Eure Geschichte mit dem FC

  • Seit meinem 12 Lebensjahr etwa war ich gar nicht an einem Fanleben interessiert. Vorher durch den Papa irgendwie mit dem Lederhosen Virus infiziert gewesen :woman_facepalming:


    Nach einigen Jahren einfach nur Lust auf Fußball kam mir dann so ca. 1986/1987 der FC immer mehr in den Fokus.


    Mein erstes Spiel live im Stadion war dann 1989 ein Heimspiel gegen Uerdingen mit 10.000 Zuschauern und einer 0:1 Niederlage.
    Von da an brannte in mir ein Feuer welches mir sagte: diesen Verein musst du unterstützen :face_with_tears_of_joy:


    So kam es, dass ich immer öfter zum FC fuhr. In meinen „Glanzzeiten“ kam ich so auf 30-32 Spiele/ Saison. Leider habe ich einen 34er nie geschafft. Somit habe ich in den letzten Jahrzehnten schon einiges erlebt mit unserem FC. Habe viele Menschen kennen gelernt und es bis heute nicht bereut, damals 1989 zu diesem Spiel nach Köln Müngersdorf gefahren zu sein.

    "Es steht außer Frage, dass ich bei anderen Vereinen mehr hätte verdienen können. Aber mein Ziel ist es nicht, am Ende der Karriere 400 Mio. Euro auf der Bank liegen zu haben. Gefühl ist wichtiger als Geld." Jonas Hector 2018

  • Und dann in so einem Knallerspiel gg. Uerdingen das FC Feuer zu entfachen. Hut ab!

  • Ich war gerade in die E-Jugend aufgestiegen und wurde dort als Torwart eingesetzt. Vorher war ich Stürmer, aber scheinbar erkannte man bei mir ein gewisses Torwartgen. Der Verein in unserem Dorf, nicht weit von Wernigerode / Harz (DDR) im Osten der Grenze, war sehr klein. Ich machte mich dort gut.


    Wir hatten mal wieder Training, nach dem Training war ich bei meinem Onkel zu Besuch. Dieser hatte einige Verwandtschaft im Westen und es kam mehrmals im Jahr ein Westpaket. Wie auch eine Woche zuvor. Er hatte sich so die Kicker besorgt und nach dem er sie durchgelesen hatte, mir an diesem Tag geschenkt. Die Kicker Sonderausgabe mit allen Mannschaften war schon einige Monate alt, aber für mich was ganz besonderes. Ich blätterte die Zeitschrift gleich mehrmals euphorisch durch und blieb bei dieser einen Mannschaft hängen mit dem Geißbock im Wappen. Sie machten Werbung mit DoppelDusch.


    Irgendwann holte mich dann mein Vater vom Onkel ab, ich war vertieft in der Zeitschrift und beim Onkel und Tante etwas länger als erlaubt kleben geblieben. Fuhr mit Vater nach Hause, der war etwas sauer, da es Mittwochs war und er gerne verbotenen Westfussball (UEFA-Cup) schauen und rechtzeitig zu Hause sein wollte. Ich durfte dann noch die erste Halbzeit mitgucken.


    Das Spiel Inter Mailand gegen den FC am 06.März 1985, die Mannschaft mit dem Geißbock im Wappen und den tollen Torwart (Vaters O-Ton).


    ... und schwupps war man Fan vom FC. Alle anderen Kumpels fanden Bayern, Dortmund und Schalke gut. Nur ich war Fan von Schumacher und später sehr groß von Bodo! Durch Arbeit in Hannover und später dann Frankfurt, bin ich in Hessen kleben geblieben mit mittlerweile einer Tochter und einem Sohn. Ich würde mich freuen wenn er FCler wird, oder wenn dann Dortmund.

  • Das ist mein erster, offizieller Abstieg mit dem FC.
    Das erste Spiel war 2000/01 oder so gegen Greuther Fürth, ging damals 2:2 aus. War auch nur im Stadion, weil ein Bekannter Tickets über Radio Köln gewonnen hat.
    Die Ergebnisse aber haben mich schon immer interessiert, vor allem als Azizi nach Köln gewechselt ist (mein Landsmann).
    Ab 2010 ca. war ich dann öfters im Stadion, aber auch nur, weil Freunde mich mitgenommen haben (Dauerkarten).
    Die Begeisterung für den FC hat aber erst begonnen, als wir vor 6 Jahren abgestiegen sind.
    Seit dem habe ich jedes Spiel, wenn auch nicht live, gesehen. Jeden Artikel gelesen (ok, fast jeden) und habe mich extrem mit den Spielern und dem Club befasst. Musste quasi alles nachholen was ich in den letzten Jahrzehnten verpasst hatte.
    Den letzten Abstieg habe ich zwar auch mitbekommen und war auch traurig darüber, aber zu der Zeit war ich nur "Fan", weil ich in Kölle geboren wurde und der FC mir halt sympathisch war.
    Mittlerweile kann ich eigentlich nicht mehr ohne, trauer jedes verkackte Wochenende mit, verzweifle, wie so viele auch und frage mich, wie die anderen es aushalten die alle Abstiege mitgemacht haben.
    Mich zieht das runter, aber nehme es mittlerweile mit Humor, weil ich schon seit Monaten mit dem Abstieg gerechnet habe und eigentlich nur noch darüber lachen kann, was Schmöger für einen scheiß angestellt haben.
    Vielleicht habe ich mehr Glück und es wird der erste und letzte Abstieg für mich sein.


