Der Politik-Thread

  • Ihr packt da aber wieder mal ein sehr schweres Thema an, was wirklich sehr komplex ist. Und ihr habt in großen Teilen leider Recht. Gerade, was die Alltagsdiskriminierung angeht. Gerade auch gegenüber Afrikanern sowie türkischen Mitbürgern. Da hat die Politik damals in den fünfzigern wirklich große Fehler gemacht. Habe entweder bei der ARD oder dem ZDF in der Mediathek eine Doku über den Aufbau nach dem Krieg gesehen, wo das sehr gut erklärt wurde, welche Fehler wir gerade bei den Türken gemacht haben - Familiennachzug zum Beispiel.
    Wie sollen sich Menschen bei uns wohl fühlen, wenn ihre Familien soweit weg sind? Auch die Sprachbarriere ist ein massives Problem. Man sollte es wirklich mal analysieren und Menschen, die hier arbeiten auch diese Sprachkurse nicht nur anbieten, sondern diese auch als Pflichtveranstaltung ansehen. Das würde auch Brücken bauen und die Diskriminierung abbauen.
    Merke es ja auch im Ausland, gerade in spanisch sprechenden Ländern, dass mit mir anders umgegangen wird, wenn ich die Sprache spreche. Mag es nicht für gut heißen, es kann aber auch ein Grund sein.


    Generell sollte man nicht unterscheiden, was jemand ist, woher jemand kommt und mit wem er in die Kiste springt. Aber, wir machen es vermutlich alle irgendwie irgendwo und vermutlich mehrheitlich noch nicht mal mit Absicht. Daher ist das auch so ein großes Problem. Nur, wie kann man dieses Problem lösen?

    Auf und ab und wir sind trotzdem hier, FC Köln mein Lebenselixier!!
    Meine Wunschaufstellung: Schwäbe - Finkgräfe, Hübers, Chabot, Carstensen - Ljubicic, Martel - Alidou, Uth, Thielmann - Selke

  • Kriege gerade die Information, daß in Richmond, USA eine Christoph Kolumbus Statue vom Sockel
    geholt wurde.


    In England gibt es ja schon eine Liste von Persönlichkeiten der Vergangenheit, die ebenfalls "gestürzt"
    werden sollen.


    Wird noch interessant.

    Lettore silenzioso

  • Das war zum Teil witzig, running gag artig, zum anderen Teil war es wirklich nervend.

    Guck mal. Du warst im Urlaub. Das heißt es war ein kurzer Zeitraum. Und du warst dort als Tourist zudem ja wirklich fremd.


    Die gleiche Frage müssen sich in Deutschland aber tagtäglich Menschen anhören, die hier von Geburt an Leben, die perfektes Deutsch sprechen und ein ganz normaler Teil der Gesellschaft sind. Wenn dich das nach zwei Wochen Asien schon nervt, was meinst du wie es diesen Menschen geht? Die können jedenfalls nicht einfach wieder nach Hause fliegen, denn da sind sie bereits.


    Zudem bereue ich schon, dieses Beispiel gebracht zu haben, weil sich nun alles auf diese vergleichsweise harmlose Geschichte stürzt und den eigentlichen Kern meines Beitrags unter den Tisch fallen lässt. Schade.

    MattEagle‘s Kumpel: „Jedes Mal, wenn ich vom Klo komme, stehen 70 Kölsch auf dem Tisch!“

  • Ich glaube auch nicht, das es rassistisch ist, wenn man jemanden fragt woher er kommt. Ich bin doch kein Rassist oder diskriminiere, weil ich in 15 Jahren Jahren Jugendtrainertätigkeit die Jungs und Mädels die neu dazugestoßen waren gefragt habe, woher sie kommen. Das is doch sehr weit hergeholt.


