Der Politik-Thread

  • Ich halte auch nicht viel davon, den älteren Generationen die Klimaverbrechen in einer Art Sippenhaft vorzuwerfen. Das "grüne Erwachen" und damit auch ein deutlich angestiegenes Interesse der Wissenschaft an seriösen Umweltstudien begann erst in den 70ern. Sicherlich konnte man vermuten, dass man dem eigenen Planeten nichts Gutes tut, aber der Umschwung in der Gesellschaft hat erst allmählich eingesetzt, das Bewusstsein war einfach nicht vorhanden.
    Was aber nun wirklich dramatisch ist, sind die Jahre zwischen dem "grünen Erwachen" und der Gegenwart. Denn da wurden zunehmend alarmierende wissenschaftliche Erkenntnisse und Ereignisse weitestgehend ignoriert und auf die Folgegenerationen abgewälzt. Das ist dann aber weniger ein Vorwurf an das Verhalten von uns Bürgern in dieser Zeit, die wir erst zunehmend für das Thema sensibilisiert wurden, sondern insbesondere an die politischen Entscheidungsträger, die durchaus nicht behaupten können, sie hätten nicht geahnt, wie extrem die Auswirkungen des Klimawandels sein würden.


    Vollkommenes Unverständnis erzeugen aber bei mir alle, die heute noch die Problematik nach hinten verlagern (siehe die meisten Staaten dieser Welt inklusive unserer "fähigen" Regierung) oder gar kleinreden wollen. Und ich schrieb es hier schon mehrfach: Mit "Wir müssen alle an einem Strang ziehen", "wir brauchen bezahlbare Lösungen" oder "wenn wir was machen, ist das im weltweiten Vergleich nur ein Tropfen auf dem heißen Stein" kommen wir keinen Millimeter weiter. Handeln lautet die Devise, nicht Labern. Wenn ein bestimmtes Vorgehen alternativlos ist, dann ist es belanglos, ob sich dafür ein Konsens findet, das Vorgehen bleibt so oder so alternativlos. Natürlich wäre es besser, wenn man in der Bevölkerung auch eine Mehrheit hinter dieser Lösung versammeln kann, und ich glaube auch, dass wir da auf einem guten Weg sind bzw. diese Mehrheit zumindest in DE schon haben. Nur haben bis jetzt wohl noch nicht allzu viele verstanden, dass der Weg hart wird und jedem von uns weh tun wird.
    Das alles hätte man vor 25 Jahren leichter haben können.

    Difficile est satiram non scribere - Es ist schwierig, keine Satire zu schreiben (Juvenal)

  • Dass das Organspendegesetz nicht mit der Widerspruchsregel kommt finde ich eine Katastrophe! Was wäre so schwer daran an entsprechender Stelle nachzufragen, ob man noch Spender sein will, sei es beim Arzt, Rathaus etc irgendwo, wo man regelmäßig bzw. alle paar Jahre hin muss.


    Das Thema Organspende ist für viele einfach zu weit weg und die Dringlichkeit ist den Menschen nicht bewusst! Dieses Gesetz bedeutet den Tod für viele Menschen auf den Wartelisten.


    Eine gute Freundin von mir hat Mukoviszidose und musste schon viele Ihrer Freunde mit dem gleichen Schicksal gehen sehen und alles, weil es nicht genügend Spender gibt. Klar, retten Spenden nicht immer oder sind auch garnicht immer möglich aber sie sind eine Chance!


    Wie kann man nicht helfen / spenden wollen? Ich kapiere das nicht. Das gilt für Organspende als auch für Knochenmark. Macht euch nen Organspende Ausweis und helft denen, die so dringend darauf warten...im Jenseits kauft Euch das Zeug niemand mehr ab.

    Bleib bitte bei uns Ellyes!

  • Niemand muss uns erzählen, wie das geht. Wir wissen das und
    wir tun das.

    Das ist das, was ich einfach nicht mehr lesen und nicht mehr hören kann.


    Mir gehts nicht um eine generelle Schuldzuweisung. Aber es wurden gerade in Bezug auf den Umweltschutz in den vergangenen Jahrzehnten eben Fehler gemacht. Fehler, die in Teilen wir - in größeren Teilen aber unsere Kinder und Enkel ausbaden müssen.


    Es ist in den 70er, in den 80er, in den 90er und in den 00er Jahren viel zu wenig passiert, womit sich diese Fehler hätten eindämmen lassen. Und jetzt kurz vor Ende der 10er und in den ersten Tagen der 20er Jahre, wo die Kacke aber mal so richtig am dampfen ist, kommen frühere Generationen an und meinen, man müsse ihnen nix erzählen und sie wüssten schon selbst, wie das mit dem Umweltschutz geht? Ja, mensch. Wenn ihr wisst, wies geht: Warum habt ihr all die Jahrzehnte zu wenig gemacht?


    Du redest an anderer Stelle davon, dass man die Leute mitnehmen muss. Wer nimmt wen mit? Die, die die Fehler gemacht haben, wollen nun die mitnehmen, die dagegen rebellieren? Nachdem die Industrie in vielen Ländern jahrzehntelang freie Fahrt beim Raubbau an der Natur, beim Ausstoß von Schadstoffen und bei der Herstellung von Kunststoffen hatte, die in tausend Jahren nicht verrottet sein werden, da will die Industrie nun die Greta-Generation mitnehmen? Man müsste lachen, wenn das alles nicht so traurig wäre.


    Kleiner Vorschlag, wer hier wen mitnehmen sollte: Die, die jahrelang die Fehler gemacht und die jahrelang die Experten mit ihren düsteren Prognosen ignoriert haben, die sollten sich mitnehmen lassen. Sie sollten der jungen Generation zuhören, die um ihre Zukunft kämpft. Sie sollte eben jenen wissenschaftlichen Experten zuhören und sie sollte endlich mal aktiv mit Forschungszentren für den Umweltschutz zusammenarbeiten. Das schmälert unterm Strich vielleicht den Gewinn, aber hey, eine bessere Perspekive für die Umwelt wäre doch auch gut.


    Und ganz dringend sollten sie darauf verzichten so zu tun, als hätten sie die Weisheit mit Löffeln gefressen und als wüssten sie schon die Lösung aus der Misere. Wer uns jahrzehntelang in diese Misere hineingeritten hat, der scheint ganz offenkundig eben gerade nicht die Lösung für eine Verbesserung zu kennen.

    :hennes: Die Herausforderung "Bundesliga mit Köln" ist für einen Spieler etwas vom Größten. Köln ist ein Mythos. :FC:

  • Leute, Leute...


    Unsere Eltern- und Großelterngeneration hat es überhaupt erst ermöglicht, dass wir dieses Thema (Umweltschutz) derart intensiv diskutieren und angehen können.