    Ps: Fickt euch Schmöger.

    Einmal editiert, zuletzt von Boodi ()

  • Schlimmschlimm, aber man bekommt echt Hornhaut am Gemüt. Wir zwar nicht schöner, aber man lernt, damit umzugehen.


    Fazit :thumbs_up:


  • Das alles passt auch 1 zu 1 zu mir, also ich fühle mit dir.


    Es wird unser erster und letzter Abstieg bleiben. 8)

    PRO FC, meine Liebe, meine Stadt, meine Partei.


    Skymax (Praeses Emeritus), Ich (Präsident), sharky (Vize), Flykai (Schriftführer), grischa, Heimerzheimer (Ehrenmitglied), caprone, elkie57, winter, Matze86, frankie0815, floedi_82, kölsch, banshee, ManwithnoName, Mittelfeld, effzeh, der Pitter, Hunsrück FC, Je(n)sus, troemmelche71, izeh (Catering), BadischerBock, Salival (Klofrau), Rodi, Die_Macht_am_Rhein (Pressesprecher), Hassenichjesehen (Nummerngirl), lunyTed (Azubi), Kimeo, Olemaus.

    Einmal editiert, zuletzt von Oropher ()

  • Heute ist es ja relativ ruhig hier, also eine ideale Gelegenheit meine Geschichte zum FC kundzugeben :winking_face:


    Es begann im Sommer 1994: Ich stand kurz davor, mein erstes Schuljahr erfolgreich zum Abschluss zu bringen und hatte in meinem Heimatdorf in Süd-Ost-Niedersachsen bereits einige Freundschaften geschlossen. Gegen Ende des Schuljahres begann dann etwas, was sich für mich und meine Freunde als faszinierend herausstellen sollte: Die Fußball-WM in den USA. Zugegeben: Die Faszination erstreckte sich zunächst auf das Sammeln von Panini-Stickern :kissing_face:


    Aber angesteckt von etwas älteren Dorfkindern habe ich mich zunehmend näher mit dem Spiel an sich beschäftigt und war allem fasziniert von den Torhütern: Alle hatten andere Trikotfarben als der Rest der jeweiligen Mannschaft, zum Teil sogar mit den irrwitzigsten Farb-Kombinationen. Und vor allem hatten sie auch noch eine weitere Besonderheit: Torwart-Handschuhe :winking_face: Jedenfalls hatte ich während der WM den damaligen deutschen Nationaltorwart auf dem Radar, sein Name: Bodo Illgner :smiling_face_with_hearts: Gemeinsam wurde dann auf dem dorfeigenen Kirchplatz (einer großen grünen Wiese neben einer Kirche) tagein, tagaus Fußball gespielt. Tore haben wir uns Steinen gebaut und natürlich ging ich immer ins Tor und habe den kleinen Illgner verkörpert.


    So schnell unsere Faszination für den Sport gewachsen war, so schnell war diese für mich berauschende WM auch wieder vorbei und das bitter schmerzlich: WM-Aus im Viertelfinale gegen Bulgarien :woman_facepalming: Ich erinnere mich noch heute daran wie traurig ich von meiner Mutter ins Bett gebracht wurde. Und das schlimmste: In den nachfolgenden Tagen stand mein erstes Sportidol auch noch in der Kritik, welche ich natürlich immer wieder stark zurückgewiesen habe: Nein, die Gegentore waren für Bodo unhaltbar, an ihm lag es nicht. :pouting_face: Jedenfalls war das Thema Fußball nach dem WM-Finale zumindest als Zuschauer vorläufig erledigt. Die Sommerferien standen vor der Tür, wir spielten natürlich weiterhin jeden Tag Fußball und irgendwann meinte einer meiner Freunde zu mir, dass sein Vater ihn bei einem Verein anmelden will und ob ich nicht auch mitkommen möchte.


    Abenteuerlustig wie ich schon damals war, habe ich natürlich zugesagt und schwupps war ich Mitglied der F-Jugend-Manschaft der JSG Heeseberg, die im Nachbardorf ihren Trainingsbetrieb hatten. Und schon beim ersten Training habe ich Trikots gesehen, die ich von der WM nicht kannte, die meisten erstrahlten in grün-weiß und in schwarz-gelb - merkwürdigerweise schon in diesem Sommer, was wohl daran lag, dass die Shirts von ihren älteren Brüdern übernommen wurden grübel - anders kann ich es mir nicht erklären. Wenige hatten auch blau-rote Shirts an, nur ich und mein Kumpel waren in normalen Freizeitshirts unterwegs. Nach einer Trainingseinheit fragte uns ein Mitspieler, von welchem Verein wir denn Fan seien. Mein Kumpel schwamm sofort mit dem Strom und sagte wie aus der Pistole geschossen "Bremen", was mich relativ überrascht hat, denn das hatte er mir nie zuvor erzählt. Später stellte sich heraus, dass seine Lieblingsfarbe damals wohl grün gewesen sein soll :woman_facepalming: :woman_facepalming: :woman_facepalming: Naja, jedenfalls war ich schon damals niemand, der mit dem Strom schwamm sondern seinen eigenen Kopf hatte und ich habe gesagt, dass ich noch von keinem Verein ein Fan war (Was war das eigentlich? Ein Fan? Und was zur Hölle ist ein "Verein" :confused_face: :face_with_tears_of_joy: ).