    Wenn jemand einen anderen Menschen anders behandelt weil er eine andere Hautfarbe hat, dann ist das was anderes. Aber ich frage grundsätzlich jeden woher er kommt. Weil es mich interessiert. Das hat dann eher etwas mit Anerkennung zutun. Finde ich.

  • Guck mal. Du warst im Urlaub. Das heißt es war ein kurzer Zeitraum. Und du warst dort als Tourist zudem ja wirklich fremd.
    Die gleiche Frage müssen sich in Deutschland aber tagtäglich Menschen anhören, die hier von Geburt an Leben, die perfektes Deutsch sprechen und ein ganz normaler Teil der Gesellschaft sind. Wenn dich das nach zwei Wochen Asien schon nervt, was meinst du wie es diesen Menschen geht? Die können jedenfalls nicht einfach wieder nach Hause fliegen, denn da sind sie bereits.


    Zudem bereue ich schon, dieses Beispiel gebracht zu haben, weil sich nun alles auf diese vergleichsweise harmlose Geschichte stürzt und den eigentlichen Kern meines Beitrags unter den Tisch fallen lässt. Schade.

    Mein Gott, sei nicht so dünnhäutig....Ich hab das gelesen, musste mich erinnern und musste wirklich
    lachen in der Erinnerung. Mehr nicht. Das war keine ernsthafte Replik auf deinen Beitrag. Ok?!


    Du weisst doch, daß ich deine Beiträge schätze, mein lieber Altsozi.

    Lettore silenzioso

  • @LinkeKlebe


    Was @hapeen mit den Sätzen:


    "Kurz, ich habe meine Hautfarbe nie als Vorteil angesehen. In meinen Augen wäre das bereits eine massive Diskriminierung. Wird mir aber erst jetzt richtig klar, in meinen späten Jahren",


    m.E. meinte, war, dass er sich selber wegen seiner Hautfarbe nie als etwas Besseres gesehen hat, und nicht, dass er von außen herangetragene Privilegien heucheln wollte, die damit hierzulande verbunden sind.

  • Ich habe das nicht verteufelt sondern als einfaches Beispiel dafür aufgeführt, wo Diskriminierung für manche Menschen beginnen kann. Denn wenn du in dritter Generation in Deutschland lebst, und jemand fragt dich nach deiner Herkunft, dann weil du anders aussiehst. Es gibt sicher viele Menschen, die sich daran nicht stören. Aber man muss akzeptieren, dass das nicht für jeden gilt. Viele Menschen möchten einfach als Teil der Gesellschaft wahrgenommen werden und nicht ständig darauf reduziert oder hingewiesen werden, dass sie anders aussehen.

    Ich finde es auch komisch, dass manche es scheinbar nicht akzeptieren können, dass Menschen nicht unbedingt beim ersten Aufeinandertreffen gefragt werden möchten wo man denn her komme. Ich wurde das sehr selten gefragt in Deutschland, eher wo ich wohne und nicht wo ich ursprünglich herkomme. Es führt auch unweigerlich dazu, dass Menschen sind ständig als Fremdkörper unserer Gesellschaft fühlen. Als damals meine Ausbildung begann wurden wir 40 Nachwuchskräfte nicht alle gefragt wo wir her kommen, nur die 3 mit dem komischen Namensschild. Es kommt aber natürlich auch immer auf die Situation und Fragestellung an und vielleicht erstmal die Frage, ob man danach Fragen darf.

    Was bleibt sind wir Fans - Herzstück des Vereins

  • Guck mal. Du warst im Urlaub. Das heißt es war ein kurzer Zeitraum. Und du warst dort als Tourist zudem ja wirklich fremd.
    Die gleiche Frage müssen sich in Deutschland aber tagtäglich Menschen anhören, die hier von Geburt an Leben, die perfektes Deutsch sprechen und ein ganz normaler Teil der Gesellschaft sind. Wenn dich das nach zwei Wochen Asien schon nervt, was meinst du wie es diesen Menschen geht? Die können jedenfalls nicht einfach wieder nach Hause fliegen, denn da sind sie bereits.


