Gisdol, Markus (Samsunspor)

Leider ist bei den Aussagen von HH ausser Acht gelassen worden, dass langfristige Planung leider nicht ohne den dazugehörigen Erfolg möglich ist. Man müsste erkennen können wir die Handschrift des Trainers aussieht, wenn man mit Gisdol länger planen möchte. Allerdings sieht die Realität aktuell und auch Saisonübergreifend anders aus. Ich sehe da keine Handschrift des Trainers mehr und der Erfolg lässt auch auf sich warten. Nun könnte man langfristig auch so deffinieren, egal was geschieht, Gisdol bleibt Trainer, weil Heldt da dran hängt. Am Ende zählen auch in diesem Businuess nur die Ergebnisse. Lassen wir Gisdol mal machen. Gegen Union, gegen Wolfsburg und gegen den BVB. Und es tut mir echt Leid, so sehr ich es mir auch wünsche, ich glaube nicht, dass die Truppe unter diesen Trainer auch nur eines dieser drei Spiele gewinnen wird. Die aktuelle Entwicklung und die Verfassung dieser Truppe lässt einfach nicht zu, daran zu Glauben. Aber und das meine ich tot Ernst, ich drücke die Daumen, dass es doch noch klappen wird. Irgendwas muss doch mal klappen.

Zitat von smiling_saidjin

Wenn wir gegen Union gewinnen, kommt zumindest zeitweise Ruhe herein. Das nächste Spiel wird also extrem wichtig.

Das kenne ich eigentlich nur aus "richtig gutem" Projektmanagement, das Erledigungsdatum wird einfach weiter nach hinten gesetzt .
Erst sollte der Sieg gegen Bielefeld kommen, dann wollte man den anderen Aufsteiger Stuttgart schlagen, dann sollten die Bremer dran glauben, und jetzt halt Union- vermeintlich die schwierigste Aufgabe verglichen mit den anderen genannten.
So hangeln wir uns von "Jetzt aber.." zu "jetzt aber wirklich", die Spiele werden weniger, die Punkte aber nicht spürbar mehr.

Statt den Trainer zu wechseln, wechselt der Trainer- zuletzt mit Fußballverweigerung par excellence, die fast noch belohnt wurde. Was nicht so gut ist: Das redet man sich scheinbar noch schön. Wir haben ja fast in Bremen gewonnen, und nur unglücklich einen statt 3 Punkte geholt, soll man sich dafür noch entschuldigen?
Dass wir den Punkt in Bremen bekommen haben, lag aber eher an schwachen Bremern. Die können in der ersten Minute in Führung gehen, haben in der Schlussphase die Chance aufs 2-1.

Je länger wir auf den Turnaround warten, desto schwieriger wird er. Dabei ergehen wir uns in der Suche nach den einfachen Antworten.
Kader spät zusammen, Hector nicht da, zu viele Elfmeter, usw.
Nur einige dieser Argumente sind für mich aber in der Tat angebracht, um die Negativserie zu erklären.
Dass das Offensivspiel noch nicht so gut klappt, sollte einleuchtend sein.

Dass das Umschaltspiel überhaupt nicht klappt, hingegen nicht.
Dass wir immer wieder kapitale Böcke in der Abwehr haben, ebenfalls nicht. Die Spieler, die dort eingebunden sind, sind nicht erst 2 Tage vor Saisonstart gekommen, sondern schon länger dabei.

Und Gisdol hatte eine komplette Vorbereitung Zeit, die RV Position entsprechend zu besetzen, jetzt kaufen wir Wolf als offensiven, und stellen ihn dort hin.
Gisdol hatte die komplette Vorbereitung Zeit, in der Schaltzentrale das Umschaltspiel zu üben, jetzt stellt man mal Skhiri auf, mal Elvis, mal Özcan, mal sehen wer sich als nächstes beweisen darf. Eine Idee, was nun klappt hat auch der Trainer nicht, trial and error.

Was positiv stimmt: Die Laufleistung scheint konkurrenzfähig, wir sind nicht permanent hinten dran, was die gelaufenen KM betrifft.
was negativ stimmt: Der Rest. Keine Spielidee, keine Abstimmung, permanente Unkonzentriertheiten. Selbst wenn wir maximal defensiv spielen, schaffen wir es nicht gegen mäßige Bremer die 0 zu halten.