    Wenige Tage später saß ich mit meinem Vater vor dem Fernseher und als er umschaltete, verirrte er sich auf den Sender Sat.1, auf dem eine Sendung mit einem komischen Namen lief: Die Sendung hieß "ran" (mein Vater war kein großer Fußballfan, aber immerhin Fußballinteressierter) Und schon wurde mein flammendes Zuschauerinteresse wieder entfacht. Meiner Erinnerung nach war meine erste Frage an meinen Vater, ob Bodo Illgner denn gerade spiele, was er verneinte. Meine zweite Frage: "Wo spielt er denn?" Woraufhin er fachgerecht mit "In Köln" antwortete. Meine letzte Frage hierzu lautete, ob Köln gut sei, was er mit einem kurzen und knappen "Ja" beantwortete. Damit stand es fest: Ich war fortan Köln-Fan. :thumbs_up: Ob die letzte seiner drei Antworten zum damaligen Zeitpunkt auch so fachgerecht war, lassen wir mal dahingestellt. Es war in jedem Fall die beste Antwort, die er mir für mein restliches Leben geben konnte. :thumbs_up:


    Die folgenden Jahre kürze ich mal kurz ab: Ich war bis zu meinem Grundschul-Abschluss der einzige FC-Fan auf meiner Schule und im Verein, der sich trotz anfänglicher Ausgrenzungen und Hänseleien stolz die Farben des geilsten Vereins der Welt spazieren trug. Mein erstes Trikot erhielt ich an Weihnachten 1995 - boah, was war ich glücklich als ich damals das Geschenk auspackte :slightly_smiling_face: Und zu meinem elften Geburtstag sollte sich ebenfalls etwas besonderes ereignen: Meine Eltern haben mir Karten für das letzte Spiel der Saison 97/98 gekauft.


    Samt meiner beiden älteren Schwestern und natürlich Mutti und Vati im Schlepptau ging es für klein effzeh-in-bs also zum ersten Mal nach Köln. Am Spieltag selbst herrschte Traumwetter, ich ging samt Familie frohen Mutes in die altehrwürdige Schüssel nach Köln-Müngersdorf, um meinen Verein erstmals im Stadion live verfolgen zu können...was war ich nervös: 34. Spieltag, wir mussten Leverkusen schlagen und hoffen, dass Karlsruhe (am besten hoch) verliert und Gladbach nicht gewinnt. Zur Halbzeit sah es bzgl. der ersten beiden Kriterien recht gut aus, nur die verkackten Gladbacher führten zur Pause 2-0...und das änderte sich leider bis zum Abpfiff nicht mehr. Wir hingegen verspielten in den letzten 10 Minuten sogar noch einen 2-0 Vorsprung. Ausgerechnet der künftige Held meiner Jugend, namentlich Dirk Lottner, schoss einen Freistoß kurz vor Schluss zum Ausgleich ins Kölner Tor. Damit war die letzte Hoffnung dahin. 2-2...es reichte nicht mal zu einem Sieg...mein erstes Köln-Spiel live im Stadion und wir waren abgestiegen...und das sollte mein Geburtstagsgeschenk sein?! :face_with_symbols_on_mouth:


    Ich war am Boden, den ganzen Sommer lang...ach was sage ich: Ein ganzes Jahr lang, denn der FC spielte in seiner ersten Zweitligasaison nicht wirklich erfolgreicher als in meinen ersten Fan-Jahren in Liga 1. Mitten in der Saison sogar kurzzeitig gegen den Abstieg...ach herrje...doch dann entstand plötzlich etwas um den FC...ein wirklicher Aufbruch, meine erste erfolgreiche Saison, die ich miterleben durfte, gekrönt mit der Zweitligameisterschaft (die dämliche Radkappe gab es damals aber noch nicht). Vor allem aber eine Mannschaft, mit der ich mich zum ersten Mal total identifizieren konnte - der große FC Deutschland stand wenig später im Boulevard...alles junge, deutsche Talente, von denen einigen eine große Karriere vorhergesagt wurden.


    Illgner, Munteanu, Polster...so hießen meine Kindheitsidole. Meine Jugendidole waren nun Pröll, Lottner, Cichon und Timm. Ich mache es kurz: Aus den großen Karrieren wurde bekanntlich nichts, wir entwickelten uns zu einer Fahrstuhlmannschaft. "Der 1. FC Köln: Zu gut für die zweite, zu schlecht für die erste Liga". Solche Sprüche durfte ich mir in der Schulzeit bis zum Abi anhören. Egal: Vom Fußballsachverstand eh alles Pappnasen da :clown_face:


    Mein größtes Highlight in dieser Zeitspanne war wohl der Aufstieg 2005 in Aue: Am 2. Mai, dieses Mal kein nachträglicher sondern mein richtiger Geburtstag, an einem Montagabend: Nach einem frühen 0-1 Rückstand drehten wir das Spiel noch, Springer und Ebbers hießen die Torschützen - von beiden hielt ich eigentlich nicht viel, aber vergessen werde ich sie nie, denn sie haben meinen 18. Geburtstag zu einem Festtag gemacht.


    Drei Spieltage vor Schluss ist meine Planung aufgegangen: In meinem ganzen Erwachsenenleben wird der FC nur erstklassig sein. :grimacing_face: Leider sollte dieser Plan auch nur von kurzer Dauer sein. Eine Saison später stiegen wir ab. Ohnehin war nix mehr übrig von dem Kader, mit dem ich mich vor wenigen Jahren noch so identifiziert hatte: Lottner und Cichon schon vor einiger Zeit aussortiert, Pröll bereits schon länger kein Bestandteil der Kölner Mannschaft mehr und unser größtes Talent spielte ab der nächsten Saison bei Bayern. Einzig die bereits in die Jahre gekommenen Cullmann und Scherz waren noch da.


