Der Politik-Thread

  • Ich meinte das im Zusammenhang mit der Jubel-Posse. Mir ist schon klar, dass es Abweichungen bei den Hochrechnungen gibt,
    insbesondere in Hamburg.


    P.S.: Diverse weitere Politiker aller Parteien haben sich ebenso mit ihren voreiligen Posts in den sozialen Netzwerken
    komplett zum Affen gemacht.

    „Mir egal, wer hinter uns Zweiter wird“ Aaron Hunt- November 2018 :thumbs_up:

  • Oha. Die Bundes-CDU lehnt die Wahl Ramelows mit Stimmen der Thüringen-CDU ab.


    Dürfte noch lustig dort werden.


    „Lustig“, wenn man das so nennen mag, ist das schon seit längerer Zeit.


    Die CDU ist entkernt, man weiß nicht mehr wofür sie steht, da Merkel mal so entscheidet und mal so (zB ganz gravierend in der Energiepolitik). Und darüber gibt es mittlerweile Grabenkämpfe en masse.


    Ja, Merkel hat damals in einer Krise (in Europa und darüber hinaus) besonnen regiert, das ist wahr und das erkenne ich an. Sie hat alle Parteien (schwarz, rot, gelb ,grün) irgendwo mit ihrer Art ins Boot geholt, so dass es hier kaum Streitigkeiten gab. In Zeiten, wo um uns herum viele umstrittene Persönlichkeiten an der Regierung sind (Orban, Erdogan, Putin, Trump, Johnson und und und) wurde hier ruhig und vorwiegend im Konsens (zwischen den Parteien) gearbeitet.


    Das kam bei vielen gut an. Die „Spät“ Folgen sind jedoch nun zu sehen. Das Parteiengefüge ist aus den Fugen geraten.
    Die CDU weiß gar nicht mehr wofür sie steht. Die einen wollen sich nach links öffnen, andere präferieren den alten (deutlich konservativen) Weg und streiten laut und öffentlich hierüber.


    Schwarz/gelb ist nicht mehr möglich, da man einer weiteren Partei den Weg geebnet hat (AFD) und der alte Gegner (die linke Seite) wird von einigen kaum noch als dieser wahr genommen.


    Gestern bei der Hamburg Wahl wird zB bei einem eigenen absolut desaströsen Ergebnis lieber vorschnell darüber gesprochen, dass es gut sei, dass die AFD nun raus wäre... hingegen kein Wort darüber, dass RRG gemeinsam über 70 % der Stimmen auf sich vereinen...RRG hat sogar prozentual noch zugelegt im Vergleich zur letzten Bürgerschaftswahl in Hamburg.


    Ich verstehe die CDU schon lange nicht mehr (und viele aus meinem Umfeld tun dies auch nicht mehr)...das ist sehr traurig, aber langsam wird es albern.


    Und das hat nichts mit AKK zu tun oder Merz oder sonstwem, sondern mit Angela Merkel, die die Partei eben an diesen Punkt geführt hat. Damit hat sie sowohl der Union langfristig geschadet als auch generell dem Land, denn eine starke CDU war stets wichtig für die Republik, genauso wie auf der anderen Seite eine starke SPD.

  • Gestern bei der Hamburg Wahl wird zB bei einem eigenen absolut desaströsen Ergebnis lieber vorschnell darüber gesprochen, dass es gut sei, dass die AFD nun raus wäre... hingegen kein Wort darüber, dass RRG gemeinsam über 70 % der Stimmen auf sich vereinen...RRG hat sogar prozentual noch zugelegt im Vergleich zur letzten Bürgerschaftswahl in Hamburg.

    Hä?



    Zitat von Ziemiak

    CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak hat das Abschneiden der CDU bei der Bürgerschaftswahl in Hamburg als ein "historisch schlechtes Wahlergebnis" bezeichnet. "Daran ist nichts schönzureden", sagte Ziemiak im ZDF. Für die CDU Deutschland sei es ein bitterer Tag.

    Zumindest in den Sendungen die ich gesehen habe, gaben sich die CDU-Vertreter zerknirscht.


    Darüber hinaus: Der Nichteinzug der AFD wäre- auch aus meiner Sicht- ein noch wichtigeres Zeichen gewesen als die absehbare Niederlage der CDU. Dementsprechend habe auch ich -leider zu früh- positiv auf die ersten Prognosen reagiert, ebenso wie Vertreter anderer Parteien auch.
    Dich persönlich scheint das ja weniger zu stören, wenn die Hetzer wieder über die 5 % kommen, verlierst Du doch überhaupt kein Wort darüber.