    Zudem bereue ich schon, dieses Beispiel gebracht zu haben, weil sich nun alles auf diese vergleichsweise harmlose Geschichte stürzt und den eigentlichen Kern meines Beitrags unter den Tisch fallen lässt. Schade.

    Dann können wir das Thema / Beispiel ja abhaken. Ist doch auch was wert. Verstehe, dass es da verschiedene Sichtpunkte gibt. Aber für mich und viele andere ist die Frage nach der Herkunft keine Diskrimierung. Für andere schon, aber dann ist das halt so. Da bekommt man nicht alle auf einen Nenner.

  • für mich kommt das immer noch darauf an, wie man gefragt wird - und das kommt ganz sicher bei einem persönlichen Gespräch rüber, wie das gemeint ist - anders, als wenn man sich schreibt


    wie zum Beispiel, meine Hamburger Verwandten, die schon oft China bereist haben, mit befreundeten Chinesen oder auch ganz alleine - einmal waren sie dabei in einer chinesichen Großstadt, wo Europäer eine Riesenausnahme waren: in der U-Bahn sind viele Einheimische aufgestanden und haben darauf bestanden, dass sich die Gäste hinsetzten
    an einem chinesichen Ausflugsort wollten eine Masse von Einheimischen eine Foto zusammen mit den Verwandten machen (Meine Kusine: hätten wir von jedem (ein bestimmtes kleines Geldstück genommen - wären wir reich geworden
    also das Interesse, dass kam genauso an, wie es gemeint war - eben nicht abwertend (und das geht auch, selbst wenn die Verständigung bei NUll lag

    Mer schwöre dir, he op Treu un ob Iehr! Mer stonn zo dir, FC Kölle! Un mer jonn met dir, wenn et sin muss durch et FUER :FC: :effzeh: :red_heart:

  • Es ist immer eine eigene Sichtweise etwas zu einem Diskriminierung zu machen oder nicht. Gerade in dem Kontext der Herkunftsfrage. Das ist aber meine Meinung. Bei mir persönlich ist die Frage, wenn ich sie jemand anderem stelle, eine Interessensfrage und keine mit Diskrimierungshintergrund.


    Kann aber Klebes Ansatz verstehen, dass Menschen/Familien, die hier in 2. oder 3. Generation leben, dass ungern gefragt werden möchten. Es gibt aber auch da viele, die es freut, dass man sich darüber unterhält. Daher kommt es auch immer wieder darauf an, wie man es fragt :winking_face:

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  • Letztes Jahr war zum einkaufen in der Kölner City mit meinem Patenkind. Und da hat sich ein Mann zu uns an den Tisch gesetzt. Da hab ich ihn gefragt woher er kommt....er sagte Düsseldorf. Ich dachte sofort....ach Du Scheisse... :koeln: :slightly_smiling_face:

  • Das ist aber meine Meinung. Bei mir persönlich ist die Frage, wenn ich sie jemand anderem stelle, eine Interessensfrage und keine mit Diskrimierungshintergrund.

    Und genau das ist mein Punkt. Denn die Intention deiner Frage spielt an der Stelle weniger eine Rolle, als das Empfinden des Empfängers. Nur, weil etwas nicht diskriminierend gemeint ist, heißt das ja nicht, dass es nicht als diskriminierend wahrgenommen werden kann. Für dich ist es eine harmlose Frage, die einfach dem Smalltalk dienen soll. Für dein Gegenüber kann sie aber schon verletzend sein. KANN. Und das sollte man sich einfach immer vor Augen führen. Wenn ich jemanden schon gut kenne, dann ist es noch etwas anderes, als wenn ich bei der ersten Begegnung gleich nach der vermeintlichen Herkunft frage.


    Für mich ist das Thema damit aber auch durch. Wie gesagt, ich wollte eigentlich auf etwas ganz anderes hinaus, was leider komplett unterging.

    MattEagle‘s Kumpel: „Jedes Mal, wenn ich vom Klo komme, stehen 70 Kölsch auf dem Tisch!“

  • Sprache und Kommunikation als einziges Minenfeld? Okay, dann kommt eben gar kein Kennenlernen mehr zustande.


    Ich bin mir aber sicher, dass dies nie passieren wird. Dafür quatschen Menschen viel zu viel. :winking_face:

  • Der Vergleich mit den eigenen Urlaubserfahrungen ist nicht ganz stimmig. Warum?


    Es ist ein Urlaub! Dunkelhäutige Menschen in Deutschland müssen regelmäßig die Frage beantworten, wo sie herkommen oder wo sie ihre "Wurzeln" haben. Werden häufig auf englisch angesprochen. Dies kann man als Interesse des Gegenübers interpretieren, suggeriert aber unterschwellig: Du kannst ja nicht so ganz von hier sein.


    Vielleicht kann man die Frage nach der kulturellen Herkunft auch einfach etwas vertagen und sich andere Themen der Gesprächseröffnung suchen.

    - The Rauning Fan -

  • Mist, wollte meinen Beitrag aus dem „Was guckst du gerade?“-Thread verlinken, hat aber nicht geklappt :winking_face:


    Egal: Dokumentation „13th“ auf Netflix anschauen!

    — König der Einzeiler —


    — Sei kein Arschloch: lass dich impfen! —

  • in der Debatte vielleicht ganz interessant:


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    Was bleibt sind wir Fans - Herzstück des Vereins

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    Frag doch mal Menschen mit türkisch klingendem Namen, wie es ihnen z.B. auf Job- oder Wohnungssuche ergeht. Diskriminierung aufgrund der Herkunft ist auch in Deutschland leider an der Tagesordnung.
    .
    .

    Was für ein schönes Déjà-vu Du mir da beschert hast. :face_with_tears_of_joy:



    Drei Jahre ist es jetzt her:

    Wenn Du das nicht siehst, bist Du auf dem Auge einfach blind. Und es geht nicht darum, welche gesetzlichen / gesellschaftlichen Möglichkeiten sie hier haben, sondern wie sie von nicht wenigen Deutschen gesehen werden. Mach den einfachen Test: Suche eine
    Wohnung unter türkischen Namen und Du wirst schnell feststellen, dass bei gleichen Gegebenheiten der Deutsche im Großteil
    der Fälle vorgezogen wird. Das ist nur ein Beispiel, kannst es gerne auch mal mit Arbeitsplätzen etc. versuchen.


    Man mag sich die Reaktionen seinerzeit anschauen und sich selbst Gedanken machen. Und Deine Reaktion ist mir auch nicht unbekannt:


    Für mich ist das Thema damit aber auch durch. Wie gesagt, ich wollte eigentlich auf etwas ganz anderes hinaus, was leider komplett unterging.

    :face_with_tears_of_joy:


    Nur, wie kann man dieses Problem lösen?

    Gar nicht. Punkt. Aus.

    „Mir egal, wer hinter uns Zweiter wird“ Aaron Hunt- November 2018 :thumbs_up:

  • Ja, keine Frage. Das ist alles Käse. Das gibt es leider zuviel. Finde aber, das es dann aber auch zu einseitig betrachtet wird. Es gibt auf jeder Seite diese No-Go's. Es gibt leider auch auf türkischer Seite etliche Vorbehalte gegenüber Deutschen. Wenn, dann muss auch dies erwähnt werden. Rassismus und Diskriminierung sind einfach ein riesiges Dingen. Überall.

  • was soll das denn jetzt mit der Diskussion über Rassismus zutun haben? grübel da muss ich los gassi

    Löst euch doch mal von dem Wort Rassismus. Er schrieb Vorbehalte. Ich glaube er wollte sagen, dass diese keine Einbahnstraße sind.