Bis zum 0:1 sah es gut aus, Herta konnte sich praktisch nicht entfalten. Danach sind wir kopflos angelaufen und haben dem Gegner Räume ermöglicht. Das Ergebnis war auch in der Höhe verdient, allerdings auch nach 40 Minuten so absehbar, trotzdem haben wir stur so weitergespielt und sogar noch einen Stürmer eingewechselt.
Da hätte Beierlorzer spätestens zur Pause irgendwie reagieren müssen.
Das Problem ist aber auch das Grundsystem: Wenn Easy gesperrt ist, Czichos und Verstraete fehlen und noch Drexler ausfällt, kann man kaum so weiterspielen, als wäre nichts. Da fehlen uns Spieler für den Spielaufbau und das Generieren von Chancen. Dafür hat man zwei Stürmer vorne stehen, die einen Großteil des Spiels in der Luft hingen. Höger im Mittelfeld ist hingegen zu langsam für das Pressing-Spiel im Mittelfeld. Dazu kommt noch, dass der Gegner defensiv gestanden und die Räume eng gemacht hat, im Prinzip also genau diese Vakanz im Spiel nach vorne und die Langsamkeit im Mittelfeld schamlos ausgenutzt hat.
Da hätte man im besten Fall nur mit einem Stürmer gespielt oder zumindest Schaub statt Schindler gebracht um auch mal etwas unvorhergesehenes passieren zu lassen. So waren wir nach vorne oft zu sehr ausrechenbar und nach hinten zu anfällig - Und wenn man dann noch zu offen steht, dann gewinnt man in Liga 1 keinen Blumentopf.
Wie sehr mich das ärgert, merke ich daran, dass ich ernsthaft überlege, ob es mit Anfang nicht sogar besser ausgesehen hätte. Unter Anfang war die Abwehr genauso anfällig, aber im Spiel nach vorne hatten wir deutlich mehr Ideen. Das war heute einfach blauäugig von Beierlorzer.