STÖGER (Chef-Trainer)

  • leute, bitte lasst diesen einen Spieler raus! Er hat seinen Thread!

    Auf und ab und wir sind trotzdem hier, FC Köln mein Lebenselixier!!
    Meine Wunschaufstellung: Schwäbe - Finkgräfe, Hübers, Chabot, Carstensen - Ljubicic, Martel - Alidou, Uth, Thielmann - Selke

  • Musste eben auch krampfhaft überlegen, was denn der erste Schritt war.


    Wäre mir eigentlich zu billig, aber weil Du es bist


    - Klassenerhalt
    - souveräner Klassenerhalt
    - spielerische Weiterentwicklung
    - Schaffung von Transferwerten durch individuelle Weiterentwicklungen
    - Flexibilisierung des Kaders
    - Inzwischen kann das Spielsystem recht problemlos umgestellt werden
    - Formung eines echten Teams. Wer das für selbstverständlich hält, kann sich ja mal in der Bundesliga umschauen - oder sich ein paar Jahre zurück erinnern.

  • Wäre mir eigentlich zu billig, aber weil Du es bist

    Danke.


    Wir kommen in puncto Stöger auf keinen Nenner mehr. Auch durch deine Erklärungen nicht. Caprone hat ja angedeutet, bei welchen Grundlagen wir noch Mängel aufweisen. Und wenn ich das auf Deine Beweise der Weiterentwicklung umsehe, wirkt das alles sehr fragil.


    Natürlich war meine Aussage provokant und ich weiß selbst, dass wir unter Stöger den ersten, vielleicht auch den zweiten Schritt gegangen sind. Aber dass man diese in drei Jahren Amtszeit vorweisen kann, sollte man einem Trainer nun nicht lobend vorhalten müssen.

    :hennes: Die Herausforderung "Bundesliga mit Köln" ist für einen Spieler etwas vom Größten. Köln ist ein Mythos. :FC:

  • Man kann sicherlich darüber diskutieren, ob viele der genannten Erfolgserlebnisse eher Standard ist, oder ein spezieller Dienst von Stöger.
    Vielleicht liegt die Wahrheit irgendwo in der Mitte.


    Viel entscheidender wird sein, was in den kommenden 2-3 Jahren passiert.


    In den letzten Jahren hatte Stöger begrenzte finanzielle Möglichkeiten, Spieler zu verpflichten,
    die seinem Ideal für die Verwirklichung seines perfekten Systems entsprechen.
    Wenn ich die Spieler dafür nicht habe, dann muss ich mein System anpassen an die Möglichkeiten, die die Spieler einen geben.


    Dieses hat wahrscheinlich dazu geführt, dass Stöger die Schwerpunkte noch verstärkter auf eine defensive Kompaktheit gelegt hat,
    anstatt die Ressourcen mehr in die Offensiventwicklung zu stecken.


    In den besagten kommenden 2-3 Jahren sieht es anders aus:


    Wir sind dann nahezu schuldenfrei, haben so wie es aussieht Jahr für mehr Transferbudget und somit
    auch mehr Handlungsspielraum, hochwertigere Spieler zu verpflichten.


    Woran kann man dann Stöger messen?


    1. welche Spieler hole ich?
    2. wie setzte ich die neuen Spieler ein + die alteingesessenen


    Wenn die Spielweise in 3 Jahren noch genauso aussieht wie wir es in den letzten Jahren gesehen haben (mit kleinen Verbesserungen)
    dann finde ich, dass Stöger wie von einigen vermutet, es nicht schafft, uns auf einen anderen Level zu heben.


    Ändert sich mit einer höheren Kaderqualität (die Stöger primär beeinflussen kann) auch unsere Spielkultur,
    dann erklärt sich die Entwicklung der letzten Jahre und die der kommenden 3 Jahre,
    und Stöger hatte seinen Masterplan, den wir nicht kannten oder sahen.

  • Natürlich war meine Aussage provokant und ich weiß selbst, dass wir unter Stöger den ersten, vielleicht auch den zweiten Schritt gegangen sind. Aber dass man diese in drei Jahren Amtszeit vorweisen kann, sollte man einem Trainer nun nicht lobend vorhalten müssen.

    doch sollte man. Weil es eben nicht selbstverständlich ist für einen Verein 1.FC Köln, mit anfangs +- 30 Millionen € Schulden, einem aufgewerteten 2.Ligakader und einer äußerst fragwürdigen Zukunft, mit einem neuen Trainer den sofortigen Aufstieg zu schaffen, den Kader sukzessive zu verbessern, 2 mal in Folge souverän den Klassenerhalt zu schaffen, Transfwerte in nie dagewesener Höhe (Ausnahme Poldi) zu generieren, und nach und nach sowohl wirtschaftliche als auch sportliche Substanz zu verbessern. Was sind hier schon für tolle Konzepttrainer rumgerannt, mehr oder weniger alle gescheitert. Und daher ist der Status quo nun eben nicht Standard, sondern eine herausragende Leistung der Mannschaft, des Managers, und eben auch des Trainers.


