Heldt, Horst (Ex-Sportdirektor)

  • P.S. Neulich gab es ja Aussagen von Vereinsseite, dass die Leute jetzt nach dem Sieg gegen Gladbach gleich massenhaft Punkte gegen Frankfurt, Stuttgart und Bayern erwarten würden. Dieser pauschale Vorwurf wird ja auch von Heldt/Gisdol immer wieder befeuert.

    Das mag vielleicht in der ersten Euphorie gesagt worden sein. Massenhaft?? Ich weiß nicht.
    Aber selbst wenn, mit etwas Realität kann dies keiner unserer Verantwortlichen ernsthaft glauben.
    Auch wenn wir hier im Brett, ich auch, Europapokaaal brüllen. Keiner erwartet dies.


    Und deshalb finde ich dies eine faule Ausrede unserer Herren.

    PRO FC, meine Liebe, meine Stadt, meine Partei


    Skymax (Praeses Emeritus), Oropher (Präsident), Flykai (Vize), sharky (Schriftführer), grischa, Heimerzheimer (Ehrenmitglied), caprone, elkie57, winter, Matze86, frankie0815, floedi_82, kölsch, banshee, ManwithnoName, Mittelfeld, effzeh, der Pitter, Hunsrück FC, Je(n)sus, troemmelche71, izeh (Catering), BadischerBock, Salival (Klofrau), Rodi, Die_Macht_am_Rhein (Pressesprecher), Hassenichjesehen (Nummerngirl), lunyTed (Azubi), Kimeo, Olemaus.

  • Ich hatte in der betreffenden Situation auch nicht das Gefühl, Express hin oder her, dass alles in Frage gestellt werden sollte, es vielmehr um die Idee in der Offensive ging. Da gab es ja nun mal die kontroversen Aussagen von Trainer und Spielern. Die Diskrepanz zwischen nicht können und nicht wollen beschäftigt mich beispielsweise auch schon seit Monaten, so dass ich gezielte Nachfragen hier verstehen kann, und auch nicht als Generalabrechnung der Medien sehe.

    Das war auch mehr ein Erklärungsversuch meinerseits, was Heldt mit "Erwartungshaltung" eigentlich genau meint. Das Interview an sich hatte ich ja selbst als unprofessionell kritisiert.

    Ein "ist halt so, haben wir von Anfang an gesagt" kann ich als Fan aber auch nur schwer akzeptieren, muss ich ehrlich gestehen. Das ist dann vermutlich wirklich meine Erwartungshaltung an den Verein und seine Entscheider, die nicht die realen Trainingseindrücke bewerten kann, sondern immer nur die 90+ Minuten im Spiel sieht.

    Das geht mir ja gar nicht großartig anders. Aber ich bin wie du eben nur ein Fan, ich muss mich damit nicht zufrieden geben und kann mich ärgern, wenn wir Spiele wie gegen Stuttgart zeigen. Die Abrechnung mit Heldt und vor allem Gisdol mache ich aber nach 34 Spieltagen. Wenn wir dann über dem Strich stehen, ist der Auftrag für diese Saison erfüllt. Über das Wie streiten wir dann gerne, dennoch heiligt der Zweck aktuell für mich die Mittel. Wenn wir mit dem Fußball die Klasse halten, dann ist mir das am Ende recht.


    Der Fußball muss von Saison zu Saison besser werden. Ich habe längst aufgegeben, während einer Saison großartige Quantensprünge zu erwarten. Die Spieler sind dieselben, ihre Form schwankt mal und der Trainer kann akzentuiert Dinge verändern oder du holst im Winter ein bis zwei neue, aber über eine Saison wirst du dadurch nicht plötzlich den attraktiven Fußball hinzaubern, der hier teilweise gefordert wird. Das haben wir letzte Saison gesehen, als Gisdol für eine Phase mal das Maximum aus dem Kader holte. Auf die Saison betrachtet reichte es dennoch nur für Platz 14 mit 5 Punkten Vorsprung auf die Relegation.

    MattEagle‘s Kumpel: „Jedes Mal, wenn ich vom Klo komme, stehen 70 Kölsch auf dem Tisch!“

  • In welcher Saison, in der wir gegen den Abstieg spielten, haben wir denn mal besser, ansehnlicher und attraktiver gespielt?

    Mein erster Impuls war "in jeder" zu schreiben, aber dann hab ich nochmal versucht mir unsere ganzen Katastrophensaison vor Augen zu führen und jede Abstiegssaison nochmal in Erinnerung zu rufen. Von daher fällt das Urteil jetzt etwas milder aus. Wir haben zwar in meinen Augen noch nie unattraktiver und mit weniger Offensivplan gespielt, aber es gab auch ähnlich schlechte Saisons.


    Wäre in Bezug auf nen Rückblick des Grauens und um diese Frage wirklich beantworten zu können interessant mal Statistiken der Saisons über Torchancen, geschlagene Flanken und ähnliche Offensivaktionen zu haben. So hat man dafür nur die Erinnerungen (die immer subjektiv sind) und die erzielten Tore.