    Wir können es uns leisten, Probleme der Zukunft zu diskutieren/anzugehen, da es uns heute (noch) in der Breite recht gut geht.


    Die meisten anderen Länder/Bevölkerungen haben gar nicht die Möglichkeit daran zu denken, was mal aus Kindern oder Kindeskindern wird, da sie sehen müssen, wie man über den Tag, die Woche oder den Monat kommt.


    Unsere Eltern und Großeltern haben uns somit die Möglichkeit gegeben, Thematiken anzugehen, die sie selber nie angehen konnten, da auch in diesen Generationen vielfach geschaut werden musste, wie man über die Woche oder den Monat kommt.


    Dafür sollte man sich erstmal bei den Generationen bedanken und ihnen nicht vorwerfen sie hätten der armen Greta und ihren Mitstreitern die Jugend gestohlen oder „lustige“ Lieder komponieren.



    Was wir nun daraus machen, das liegt an uns! Wir haben ein „bestelltes Feld“, zumindest in einigen wenigen Nationen auf der Welt.
    Hier ist es definitiv möglich was zu ändern.


    Aber, auf das „Wie“ kommt es an und mit der Brechstange geht das nicht!


    Denn mit der Brechstange geht nichts im Leben und wenn man das versucht treten genau zwei Dinge ein:


    1. wird das der Großteil der eigenen Bevölkerung nicht mit machen.


    2. wenn die eigene Bevölkerung das nicht mit macht, dann werden andere Regierungen, die das natürlich genau beobachten, einen Teufel tun und das bei sich im Land nachmachen.


    Daher, alles in Maßen und das bedeutet, dass das alles bezahlbar bleiben muss.


    Denn nur wenn das der Fall ist, macht es da eigene Volk mit und nur dann wird das interessant für ausländische Regierungen...


    Und nur das kann ja am Ende der Plan sein (und nicht irgendeine wirkungslose symbolpolitik/Hauptsache man hat etwas getan, vor der eigenen Tür gekehrt), denn bei einem sind wir uns wohl einig...Wir alleine können das Weltklima nicht retten.


    Daher, manchmal muss man auch etwas Geduld haben, wenn man einen nachhaltigen Plan verfolgt, dann kommt dabei mehr raus, als wenn man zu forsch vorgeht.


    Klebe und andere (oben)...


    Populistisch
    Neiddebatte
    Identitäre Foren


    Macht mal einen Punkt liebe Leute...
    Ihr habt von mir umgekehrt glaube ich noch nie irgendwelche Dinge an den Kopf geworfen bekommen, also fahrt doch mal runter.


    Ich habe konkrete Themen genannt, die mich und viele andere umsorgen, ob das berechtigte Sorgen sind, wird die Zukunft zeigen..das kann weder ich heute sagen noch ihr!
    Ihr seht halt andere Dinge im Mittelpunkt und die würde ich euch nie vorwerfen oder diese als Populismus, Neiddebatte oder dergleichen abtun...mit welchem Recht auch?


    Und was das Thema Neiddebatte angeht...ich neide niemandem etwas!!ich bin zufrieden mit dem was ich habe (und wenn jemand mehr hat, gönne ich es ihm), nur ärgere ich mich eben darüber, was mit dem Geld welches man dem Staat gibt, teils angefangen wird. Ich ärgere mich darüber, dass einige Parteien darüber nachdenken weitere oder höhere Steuern einzuführen, weil der Staat jetzt schon mehr als genug hat, nur nicht damit umgehen kann. Und ich ärgere mich darüber, dass der normale Mittelstand hier in deutschland nicht mal etwas entlastet wird, denn es heißt ja immer, dass man privat vorsorgen solle für das Alter...aber es wird vom staat momentan alles dafür getan, dass dies schwer bis unmöglich ist (dazu dienten die Beispiele)...wenn das nun auch wieder populistisch ist oder besagte Neiddebatte, dann weiß ich auch nicht mehr.

    Einmal editiert, zuletzt von MainBock ()

  • Zitat von MainBock

    Denn mit der Brechstange geht nichts im Leben

    Ist das so ne Redensart, oder ist das auch empirisch belegt? Genauso gut könnte man ja in den Raum werfen, dass es gerade die radikal erscheinenden Reformen sind, die die Themen wirklich angehen. Ist genauso wenig belegbar.
    Ich glaube, dass das Thema Klimawandel nur noch mit der Brechstange zu lösen ist, weil wir sonst so viele Interessen- und Zielkonflikte haben werden, dass die Kompromissfindung erstens zu lange dauert, und zweitens die Lösungsqualität massiv beeinflusst. Wenn Du darauf warten willst, dass Dir Bevölkerung, Industrie, Politik, Kirche und sonst wer Deinen Lösungsvorschlag abnicken, viel Spaß.
    Du schreibst irgendwo, es muss alles bezahlbar bleiben. Stimmt. Aber ich denke auch, dass klimaschädliches Verhalten endlich mal ordentlich Geld kosten darf. Nur so könnte sich eine Sensibilisierung aller erreichen lassen.


    Zitat von MainBock

    wenn die eigene Bevölkerung das nicht mit macht, dann werden andere Regierungen, die das natürlich genau beobachten, einen Teufel tun und das bei sich im Land nachmachen.

    erst mal selbst vorangehen, und nicht permanent die Ausreden schon vorab bei den anderen suchen


    Zitat von MainBock

    Daher, manchmal muss man auch etwas Geduld haben, wenn man einen nachhaltigen Plan verfolgt, dann kommt dabei mehr raus, als wenn man zu forsch vorgeht.

    das ist aus meiner Sicht auch wieder so ne substanz- und inhaltslose Plattitüde, die sich für den ein oder anderen vielleicht gut liest, aber irgendwie nichts aussagt. Manchmal muss man Geduld haben- toll. Und manchmal stirbt man, wenn man zu lange wartet. Und nun?


    Zitat von MainBock

    Macht mal einen Punkt liebe Leute...
    Ihr habt von mir umgekehrt glaube ich noch nie irgendwelche Dinge an den Kopf geworfen bekommen, also fahrt doch mal runter.

    Ich befürchte, solange Du hier mitdiskutieren möchtest, musst Du Dich auch damit anfreunden, dass Deine Beiträge kommentiert, und Deine Aussagen von anderen bewertet werden.
    Mal ganz ehrlich. Wenn Du etwas schreibst- und mehrere Leute sagen Dir, das klänge populistisch- liegt es dann nur an den anderen, und die sollten mal runterfahren? Vielleicht täte etwas Selbstreflektion, und das ist überhaupt nicht böse gemeint, an mancher Stelle mal ganz gut.

