Lieber Jonas Hector,
irgendwann in der zweiten Hälfte des Spieles gelang Dir ein Dribbling, in welchem Du Dich sehr unaufgeregt gegen mehrere Bayern Spieler behauptet hast und dann locker den Ball weiter spieltest. In genau diesem Moment kam dieser nicht zu stoppende Reflex bei mir. Ein ganz kurzes Schluchzen und Schlucken und dann kam das, was ich gefürchtet hatte. Tränen...es ist mir einfach bewusst geworden, daß ich Deine Klasse, Deine Unaufgeregheit, in kritischen Situationen, Deine Zweikampfstärke nicht viel länger geniessen würde können.
Es gab dann später eine sehr emotionale Verabschiedung. Jonas Hector mit seinem Sohn auf dem Arm und seiner Frau an seiner Seite. Ein echter Jonas Hector in all seiner Authenzität, der sich verabschiedet mit den Worten "Jetzt bin ich aber auch froh, daß ich nicht mehr spiele". Ich musste lachen, mit meinen Tränen war ich - bei aller Emotionalität des Abschiedes - fertig.
Es war mir eine grosse Ehre, Dich in unserem Verein zu haben. Ein grosse Ehre, weil du halt das Gegenteil des Normal Schnoddrigen Profis verkörpert hat - Vereinstreu, authentisch und ehrlich. Ein grosses Vergnügen, weil du diese genuine Klasse auf dem Spielfeld verkörpert hast. Einfach eine Freude dir zuzusehen. Wenn ich jünger wäre, dann hätte ich geschrieben: eine Inspiration.
Ich würde mir wünschen, daß Du Vorbild für viele andere Profis wirst: zum einen in der Art zu spielen und zum anderen in der Art, wie du den professionellen Spieler verkörpert hast - mit dieser Vereinstreue, dieser Authenzität und Ehrlichkeit, mit dieser Teamdienlichkeit.
Die Menschen in Köln werden Dich niemals vergessen. Das ist nicht so dahin gesagt, glaube mir mal. Menschen haben letzten Endes doch ein Gespür für Menschen und sie wissen, wer was getan und gesagt hat. Wie er sich verhalten hat, zu welchen Werten er steht und sie lebt.
Es ist viel darüber geredet worden, was wir mit und in Hector verlieren. Ja, das stimmt. Wir wollen aber viel lieber darüber reden, was war mit und in Jonas Hector gehabt haben. Und ich wünsche mir, daß wir das nicht vergessen. Und ich wünsche mir, Dir und uns allen, daß das ein positives Erbe hinterlässt. Deine Haltung, Deine Authenzität, Deine spielerische Klasse - all das als Inspiration für einen Klub, für die Spielergeneration die folgt und nicht zu vergessen für uns als Anhänger.
Danke für alles, Jonas. Ich habe verstanden - du gehst mit leichtem Herzen und gutem Gefühl. Deine Familie, Deine Freunde, Dein Umfeld sind Dir wichtig, ein neuer Lebensabschnitt folgt. Wenn es möglich ist, dann werde ich ihn mit Freude und grosser Zuneigung verfolgen - in der Hoffnung, daß es Dir und den Deinen gut geht und das alles was Du Dir vorstellst so auch funktioniert.
Vaya con dios,
Dein Listlos
in der Hand beim 
vorbei. Ich kann mich nicht dran erinnern in den letzten 40 Jahren (jap 40 Jahre sind es dieses Jahr) trotz Bodo, Litti, Poldi Jürgen Kohler, die Allofs Brüder, Paul Steiner oder jetzt Ellyes, Timo je so Stolz und gleichzeitig traurig bei einem Spieler gewesen zu sein der den 
sieht 