Ja, es ist nicht gesichert, dass ein neuer Trainer mit dem vorhandenen Personal besser performen würde. Aber mal ehrlich- viel schlechter geht es auch kaum noch.

Spiele gegen Gegner auf vermuteter Augenhöhe: ==> 3 Punkte
- Stuttgart
- Frankfurt
- Bielefeld
- Bremen

Spiele gegen vermutlich bessere Mannschaften ==> 0 Punkte
- Hoffenheim
- Gladbach
- Bayern

Und jetzt kommt dann wie ein Wunder die Wende, und wir gewinnen plötzlich? Hm.

Also ich bin in Bielefeld von nem Punkt ausgegangen bzw.wäre damit zufrieden gewesen. Alles drüber dann sls Zückerli.
Insgesamt fehlt uns dann dieser Punkt und ein Sieg zuhause der auf alle Fälle möglich war.
Auswärts in Stuttgart und Bremen je einen Punkt zu holen ist eigentlich ok finde ich...das WIE mal außen vor gelassen.
Wären dann 7 Punkte und wir stünden dort wo ich uns sehe.

Man muss weiter sehr hart arbeiten. Jeder Punkt muss sich extrem hart erarbeitet werden und fällt nicht vom Baum. Scheinbar hat man nach 7 nicht gewonnen Spielen das Siegen verlernt. Plötzlich hat man was zu verlieren und wird zu passiv. Es muss der dringend benötigte Brustlöser. Hoffentlich schon gegen Urinon.

@MainBock:

Zu allererst mal: Ich akzeptiere Deine Meinung, und gönne die Dir auch.
Aber: Ganz ehrlich- sich so auszutauschen macht wenig Spaß, und noch weniger Sinn. Ist nicht böse gemeint, aber das ist ein wenig, als wenn man mit der Zeitansage vom Band diskutiert. Ich bin mir auch gar nicht sicher, ob Du meinen Beitrag vollständig gelesen, oder verstanden hast.

Beispiele:

Zitat von MattEagle

Dass das Offensivspiel noch nicht so gut klappt, sollte einleuchtend sein.

Zitat von MainBock

Und dass die Offensive noch nicht harmoniert ist aufgrund der genannten Fakten (die beleibe keine „einfachen Antworten“ sind).

Ich meine- ich schreibe ja extra, dass die stotternde Offensive für mich einleuchtend ist. Und dann kommst Du, und willst mir erklären, dass die Offensive noch nicht funktionieren kann? Glückwunsch.
Wenn ich dann aber erkläre, dass Umschaltspiel schon in der Verteidigung beginnt, dass man Automatismen zum Übergang von V->MF auch ohne Andersson trainieren kann, dass es um Spielzüge auch von hinten heraus geht, kommt von Dir … nichts. Super!

nächstes Beispiel:

Zitat von MattEagle

Erst sollte der Sieg gegen Bielefeld kommen, dann wollte man den anderen Aufsteiger Stuttgart schlagen, dann sollten die Bremer dran glauben, und jetzt halt Union- vermeintlich die schwierigste Aufgabe verglichen mit den anderen genannten.
So hangeln wir uns von "Jetzt aber.." zu "jetzt aber wirklich", die Spiele werden weniger, die Punkte aber nicht spürbar mehr.

Zitat von MainBock

Gebt dem Coach Zeit gegen Union.

Ich meine- wirklich? Ist das die ernst gemeinte Antwort? Ich frage, warum wir immer neue Zieltermine definieren sollen, und ob wir das Problem nicht einfach verschieben. Ich merke an, dass Union vom Papier her eher das schwierigste Spiel ist. Und Deine simple Antwort ist das? Warum dann diskutieren, wenn Du das, was ich anmerke, einfach nur stupide wiederholst wie ein chatbot?

Noch ein Beispiel:

Zitat von MattEagle

Ja, es ist nicht gesichert, dass ein neuer Trainer mit dem vorhandenen Personal besser performen würde. Aber mal ehrlich- viel schlechter geht es auch kaum noch.

Zitat von MainBock

Glaubt ihr wirklich, dass wir mit einem anderen Trainer viel mehr Punkte haben würden?

