02 / Benno Schmitz (2024)

Wenn der Typ Charakter hätte würde er zum Trainer sagen "Ehrlich Trainer, danke für das Angebot, aber das traue ich mir nicht zu, 1. Liga ist mir zwei Nummern zu hoch".

Um das mal auch hier ein wenig zu versachlichen und nicht nur zu sagen „Schmitz ist schlecht“ oder „er ist nicht so schlecht“...

Was macht den heutigen Fußball aus? Schnelles Umschaltspiel ist momentan angesagt. Power, Dynamik, Geschwindigkeit.

Der FC ist einer der Vereine, der in seiner Kaderplanung auf diese Attribute recht wenig wert legt und das ist einer der Hauptgründe, weshalb wir stehen wie wir stehen.

Beschränkt sich das Umschaltvermögen, die Power, die Geschwindigkeit nur auf Angriff/Mittelfeld oder möglicherweise auch auf Aussenverteidiger?

Ganz klar, die aussenverteidiger haben heute im modernen Fußball andere Aufgaben als damals. Standen da früher sich mal Leute wie höwedes, sind das heute in aller Regel Flitzer, die nach vorne unterstützen (um das gesamte Spiel für den Gegner unausrechenbarer zu machen), aber auch nach hinten stabil stehen sollen.

Es ist eine hochkomplexe und sehr wichtige Position geworden und schaut man durch die Reihen der Bundesligisten, dann kann man mindestens bei der großen Mehrheit erkennen, dass dort diese „Art“ von Spieler steht.

Wie ist es bei Schmitz?

Muss der Gegner ihn fürchten (ihn deshalb auf dem Schirm haben und decken wodurch andere wiederum mehr Platz bekommen), weil er Dampf macht? Steht er zudem nach hinten stabil?

Fangen wir mit dem zweiten an. Er steht nach hinten jetzt nicht schlecht, das kann man nicht sagen...es ist unteres Mittelmaß, da er auch immer wieder für Fehler gut ist (zuletzt Böcke gegen Union), in Summe aber jetzt auch kein Unsicherheitsfaktor ist.
In einer Schulnote wäre das vielleicht eine 3 - 4 (mit was besseren braucht keiner kommen, das wären dann nämlich andere Kaliber).

Wie ist es nach vorne?
Es kommt rein gar nichts was für den Gegner annähernd gefährlich ist. Er macht das Sicherheitsspiel auf außen, was man manch zentralen Mittelfeldspieler im Zentrum vorwirft, wenn man ihnen drei Meter Pässe vorwirft.

Mal ein Dribbling, mal eins gegen eins um den Gegner zu beschäftigen, für Überzahl zu sorgen, mal auf die Grundlinie...

Fehlanzeige und das macht ihn mach vorne schlecht und das schadet unserem ganzen System. Denn weil der Gegner weiß, dass von ihm nichts kommt, kann er dann mit zwei Leuten einen anderen decken und ihm das Leben schwerer machen.

Das ist in Summe nach vorne dann eine Schulnote 5 - 6 (weil einfach nicht existent).

Die Gesamtnote ist dann irgendwas zwischen 4 und 5 und das ist dann nicht „gut“, nicht „nicht so schlecht“, sondern einfach nicht ausreichend für den heutigen Bundesligafussball mit seinen hoch anspruchsvollen Anforderungen.

Und noch was...nur weil sein Konkurrent momentan noch schlechter ist, macht dies Schmitz nicht gut oder ordentlich...wir haben schlicht und ergreifend immer noch ein Problem auf RV und das ist sowas von ärgerlich, weil genug Zeit war, diese Position nach jahrelanger Flaute mal halbwegs adäquat zu besetzen.

Bei Schmitz gilt dasselbe wie generell...nicht mit den kleinsten Kleinigkeiten zufrieden geben...auch diese Denke im Verein (die auch teils im Umfeld zu sehen ist - vielleicht auch aus Angst vor dem Größenwahn der früher mal in Köln vorgeherrscht hat) hat den FC in die Situation gebracht, in der sich der Verein seit Jahren bewegt (mit Ausnahme von wenigen Jahren). Die Mentalität muss sich ändern hin zu einem gesunden Mittelmaß zwischen Anspruchsdenken und Demut.

Das Schmitz NICHT die langfristige Lösung für die RV-Postion ist, wissen wir glaube ich alle. Selbst der Verein hat dies ja erkannt und deswegen im Sommer Easy geholt. Nun ist es leider so, dass Easy nach ein paar vielversprechenden Ansätzen z.T. ziemlich desaströse Leistungen anbietet. Und dann stellt sich eben die Frage, wie wir die Position KURZFRISTIG besetzen. Und da ist es im Abstiegskampf schon auch nachvollziehbar, wenn man eher auf einen Schmitz setzt, der defensiv nach Deiner Beurteilung immerhin auf eine 3-4 kommt. So wichtig mittlerweile die offensive Fähigkeiten eines RV ist, ohne defensive Stabilität geht es halt gar nicht.

Zitat von janberlin

Das Schmitz NICHT die langfristige Lösung für die RV-Postion ist, wissen wir glaube ich alle. Selbst der Verein hat dies ja erkannt und deswegen im Sommer Easy geholt. Nun ist es leider so, dass Easy nach ein paar vielversprechenden Ansätzen z.T. ziemlich desaströse Leistungen anbietet. Und dann stellt sich eben die Frage, wie wir die Position KURZFRISTIG besetzen. Und da ist es im Abstiegskampf schon auch nachvollziehbar, wenn man eher auf einen Schmitz setzt, der defensiv nach Deiner Beurteilung immerhin auf eine 3-4 kommt. So wichtig mittlerweile die offensive Fähigkeiten eines RV ist, ohne defensive Stabilität geht es halt gar nicht.

Da hast Du nicht Unrecht.
Aber trotzdem ist er eben nur eine Notlösung, weil alle anderen noch schlechter sind.
Bundesligaformat im modernen Fußball hat er hingegen nicht.

Bei der Abwägung Schmitz/ Ehizibue/ Risse tendiere ich mittlerweile klar für Risse.

Sicher ist er weit von seiner alten Form entfernt, er bringt aber immer noch das Pfund von guten Flanken und einen Bombenschuß mit. Ist damit ein "Fütterer" der Stürmer. Schmitz und Ehizibue dagegen bringen, neben den oftmals desolaten Abwehr-/ Spielaufbauleistungen, da nichts zustande.

Und bei Risse besteht die Hoffnung das er durch die Einsätze auch wieder zu seinen alten Qualitäten findet.

Mittelfristig muss allerdings auf der Position RV/ RS neu und qualitativ solide besetzt werden.