  • Dafür sollte man sich erstmal bei den Generationen bedanken und ihnen nicht vorwerfen sie hätten der armen Greta und ihren Mitstreitern die Jugend gestohlen oder „lustige“ Lieder komponieren.

    Natürlich bedanke ich mich bei den vorherigen Generation für den Luxus, in dem wir heute leben. Habe ich doch nie geleugnet. Und es gibt eigentlich auch niemanden konkret - keine einzelne Person, kein einzelnes Unternehmen -, dem ich die Zerstörung der Umwelt vorwerfe. Das haben wir alle, die wir in einem gewissen Alter sind, eben mitzuverantworten. Und mich würde mal interessieren, was alleine mein Anteil daran war. Vermutlich würde ich vor Scham im Boden versinken.


    Dennoch war in den 80er und spätestens in den 90er Jahren absehbar, dass wir irgendwann ganz gewaltig gegen eine Wand brettern. Warnungen wurden nur allzu gerne ignoriert. Tatsächlich reguliert wurde die Herstellung/Verwendung von Kunststoffen aber ebenso wenig wie der fast schon ins Perverse reichende Verbrauch von Energie.


    Und nach all den Jahrzehnten, stellen sich jene, die das mitzuverantworten haben, hin und sagen, man bräuchte ihnen bezüglich Klimaschutz nichts zu erzählen und nichts beizubringen, denn sie wüssten selbst schon, wie das geht? Und "Generation Greta" hat - sehr übertrieben gesagt - den Schnabel zu halten? Weil man über Jahrzehnte hinweg den Stromverbrauch verdoppelt, verdreifacht, vervierfacht hat, stellt man sich nun als Wohltäter und als kompetent hin, nur weil man jetzt plötzlich fünf Prozent an Strom einsparen will?


    Mehr Zynismus geht nicht.


    Aber ich sehe ja, aus welcher Richtung das kommt. Und es wundert mich nicht, dort genau diese Geisteshaltung vorzufinden, die von oben herab diktiert, wie der Hase zu laufen hat.

    :hennes: Die Herausforderung "Bundesliga mit Köln" ist für einen Spieler etwas vom Größten. Köln ist ein Mythos. :FC:

  • Unsere Eltern- und Großelterngeneration hat es überhaupt erst ermöglicht, dass wir dieses Thema (Umweltschutz) derart intensiv diskutieren und angehen können.


    Wir können es uns leisten, Probleme der Zukunft zu diskutieren/anzugehen, da es uns heute (noch) in der Breite recht gut geht.

    Das will doch auch niemand in Abrede stellen. Es geht hier um das Thema Umweltschutz. Ein Thema, das sehr lange einfach nicht ernst genommen wurde, obwohl die Wissenschaft hierauf auch zu der Zeit schon energisch hingewiesen hat. Erst vor recht kurzer Zeit kam dieses Thema in das tägliche Bewusstsein. Es wurde zu lange ignoriert und das ist der konkrete Vorwurf. Warum muss man dann immer behaupten, die sonstigen Verdienste einer Generation werden irgendwie in Abrede gestellt? Das ist Whataboutism vom feinsten.

    Dafür sollte man sich erstmal bei den Generationen bedanken und ihnen nicht vorwerfen sie hätten der armen Greta und ihren Mitstreitern die Jugend gestohlen oder „lustige“ Lieder komponieren.

    Same here. Mit deiner mehrfachen Nennung der "kleinen" oder "armen" Greta disqualifizierst du dich selbst, weil du eine ganz andere Diskussion beginnst. Du arbeitest dich an einer einzelnen Person ab bzw. einem satirischen und vollkommen unbedeutenden Fernsehbeitrag, welcher mit deiner Oma im Übrigen überhaupt nichts zu tun hat, anstatt das eigentliche Thema zu diskutieren.


    Wir reden über die Umwelt und wie man den Klimawandel aufhalten/umkehren kann. Und du möchtest in dem Zusammenhang zunächst mal einen Dank an eine Generation aussprechen, die diesen Zustand maßgeblich herbeigeführt hat. Du implizierst Undankbarkeit, wo es keine gibt. Wenn man darauf hinweist, dass man es damals verpasst hat auf die Wissenschaft zu hören und einige Themen proaktiv anzugehen, ist man nicht gleich undankbar.

    Siehe den Beitrag von 8neun: Schau dir doch mal deine eigenen Worte an, die zu diesen Reaktionen geführt haben, anstatt einfach zu behaupten, wir würden dir etwas an den Kopf werfen.

    MattEagle‘s Kumpel: „Jedes Mal, wenn ich vom Klo komme, stehen 70 Kölsch auf dem Tisch!“

  • 8neun,


    alles gut.


    Im Endeffekt sprechen/spekulieren wir alle über Zukunftsszenarien und welche Vorgehensweise da die beste ist, ist weder in die eine noch in die andere Richtung faktisch belegbar.


    Keiner weiß was kommt (was manchmal auch gut ist)...und Populismus bzw. Plattitüden kann man, wenn man es so sieht, deshalb in dieser Debatte eigentlich jedem vorwerfen.
    Nur führt das zu nichts.


    Ich bin einfach der Überzeugung (aber bitte, ich glaube es eben/wissen tue ich es nicht), dass man mit einem eher moderaten aber dafür steten Plan weiterkommt, als mit einem (zu) schnellen vorgehen.


    Zudem bin ich der Überzeugung, dass man nur zum Ziel kommt, wenn alle mitmachen (auf der Welt).
    Ohne China,USA, Russland und Indien geht nichts. Und gerade in diesen Ländern wird man den Weg Deutschlands nur mitgehen, wenn dort die Leute nicht auf die Barrikaden gehen.



    Du/Ihr könnt es gerne anders sehen.
    Wie es kommt, werden wir sehen...


    Klebe, auch an dich...dann kann man alles populistisch nennen, denn wirklich faktisch kann man nur sehr wenig belegen in der Zukunft.


    Und noch was, weil es oft heißt „man würde eine andere Diskussion beginnen“...


    Ja, man kann jedes Thema einzeln betrachten, das ist eine Möglichkeit ran zu gehen.
    Man kann Themen aber auch verbinden und es ist nur klar, dass sich Leute die damals kaum über den Monat kamen, weniger Gedanken über Umweltschutz gemacht haben.


    Die haben uns die Grundlage gegeben, dass wir nun diese Themen angehen können und dafür müsste man ihnen danken.


    Greta Tunberg (weil der Vorwurf kommt, ich würde mich an ihr abarbeiten)interessiert mich nicht die Bohne um es mal klar zu sagen.