    Was bis 2014 folgte, ist schnell erzählt: Ein Grottenjahr in Liga 2 samt Verpflichtung des heiligen Koksers, etwas später folgte dann wieder einmal ein Aufstieg und im Nachgang jede Menge Hanuta :popcorn: Gefolgt von kölschem Wahnsinn mit Europa-Fantasien, einer zusammengewürfelten Legionärstruppe und Poldi sowie eine schwarze Wand. Der Verein kurz vor der Insolvenz. Kompletter Neuaufbau inklusive...nach sechs Spieltagen mit zwei Punkten abgeschlagen auf dem vorletzten Tabellenplatz in Liga 2. Angst und pure Verzweiflung: War es das? Soll es so enden? Sportlicher Abstieg in die dritte Liga und wahrscheinlich Zwangsabstieg wegen Zahlungsunfähigkeit? :crying_face: :crying_face: :crying_face:


    Teil 2 folgt...

  • Et voilà (zunächst der Cliffhanger):

    [...]


    Was bis 2014 folgte, ist schnell erzählt: Ein Grottenjahr in Liga 2 samt Verpflichtung des heiligen Koksers, etwas später folgte dann wieder einmal ein Aufstieg und im Nachgang jede Menge Hanuta :popcorn: Gefolgt von kölschem Wahnsinn mit Europa-Fantasien, einer zusammengewürfelten Legionärstruppe und Poldi sowie eine schwarze Wand. Der Verein kurz vor der Insolvenz. Kompletter Neuaufbau inklusive...nach sechs Spieltagen mit zwei Punkten abgeschlagen auf dem vorletzten Tabellenplatz in Liga 2. Angst und pure Verzweiflung: War es das? Soll es so enden? Sportlicher Abstieg in die dritte Liga und wahrscheinlich Zwangsabstieg wegen Zahlungsunfähigkeit? :crying_face: :crying_face: :crying_face:


    Nein!!! Wir waren noch nicht tot und haben durch kluge Entscheidungen von klugen Köpfen die Kurve noch bekommen. Mehr als das: Aufstieg in die Bundesliga. Wieder drei Spieltage vor Schluss war es so weit, wieder an einem Montagabend. Doch dieses Mal war es NICHT mein Geburtstag. Was aber wichtiger war: Dieses mal war es NICHT auswärts, sondern in Köln: Heimspiel gegen Bochum - wieder 0-1 hinten - wieder gedreht...3-1 hieß es am Ende. Was folgte war die größte Party, auf der ich bis dato sein durfte. Die ganze Stadt im Ausnahmezustand. Ringe gesperrt...einfach unglaublich: Das war doch schon der fünfte Aufstieg und die Stadt feiert es wie die deutsche Meisterschaft. Meine damalige Freundin kurzzeitig verloren, aber irgendwann wieder gefunden Einfach ein geiler Abend


    Und dieses Mal schien es wirklich so zu sein als wenn sich da etwas tut im Verein...also etwas langfristig positives. Einen Manager, der als einer der besten in der Branche zählt; einen relativ unbekannten Trainer, der aber irgendwie in die Stadt und zum Verein zu passen scheint; und ein Präsidium, welches sich vor allem durch eins auszeichnet, was immer gefehlt hat: Ruhe.


    Nach dem Aufstiegsjahr konnte man step by step Verbesserungen im Kader feststellen. Und durch eine unfassbare Willensleistung hat man mir einen ewigen Traum erfüllen können: Wir spielten wieder im Europapokal - mein Gott, was war ich nervös vor dem letzten Spieltag der letzten Saison gegen Mainz...ich konnte nicht mal schlafen. Um 4:30 Uhr musste ich dann auf die Beine und bin die nächsten Stunden nur noch durch die Wohnung nervös hin und her gelaufen. Und ich dachte schon: ""Wir verkacken es bestimmt" :woman_facepalming: Aber nix da: Wir hatten es geschafft, sogar Platz 5, Europa ohne vorherige Quali...nicht noch das DFB-Pokalfinale abwarten, nein es stand fest: Wir werden dabei sein...und ich verspürte Genugtuung für all die Jahre des Leidens - ob in der Schule, im Fußballverein, im sonstigen Privatleben, in der Uni, auf Arbeit, zu Hause vor dem TV-Geräte oder für die Leiden in den Stadien dieser Republik...und da gab es wirklich viel Scheiße zu sehen :woman_facepalming: Aber jetzt werde ich für all diese Jahre endlich entlohnt: Denn das durfte ich als Fan noch nie mit erleben. Noch nicht einmal vor dem TV-Bildschirm als kleiner Steppke...noch nie...doch jetzt war es soweit, ich war den ganzen Sommer vollgepumpt mit Endorphinen. Dann die Auslosung: Einfach der Hammer, zwar kein Mailand, aber eine Top-Gruppe erwischt:


    • Arsenal - seit knapp 20 Jahren erstmals nicht in der CL...und dann erwischen wir sie noch, einfach klasse
    • Borisov - zumindest in den letzten Jahren bekannt dafür in der CL hin und wieder für faustdicke Überraschungen zu sorgen, immerhin also auch ein bekannter Namen in Europa
    • und Roter Stern - die kannte ich noch aus UEFA-Cup-Spielen in den 90ern - eine ehemalige europäische Größe im Fußball, wo sie langfristig auch wieder hin wollen - so wie wir