Ach so- auch hier danke für den wertvollen Beitrag! Falls Du mein Posting dahingehend nicht verstanden hast- ja ich gehe davon aus, dass jemand anders mehr Punkte hätte holen können. Weil viel weniger ja gar nicht mehr geht. Jetzt haben wir schon einige potentielle Gegner auf Augenhöhe gehabt, und dabei kaum Ertrag rausgeholt. Wenn unser Anspruch ist, dass viel mehr eh nicht geht, können wir es gleich sein lassen.

Lirum larum- lies bitte entweder meine Beiträge und frag Dich erst mal was ich meinen könnte, oder spar Dir die Antwort gleich. Wenn Du einfach nur das wiederholst was ich eh schon aufgegriffen und hinterfragt habe, können wir es auch sein lassen.

Ich habe zum Thema Gisdol einiges im Spieltagsthread geschrieben...Einfach ausgedrückt: ich habe die Faxen ziemlich dicke und Herrn Gisdol habe ich auch ziemlich dicke - und das hat nicht nur etwas mit dem letzten Spiel und dieser Saison zu tun. Aber - so ehrlich muss ich sein - auf die Frage, wer denn den Trainer ersetzten sollte, habe ich keine Antwort.

Hoffentlich haben unsere Verantwortlichen bessere Antworten.

Zitat von Listlos

Ich habe zum Thema Gisdol einiges im Spieltagsthread geschrieben...Einfach ausgedrückt: ich habe die Faxen ziemlich dicke und Herrn Gisdol habe ich auch ziemlich dicke - und das hat nicht nur etwas mit dem letzten Spiel und dieser Saison zu tun. Aber - so ehrlich muss ich sein - auf die Frage, wer denn den Trainer ersetzten sollte, habe ich keine Antwort.

Das wäre natürlich das allentscheidende Kriterium, Wechseln nur des Wechselns willen macht wenig Sinn.

An sich finde ich es immer gut, wenn man sich intern umschaut, um Nachwuchstrainern die Chance zu geben. Bei uns ist der Cheftrainerposten aber vermutlich eher Karriereknick für jeden, der im U-Bereich arbeitet.
- Ruthenbeck: Macht in der U19 einen Super Job, hat sich schon mal die Finger bei den Profis verbrannt, vermutlich keine Option
- Zimmermann: Ebenfalls recht erfolgreich in der U21-Mannschaft, hat schon Profi-Erfahrung in Jena gemacht, ob das für die Profis reicht, keine Ahnung
- Heck: Hat gerade erst wieder die U17 übernommen, die Sprung dürfte zu groß sein

Wen hat man sonst noch:
- Pawlak: keine Ahnung ob er genügend Abstand hätte, um für frische Impulse zu sorgen, kennt zumindest das Umfeld
- Schmid: Stögers ewiger Co tingelt ja eher die Clubs der Leihspieler ab- keine Ahnung ob das was für ihn wäre, scheint ja nicht so das Standing zu haben

Der Markt gibt sonst nicht viel erfolgsversprechend namhaftes her. Über Wagner könnte man noch mal nachdenken, hat in England an sich scheinbar gute Arbeit gemacht, mit Hoffenheim und Dortmund in der Ausbildung gute Vereine in der Vita, ist auf Schalke aber krachend gescheitert. (Was dort aber aktuell jedem passiert)
Martin Schmidt, Daniel Stendel oder Markus Weinzierl trau ich da jetzt nicht unbedingt zu, das Ruder hier rumreißen zu können. Schwierig schwierig.
Wenger ist ja auch frei

In der Tat ist die realistische Trainerschublade eher grausig bestückt:

Wagner : ziemlich erfolglos bei scheisse 04
Weinzierl : lange nicht auf der Bühme gewesen
Breitenreiter: warum eigentlich schon so lange ohne Job ?
Slomka : auch nichts konstruktives in den letzten Stationen
Korkut: ohne Worte
Wolf : weiß nicht
Grammotzis: weiß nicht
Doll : äh nö
Fink : vielleicht ?!
Koller und Daum meiner Meinumg nach am ehesten erfolgversprechend

Ich denke, eine Strategie wäre tatsächlich ab einem gewissen Zeitpunkt über einen geeigneten Feuerwehrmann nachzudenken, der aber von Anfang an nicht als Langfristlösung konzipiert ist. Derjenige soll, ähnlich wie Gisdol letztes Jahr, einfach nur den drohenden Abstieg verhindern. Parallel sollte man einen Trainer suchen, mit dem man ein langfristiges Konzept und eine gemeinsame Vision verfolgt, den FC wieder erfolgreich zu machen. Und an diesem Trainer sollte man dann festhalten, selbst wenn dieser Weg mal über die zweite Liga führt.