    Sollte wegen ihr der chinesische Präsident, Trump, Putin und die Inder „mitmachen“, dann hätte sie etwas tolles erreicht und ich würde den Hut vor ihr ziehen.
    So lange das nicht der Fall ist (möglicherweise auch weil diese denken, dass Greta mehr spaltet als eint), mag die Absicht löblich sein, aber am Ende interessiert mich nur, was dabei herauskommt.


    Und genau da sind wir wieder bei uns...symbolpolitik ist nicht das meine (vor der eigenen Türe kehren)...es muss wirklich nachhaltig sein und das schafft man in meinen Augen nur mit einem moderaten steten Plan und nicht mit der Keule oder Vorwürfen.

  • Ich bin einfach der Überzeugung (aber bitte, ich glaube es eben/wissen tue ich es nicht), dass man mit einem eher moderaten aber dafür steten Plan weiterkommt, als mit einem (zu) schnellen vorgehen.

    Aber wie kommst zu dieser Überzeugung? Das ist kein politisches Thema, sondern ein wissenschaftliches. Und die Wissenschaft gibt hier genau einen Kurs vor: Radikales Umdenken und sofortiger Stop des bisherigen Kurses. Da passt dein moderater Plan überhaupt nicht ins Bild. Also nochmal: Wie gelangst du zu der Überzeugung, das sei der richtige Weg?


    Greta Tunberg (weil der Vorwurf kommt, ich würde mich an ihr abarbeiten)interessiert mich nicht die Bohne um es mal klar zu sagen.

    Nun, du hast sie inzwischen zweimal innerhalb kürzester Zeit erwähnt, obwohl niemand über sie gesprochen hat. Insofern scheint sie dich ja doch irgendwie zu interessieren.

    Sollte wegen ihr der chinesische Präsident, Trump, Putin und die Inder „mitmachen“, dann hätte sie etwas tolles erreicht und ich würde den Hut vor ihr ziehen.
    So lange das nicht der Fall ist (möglicherweise auch weil diese denken, dass Greta mehr spaltet als eint), mag die Absicht löblich sein, aber am Ende interessiert mich nur, was dabei herauskommt.

    Was zum Teufel? Greta Thunberg hat mit dafür gesorgt, das Thema Klimawandel in das tägliche Bewusstsein einer ganzen Generation zu bringen. Und zwar, und das ist das wichtige, weil sie einfach etwas unternommen hat und nicht weil sie unbedingt berühmt werden wollte. Das ist mehr, als jeder andere vor ihr erreicht hat. Und versucht haben es viele. Und du findest, wenn sie nicht den chinesischen Präsidenten zu einem Umdenken bewegt, hätte sie nicht mehr als eine löbliche Absicht? Ist das denn ihre Aufgabe? Oder ist das vielleicht genauso gut die deine? Jeder einzelne muss seinen Teil beitragen, genau darum geht es. Und so lange man nur mit dem Finger auf die Chinesen oder generell auf andere zeigt, wird sich überhaupt nichts ändern.


    Worum es geht, ist das hier: laenderservice.de/media/satellitenfotos/global.jpg

    MattEagle‘s Kumpel: „Jedes Mal, wenn ich vom Klo komme, stehen 70 Kölsch auf dem Tisch!“

  • Entschuldigung, Millhouse. Ich habe mich geirrt. Ich habe oben geschrieben "wir wissen das und wir tun das". Ich kann natürlich nicht für andere sprechen, das geht nicht.


    Ich ändere also in "ich weiss das und tue das". Was tue ich?!...Ich habe ein dezentrales Kraftwerk gebaut mit einem Wirkungsgrad von 94 %(Hör dich mal bei grünen Fachleuten um - das ist ein Traumwert). Der Einsatz von
    Primärenergie wurde um 36 % gesenkt. 40.000 Tonnen CO 2 weniger. Additionell wurde Turbine dahinter geschaltet und die erzeugt 2 Millionen KW/H Strom, den müssen wir woanders auch nicht mehr erzeugen lassen.
    Ich konnte dieses Kraftwerk gegen härtesten Widerstand durch gesetzt - internen und externen Widerstand übrigens. Das habe ich geschafft, weil ich die Leute mit genommen habe. Und überzeugt habe. Und wenn du die
    Leute nicht mit nimmst, sondern nur Ihnen den Spiegel deiner moralischen Überlegenheit vor hälst, dann erreichst du nichts. Gar nichts.


    Mit anderen Worten: ich habe ein persönliche Erfolgsbilanz, die mich dazu berechtigt andere mitzunehmen und ihnen aus meiner Erfahrung zu schildern, wie man Fehler vermeidet und gerade in Sachen Energietechnik und
    Ressoucenschonung nachhaltig weiter kommt. Und ich frage DICH jetzt mal ganz konkret, wie DEINE persönliche Erfolgungsbilanz aus sieht. Denn - mir drängt sich irgendwo der massive Eindruck auf - daß du derjenige
    bist, der die Weisheit mit Löffeln gefressen hat, aber dann möchte ich doch mal wissen, an welchen Stellschrauben du denn so persönlich schon gedreht hast. Und solltest du vielleicht erkennen, daß bis jetzt ausser
    wohlfeilen Sprüchen nicht ganz so viel gelaufen ist, dann solltest du die Gelegenheit nutzen das zu ändern.


    Ich habe Fehler gemacht. Aber ich habe auch korrigiert. Und ich werde auf diesem Weg weiter gehen, ganz konkret. Die Schritte sind zum Teil teuer, aber sie sind notwendig. Und das sie notwendig sind, das musst du
    allen klar machen. Mir ist während meines Arbeitslebens klar geworden, daß es notwendig ist, die Leute mit zu nehmen. Und am besten überzeugst du sie durch eigenes Vorbild.


    Irgendwie ist das wie im Fussball - drüber reden kann jeder. Aber wenn du einmal auf dem Platz stehst, die Hitze spürst und den Gegner spürst - dann musst du auch den Kampf annehmen. Und für deine Mannschaft und
    deine Überzeugungen alles geben und es durch setzen. Kannst Du das?!....Ich meine, nicht nur darüber reden - sondern es tun. Leicht ist das nicht, das verspreche ich dir.

    Lettore silenzioso

  • https://www.spiegel.de/wirtsch…06-4a38-a4ef-38bdf570d9a6


    jetzt warnen schon Beratungsunternehmen (McKinsey) vor den Folgen des Klimawandels, mal schauen was die AFD so sagt, die der Wissenschaft ja Hysterie unterstellt, sich aber gern von Privatunternehmen zu Gott und der Welt beraten lassen. (Hoffentlich hat Cambridge Analytica auch tatsächlich abgelehnt)



    @Listlos: Ich gehe mal davon aus, dass Du das von Dir beschriebene beruflich machst, und ich finde/fände es gut, wenn Du hier in einer Branche/ einem Unternehmen arbeitest, die/das Effizienzsteigerung in der Versorgung, und damit weniger Umweltverschmutzung auf der Agenda haben.


