mit Regierungsauftrag gewählt, sondern nur als Protest gegen den bisherigen Kurs. Dazu erklärt man, die Botschaft nun verstanden zu haben - und macht dann weiter wie zuvor.

    MattEagle‘s Kumpel: „Jedes Mal, wenn ich vom Klo komme, stehen 70 Kölsch auf dem Tisch!“