Perverser Fußballkapitalismus

  • meine erste Assoziation war das man damit bis 2026 2 ziemlich Fussball desinteressierten Ländern den Sport verzweifelt näher bringen will.

    Och, so desinteressiert ist Nordamerika an Fuppes gar nicht mehr. Das Problem vor allem in den USA ist: Er bietet nicht genug Werbepausen. Schulsport ist er dort dennoch.



    Wie kommst du auf Gehälter? Bei einem einzigen Spiel um das es sich dabei handelt

    Noch geht es lediglich um ein einziges Spiel, noch. Aber selbst für das gilt, dass man auf die Eroberung des nordamerikanischen Marktes hofft. Und warum tut man das, wenn Fußballclubs zumeist keine Gewinnmaschinen sind? Doch wohl vorwiegend der Gehälter wegen. Aber ich bin für andere Vorschläge natürlich offen.

  • Mal ins Frage an unsere beide 0 Euro Kandidaten: ihr bewertet Spieler und Spiele hier im Forum wie verfolgt ihr denn die Spiele?

    Antworten auf diese Frage würden mich allerdings auch interessieren. Bis dahin klingt das eher nach Selbstbestätigung, dem Kapitalismus komplett abgesagt zu haben, was gleichwohl gar nicht möglich ist. Denn selbst wer Spiele lediglich in einer Kneipe verfolgt, ist damit Teil des verhassten "Systems", auch wenn er sich etwas anderes einredet.


    Im Übrigen handelt der durchaus lesenswerte Kicker-Artikel, den @Tigranes verlinkt hat, in meinen Augen primär nicht von dem, was ich beim 1. FC Köln erlebe. Würden die meisten Kritikpunkte auf diesen Verein zutreffen, wäre ich fott.

  • Denke auch...wer behauptet das er da garnichts für ausgegeben hat, der redet sich das etwas schön. Aber ich habe direkt jetzt nicht unbedingt etwas ausgegeben. Es gibt Wege, da kann man die Spiele verfolgen. Ohne etwas dafür zu bezahlen. Man kann bei Bekannten schauen, man kann...vieles machen. Gehe ich jetzt mal nicht näher drauf ein.


    Ich habe gelegentlich die Möglichkeit in den Signal Iduna Park zu fahren, die Karten krieg ich übern Verein, oder eben über einen Bekannten. Die letzten FC-Spiele konnte ich deshalb auch alle dort sehn. Im RES war ich seit 2 Jahren nicht mehr, das liegt aber zum großen Teil daran das ich sehr viel mit Jugendfussball etc. zutun habe. Und da is man am Wochenende eh viel unterwegs. Im Grunde genommen bin ich hin und hergerisen was diesen Sport angeht. Ich arbeite an der Basis, und ich mag das sehr. Ich bin auch in der glücklichen Situation das ich mir die letzten Jahre eher etwas damit verdienen konnte, als das ich etwas dafür ausgegeben habe. Ich gebe an einer Schule Kurse, und ich bekomme was vom Verein. Ich hab sogar schon Geld dafür erhalten das Jungs bei einem Bundesligaclub untergekommen sind. Da erhält der Ausbildungsverein eine gewisse Summe. Klein, aber fein.


    Aber da geht es jetzt dann auch schon los..Ich kriege das ja alles mit. Zwei C-Jugend-Jungs vom BvB, die erhalten pro Monat mittlerweile 400 Euro. Da wird schon mit Geld gewedelt. Auch sonst erhalten sie alle Unterstützung. Find ich das gut? Nein. Aus einem einfachen Grund. In der A-Jugend, da steigt das dann schön beträchtlich. Nich das ich den Jungs das nicht gönne, aber man muss dann schon vorsichtig sein das die Jungs nicht meinen sie wären es bereits...Ich finde wenn man mit 18 schon 3000-4000 Euro erhält, dann ist das nicht gut. Und es gibt Vereine, die zahlen das. Da is das fette Auto nicht mehr weit. Und die Tattoos. Und der wöchentliche Friseur.


    Der Profifussball macht mir irgendwie keine Freude mehr. Mich nerven diese Nachwuchskicker die meinen das sie alles geschafft haben. Aber, daran sind auch die Vereine schuld. Und diese Generation die jetzt nachkommt, die spielt nich mehr für Titel, für Ehre, für die Freude. Die spielt für Geld, Autos, Bling-Bling, Ruhm. Ronaldo is Vorbild. Aber nicht wegen seinem Können, sondern wegen seiner Garage, seinen Followern. Das ganze Ding ist arg verkommen, da brauchen wir uns nix vormachen. Es ist eine Parallelwelt..aber eine, die uns permanent um die Ohren gehauen wird. Von den Medien, von den Spielern selber. Da wird dicke Karre gepostet, Urlaub auffe Malediven auf Jacht, usw.


    Ich kann da nix mehr mit anfangen, ertappe mich aber dabei, das ich trotzdem noch gerne CL-Halbfinale gucke. Einfach weil es hochklassiger Sport ist. Trotzdem nimmt es komische Züge an. Ich seh da immer mehr Fressen rumturnen die ich eigentlich verachte, für ihr ganzes Ego und für ihr auftreten. Und ich weiß nicht wohin das noch führt bei mir. Ich schalte jedenfalls immer öfter nicht ein.