    Nichtsdestotrotz kann ich den Beitrag von @Millhouse schon verstehen, das klang (und klingt) ein wenig von oben herab in Richtung "uns braucht erst mal gar keiner zu sagen wie es geht".

  • Und ich frage DICH jetzt mal ganz konkret, wie DEINE persönliche Erfolgungsbilanz aus sieht. Denn - mir drängt sich irgendwo der massive Eindruck auf - daß du derjenige
    bist, der die Weisheit mit Löffeln gefressen hat, aber dann möchte ich doch mal wissen, an welchen Stellschrauben du denn so persönlich schon gedreht hast. Und solltest du vielleicht erkennen, daß bis jetzt ausser
    wohlfeilen Sprüchen nicht ganz so viel gelaufen ist, dann solltest du die Gelegenheit nutzen das zu ändern.

    Ich weiß nicht, ob ein persönlicher Schwanzvergleich uns an der Stelle unbedingt weiterbringt.


    Es geht einmal darum, das Bewusstsein dafür zu schaffen, dass strikte Maßnahmen notwendig und unumgänglich sind. Jeder muss verstehen, dass er seinen Teil beitragen kann und auch muss. Für das "Wie" muss ohnehin ein Gesamtkonzept her, welches Themen wie Energie und Mobilität einschließt. Ich kann nur auf die Bahn umsteigen, wenn sie auch fährt, ich kann nur ein Elektroauto fahren, wenn die nötige Infrastruktur vorhanden ist, etc. Das muss zwar übergeordnet angegangen werden, die Menschen müssen diese Maßnahmen aber annehmen und umsetzen. Diese Akzeptanz fehlt aber noch zu recht großen Teilen, weil kaum jemand bereit ist wirkliche Einschnitte in Kauf zu nehmen. Klimaschutz gerne, aber nur wenn es mich nichts kostet und ich in meiner Komfortzone bleiben kann.


    Daraus erwachsen dann ganz automatisch Innovationen, die wiederum Arbeitsplätze schaffen und die Wirtschaft voran bringen. Das heißt aber erstmal immer Investition. Neue Technologien wie Fusionstechnik könnten uns in ein ganz neues Zeitalter führen, sie müssen aber konsequent erforscht und subventioniert werden. Um nur ein Beispiel zu nennen.


    Wir können gerne einen Umweltbewusstseins-Thread aufmachen, und dort die eigenen Beiträge zu diesem Thema austauschen. Ich denke in diesem Thread bringt uns das aber eher wenig.

    MattEagle‘s Kumpel: „Jedes Mal, wenn ich vom Klo komme, stehen 70 Kölsch auf dem Tisch!“

  • Und ich frage DICH jetzt mal ganz konkret, wie DEINE persönliche Erfolgungsbilanz aus sieht. Denn - mir drängt sich irgendwo der massive Eindruck auf - daß du derjenige
    bist, der die Weisheit mit Löffeln gefressen hat, aber dann möchte ich doch mal wissen, an welchen Stellschrauben du denn so persönlich schon gedreht hast. Und solltest du vielleicht erkennen, daß bis jetzt ausser
    wohlfeilen Sprüchen nicht ganz so viel gelaufen ist, dann solltest du die Gelegenheit nutzen das zu ändern.

    Du kennst mich nicht, Soll/Ist. Und glaube mir eines: Würdest du mich kennen, hättest du diese Worte nicht gewählt.


    Ich bin rund ums Jahr 2000 herum kurzzeitig in einen politisch sehr linken Freundeskreis gekommen. Nicht jede der dort geäußerten Sichtweisen hat mir gefallen. Dennoch wurde mir dort (mit knapp 20 Jahren) zum ersten Mal bewusst, wie sehr unser heutiger Wohlstand durch reine Ausbeutung zustande gekommen ist. Gemeint ist die Ausbeutung der Natur ebenso wie die Ausbeutung anderer Kulturen und Völker. Meine Sichtweise auf all das geht sehr viel weiter als sich nur auf den reinen Umweltschutz zu beschränken.


    Damals habe ich im ersten Schritt mein eigenes Konsumverhalten in einem Maße geändert, das dir sehr wahrscheinlich nicht zum Leben reichen würde. Gut, das klappte nicht von heute auf morgen. Und selbst nach zwei Jahrzehnten bin ich immer noch auf einem Level, wo ich sage: Viel erreicht - aber noch lange nicht genug getan.


    Die Kilometerzahl, die du in einem Jahr im Dienstwagen fährst, würde ich auf fünf Leben aufteilen können. Den Verbrauch von Kunststoff und Papier habe ich sehr stark reduziert. Energie für Licht und Wärme ebenfalls in einer Menge gesenkt, mit der du dich nicht wohlfühlen würdest. Wenn ich Waren kaufe, dann fast ausnahmslos im Shop - bis auf private Pakete beanspruche ich den Postweg kaum. Lebensmittel etwa zur Hälfte regional/bio, zur anderen Hälfte Supermarkt. Kleidung nur von Firmen, deren Background ich kenne und wo ich guten Gewissens einkaufen kann.


    Zudem arbeite ich in einem Bereich, indem ich nichts produziere. Ich arbeite mit Akten, denen ich manches Blatt zufüge oder auf deren Basis ich manchen Brief schreibe. Auch das im Vergleich zu den Kollegen aber in einem geringen Maß.


    Mein riesiges Manko ist weiterhin der Wasserverbrauch. Besserungen traten dahingehend ein, dass ich gerade beim Gießen der Pflanzen etc. ausnahmslos Regenwasser oder Wasser aus Seen/Flüssen nehme, der Verbrauch an Leitungswasser also deutlich gesunken ist. Zweimal in der Woche das heiße Vollbad ist aber leider der Luxus, an dem ich nicht vorbei kann. Und ja, ich habe deswegen ein schlechtes Gewissen.


    Das mit dem Wasser tut mir besonders weh, weil ich dazu eine besondere Beziehung habe. Gemeint ist nicht das Wasser aus der Leitung, sondern das Wasser im Supermarkt. Ich hab hier oder in einem anderen Thread schon mal geschrieben, wie sehr ich etwa den Nestlé-Konzern dafür verachte, südamerikanische und afrikanische Völker regelrecht ausbluten zu lassen, um den Liter Wasser in einer supermodischen Flasche für 59 Cent verkaufen zu können. Mit Freunden war ich einmal vor Ort - ich weiß, wie es dort aussieht. Und ich weiß, wie es den Leuten dort geht, die für die 90-prozentige Abtretung der Rechte an ihrem Dorfbrunnen eine Bretterbude als Gegenleistung hingestellt bekommen haben, die angeblich als Schule dienen soll.