    Deine Aussage bringt mich zu der Frage, welchen Status wir hätten erreichen müssen, damit Du das dem Trainer lobend vorgehalten hättest. (oder ich habe Deinen Beitrag falsch verstanden/ interpretiert)

  • In den letzten Jahren hatte Stöger begrenzte finanzielle Möglichkeiten, Spieler zu verpflichten,
    die seinem Ideal für die Verwirklichung seines perfekten Systems entsprechen

    Jan, mal ehrlich: Es geht doch nicht um die Spieler. Es geht nicht um begrenzte Möglichkeiten oder darum, dass wir uns keine Verstärkung leisten können bzw. diese im Zweifelsfall nicht zu uns kommt. Es geht ausnahmslos um den Blick auf den Stöger.


    Perfektes System? Dieses ständige Hin und Her zwischen unterschiedlichen Konzepten, ohne davon - wohlgemerkt nach drei Jahren - auch nur eines ansatzweise sicher zu beherrschen? Hier wird immer so getan, als habe Stöger die Defensive zu einem Bollwerk aufgebaut. Wer die letzte Saison verfolgt hat, kam aber nicht umhin festzustellen, dass wir da deutlich nachgelassen haben und Horn uns manches Gegentor verhinderte.


    Demgegenüber haben wir uns offensiv verbessert - was ja auch das Ziel der Saison war - und mehrfach nur durch Pech den Treffer nicht erzielt.


    Aber wo genau muss ich in dem ganzen Hin und Her denn ein System sehen, dessen Grundzüge nun mit besseren Spielern perfektioniert werden können? Wo ist denn Stögers Handschrift? Dieser einmalige Stempel eines Coaches, der bei einigen Vereinen nach wenigen Wochen, bei anderen nach wenigen Monaten zu sehen ist? Wo ist der nach drei Amtsjahren von Stöger?


    Ich weiß, dass meine Meinung hier nicht populär ist und dass spätestens der Verweis auf die geholten Punkte mir den Wind aus den Segeln nimmt. Ebenso weiß ich, dass Stöger hier unantastbar ist und auch ich sehe ihn grundsätzlich als richtigen Mann, um uns in der Liga zu etablieren. Aber Begriffe wie "System" nehme ich ihm nicht mehr ab. Es sei denn, er zeigt nachhaltig, dass er eines oder mehrere Konzepte spielen lassen kann, ohne dabei in einem der Mannschaftsteile Schwächen auszulösen.

    :hennes: Die Herausforderung "Bundesliga mit Köln" ist für einen Spieler etwas vom Größten. Köln ist ein Mythos. :FC:

  • Du sagst es, die Entwicklung in der Offensive, die da war, wenn auch kleinen Zügen hat unsere hervorragende Defensive der Vorsaison in Mitleidenschaft gezogen.
    Was war aber nicht der einzige Grund, sondern auch individueller Natur geschuldet:


    Lehmann hat defensiv aufgrund seines normalen Alterszyklus deutlich nachgelassen
    Dazu noch die individuellen Fehler von Mladenovic, Maroh, etc.


    Stögers Job muss es sein, die richtige Balance zu finden.


    Kommen wir zu Spielsystemen (offensiv):


    Wenn ich die ganze Saison zurückblicke, dann haben wir in der ersten Halbzeit noch mit vielen langen Bällen von Risse agiert.
    Diese Harakiri Pässe auf Modeste, wo ab und zu auch mal ein guter Ball ankam und verwertet worden ist.


    Das war das Hauptsystem, wenn man es als solches mal bezeichnen darf.


    In der Rücksserie hatten wir wie ich finde auch gute Ballstafetten, die auch in Tore gemündet sind.
    Dort fallen mir spontan die Tore gegen Hannover oder auch gegen Hoffenheim (Zoller) ein,
    wo die Außenspieler richtig bis an die Grundlinie gegangen sind, und schön in den Rückraum gepasst haben.


    In einigen Spielen hat Modeste als erster Anspielpunkt den Ball schnell weitergeleitet und somit durch 1-2 weitere Pässe der anderen das Spiel schnell gemacht.


    Also Ansätze habe ich schon gesehen, aber man hat auch gesehen,
    dass viele gute Ansätze durch schlampige pässe oder technisches Unvermögen der Spieler kaputt gemacht worden sind.