    Ich habe diese Gruppe gleich als Todesgruppe bezeichnet (wobei ich auch davon ausging, dass Belgrad und Borisov stärker spielen )...Jedenfalls war für mich klar: Das wird ein Spektakel Und ich bin mit dabei


    Was dann im September folgte, war selbst in meinen kühnsten Träumen nicht vorstellbar: Dieses Fest in London Was für ein Auftakt...trotz Niederlage: ein solcher Fanmarsch, friedlich mit 20.000 anderen Verrückten, dann im Stadion: Boah, haben wir uns geil präsentiert...dazu noch viele sympathische Leute innerhalb von drei Tagen kennengelernt...ob Engländer oder Kölner...einfach genial. Eins steht fest: Das wird die beste Tour meines Lebens bleiben. Drüber geht einfach nicht...


    Man soll ja aufhören, wenn es am schönsten ist, deshalb spare ich mir jetzt mal den Rest Nur so viel: Viele Spieler kamen und gingen in all den Jahren, was immer blieb sind wir Fans...mit unseren Erlebnissen, mit unseren Erinnerungen...


    Wir sind immer dabei, zur Not auch in Liga zwei Insofern: Schönen Feierabend und bis Samstag - oder spätestens bis nächste Saison

  • Meine Gefühlswelt nach dem 6. und schlechtesten Abstieg aller Zeiten...


    Mal wieder auswärts in Bochum:


    Alles so ruhig
    Nehm' kein Geräusch mehr wahr
    Hab versucht mich zu betrinken
    Bin völlig klar
    Wollte dich aus meinem Blut spülen
    Aber es gelingt mir nicht
    Würd' Erinnerungen gerne töten
    Seh' immer dein Gesicht
    Es sticht wie 'n Messer
    Die ganze Zeit
    Schleichst dich sogar in meine Träume
    Steh wie gerädert auf
    Würd' alles für dich geben
    Nehm' alles in Kauf
    Kann nicht mehr durchatmen
    Trauer verbrennt meine Brust
    Ich hab' dich zu sehr betrübt
    Ich hab' dich immer geliebt
    Weiß überhaupt nichts mehr
    Bringst mich um den Verstand
    Bist du taub oder willst du
    Mich nicht hören
    Es tut so weh
    Komm nicht los von dir
    Kann dich nicht aufgeben
    Darf dich nicht verlieren
    Kann dich nicht lassen
    Gehörst zu mir
    Oh, ich liebe dich, du zerreißt mich
    Willst du mich zerstören?


    Dagegen spricht nur Unser 1. Fußball-Club Köln und Unsere Liebe zu Unserem Verein!

    I love the fact that for ninety minutes in a rectangular piece of grass, people can forget - hopefully - whatever might be going on in their life and rejoice in this communal celebration of humanity.


    https://youtu.be/W1wKPLCWApQ

  • Gerne können mal ein paar der neueren (oder auch alteren die es noch nicht gfetan haben) mal wieder etwas über ihre persönliche Geschichte mit unserem :effzeh: erzählen.

    PRO FC, meine Liebe, meine Stadt, meine Partei.


    Skymax (Praeses Emeritus), Ich (Präsident), sharky (Vize), Flykai (Schriftführer), grischa, Heimerzheimer (Ehrenmitglied), caprone, elkie57, winter, Matze86, frankie0815, floedi_82, kölsch, banshee, ManwithnoName, Mittelfeld, effzeh, der Pitter, Hunsrück FC, Je(n)sus, troemmelche71, izeh (Catering), BadischerBock, Salival (Klofrau), Rodi, Die_Macht_am_Rhein (Pressesprecher), Hassenichjesehen (Nummerngirl), lunyTed (Azubi), Kimeo, Olemaus.

  • Meine erste Begegnung mit dem FC hatte ich mit ca. 5 Jahren. Der Vater eines Nachbarsjungen nahm uns mit. Ich weiß noch, dass es gegen Bayern ging. Meine ältere Schwester erzählte mir, der FC habe einen echten Geißbock als Maskottchen, der bei jedem Spiel dabei ist. Ich habe es ihr nicht geglaubt. Ich weiß noch dass es Winter und eiskalt war, meine Mutter hat mich eingepackt wie einen Eskimo.


    Im alten Müngersdorfer Stadion hatten wir Plätze ganz vorne vor dem Graben. Vom Spiel weiß ich gar nichts mehr. Was ich noch weiß ist, dass der Vater des Kumpels uns beide auf die Mauer vor dem Graben setzte und ich mir fast in die Hose geschissen habe, weil es unter mir plötzlich gefühlt einen Kilometer in die Tiefe ging :face_with_tears_of_joy: Achja, ich habe auch den Hennes gesehen! Ein echter Geißbock, und er trug sogar ein Kostüm (so habe ich es später jedenfalls meiner Schwester erzählt, die sich bis heute darüber lustig macht) :hennes:


    Meine Liebe für den FC wurde allerdings erst später richtig entfacht. Freunde von meiner Schwester hatten Dauerkarten für die Süd und haben sie regelmäßig mitgenommen. Irgendwann fragte sie mich, ob ich nicht mitkommen will, weil sie eine Karte übrig hätten. Das muss irgendwann Ende der 90er gewesen sein. Ich war vielleicht 10, maximal 12. Ein gewisser Christian Timm spielte damals für den FC. Als die Aufstellung verlesen wurde, bekam ich Gänsehaut. Was für ein geiles Feeling. Das waren keine Spieler, das waren Superhelden - warum sonst sollten abertausende Leute voller Inbrunst deren Namen schreien, wenn diese verlesen werden? Und als der FC dann ein Tor schoss und um mich herum alles explodierte, war es für immer um mich geschehen.