    Du redest von Erfolgsbilanzen und blickst in irgendwelchen Statistiken nach, um dein Erreichtes zu definieren. Will ich dir auch nicht madig machen. Freut mich ehrlich, wenn du Fehler und Änderungsbedarf erkannt hast. Aber ich rede von einem Leben, das sich so sehr in die Bedürfnisse der Umwelt und anderer Menschen einreiht, dass auch nachfolgende Generationen lebenswert leben können. Bei dir ist all das Mittel zum Zweck - wenn auch zu einem guten Zweck. Bei mir ist es Lebenshaltung und Charakterfrage.


    Vielleicht unterschätze ich dich. Wie gesagt: Ich kenne dich nicht. Aber da, wo du dich für erste Erfolge im Umweltschutz rühmst, da rede ich noch von Umweltverschmutzung.


    Sollte es jemals die Möglichkeit geben, können wir uns gerne mal auf ein Bier treffen. Und dann tauschen wir unsere Sichtweisen aus. Willst du meiner Sichtweise folgen und meinen Anteil am Umweltschutz und an der Vermeidung der Ausbeutung anderer Länder leisten, sage ich dir aber direkt, dass du sicherlich auf 90 Prozent deines Wohlstandes verzichten müsstest - an materiellen ebenso wie an immateriellen Gütern. Und wenn du das machst und über zwei Jahrzehnte durchziehst, dann kannst du mir gerne deine Erfolgsbilanzen vorweisen.

    :hennes: Die Herausforderung "Bundesliga mit Köln" ist für einen Spieler etwas vom Größten. Köln ist ein Mythos. :FC:

  • Respekt an Listlos und ebenso an Millhouse!


    Ihr redet nicht nur darüber, sondern macht auch etwas dafür.


    @Linke Klebe,


    Du fragst mich, warum ich denke bzw. der Überzeugung bin, dass der moderate Weg der „Bessere“ ist?


    Weil ich einfach glaube, dass man sonst die Mehrheit der Bevölkerung verlieren wird, was sich wiederum in den nächsten Wahlergebnissen niederschlagen wird und dann wird vieles wieder korrigiert.


    Es soll doch was bringen, am Ende und zwar auch spürbar.
    Und was glaubt ihr denn, was mit der Brechstange erreicht wird?


    Ok, vielleicht kann man im Deutschland irgendwas „durchprügeln“...dann hat man weltweit einen minimalen (kaum zu erwähnenden Effekt).


    Aber glaubt ihr ernsthaft, dass Regierungen in den USA, China oder Russland zulassen würden, dass dort ähnliche Gesetze kommen?
    Niemals und daher muss man genau überlegen wie man vorgeht, so dass am Ende auch tatsächlich was Großes bei rauskommt.
    Und da glaube ich, dass man andere Regierungen eher für gewinnen kann (Deutschland alleine ist nichts und hat auch nicht wirklich was zu melden), wenn diese sehen, dass die Völker (und nicht nur 25 - 30 %) das gerne mittragen.


    Tigranes, 8neun, Klebe, Millhouse und co...


    Dass sich was ändern muss ist klar, da braucht die AfD auch nicht so zu tun, als hätten wir Menschen keinen Anteil daran...das ist grottenfalsch und absoluter Unsinn...nur glaube ich persönlich, dass es sehr stark auf die Vorgehensweise ankommt, um am Ende wirkliche Effekte zu erzielen.


    Welcher der bessere Weg ist...das kann man natürlich vorher nicht wissen (sondern nur „glauben“), schauen wir was kommt.


    In dem Sinne verabschiede ich mich jetzt mal in dem sportbereich oben.
    Vg

  • (...)Die aktuell in den entwickelten Ländern arbeitenden Generationen sind historisch darüber hinaus die mit der miesesten CO2-Bilanz. Ein Deutscher stößt etwa 5x mehr CO2 aus als ein Inder. Bei uns etwas ändern, hätte also einen riesigen Effekt.


    Für mich spricht aus diesen Zeilen ein einigermaßen reicher Westler, dem es vollkommen egal ist, ob er als die Generation in die Geschichte eingeht, die um die Folgen ihres Handelns wusste und trotzdem nichts geändert hat. (...)

    (...)
    Ich habe hier schon mal selber anhören müssen, daß ich ein Vertreter einer Generation war(bin), die der nachfolgenden Generation alles versaut hat. Ich weiss es natürlich nicht 100 % - ig, ich würde aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, daß MainBock deutlich jünger ist als ich. Und sinnigerweise sagt koelschlenny weiter oben über MainBock, daß es dem wohl egal sein, wenn s e i n e Generation als die in die Geschichte eingeht, der die Folgen ihres Handelns bewusst sei und die trotzdem nichts geändert hat. Jetzt sind haben wir also schon mindestens zwei Generationen, denen alles gleichgültig ist...So ein Quatsch.
    (...)

    Achtung, bitte mich nicht missverständlich zitieren oder möglicherweise falsch verstehen. Ich meine tatsächlich die Generationen (!) 25-65 Jahre in den entwickelten Ländern und schließe damit ausdrücklich meine eigene Generation ein.


    Den vorherigen Generationen kann man einerseits zugute halten, dass sie sich in einer Wiederaufbausituation befanden, wo sie weniger Rücksicht auf langfristige Effekte nehmen konnten, und andererseits, dass die Erkenntnisse über den Klimawandel damals noch nicht so stark vorhanden waren.
    Den jetzigen Fridays-for-Future-Generationen muss man meines Erachtens zugute halten, dass sie überhaupt erst wenige Jahre als Konsumenten bewusst entscheiden und politisch so gut wie gar nicht gestalten konnten.


    Und damit ist es nun einmal so, dass unsere Generationen, die wir hier diskutieren, das Ruder herumreißen müssen. Und da stört mich einfach die Denke "aber ich stehe doch morgens immer früh auf und arbeite hart". Ja, das bestreitet keiner. Aber der Liter Sprit, das Steak, der Flug, die Kreuzfahrt sind nun mal zu billig. Und wenn unsere Generationen diese "Klimakiller" bis an ihr Lebensende in 20-60 Jahren so weiter konsumieren, dann bin ich (und mit mir die Wissenschaft) der festen Überzeugung, dass der Planet bis zum Ende des Jahrhunderts in weiten Teilen unbewohnbar sein wird. Und, so leid es mir tut, dann ist die wirtschaftliche Leistung dieser Generationen im 20. und 21. Jahrhundert irgendwann nur eine Randnotiz der Geschichte.