    Diese Saison, da geht es mir das erste mal so richtig auf den Keks. Sky, DAZN...Aufteilung hier, Aufteilung da. Das mache ich so jedenfalls nicht mehr mit. Ich werde zwar weiterhin versuchen mir Wege zu suchen das unentgeldlich zu verfolgen, aber Geld werde ich dafür nicht mehr ausgeben.


    Ich war eigentlich auch immer einer, der sah das so...Wenn der FC Geldgeber gefunden hätte, um wieder nach oben zu kommen, dann wäre das für mich ok gewesen. Aber so wie es jetzt läuft, damit man dieses ganze aufgeblasene Zeugs finanzieren kann und mithalten kann, kann ich das nicht mehr unterstützen.

  • Denke auch...wer behauptet das er da garnichts für ausgegeben hat, der redet sich das etwas schön.

    fener, du solltest nicht immer krampfhaft widersprechen. Wenn ich sage, ich habe letzte Saison 0,00 Euro (direkt) in den Fußball gepumpt, dann stimmt das. Da ist nichts schöngeredet.

    :hennes: Die Herausforderung "Bundesliga mit Köln" ist für einen Spieler etwas vom Größten. Köln ist ein Mythos. :FC:

  • @Millhouse das man ins grübeln kommt ist doch wohl klar. Du hast auch gesagt das du dir keine Länderspiele anschaust.
    Nach dem ich dich darauf angesprochen habe weil du ja sehr, sehr viel darüber geschrieben hast, kam dann die Ausrede
    "Ich habe das so nebenbei laufen gehabt"...


    Jetzt kommst du mit der 0,-€ Aussage obwohl du auch immer einer bist der relativ viel über das Spiel bzw. den Spielvelauf
    berichten kann.


    Irgendwie stimmt da was nicht. :face_with_raised_eyebrow:

  • Ich schaue ja auch alle Spiele und gebe keinen Cent aus...das geht schon aber die Umstände müssen halt passen. Kündigt mein Schwiegervaddern Sky hab ich ein Problem...denn hier läuft innkeiner Kneipe der :effzeh: .

    Bleib bitte bei uns Ellyes!

  • Und was sagt das nun aus?


    Ligaspiele konnte/kann ich über einen DAZN-Account eines Freundes gucken. Gäbe es diese Option für mich nicht, würde ich auf den Ligafußball komplett verzichten. Mir fehlt da einfach nichts. Dieses immer mehr zur Show aufgeblasene Event ist nicht mehr der Fußball, mit dem ich groß geworden bin. Und wenn ich dann doch mal Fernsehberichte sehen will, aber nicht kann, warte ich tatsächlich die ein, zwei Tage, bis ich gute Zusammenfassungen auf Youtube finde. Auch das würde mir reichen. Sicherlich nicht zur ausführlichen Kritik über Spiel und Spieler. Aber doch so weit, dass ich mir persönlich ein Bild machen kann.


    Livespiele im Stadion nehme ich faktisch überhaupt nicht mehr wahr. Die beiden Male, wo Köln letzte Saison in Berlin war, war ich verhindert. Andere Spiele hab ich nicht geguckt.


    Merchandising kaufe ich seit Jahren nicht mehr.


    Zeitungen, Sonderzeitschriften etc. benötige ich nicht.


    Reisen oder Events rund um den Fußball absolviere ich nicht.


    FC-Gott brachte oben den berechtigten Einwand der GEZ-Gebühr. Gut, da ich mich der nicht entziehen kann, fließt davon ein Teil in den Fußball. Und wenn ich - siehe oben - mal kein Spiel gucken kann, läuft das Radio. Das wäre also die einzige Investition in den Fußball, der auch eine Gegenleistung des Fußballs gegenübersteht.


    Aber sonst? Nichts. 0,00 Euro.

    :hennes: Die Herausforderung "Bundesliga mit Köln" ist für einen Spieler etwas vom Größten. Köln ist ein Mythos. :FC:

  • Jetzt muss man sich aber auch mal fragen ob keinen Cent in den Fußball zu investieren denn der richtige Weg wäre. Gegen das System zu sein ist das eine, komplett allem absagen das andere. Würden alle so handeln wie Milhouse gäbe es keinen Profisport.

  • Jetzt muss man sich aber auch mal fragen ob keinen Cent in den Fußball zu investieren denn der richtige Weg wäre. Gegen das System zu sein ist das eine, komplett allem absagen das andere. Würden alle so handeln wie Milhouse gäbe es keinen Profisport.

    da würde ich den FC für ne Mark kaufen :grimacing_face:

  • Jetzt muss man sich aber auch mal fragen ob keinen Cent in den Fußball zu investieren denn der richtige Weg wäre. Gegen das System zu sein ist das eine, komplett allem absagen das andere. Würden alle so handeln wie Milhouse gäbe es keinen Profisport.