    Jede zweite Woche bettelte ich meine Schwester an, mich wieder mitzunehmen. Das war eine wahnsinnig geile Zeit. Als ich älter wurde wechselte es dann und ich ging mit meinem eigenen Freundeskreis zu den Spielen.


    Inzwischen bin ich tatsächlich nur noch selten im Stadion, Beruf und Familie bringen das mit sich, was auch völlig okay ist. An die Zeit damals denke ich trotzdem immer gerne zurück. Der FC verbindet Menschen. Das ist auch einer der Gründe, warum ich dieses Forum mitbetreibe.

    MattEagle‘s Kumpel: „Jedes Mal, wenn ich vom Klo komme, stehen 70 Kölsch auf dem Tisch!“

  • Irgendwo hatte ich hier schon mal meine Verlobungsgeschichte mit dem FC zum Besten gegeben. Aber das war vermutlich ein Fred, der mittlerweile längst in der Versenkung verschwunden ist. Und irgendwie macht es ja immer Spaß, darüber zu reden/schreiben. Insbesondere nach dem Hochgefühl des gestrigen Sieges gegen den BVB.


    Ich bin Jahrgang 1979 und habe erstmal mit der WM 1986 begonnen, mich für Fußball zu begeistern. Mein Vater hatte damals in seinem Arbeitszimmer unter dem Dach einen Schwarz-Weiß-Fernseher stehen. Und da habe ich mich immer hingeschlichen, um zu den unmöglichsten Uhrzeiten (Mexiko dürfte so 6-8 Stunden hinter uns liegen in der Zeitverschiebung) die Spiele der Deutschen zu schauen. Damals kickten da einige Kölner im Nationaldress, und besonders angetan hatten es mir Litti und Schumacher. Auch Allofs gehörte damals mit dazu.
    Nach der WM habe ich den Fußball dann weiter verfolgt, und meine Wahl fiel dann logischerweise auf den FC als meinen Lieblingsverein. Es fühlte sich von Anfang an einfach richtig an, der FC war mein Verein.
    Gerade die frühen Zeiten bringe ich mit schönen Erinnerungen in Verbindung. Wenn ich meinem Vater bei irgendwas geholfen habe (er hatte immer irgendwelche Projekte) und dabei Fußball-Konferenz im Radio lief. Wenn man abends zum Abendbrot zusammen saß und mein Vater und ich immer pünktlich zur Sportschau fertig werden mussten. Oder wenn ich länger aufbleiben und noch das Sport-Studio schauen durfte.


    Da ich in der Nähe von Koblenz aufgewachsen bin, war ich meist ein Distanz-Fan. Also Zusammenfassungen in der Sportschau und ganz selten mal eine Live-Übertragung. Premiere und Co. hatte ich erst als Erwachsener. In meiner Schule waren die meisten Bayern-Fans, aber immerhin waren wir FCler die zweitgrößte Fraktion neben den Bauern aus der Pfalz. Das war ohnehin ein Verein, der mich damals genervt hat. Weil alle regionale Berichterstattung in RLP sich immer auf den FCK konzentrierte, wobei Köln von uns aus auch nicht weiter weg war und der FC uns Rheinländern näher lag als der Club aus der Pfalz.


    Meine erstes Mal im Stadion war entsprechend auch relativ spät mit 11 Jahren. Mein Vater - selbst Schalke-Fan - fuhr mit mir zu einem Spiel des FC gegen Nürnberg. Das war im Mai 1991. Nachdem ich vorher unter Daum die beste Phase des FC seit dem späten Weisweiler miterleben durfte, war der FC in den frühen 90ern massiv im Niedergang begriffen. Mein erstes Spiel war aber dennoch ein Heimsieg. Erst traf zweimal der Nürnberger Oechler, allerdings einmal ins eigene Tor. Und dann machte der gute Otze ein Tor. Es fiel noch ein Drittes für den FC (musste nachschauen: Litti mit dem zwischenzeitlichen 2:1), und das Stadion skandierte "Otze für Deutschland". Wenn ich mir die Elf von damals heute so anschaue, standen da schon einige Legenden auf dem Platz: Illgner, Andersen, Rudy, Litti, Hotte, Götz, Greiner, Mucki und Otze. Den Namen des Trainers lasse ich aber lieber aus.
    Wenn mich nicht alles täuscht, war das auch das Jahr, in dem wir zu Beginn der Saison eine genauso lange Negativserie wie zuletzt hingelegt hatten. Kann aber auch das Jahr danach gewesen sein. Abgestiegen sind wir damals aber trotz der Serie nicht, das mal so als Aufmunterung am Rande.


    In den Jahren danach war ich immer wieder mal im Stadion, aber regelmäßig war das nicht. Und es konnten auch mal 1-2 Saisons dazwischen liegen. Aber zumindest live im Fernsehen habe ich ab dem ersten Einkommen und dem ersten Premiere-Abo wohl locker über 80% aller FC-Spiele verfolgt. Und bis heute fiebere ich mit, leide bei jeder Niederlage und habe Glücksgefühle bei jedem Sieg. Sicherlich gab es da Schwankungen und die zunehmende Kommerzialisierung mit all diesen Drecks-Milliardärs-Clubs verleidet mir den Sport an sich immer mehr. Aber der FC wird immer in meinem Herzen sein - da kann ich auch versuchen Distanz aufzubauen, so viel ich will. Das ist einfach so.