    Und deswegen ist es auch eine Frage der Qualität, die Stöger dafür letzendlich zur Verfügung hat.

  • Und deswegen ist es auch eine Frage der Qualität, die Stöger dafür letzendlich zur Verfügung hat.

    Na klar, in letzter Konsequenz ist das so. Leugne ich nicht.


    Aber die meisten Trainer können mit dem vorhandenen Kader früher oder später ihren Stiefel durchziehen. Egal wie gut oder schlecht das Team ist, eine Handschrift des Trainers ist erkennbar. Nur bei uns nicht.


    Wir hatten es in der zweiten Liga nicht nötig, ein System zu etablieren, weil wir - insbesondere offensiv - zu viel Qualität aufwiesen. In der ersten Erstligasaison haben wir uns richtigerweise auf die Defensive fokussiert. In der abgelaufenen Saison sind wir davon abgewichen, um offensiv mehr Durchschlagskraft zu erhalten. Auch das war legitim. Aber was haben wir im Endeffekt jetzt für ein System? Ich will das doch nur verstehen, wo ihr da was seht.


    Und da habe ich noch nicht mal die weiterhin lausigen Standards, das Abschenken der ersten 30 bis 60 Minuten pro Spiel oder die zuweilen fragwürdige Personalpolitik angesprochen, die ebenfalls gegen ein vermeintliches System sprechen.

    :hennes: Die Herausforderung "Bundesliga mit Köln" ist für einen Spieler etwas vom Größten. Köln ist ein Mythos. :FC:

  • Fassen wir mal zusammen, oder so wie ich das sehe:


    1. Standards - nicht vorhanden (offensiv). Defensiv zweifle ich die Raumdeckung an
    2. Abschenken der 1. Halbzeit . Definitiv. Vielleicht nicht abschenken, aber wir warten halt ab und reagieren anstatt zu reagieren. Erst wenn wir einen Treffer kassieren, schalten wir hoch
    3. System


    Ich bin ja kein Fussball Fachmann was Taktiken betrifft, und bin auch kein Jugendtrainer oder sonstiges.


    Wo wir uns denke ich einig sind, ist das Stöger gerne den Gegner kommen lässt, durch unsere hervorragende Defensivarbeit Ballverluste provoziert.
    Ballverluste durch Pressing habe ich selten gesehen, aber ab und zu haben wir auch mal gepresst - leider viel zu wenig.


    So, nachdem Ballverlust haben wir die Pille. Wie geht's im System weiter?


    Es ist zu erkennen, dass unsere Außenverteidiger sich oft in den Angriff mit einschalten wollen.
    Hier sind wir wieder bei der Qualität:


    Hector hat zwar eine gute Ballsicherheit, aber er ist kein Sprinter, der dann bis zur Grundlinie rennt, und dann reinflankt, wie es z.B. Risse versucht.
    Hector bricht dann oft ab, legt sich den Ball auf rechts und spielt zurück.


    Risse kombiniert seine Angriffsaktivitäten mit langen Diagonalbällen, die mittlerweile zum Glück effizinter geworden sind,
    sucht aber mehr und mehr das Kurzpass Spiel, und versucht außen durchzubrechen mit seiner Schnelligkeit, um dann flach zu flanken.
    Hervorragend umgesetzt gegen Dortmund im letzten Spiel.


    Das ist aus meiner Sicht vom Offensivsystem her Option 1:


    Option 2: Unsere offensiven Mittelfeldspieler gehen ins Dribbling so wie Bittencourt oder Risse (wenn er vorne rechts war).
    Bleiben leider oft hängen, und haben selber keine Torgefahr.


    Option 3: Angriffe durch die Mitte


    Ob es Vogt oder Gerhardt waren. Beide haben versucht auch mal sich vorne einzuschalten um Überzahl zu schaffen.
    Gerhardt hat es aufgrund seiner Qualität ab und zu geschafft. Vogt war oft im gefährlichen Abschlussradius nähe des 16er,
    scheierte aber an seinen Abschlusslimitationen.


    Und Modeste in dem Ganzen ist der zentrale Punkt.


    Also so sehe ich das Stögersche System

  • Na klar, in letzter Konsequenz ist das so. Leugne ich nicht.
    Aber die meisten Trainer können mit dem vorhandenen Kader früher oder später ihren Stiefel durchziehen. Egal wie gut oder schlecht das Team ist, eine Handschrift des Trainers ist erkennbar. Nur bei uns nicht.


    Wir hatten es in der zweiten Liga nicht nötig, ein System zu etablieren, weil wir - insbesondere offensiv - zu viel Qualität aufwiesen. In der ersten Erstligasaison haben wir uns richtigerweise auf die Defensive fokussiert. In der abgelaufenen Saison sind wir davon abgewichen, um offensiv mehr Durchschlagskraft zu erhalten. Auch das war legitim. Aber was haben wir im Endeffekt jetzt für ein System? Ich will das doch nur verstehen, wo ihr da was seht.