    Ich bin nur wegen euch hier, nicht wegen dem modernen Fußball.

  • Mainbock, die konkrete Frage ist doch, wie dieser moderate Weg aussehen soll?
    Ist halt müßig, wenn nahezu alle Forscher sagen, wir müssen jetzt und radikal handeln.


    Ok, vielleicht kann man im Deutschland irgendwas „durchprügeln“...dann hat man weltweit einen minimalen (kaum zu erwähnenden Effekt).

    Dir ist schon bewusst, dass DE einer der "Top-Sünder" weltweit ist? Natürlich hätte das einen Effekt. Und nur wenn einige anfangen, werden andere nachziehen. Weil dann kann man durchaus auf eigene Erfolge verweisen.


    Ich frage mich bei dir schon, ob dir wirklich bewusst ist, wie extrem die Lage jetzt schon ist und sich in den nächsten 20-50 Jahren verschlimmern wird. Das klingt bei dir immer noch nach "Na, wir machen ein bisschen was, das wird schon reichen".

    Difficile est satiram non scribere - Es ist schwierig, keine Satire zu schreiben (Juvenal)

    Einmal editiert, zuletzt von Tigranes ()

  • Millhouse:


    Das ist gut. Ich meine nicht nur, daß Du das tust(siehe oben) - sondern das du mal wirklich privat Klartext geredet hast. Das kann ich akzeptieren und das respektiere ich auch.


    Wenn der "Pragmatiker" und der "Gutmensch" aufeinander treffen -dann wird es immer Reibung geben. Sogar massive Reibung. Denn der Pragmatiker und der Gutmensch sind letzten Endes und in der letzten Konsequenz eben
    doktrinär getrieben. Ich sage: wenn ich 1000 Leute dazu bekomme - beispielsweise durch den Einsatz von Technik - den individuellen CO Verbrauch um 10 Tonnen per Jahr zu reduzieren, dann habe ich 10.000 Tonnen an
    CO 2 Vermeidung. Ich suche also die Hebelwirkung.


    Du wirst sagen: das reicht mir nicht. Ich will, daß man meinem radikalen Ansatz folgt und - sagen wir mal - 30 Tonnen CO 2 per Person einspart. Folgen dir 1000 Leute, dann hättest du mehr erreicht als ich. Nur Millhouse, an
    diesen Ansatz glaube ich eben nicht. Und wenn Du mit Deinem Ansatz "nur" 100 Leute gewinnst, dann sind es 3.000 Tonnen CO 2 Einsparung. Das macht deinen Ansatz nicht schlechter, aber wie ich fürchte in der Summe eben
    wirkungsloser.


    Du schreibst, daß Du nichts produzierst. Das ist - Umwelttechnisch - ein grosses Privileg. Ohne Produktion können wir auf dieser Welt aber nicht leben, insofern können dir an dieser Stelle eben nicht ganz viele nach eifern. Ich -
    als jemand der für ein Unternehmen arbeitet, welches produziert - muss einen völlig anderen Ansatz wählen. Nämlich den der Energieoptimierung, der Ressourcenschonung, der Vermeidung und Komprimierung. Das produ-
    zierende Gewerbe braucht zunächst einmal Primärenergie. Und unser Ansatz ist: runter mit dem Einsatz der Primärenergie. Einsatz von BHKW. Intelligente Wasseraufbereitung. Turbinen, die mit sonstigem Verlustdampf an-
    getrieben werden, etc....Hebelwirkung eben.


    Die Kehrseite der Medaille ist - und ich will das nicht unerwähnt lassen - das wir 2022 zwar die Gesamtemissionen des Unternehmens in einem ganz ganz erheblichen Umfang gesenkt haben, aber das dann auch 220 Arbeits-
    plätze weggefallen sind. Neu verdrängt alt. Ineffizient wird verdrängt von effizient. Umweltschonend verdrängt Umweltbelastend. Und das passiert alles in grosser Geschwindigkeit und in einer mich selbst erschreckenden
    Radikalität. Weil das bei uns passiert, wird das auch in anderen Industrieunternehmen geschehen. Und auch hier gilt - das wird kosten und es wird auch Arbeitsplätze verschlingen. Das muss einem nur bewusst sein.


    Als jemand der in wirtschaftlicher Verantwortung steht, kann ich nur hoffen, daß unsere lieben Mitbewerber in Europa aber auch und gerade ausserhalb von Europa unserem Beispiel folgen. Ich hoffe es, aber beispielsweise
    meine letzte Auslandsreise nach Frankreich und die vorletzte nach Asien trübt meine Erwartungen da dann doch massiv. Nach meiner Auffassung - bitte, das gilt für unsere Branche - sind die(wenn wir 2022 durch sind), Um-
    welttechnisch schon fast Lichtjahre hinter unseren Standards. Keine Wasserrückgewinnungen, Einsatz von Schweröl, Einsatz von Kohle, Primärenergieverbrauch plus 35 - 40 % gegenüber uns. Wir werden mal sehen, was das
    für die Marktposition heisst. Und weil Du oben so schön - und zurecht - den Neste Konzern erwähnt hast: bei solchen Abnehmern trifft sich dann der eine Produzent und der andere Produzent. Und der eine Produzent sagt:
    "Schau mal, lebe Neste, was wir für ein schönes Wasser wir haben. Alles nach den neuesten Umwelttechnischen Standards gewonnen und wir arbeiten schon zu 93,9 % CO 2 neutral. Und dieses fantastische Produkt kostet
    auch nur 1 EURO per Liter"....."Hmmmh", sagt die Neste...."Das finden wir ja prima. Super ist das mit dieser Umwelt. Aber weisst du, euer Konkurrent der bietet das Wasser für 0,30 Cent per Liter an"....."Ja aber, die sauen
    doch in Umweltschutz nur rum, liebe Neste"....."Das wissen wir so nicht. Das glauben wir auch nicht. Aber was wir wissen ist, daß wir 0,29 Cent pro Liter bei dem Produkt verdienen. Und bei euch verdienen wir gar nichts"....
    "Ja aber, der Umweltschutz...."Ach, das ist doch alles übertrieben...aber ok, weil ihr so sympathisch seid, dann sagen wir halt 0,71 Cent pro Liter"....."Ja aber, dann verdienen wir nichts mehr. Und dann können wir doch die
    Standards nicht halten"...."Das ist doch euer Problem"....


    Ich bin absolut überzeugt davon, daß aufgrund der Hebelwirkung meine Ergebnisse in der der Summe besser sein werden als deine. Aber - und das ich sage nochmals: ich respektiere und akzeptiere das. Es ist nicht mein
    Weg, aber es ist ein Weg.