    Difficile est satiram non scribere - Es ist schwierig, keine Satire zu schreiben (Juvenal)

    Einmal editiert, zuletzt von Tigranes ()

  • Mit dem Fußball kam ich recht früh in Verbindung über meine Vater, der im Profifußball arbeitete.


    So kickte ich schon früh mit meine Stoffball, der mein liebstes Spielzeug war, mit dem ein oder anderen bekannten Spieler/Trainer bei uns im Flur :).


    Mein Vater ist schon lange FC Fan, so wie diverse Onkels, Cousins und Cousinen väterlicherseits, so dass ich mit dem FC immer schon gewisse Berührungspunkte hatte.


    Wenn wir an der Mosel waren und ich mit Cousins auf den Bolzplatz spielten, war ich Yeboah oder Okocha und spielte dann gegen Hässlers, Littbarskis und co.


    Wenn dann irgendwelche Feste waren, hingen wir immer zu Elft im oder um das Auto und verfolgten per Radio die Spiele. Schoß die Eintracht ein Tor jubelte ein weiterer Cousin, mein Bruder und ich, bei FC Toren wackelte dann das ganze Auto, wenn die anderen acht in Jubelarien verfielen.


    Mit Podolski wurde dann das Interesse von mir (und auch meinen Bruder) zunehmend für den FC geweckt.
    Ein grandioser Kicker in meinen Augen, der die Anlagen mitbringt die ich mir bei einem Stürmer wünsche. Tempo, Power, Technik...eben ein Straßenkicker.


    Ab Poldis erstem Spiel habe ich dann (wegen ihm) sämtliche FC Spiele verfolgt (selbst wenn die SGE parallel spielte). Und dadurch bin ich dann bis heute irgendwo doch auch beim FC hängen geblieben.

  • Okay, versuche mich auch mal. )
    Sorry wenn es leider etwas abtrifftet. Eingeschlossen in der Zone in Karl Marx Stadt, mit Eltern die Null Sportinteresse zeigten, war der Weg eher steinig. Dann gab es aber meinen damaligen besten Klassenfreund. Wir spielten ständig bei ihm im Garagenhof Fuppes. Wir waren vielleicht 13. Und dann war da so ne Kleine, etwas älter. Die kam jeden Nachmittag zu ihrer Oma, oder... egal... und die konnte richtig kicken.. und sah dabei noch gut aus.
    Mein Freund meinte, die kickt und sieht aus wie Litti.
    Litti? Keinen Schimmer, was singt der? :clown_face:
    Nun gut. Auf jeden Fall war das wie ein Startschuss für meine Fanliebe.
    Wir hatten zwar ARD, aber mein Vater gab mir keinen Zentimeter.
    Und so hockte ich über Kurzwelle ab 15 Uhr am Radio bei Radio Luxemburg. Ab 1983 mit Stift, Lineal und Heften schrieb ich die Buli mit. Alles was ich so verstanden hab. Du glaubst gar nicht wie man heißen kann. ( Einige Hefte hab ich noch). :grinning_face_with_big_eyes:
    In der DDR war die Buli in der wöchentlichen FuWo ( Fussballwoche) ganze 27 Zeilen wert, das waren die Ergebnisse und die Tabelle. Vom meinen FC und Köln, stand da eher nichts.
    Doch, da war mal was. In der sozialistischen Tageszeitung "Freie Presse" war der 100. Todestag von Karl Marx ein grosses Bildernband wert. Da er ja in Köln mal Chefredakteur in der Schildergasse bei der "Rheinischen Zeitung" war, konnte ich auch paar Bilder von Kölle und dem Kölner Dom ausschneiden und dokumentieren. :woman_facepalming:


    Zurück zum Effzeh. Mauer zu, aber wie sehe ich meine Idole? Die Chance war im April 85. Litti, Tünn und Allofs spielten WM Quali in Prag. Endlich. Die Freude war groß. Wir malten auch gleich in meiner Bodenkammer ein geiles Banner. 4 Meter breit auf richtig geilen Stoff.
    "K.-M.-Stadt grüßt die Nation" und rechts und links der Adler. Man, welch ein Meisterwerk. Die Freude war groß. Wenige Wochen noch.
    Aber dann klingelte es an der Tür. Zwei krimmige Herren. Wir möchten Ihnen gerne mal paar Fragen stellen und wo ist Ihre Bodenkammer. Diese Stasischweine nahmen mich mit samt den Banner mit. Das war wohl der FDJ Sekretär eine Etage über mir. Die alte Drecksau. :face_with_symbols_on_mouth:
    Ob sie meiner Aussage glaubten, das ich das Banner nur gelagert habe und ich eigentlich zur Eiskockey WM in Prag das Spiel der DDR gegen die UdSSR anschauen wollte, weiß ich bis heute nicht.