Ich persönlich bin kein Fan davon, den Trainer immer sofort vom Hof zu jagen, wenn mal eine Durststrecke durchlaufen wird. Wenn eine langfristige Strategie erkennbar ist, dann sollte man sich gerade in unserer Situation auch einfach mal in Geduld üben. Und zwar nicht nur über ein paar Monate, sondern auch mal für einige Jahre. So ähnlich wie es bei Stöger der Fall war, den etliche Leute ja nach 1-2 Jahren am liebsten persönlich nach Österreich zurück gefahren hätten. Am Ende stand dann der größte Erfolg der letzten knapp 30 Jahre. Weil man am Ball blieb und die Leute einigermaßen in Ruhe arbeiten ließ.

Ob Gisdol unser neuer Stöger werden könnte? Keine Ahnung. Ich für meinen Teil würde ihn bis zur Winterpause arbeiten lassen und dann eine Entscheidung treffen. Wenn man dann der Meinung ist, Gisdol sei für eine langfristige Strategie nicht der geeignete Mann und die Mannschaft benötigt neue Impulse, sollte man den genannten Feuerwehrmann bis Saisonende installieren. Da bietet sich natürlich jemand aus den eigenen Reihen an, denn man kann offen und fair das Kind beim Namen nennen. Man hat dann ein halbes Jahr Zeit Gespräche mit potentiellen Trainern zu führen, mit denen man einen langfristigen Plan verfolgen möchte, den FC wieder zum Erfolg zu führen.

Eine solche Vision hatten Stöger und Schmadtke und diese ging so lange auf, wie beide gut zusammengearbeitet haben. So etwas muss wieder unser Ziel sein. Ob das kurzfristig den Weg über Liga 2 bedeutet, ist mir persönlich egal, so lange eine Strategie dahinter erkennbar bleibt. Wenn wir in dieser Zeit bspw. eigene Spieler hochziehen und entwickeln, die dann auch mal für eine Finanzspritze sorgen oder eine echte Unterstützung für die Bundesliga darstellen, wäre das vollkommen okay.

Mir fehlt es aktuell ehrlich gesagt an einer solchen Vision, wie man gedenkt den FC sowohl finanziell als auch sportlich gesunden zu können. Alles sieht wieder nach dem gewohnten Stückwerk aus. Corona hat uns finanziell an unsere Limits gebracht, lassen wir mal dahingestellt ob selbst (mit) verschuldet oder nicht. Vor diesem Punkt standen wir schon einmal und haben einen Kurs eingeschlagen, der uns in jeder Hinsicht auf gesunde Beine gestellt hat. Diesen Kurs will ich wieder sehen und den müssen alle Beteiligten gemeinschaftlich verfolgen. Angefangen beim Vorstand, über die Geschäftsführung bis hin zum Trainer und allen Spielern. Wer zu dem gewählten Kurs nicht steht, muss sich einen geeigneteren Club suchen. Das muss mit aller Konsequenz verfolgt werden, nur so kann der FC langfristig wieder erfolgreich sein.

Ob Gisdol dafür unser Mann ist, kann ich ehrlich gesagt zum gegenwärtigen Zeitpunkt für mich noch nicht entscheiden. Daher falle ich erstmal noch nicht in die "Trainer raus" Rufe ein. Gisdol alleine ist da für mich auch gar nicht das Zünglein an der Waage.

Zitat von MattEagle

Und jetzt kommt dann wie ein Wunder die Wende, und wir gewinnen plötzlich? Hm.

Ich hab nicht meine Meinung geschrieben, sondern nur wie die Automatismen greifen werden. Das Gisdol nicht vor dem Union-Spiel gefeuert wird ist ja nun offensichtlich, wenn man die Aussagen von Heldt gehört hat.

Also hängt es an dem Union-Spiel. Wenn wir da gewinnen, wird es heißen, dass in den letzten 5 Spielen uns nur Bayern schlagen konnte und wir haben aus den Spielen eine 1-1-0-1-3 Bilanz. Das wird hier viele Kritiker erstmal ruhig stellen.

Wenn wir da verlieren, dann stehen wir bald da, wo wir letztes Jahr vor der Kündigung von Beierlorzer standen. Da wird man sicher nochmal den Trainer wechseln um spätestens gegen Mainz nochmal mit etwas Schwung zu kommen.