    Es würde mich freuen, wenn du meinen Weg akzeptierst(wenn du es nicht tust, dann ist es eben so). Leute wie ich sind nicht der Feind, wir greifen sehr energisch in die Speichen.


    Du hast geschrieben, wenn ich deinen Grundregeln folge, dann muss ich auf 90 % meines Wohlstandes verzichten. Ich weiss nun gar nicht, wie du ausgerechnet auf 90 % kommst, aber sei es drum. Nein, ich werde deinen
    Grundregeln wohl nicht folgen(aber ich würde sehr gerne mal ein Bier trinken bei dem du mir das erklärst). Und im Gegenzug erkläre ich dir dann, wie ich es sehe und vermutlich würden wir beide was lernen. Und stelle
    dir vor - einfach mal für einen Moment, aber stells dir vor - ich sage dir dann:"Hören Sie mal Herr Millhouse, Sie können wir in unserem Unternehmen gebrauchen...Ich bin mir sicher, mit ihren Ideen holen wir noch mal
    10 % mehr Ressourcenschonung raus"......Und stelle dir weiter vor, daß das heissen würde, daß du deinem ganz radikalen Ansatz(beispielsweise Kilometerzahl Auto) nicht mehr folgen kannst, aber dafür - qua Tätigkeit -
    noch einmal 20.000 Tonnen CO" einsparen könntest. Wärst du dann bereit - weil das Ziel eben übergeordnet ist - auf einen Teil der gewählten Lebensumstände zu verzichten? Oder machst du das nicht?!


    Also, ich habe noch nie was gegen Reden gehabt....Und gegen Bier schon gar nicht.

    Lettore silenzioso

  • Aber glaubt ihr ernsthaft, dass Regierungen in den USA, China oder Russland zulassen würden, dass dort ähnliche Gesetze kommen?
    Niemals und daher muss man genau überlegen wie man vorgeht, so dass am Ende auch tatsächlich was Großes bei rauskommt.

    Ja, ich glaube, dass solche Gesetze in anderen Nationen auch kommen werden. Kommen müssen, vermute ich. Der Klimawandel ist ein globales Problem, das früher oder später jeden Kontinent, jedes Land und jeden Bürger in irgendeiner Form betreffen wird. Vielleicht nicht heute und nicht morgen. Aber unsere Kinder und Enkel werden das erleben.


    Es geht ja bei alledem auch nicht um die "Generation Greta" oder um irgendeinen kurzen Protest, der bald wieder abgeklungen ist und nach dem wir weiter so handeln können wie eh und je. Sondern wir sind jetzt an einem Punkt der Entwicklung unserer Gesellschaft (weltweit) angekommen, wo wir uns fragen müssen, wie es weitergeht. Und in diesem Rahmen werden sich auch die großen Industrienationen irgendwann entscheiden, wie sie mit den anwachsenden Problemen umgehen wollen. Es gibt meiner Meinung nach zu einem Umdenken und ökologischen Handeln keine Alternative mehr.

    :hennes: Die Herausforderung "Bundesliga mit Köln" ist für einen Spieler etwas vom Größten. Köln ist ein Mythos. :FC:

  • Achtung, bitte mich nicht missverständlich zitieren oder möglicherweise falsch verstehen. Ich meine tatsächlich die Generationen (!) 25-65 Jahre in den entwickelten Ländern und schließe damit ausdrücklich meine eigene Generation ein.
    Den vorherigen Generationen kann man einerseits zugute halten, dass sie sich in einer Wiederaufbausituation befanden, wo sie weniger Rücksicht auf langfristige Effekte nehmen konnten, und andererseits, dass die Erkenntnisse über den Klimawandel damals noch nicht so stark vorhanden waren.
    Den jetzigen Fridays-for-Future-Generationen muss man meines Erachtens zugute halten, dass sie überhaupt erst wenige Jahre als Konsumenten bewusst entscheiden und politisch so gut wie gar nicht gestalten konnten.


    Und damit ist es nun einmal so, dass unsere Generationen, die wir hier diskutieren, das Ruder herumreißen müssen. Und da stört mich einfach die Denke "aber ich stehe doch morgens immer früh auf und arbeite hart". Ja, das bestreitet keiner. Aber der Liter Sprit, das Steak, der Flug, die Kreuzfahrt sind nun mal zu billig. Und wenn unsere Generationen diese "Klimakiller" bis an ihr Lebensende in 20-60 Jahren so weiter konsumieren, dann bin ich (und mit mir die Wissenschaft) der festen Überzeugung, dass der Planet bis zum Ende des Jahrhunderts in weiten Teilen unbewohnbar sein wird. Und, so leid es mir tut, dann ist die wirtschaftliche Leistung dieser Generationen im 20. und 21. Jahrhundert irgendwann nur eine Randnotiz der Geschichte.

    Yes. Und das sage ich seit gefühlt 100 Jahren. Eine Frechheit, wie unsere Discounter das Fleisch verjuxen. Und ich gehe nicht zu Lidl, Aldi, Norma oder wie auch immer diese Truppe sich schimpft. Aber da befinde ich mich
    wohl in der radikalen Minderheit. Yes, der Sprit ist zu billig. Und wenn er teurer wird, dann haben wir die Demonstrationszüge auf der Strasse. Und YES, die Flugpreise sind ein Witz. Und YES, die Kreuzfahrten sind so un-
    nötig wie ein Kropf. Und sie boomen immer mehr und immer mehr und immer mehr. Ich bin DAFÜR, diese Luxusnummern Flug und Kreuzfahrt derartig teuer zu machen, daß den Konsumenten Hören und Sehen verginge.
    Absolut - ich bin sofort dabei. Zumal ich diesen Schei...so was von hasse und verabscheue, das kann ich komm rüber bringen...


    Und - jetzt wo ich es schreibe - da fällt mir doch glatt wieder einer unserer Nachbarn ein. Rechtsanwalt und bekennender Grünen Wähler, der mir jüngst erzählte was für eine wundervolle Hurtigrouten Reise seine Frau
    und er getätigt haben. Und wie schön die Natur da oben in Norwegen sei. Jo, prima. Am liebsten hätte ich ihm eins in sein borniertes Gesicht gehauen....Hätte er verdient gehabt. Zumal seine Frau, die dämliche Tusse,
    doch meiner Frau - man traf sich beim Einkauf - erzählte, wie wichtig es doch sei, was für den Planeten zu tun. Laber Rhabarber, Schwall im All.....Und dann gehen die Damen aus dem Geschäft und meine Frau schleppt
    ihre Einkäufe 700 Meter zu Fuss, während Frau Rechtsanwalt sich in den Jaguar SUV setzt. Anspruch und Wirklichkeit....

    Lettore silenzioso