    Letzter Versuch. Zurück zum Effzeh.
    Die Auslosung der zweiten Runde meinte es gut. Im November spielte mein Effzeh in Prag bei Bohemians. Hurraaa.
    Leipzig gegen den AC Mailand? Mir doch wurscht.
    Jetzt nur unauffällig bleiben.
    Mein erstes Spiel und dann noch live. Das Stadion war fast leer, der Kölner Block auch.
    Aber die Spieler waren alle so weit weg.
    Egal. Ab der 60. Minute habe ich das Stadion verlassen, der Effzeh führte jetzt 3:1. Nee, nicht was ihr denkt. Habe es verlassen um hinten ne halbe Runde drum rum wieder rein zugehen.
    Es hat keine Sau interessiert. Die Tschechen schauten das Spiel und ich wartete an den Durchgang was passiert. Endlich Abpfiff. Und da kamen Sie. Ob Litti, Tünn, Engels oder Allofs, ich habe alle berührt. Unvorstellbar. Ich habe es geschafft. Emotion pur und keiner hat es um mich herum gemerkt. Ich war allein. :red_heart:
    Dann kam 1989. Mit zwei guten Freunden und meinen Trabi ging es nach Ungarn und da zu Fuß über die grüne Grenze. Uns zog es nach Aschaffenburg. Das wir in einem Haus von Felix Magath wohnten, war bei den vielen neuen überwältigten Eindrücken eher nebensächlich.
    Mein erstes FC Spiel war dann (mit den Bayernfans) in einen gemieteten Kadett Cabrio im November das Pokalspiel in Lautern. Selbst mein erstes Heimspiel im alten Müngersdorf beim 1:1 gegen die Bayern könnte mein Erlebnis von Prag nicht toppen.


    Toppen konnte das zuletzt nur noch unsere Touren nach London, Borisov und Belgrad. :prost: Heute wohne ich wieder in der Zone in Sachsen. Wir haben einen geilen Fanclub und wenn nicht gerade Corona ist, fahren wir wenn möglich jedes Spiel. Und das geile dabei sind auch diese Brettis, die wir kennenlernen durften. Danke euch. :red_heart:


    Sorry für die Länge.

    Alle verrückt hier. Komm Einhorn, wir gehen

    Einmal editiert, zuletzt von Mucki ()

  • Aber dann klingelte es an der Tür. Zwei krimmige Herren. Wir möchten Ihnen gerne mal paar Fragen stellen und wo ist Ihre Bodenkammer. Diese Stasischweine nahmen mich mit samt den Banner mit. Das war wohl der FDJ Sekretär eine Etage über mir. Die alte Drecksau. :face_with_symbols_on_mouth: Ob sie meiner Aussage glaubten, das ich das Banner nur gelagert habe und ich eigentlich zur Eiskockey WM in Prag das Spiel der DDR gegen die UdSSR anschauen wollte, weiß ich bis heute nicht.


    Krasser Scheiß... hast du denn mal deine Akte eingesehen?


    Also falls sie eine über dich hatten, aber das ist ja nicht unwarscheinlich...

    PRO FC, meine Liebe, meine Stadt, meine Partei.


    Skymax (Praeses Emeritus), Ich (Präsident), sharky (Vize), Flykai (Schriftführer), grischa, Heimerzheimer (Ehrenmitglied), caprone, elkie57, winter, Matze86, frankie0815, floedi_82, kölsch, banshee, ManwithnoName, Mittelfeld, effzeh, der Pitter, Hunsrück FC, Je(n)sus, troemmelche71, izeh (Catering), BadischerBock, Salival (Klofrau), Rodi, Die_Macht_am_Rhein (Pressesprecher), Hassenichjesehen (Nummerngirl), lunyTed (Azubi), Kimeo, Olemaus.

  • Nun denn, ich auch mal.
    Ich kam zum FC durch meine Mama. Die war ein fanatischer Fan.
    Man muss sagen, wir entstammen einer alten Kaufmanns und Gastronomie Familie.
    Also hatte meine Mama eine gut gehende, bekannte Kneipe. Und wurde so auch von Boss Kremer besucht.
    In welcher Eigenschaft, man verzeihe mir, ich war damals 6 Jahre alt. Was ich aber noch weiss, die Spieler durften ja
    damals kein Gehalt beziehen. Also waren sie beim Boss angestellt, und besuchten wohl ab und an Geschäfte, um
    die Produkte die Kremer vertrieb zu verkaufen.
    So lernte ich Leo Wilden und Bulle Weber kennen. Bis heute erinner ich mich, als in einem Gespräch
    Leo Wilden trocken meinte, "Joo, dann trett isch en öm" als es ums verteidigen einer bestimmten Situation oder eines Spielers ging.
    Den Ausspruch hab ich bis heute im Ohr. Waren halt vollkommen andere Zeiten.
    Dann gewann der FC seine erste Meisterschaft. Das war glaube ich 62, und zwar gegen Nürnberg mit 4:0. (Ich war eben mal 8,5 Jahre alt)
    Und ich hab das im TV gesehen, und war seit dieser Zeit untrennbar mit dem FC verbunden.


    Ich erinner mich an den Rathausempfang nach dem Double, aber auch an Niederlagen zu Hause wo ein gewisser Allan Simonsen und auseinandergenommen hat, und wir mit 2:5 gegen die Rüveb verloren.
    Aber ehrlich, ich habe die Gladdis gehasste dafür, aber bewundert für die tollen Spieler.
    Ich war dabei als mit van Gool der erste Millionen Mann geholt wurde. Bei allen Abstiegen und Aufstiegen, ich war und bin FC.
    So weh es mir auch oft tut.
    Er ist in meinem Blut und ich nehme ihn mit ins Grab.

    Yet the poor fellows think they are safe! They think that the war – perhaps the last of all – is over! / Only the dead are safe; only the dead have seen the end of war.

    George Santayana

    Soliloquies