Also ich bin hin und hergerissen.

Was spricht für ihn?

-Ehrlicher Arbeiter
-setzt Talente ein
-kann liefern, wenn es brenzlig ist (so hat er es ja auch letzte Saison bewiesen)
-umgänglicher Typ
-gute körperliche Verfassung der Mannschaft

Was gegen ihn?

-die aktuellen Ergebnisse
-er hat noch nicht bewiesen, dass er langfristig Vereine aufbauen kann
-Druck von Außen und Verlangen nach marktüblichen Mechanismen
-erwartete Gegner auf Augenhöhe wie Bremen, Stuttgart und Union punkten extrem gut, sodass die Konkurrenz kleiner wird.

was kann der FC machen/Wie ist die Lage?

Da kann ich natürlich Hotte´s Ansatz verstehen, den ich auch eigentlich teile.

Wir müssen langfristig denken und nicht beim ersten Gegenwind in den Sack hauen.
Bisher ist noch nichts passiert, das nicht reparabel ist.
7 Spiele und 3 Punkte sind nicht gut, zweifelsohne.

Ich sehe aber trotzdem mit Bremen, Stuttgart, Frankfurt, Augsburg, Union, Bielefeld, Freiburg, Mainz, Schalke und auch Hertha insgesamt 10 Mannschaften, gegen die wir nicht chancenlos sind und da Punkte holen können.
Gegen 6 von diesen spielen wir noch in der Hinrunde.
Sprich also 16 Spiele in denen wir punkten können.
Gewinnen wir nur die Hälfte der Spiele, hätten wir schon mal 27 Punkte.
Und dann müssen wir noch ein paar Punkte sammeln.

Ich sehe uns also nicht hoffnungslos abgeschlagen, aber wir müssen zeitnah punkten. Sonst wird's wirklich schwierig.
Und natürlich würde ich mir wünschen, dass wir nicht jedes Jahr gegen den Abstieg kämpfen müssen.

Wenn ich es mir nochmal so durchlese, klingt das viel nach "durchhalten".
Was gibt's für Alternativen?
Besserer Trainer? Schwierig, wen gibt's auf dem Markt?
Impuls durch nen neuen Coach? Klar, aber wer und wie nachhaltig?
Neue Spieler? Wir haben schon einige Neue dabei. Viel optimiert hat sich bisher nicht.

@MainBock vielleicht mal grundlegend:

Ich bin doch durchaus bereit, die späte Besetzung der Offensivpositionen als Problemfaktor anzuerkennen. Wenn es bei uns spielerisch mal mau aussieht, kann man / muss man das sicher auch eben an der letzten Transferphase festmachen. Da kann Gisdol nur wenig für, Cordoba wollte nicht mehr, Uth konnten wir nicht mehr, da fehlen dann einfach 2 Stützen. Alles nicht schön, aber nachvollziehbar.

Das ist aber eben auch nur 1 Gesichtspunkt, der zu der Sieglosserie führt, und aus meiner Sicht eben nicht der alleinige.
Wenn man jetzt nach jeden nicht gewonnen/ verlorenen Spiel in Richtung "Offensive erst spät komplett" argumentiert, verkennt man elementare Probleme.

Das Umschaltspiel- auch wenn Du das immer wieder negierst- beginnt in der Verteidigung. Geht- wenn ich den Ball nicht einfach nur hoch und weit nach vorn bolze, auch über die MF-Spieler.
Das ist schon mal der erste Ansatzpunkt. Wir schaffen es nicht, uns mit Pass-Spiel aus Pressing-Aktionen des Gegners zu befreien.
Die Spieler, die dabei in erster Instanz agieren, sind schon die komplette Vorbereitung da. Rechts haben wir es nicht geschafft, Stabilität zu generieren, weder Schmitz noch Easy sind eine Option. Entschuldige, da erwarte ich mir von den sportlich Verantwortlichen dann etwas mehr als Achselzucken. Links haben wir mit Horn jemanden, der verbessert zurückgekehrt ist, aber auch Horn ist alles andere als passsicher, gegen Bremen hat er vermutlich mehr Bälle ins Aus gespielt, als die Bremer Mannschaft zusammen.
Die IV auch immer mal wieder mit Aussetzern, niemand hat da mal konstant Normalform, irgendwer pennt gefühlt immer. Das an späten Neuzugängen festzumachen, ist mir dann doch zu einfach
Nächste Baustelle ZM. Hector, Skhiri, Elvis, Öczan, im Training auch Cestic- Wir haben für mich keine Idee, wie wir agieren wollen bei Ballbesitz, und wie wir den Ball durch zu Zonen bekommen. Jeder darf mal, wir probieren ein wenig rum, aber einem wirklichen Plan scheint das nicht zu folgen. Nicht falsch verstehen, ich finde es durchaus lobenswert, dass Gisdol hier nach der besten Option sucht, das hätte ich mir nur in der Vorbereitung gewünscht, nicht im laufenden Betrieb.