    Keinen Cent zu investieren bedeutet ja nicht automatisch gegen das System zu sein. Ich persönlich bin der Meinung, dass schon genug Geld in diesen Zirkus fließt. Aus dem Bauch heraus würde ich sagen, dass 20 % von dem was heute fließt schon absolut ausreichend wäre. Wie ich hier auch schon oft geschrieben habe, finde ich auch deshalb, dass Handball der ehrlichere Sport ist. Privat kenne ich auch eine ehemalige Spitzenklasse Leichtathleten. Sie hat diverse Titel, auch internationale, eingeheimst und geht heute wie jeder andere auch noch arbeiten. Da würden sich die Stars, die gerade im Fernsehen rumlaufen aber mal umschauen. Ich fände nichts verwerfliches daran, wenn die Herren Fußballer nach der Karriere weiterhin etwas für Rente tun müssen.

    Bleib bitte bei uns Ellyes!

  • Der Profifußball hat sich verändert zum negativen da bin ich voll bei dir. Die Anstosszeiten geben den Amateurfussball den Rest.


    Aber der Amateurfussball hat sich geändert. Hier fließt auch mehr Geld als früher. Firmen investieren hier auch, stellen Arbeitsplätze usw weiter zur Verfügung

  • Im Amateurbereich wird hier zum Teil in der Kreisliga A mit bis zu 400 Euro monatlich gewunken! Such da halten die Mäzene Einzug! Der Sport ist von oben bis unten versaut! Das wird erst besser wenn der große Knall kommt und die Blase platzt!

    :FC: Und wenn du fällst bin ich bei dir :FC:

  • Geld im Amateurbereich ist aber schon ewig vorhanden. Gut, 400 Tacken in der Kreisklasse sind ordentlich, aber jetzt auch nicht die Welt. Ich habe mir ebenfalls mit Fuppes Studium usw. finanziert. Du nimmst das Geld halt. Das Problem in den unteren Ligen ist eher die Einstellung. Wenn ich mir hier die lokalen Clubs anschaue, dann fühle ich mich darin häufig bestätigt. Was @fenermann schreibt ist schon eher bedenklich, denn die Spieler sitzen auf der potentiellen Schiene in den Profibereich. Wenn ich höre, dass der A-Jugendliche 3-4 T€ kassiert dann wird mir schwindlig.

    Ejal wat kütt....emme treu :effzeh:

  • Jetzt muss man sich aber auch mal fragen ob keinen Cent in den Fußball zu investieren denn der richtige Weg wäre. Gegen das System zu sein ist das eine, komplett allem absagen das andere. Würden alle so handeln wie Milhouse gäbe es keinen Profisport.

    Naja, Stopp. Ich propagiere meinen Weg nicht als den richtigen. Es hat Jahre gedauert, bis ich so weit war, dass mich der Fußball einfach nicht mehr interessiert. Gäbe es den FC nicht, könnte ich den Sport binnen drei Sekunden komplett hinter mir lassen. Ich weiß aber, dass diese Denkweise ein Extrem ist. Würde jeder so denken, wäre der Fußball nicht zukunftsfähig. Und das will natürlich auch niemand.


    Dennoch finde ich persönlich es einfach falsch, mit dem Finger auf "das System" zu zeigen und es anzuprangern, dass Investoren dort ein atemberaubendes finanzielles Potenzial sehen - gleichzeitig aber Jahr für Jahr hunderte wenn nicht gar tausende Euro in dieses System zu pumpen.


    Ich will niemandem das Hobby madig machen. Wer das Dazn-Abo oder das FC-Trikot haben will, dem wünsche ich damit viel Spaß. Ehrlich. Aber wenn angeprangert wird, wie viel Geld da mittlerweile im System steckt und dass jemand wie Neymar mehrere einhunderttausend Euro pro Woche bekommt, dann muss ich eben auch mal fragen, woher die Kohle kommt. Und im Regelfall kommt sie eben von uns Fans. Mal direkt, mal indirekt. Und ich übersehe auch nicht die Scheichs und Mäzene, die sich einen Klub als Spielzeug halten. Aber im Endeffekt zahlen wir Fans - bis auf wenige Ausnahmen - die Zeche. Wenn uns das System stört, sind wir diejenige, die daran was ändern müssen.

    :hennes: Die Herausforderung "Bundesliga mit Köln" ist für einen Spieler etwas vom Größten. Köln ist ein Mythos. :FC:

  • jetzt mal los gelöst davon das da mittlerweile zu viel Geld fließt ist das System ja auch gerecht. Ich möchte unterhalten werden egal ob vorm TV oder im Stadion und dann zahle ich auch dafür

  • Ich möchte unterhalten werden egal ob vorm TV oder im Stadion und dann zahle ich auch dafür

    Ist dein gutes Recht. Das wird niemand hier kritisieren.


    Ich für mich brauche diese Unterhaltung eben nicht (mehr).

    :hennes: Die Herausforderung "Bundesliga mit Köln" ist für einen Spieler etwas vom Größten. Köln ist ein Mythos. :FC: