03. Spt: SC Freiburg - FC 1-2 (Sa 31.08.19/15:30)

SC Freiburg - 1.FC Köln, 31.08.2019 1:2(1:0)

Der 1. FC Köln hat einen glücklichen - immerhin fiel das Siegtor erst in der Nachspielzeit - aber letzten Endes verdienten Auswärtssieg eingefahren, den ersten in Freiburg seit sage und schreibe 23 Jahren.

Köln begann mit folgender Aufstellung: Horn - Ehizibue Czichos Bornauw Hector - Verstraete Skhiri Drexler Schaub Schindler - Modeste. Bei heissen Temperaturen waren beide Mannschaften bemüht, das Spiel zu kontrollieren. Den
ersten richtigen Aufreger gab es in Minute 37, als Köln durch Schindler nach einem schönen Angriff das 1:0 erzielte. Nach Überprüfung des Videobeweises wurde der Treffer zurück genommen, das Drexler beim Kampf um den Ball
seinen Gegner gefoult hatte und dann den Ball weiter auf Schaub spielte. Eine umstrittene, aber auch nachvollziehbare Interpretation. 3 Minuten später Flanke von links und Czichos unterläuft ein sehr unnötiges Eigentor. Absoluter
Genickschlag für den FC.

Die Kölner kommen gut in die zweite Halbzeit und in der 52te Minute zum Ausgleich. Shkhiri schlägt eine sehr schöne Flanke auf Modeste und der köpft sehenswert unter die Latte zum 1:1 ein. Köln und Freiburg lieferten sich im
weiteren Spielverlauf einen Abnutzungskampf und diesen Abnutzungskampf gewann zum guten Schluss der 1.FC Köln. Nachdem Terodde eine Riesenchance ausgelassen hat, klaut Skhiri wenig später im Mittelfeld einen Ball, geht am
Freiburger Gegner vorbei und läuft und läuft und im Strafraum macht ein Freiburger den Weg frei, weil er auf Skhiris Abspiel zockt. Aber der spielt nicht ab, sondern geht noch weiter und schiesst unhaltbar ein. 2:1 und das Spiel ist entschieden.

Der 1.FC Köln hat gewonnen, weil er diesen Sieg unbedingt wollte. Mehr wollte als Freiburg. Die Mannschaft hat Moral bewiesen, auch und gerade nach dem unglücklichen Eigentor von Czichos. Hervorragend gerade in dieser
Situation, daß gleich 3 oder 4 Kölner Czichos aufbauen - das zeigt doch, daß es in der Truppe stimmt.

Köln hat einen Fehlstart wie in der vorletzten Saison vermieden und gerade für die, die damals schon dabei waren, ist das Balsam für die Seele - ein eminent wichtiges Ereignis. Der FC hat keine Weltklassepartie geliefert, aber der
FC hat geliefert. Mit einer soliden Innenverteidigung, mit einem erneut verbesserten Hector. Mit einem Modeste, der sehenswert getroffen hat. Herz und Seele unseres Spieles aber war das defensive Mittelfeld mit Verstraete und
Skhiri, dem besten Mann auf dem Platz. Endlich zwei Mittelfeldspieler, die den Raum zu bekommen. Die Zweikämpfe führen und die sie vor allem auch gewinnen. Die Ordnung halten. Und vor allem, die dir den Eindruck, daß sie
es lieben zu gewinnen. Nein, wichtiger noch: die dir den Eindruck vermitteln, daß sie es hassen zu verlieren.

Eine Sache noch, die mich wirklich wahnsinnig gefreut hat. Bei Tor 1 und Tor 2 - kein Mensch dachte auch nur eine Sekunde an den Videobeweis. Kein ängstliches Starren, kein zögerliches Innehalten - Jubel und sonst nichts. Fast
Fussball wie früher ohne die Kellerasseln. Herrlich.