Mir fehlt halt völlig die Idee, wie wir spielen wollen, und Neuzugänge hin oder her- damit darf man nicht erst anfangen wenn die Saison schon läuft.
In der erfolgreichen Phase letzte Saison hat man aus meiner Sicht gut sehen können, was wir anbieten wollen. Aggressives Zweikampfverhalten, Ballverluste mit sofortigem Gegenpressing gleich wieder egalisieren, Bälle gewinnen und blitzschnell umschalten. Thielmann (auch wenn wenig effektiv) und Jacobs waren hier Garanten, mit Uth und Cordoba hatte das Struktur, und es war wie gesagt eine Idee erkennbar. Das hat leider nur eine gewisse Zeit funktioniert.

Was mir am meisten Bauchschmerzen bereitet bei Gisdol: In der letzten Saison sind wir in eine Negativspirale gekommen, aus der wir uns nicht mehr befreien konnten, vielmehr wurde es immer schlimmer.
Das grandiose Finale war die gefühlte Wettbewerbsverzerrung mit dem 1-6 gegen Bremen, ein Spiel das mehr als nur eine Niederlage war. Auch damals gab es immer nur Gründe, warum es gerade nicht läuft, aber nichts, wirklich nichts, was den Turnaround bedeutet hätte bzw. hat. Und damals hatten wir alle Spieler an Bord, die eigentlichen Leistungsträger waren dabei. Trotzdem haben wir es nicht mehr geschafft, Spiele konstant konzentriert anzugehen und zu absolvieren.
Und da ziehe ich die Parallel zur jetzigen Saison, weil mir das zu ähnlich ist in der Symptomatik. Unerklärliche Fehlerketten, ständige Apelle und Gründe, warum es nicht klappt, aber kein Gegenmittel.
Das wurde uns dann in Form der zusätzlichen Woche Urlaub angeboten, mit dem Ergebnis, dass wir wieder hinten dran sind. Wieder in der Negativspirale, und wieder ohne Aussicht außer dem Prinzip Hoffnung.
"Das wird schon". Aber warum das wird hat mir noch keiner erklären können, auch Du nicht. Einfach nur weil Zeit vorbei geht?

Du schreibst ja selbst, gegen Union muss gewonnen werden. Das passt irgendwie nicht so richtig zum Rest Deines Beitrages finde ich. Wenn wir dem Team und dem Trainer einfach Zeit geben müssen, damit die Probleme verschwinden, ist ein "Gegen Union müssen wir gewinnen" wenig konsequent. Damit relativierst Du Deine Situationsbeschreibung auf ein einzelnes Spiel, und das spricht dann wiederum sehr wenig für Deine Theorie, wenn Du den Trainer halt nur 1 Spiel mehr ohne Sieg kicken würdest.

Zitat von MattEagle

Das wurde uns dann in Form der zusätzlichen Woche Urlaub angeboten, mit dem Ergebnis, dass wir wieder hinten dran sind.

Welche Kausalität soll das denn sein?

Zitat von floedi_82

Welche Kausalität soll das denn sein?

Im Ernst?

Negativspirale->Sieglos-Serie->Begründung = Spieler sind physisch und psychisch am Limit, brauchen eine Pause. Daher sind wir sehr spät als letztes oder vorletztes Team wieder eingestiegen.
Mit dem Ergebnis Negativspirale geht weiter -> Sieglos-Serie geht weiter. Und jetzt beklagen wir fehlende Automatismen.

Welche der neuen Spieler waren denn zu Trainingsbeginn schon da? Also, ernst gemeinte Frage, ich habs jetzt nicht nachgeguckt.