    Sorry wenn ich das jetzt mal so schreibe, aber ich glaube, jeder weiß nun hier, dass Du Merkel die Schuld an allem gibst, und die fehlender Richtung der CDU beklagst.

  • Hä?


    Zumindest in den Sendungen die ich gesehen habe, gaben sich die CDU-Vertreter zerknirscht.
    Darüber hinaus: Der Nichteinzug der AFD wäre- auch aus meiner Sicht- ein noch wichtigeres Zeichen gewesen als die absehbare Niederlage der CDU. Dementsprechend habe auch ich -leider zu früh- positiv auf die ersten Prognosen reagiert, ebenso wie Vertreter anderer Parteien auch.
    Dich persönlich scheint das ja weniger zu stören, wenn die Hetzer wieder über die 5 % kommen, verlierst Du doch überhaupt kein Wort darüber.


    Sorry wenn ich das jetzt mal so schreibe, aber ich glaube, jeder weiß nun hier, dass Du Merkel die Schuld an allem gibst, und die fehlender Richtung der CDU beklagst.

    8neun:


    1.Wahlergebnis Hamburg. So eindeutig wie vorhersehbar. Wobei ich persönlich eher überrascht war, daß es die AfD nicht "verrissen" hat.
    2.Deine Anspielung auf MainBocks angebliches Desinteresse bezüglich AfD = weiss ich nicht, was das soll.
    3.Bekanntermassen habe ich eine etwas andere Sicht auf Frau Merkel als MainBock. Und nichtsdestotrotz - und das bei aller Bewunderung und Anerkennung ihrer Verdienste - sie hat genug Schei...gebaut. Und daran gibt
    es ebenso wenig zu deuteln wie an ihren Erfolgen und Verdiensten. Für mich ist diese einseitige Abstrafung von Frau Merkel schädlich. Und dieses einseitige bedingungslose "Zuihrstehen" genauso schädlich.

    Lettore silenzioso

  • @8neun


    „...Kein Wort darüber, dass RRG ÜBER 70 % HAT“.


    Also die Konstellation, vor der man aus CDU Sicht Jahre gewarnt hat.


    Du musst dann schon das korrekte wiedergeben (nicht böse gemeint).


    In meinen Augen wäre es gut gewesen, wäre die AFD nicht in den Landtag gekommen...es wäre ein „Zeichen“ gewesen...vielleicht auch über Hamburg hinaus.
    Aber wie 11880 oben zurecht angemerkt hat, so hat man sich lächerlich gemacht, da man wieder mal emotional agiert hat, statt rational bis zum Ende zu warten.

  • Wer hier tut das denn? Ich hoffe nicht, dass damit 8neun gemeint ist.

    Natürlich nicht Klebe...Es gab und gibt Kräfte bei den Christdemokraten, die jegliche Kritik an Frau Merkel als Majestätsbeleidigung empfunden haben. Und man muss Kritik aushalten können, berechtigte Kritik alle Male.

    Lettore silenzioso

  • Und ja, 8neun, ich sehe sie nicht nur kritisch, sondern sehr kritisch.


    Vielleicht tue ich ihr damit auch unrecht, die Zeit wird es zeigen.


    Aber ich sehe eben die Risiken, die aus ihrer Politik (die ihres Teams) resultieren enorm hoch.
    Warum habe ich oben angedeutet in zwei Themenkomplexen (Zinsen und EU Politik)


    Energiesparte kommt als nächstes, denn enorm viele Unternehmen beschweren sich mittlerweile über höher energiekosten und auch für die Privaten wird es immer teurer.


    Energieunternehmen, die ich jahrelang geprüft habe, sind angeschlagen (aus gründen, die ich erläutern werde) und haben viele Arbeitsplätze (gut bezahlte Arbeitsplätze) abgebaut. Auch das ist Resultat aus der Politik.



    Daneben stimmt natürlich auch was Listlos sagt und noch der ein oder andere, dass auch einiges in Ordnung war.


    Ich sehe hier jedoch tatsächlich eher die Risiken, da diese eben beträchtlich sind für den Wirtschaftsstandort Deutschland...diese werden in meinen Augen zum tragen kommen bei der nächsten Krise und davor habe ich ehrlich gesagt großen Respekt.


    Was jedoch heute schon sichtbar ist (braucht die Zeit nicht erst zeigen), dass die Partei gespalten ist, eine rechte Partei entstanden ist, dass es weitere Streitigkeiten gibt...das ist klar auf die Politik von AM zurückzuführen.

    Einmal editiert, zuletzt von MainBock ()

  • 8neun:
    1.Wahlergebnis Hamburg. So eindeutig wie vorhersehbar. Wobei ich persönlich eher überrascht war, daß es die AfD nicht "verrissen" hat.
    2.Deine Anspielung auf MainBocks angebliches Desinteresse bezüglich AfD = weiss ich nicht, was das soll.
    3.Bekanntermassen habe ich eine etwas andere Sicht auf Frau Merkel als MainBock. Und nichtsdestotrotz - und das bei aller Bewunderung und Anerkennung ihrer Verdienste - sie hat genug Schei...gebaut. Und daran gibt
    es ebenso wenig zu deuteln wie an ihren Erfolgen und Verdiensten. Für mich ist diese einseitige Abstrafung von Frau Merkel schädlich. Und dieses einseitige bedingungslose "Zuihrstehen" genauso schädlich.

    zu 1. sehe ich auch so
    zu 2. macht nichts.
    zu 3. Das hat hier glaub ich auch keiner geleugnet. Aber das Reduzieren sämtlicher Probleme nur auf die Person Merkel ist mir einfach zu eindimensional, und wenn es dann in Dauerschleife läuft, ebenso ermüdend.

  • zu 1. sehe ich auch sozu 2. macht nichts.
    zu 3. Das hat hier glaub ich auch keiner geleugnet. Aber das Reduzieren sämtlicher Probleme nur auf die Person Merkel ist mir einfach zu eindimensional, und wenn es dann in Dauerschleife läuft, ebenso ermüdend.

    zu 1: sind wir uns einig
    zu 2: dachte ich mir..gehe in dich :winking_face:
    zu 3: habe ich oben ja alles geschrieben


    Und weiter: in einem gebe ich MainBock übrigens völlig Recht. Die Wirtschaftspolitik in diesem Lande ist komplett für den Eimer. Aber man kann eben Politik nicht nur auf Wirtschaft reduzieren.

    Lettore silenzioso

  • Ja, und das schreiben wir am besten jetzt jede Woche. Und reduzieren es nur auf die Person Merkel. Und dann wieder. Und noch mal.

    Blödsinn. Habe ich auch nicht so geschrieben und das weisst du auch. Da bist du jedenfalls bei mir an der völlig falschen Adresse.

    Lettore silenzioso

  • ich habe initial auch nicht auf Deinen, sondern einen anderen Beitrag reagiert. Du hast mich zitiert, nicht ich Dich.


    Gewisse Meinungen und Einstellungen sind ja jetzt mehr als klar, das muss aus meiner Sicht nicht permanent wiederholt werden.

    Einmal editiert, zuletzt von MattEagle ()

  • zu 1: sind wir uns einigzu 2: dachte ich mir..gehe in dich :winking_face:
    zu 3: habe ich oben ja alles geschrieben


    Und weiter: in einem gebe ich MainBock übrigens völlig Recht. Die Wirtschaftspolitik in diesem Lande ist komplett für den Eimer. Aber man kann eben Politik nicht nur auf Wirtschaft reduzieren.


    Das stimmt natürlich Listlos, aber eines ist klar, eine funktionierende Wirtschaft ist Grundlage für die anderen Themen.


    Passt diese, ist Vertrauen in das System gegeben.
    Passt diese, dann kann man sich damit vieles Soziales leisten (Sozialstaat)
    Passt diese, dann kann man sich Umweltpolitik leisten.


    Und und und


    Passt die Wirtschaft (spolitik) nicht, dann hat das Auswirkungen auf alle anderen Bereiche und das ist das Problem.


    Und ja, es lief die letzten Jahre wirtschaftlich gut. Aber und das ist meine Kritik, wir haben neben einigen vernünftigen Dingen und einigen Versäumnissen eines nicht gemacht...unsere Volkswirtschaft krisensicher. Das Gegenteil wurde gemacht und das wird sich in der nächsten Krise (und die kommt immer - wie stark diese ausfällt, darauf kommt es an) bemerkbar machen und zwar in einer Intensität, die hier viele noch nicht gesehen haben (mit eingeschlossen). Das ist meine Überzeugung und die vieler anderer aus der Branche in der ich arbeite.
    Das muss am Ende so nicht eintreten, aber Parameter sprechen eben doch dafür.