    Und da habe ich noch nicht mal die weiterhin lausigen Standards, das Abschenken der ersten 30 bis 60 Minuten pro Spiel oder die zuweilen fragwürdige Personalpolitik angesprochen, die ebenfalls gegen ein vermeintliches System sprechen.

    Welche Handschrift haben denn
    Labbadia
    Breitenreiter
    Runjaic
    Kramny
    Skripnik
    Dardai
    ...

  • Labbadia: Sehr offensive, auf eigene Torerfolge gerichtete Spielweise. Starkes Pressing im Mittelfeld, extrem hoher läuferischer Einsatz. Negativer Aspekt wäre, dass die Mannschaft diese Leistung nie über eine Saison gehen kann.


    Breitenreiter: Sehr stabiler Spielaufbau aus der Defensive, hohe Zahl an Pässen, das Zulaufen aller freien Räume, das Doppeln oder sogar Dritteln der Gegenspieler. Langes Warten auf Chancen, konzentriertes Ausspielen derselben. Negativer Aspekt wäre, dass er mit diesen Eigenschaften im Gegensatz zum Schalker Kader steht.


    Runjaic: Lange Pässe auf zwei Stürmer. Kompaktheit zwischen Mittelfeld und Defensive. Hat allerdings kein ausgereiftes System bzw. hat es irgendwann verpasst, den nächsten Schritt zu gehen.


    Kramny: Kenne ich zu wenig, da er vorwiegend im Jugendbereich agiert(e).


    Skripnik: Hohe Laufbereitschaft, Kampf, Biss. Konter über die Flügel, extremes Fighting im Mittelfeld. Dadurch negativ das Entblößen der eigenen Abwehr bzw. schon des Rückraums im Mittelfeld. Auch eine Taktik, die kein Team über mehrere Wochen/Monate gehen kann.


    Dardai: Sehr kompaktes Mittelfeld mit allen Freiheiten, was Lauf- und Passwege angeht. Fallenlassen aus dem Zentrum zur Unterstützung der Abwehr. Ebenso aber mit personellen Überzahl in die Konter gehen. Eine Spielweise, die den Raum immer wieder mit Pässen aus der Zentrale auf die Außen und mit anschließend Flanken in den Angriffsbereich überbrückt. Simpel, nicht immer attraktiv, aber effizient.

    :hennes: Die Herausforderung "Bundesliga mit Köln" ist für einen Spieler etwas vom Größten. Köln ist ein Mythos. :FC:

  • Stöger probierte in dieser Saison verschiedene Systeme. Einige besser, einige weniger gut. Aber trotzdem ist es ihm gelungen mit dieser Variablität Gegner zu überraschen. Was bringt es ein Stögersches System zu entwickeln, wenn sich die Gegner nach 10 Runden darauf eingestellt haben?
    Wir machen Schritte zwar kleine mit Rückschritten aber wenn es Stöger auch weiterhin gelingt die Mannschaft Jahr für Jahr besser zu machen dann bringe ich gerne die Geduld dafür auf.

  • Was bringt es ein Stögersches System zu entwickeln, wenn sich die Gegner nach 10 Runden darauf eingestellt haben?

    Stellt sich der Gegner zwangsläufig darauf ein? Warum ist das dann bei Mainz oder Darmstadt nicht passiert?

    :hennes: Die Herausforderung "Bundesliga mit Köln" ist für einen Spieler etwas vom Größten. Köln ist ein Mythos. :FC:

  • Im Prinzip geht es dabei doch eher um die Frage, ob man eine bestimmte Art zu spielen permanent durchzieht oder ob man sich flexibel auf jeden Gegner einzustellen versucht.
    Stöger tendiert eher zu Position 2.
    Grundsätzliche Dinge lassen sich aber durchaus festhalten: Defensive Grundordnung mit hervorragendem Verschieben, Pressing als kurzfristiges Stilmittel, Variation zwischen eher schnellem Aufbau über die Flügel/mit langen Bällen und hoher Ballkontrolle mit einfachen Pässen, bei Ballgewinn der Versuch schnell Umzuschalten.


    Für mich viel relevanter als die Erkennbarkeit eines bestimmten Konzepts ist die grundsätzliche defensive Stabilität und das Herausspielen von Torchancen, denn nur aus diesen beiden Komponenten resultieren Punkte. Und das ist beides bei uns ordentlich bis gut.

    Difficile est satiram non scribere - Es ist schwierig, keine Satire zu schreiben (Juvenal)