    Und ja, Merkel ist bei mir im Fokus.


    Wenn beim FC vor Jahren Mist gebaut worden ist, dann habe ich hier auch Overrath (den Kopf) kritisiert und nicht Spieler A oder B.
    Kleinigkeiten macht jeder mal falsch, aber wenn da in solch großen Umfang offensichtlich Fehler begaben werden, dann ist der Kopf der Pyramide dafür hauptverantwortlich (ob dich das nun nervt oder nicht).

  • MainBock - zum Thema Merkel werden wir uns nicht einig werden(können).


    Aber Frau Dr. Merkel hat als Kanzlerin die Richtlinienkompetenz und letzten Endes muss sie dann auch für Fehlentwicklungen der Wirtschaftspolitik in die Verantwortung. Eine wirtschaftliche wahre Zeitbombe ist natürlich die
    Energiepolitik und man muss das in aller Deutlichkeit so sagen: die Entscheidung nach Fukushima war ein Desaster. Die Segnungen des so genannten EEG fallen uns jetzt sukzessive auf die Füsse. Und in Sachen Klimaschutz tun
    sie das auch. Das Kohlekraftwerke in Deutschland länger laufen als sie es getan hätten - das lag vor allem an dieser Entscheidung.


    Es gibt natürlich Dinge, die sind derartig Zweischneidig und derartig komplex, daß sie in der Wirkung kaum abzusehen sind. Die grossartige Haltung von Merkel und Steinbrück in der Krise 2008/2009, in der Merkel, Schäuble und
    Steinbrück fest und einig auftraten, ist unvergessen. Und die Politik im Konsens mit der Wirtschaft auf Kurzarbeit zu setzen(und diese zu zahlen), erfolgreich auf Verschrottungsprämien zu setzen, etc - innenpolitisch für die
    deutsche Wirtschaft ein Wahnsinnserfolg. Gleichzeitig sorgte aber ausgerechnet Deutschland dafür, daß andere Staaten nicht so investieren konnten und heizte die Schwierigkeiten mit Austeritätsauflagen noch an(ja, die Krisen
    der anderen haben die vorher selbst ausgelöst, das will ich nicht bestreiten). In jedem Fall wird uns die latente Schwäche anderer Staaten(und die ist nie behoben worden) noch schwer beschäftigen.


    Nein, Frau Dr. Merkel ist keine "Wirtschaftlerin". Oft erweckt sie den Eindruck, daß es sie nicht wirklich interessiert. Und der Witz war ja, daß die wirtschaftlichen Rahmendaten für die Republik selten so gut ausgefallen sind wie
    in den letzten Jahren. Was für Steuereinnahmen, weil die Unternehmen "Geld gespuckt" haben. Das sie es getan haben, lag aber nicht an der fantastischen Wirtschaftspolitik einer Äera Merkel. Mein Güte, in Deutschland hatten
    wir gute Produktionskosten(die sind wir übirgens gerade dabei zu verlieren). Aus deutscher Sicht war der EURO krass unter bewertet und das hat uns beim Export massiv begünstigt. Böse gesagt: Deutschland war nicht effizient,
    sondern besonders von den Umständen begünstigt.


    Aber in Strukturen - wirtschaftlichen Strukturen - hat diese Kanzlerin nicht wirklich gedacht. Ein wunderbares Indiz dafür sind die staatlichen Förderkonzepte. Vor der Ära Merkel war Vater Staat durchaus ein Sachwalter für
    kleinere Unternehmen. Heute konzentriert man es vor allem auf grosse Unternehmen oder will sogar gross verordnen, Stichwort KI und Brennzstoffzellen. Frau Merkel - und das ist für viele Wirtschaftler sehr offensichtlich - kann
    sehr gut in grossen Einheiten denken. Und der Schritt für sie ist dann der Schritt zu den Industriegiganten und denen oder bei deren Schaffung ist sie dann auch mit Fördergeld dabei. Werden die Strukturen "Kleinteiliger" - dann
    verliert sie Interesse und offenbart Lustlosigkeit.

    Lettore silenzioso