    • Diese Saison bisher ein Schnitt von 0,9 Tore pro Spiel
    • Abstieg 17/18 ein Schnitt von 1,02 Tore pro Spiel
    • Abstieg 11/12 ein Schnitt von 1,14 Tore pro Spiel
    • Abstieg 05/06 ein Schnitt von 1,44 Tore pro Spiel
    • Abstieg 03/04 ein Schnitt von 0,94 Tore pro Spiel
    • Abstieg 01/02 ein Schnitt von 0,76 Tore pro Spiel
    • Abstieg 97/98 ein Schnitt von 1,44 Tore pro Spiel

    Letztlich gehört aber die Defensive auch zur Betrachtung und zumindest die Anzahl der Gegentore ist aktuell nicht so schlecht wie in einigen der Abstiegssaison. Ziel ist aber eben auch der Klassenerhalt (nicht der Abstieg) und dafür braucht es eine Balance aus Offensive und Defensive. Diese Balance fehlt leider bis auf ganz wenige Spiele und das ist es was Sorge bereitet. Gleichzeitig gibt es aber auch mehr Teams die katastrophale Leistungen liefern, als ich es in den anderen Saisons in Erinnerung habe. Das macht Hoffnung.


    Was Hotte angeht, so bin ich mir bei seinem Ausbruch gegenüber der Presse nicht sicher was der Hintergrund ist. Da er den Wurstulli ja durchaus als Vorbild hat, könnte sein Poltern gegenüber der Presse tatsächlich ähnlich wie der Schal abgeschaut sein. Es könnte aber auch aus der Verärgerung über das Spiel und die Äußerungen der Spieler danach sein, die eben auch bei mir den Eindruck "einer angeordneten extrem tiefen" Spielweise sein. Er stellt sich seit Monaten hinter den Trainer und ist lange genug dabei um den Zündstoff in den Interviews von Wolf und Horn zu erkennen. Das wird ihm sicher nicht geschmeckt haben. So hat er sich selbst und seine Spieler in den Fokus der Kritik gerückt (Stichwort: aktiv sein ist immer gefordert) und Gisdol kann erstmal zumindest etwas ruhiger weiterarbeiten.

  • Mein erster Impuls war "in jeder" zu schreiben

    Die Sache ist: Ich glaube das hättest du auch in jeder der von dir aufgeführten Saisons so geschrieben. Gefühlt ist es immer so schlimm wie noch nie. Dafür muss man ja nur mal die entsprechenden Threads vergangener Spielzeiten bemühen. Es ist auch irgendwie normal, denke ich, denn vergangene Saisons verblassen irgendwann in einem Meer aus schlechten Spielen/Runden.


    Ich will hier unser Spiel gar nicht schöner reden als es ist. Natürlich ist das oft schlimm anzusehen. Und wie du schon sagst: Diese Saison hapert es halt am Toreschießen, dafür steht die Defensive einigermaßen. In einer anderen Saison haben wir vorne mehr gerissen, dafür standen wir hinten offen wie ein Scheunentor. Und beides war jeweils grauenhaft anzusehen. Beides einigermaßen im Griff hatten wir eigentlich nur unter Stöger.

    MattEagle‘s Kumpel: „Jedes Mal, wenn ich vom Klo komme, stehen 70 Kölsch auf dem Tisch!“

  • Die Sache ist: Ich glaube das hättest du auch in jeder der von dir aufgeführten Saisons so geschrieben.

    Damals gab es diese Saison ja auch noch nicht, auch wenn du sicherlich recht hast das die schlimmen Spielzeiten mit der Zeit etwas verblassen, bemerke ich bei mir jedoch einen ganz elementaren Unterschied. In jeder Absstiegssaison hatte ich bis zum Ende der Saison immer die Hoffnung das "wir uns den Klassenerhalt" noch irgendwie erkämpfen. Diese Saison hab ich erstmalig das Gefühl das wir nur drin bleiben, wenn die anderen weiterhin versagen. Der Grund dafür liegt aber nicht wie bei anderen im Kader, den Verletzten oder sonst was, sondern in der fehlenden Balance gepaart mit der 3 Punkte Regel, die es ja schon lange gibt. Seit es sie gibt zählen Siege nunmal deutlich mehr als vorher.

  • Selbst wenn wir mit Ach und Krach die Liga halten. Wie geht es nächste Saison weiter? Ohne richtig Kohle im Sack?

    UEFA-Pokal-Finale: 1986,
    UEFA Euroleague Teilnehmer 2017/18

    UEFA Conference League Teilnehmer 2022/23
    Deutscher Meister: 1962, 1964, 1978,
    DFB-Pokalsieger: 1968, 1977, 1978, 1983,

  • Auch wenn´s nur provokant gemeint war mit der Abmeldung. Es gab beim FC schon bessere Zeiten und es wird auch wieder bessere Zeiten geben. Handelnde Personen kommen und gehen und jede noch so schlechte Personalie hatte bisher irgendwann ein Ende. Hoffe nur das wir diesmal ohne den Fahrstuhl in Liga 2 auskommen, das würde vieles leichter machen.

  • Die halbe Liga geht am Krückstock, Corona sei dank.
    Unsere sportlichen Probleme spiegeln 1:1 unsere finanziellen Probleme wieder. Auch wenn genaue Zahlen bislang fehlen, braucht man kein Prophet zu sein, um satte Verluste zu prognostizieren.
    Unsere Transfer diese Saison sind allesamt Not-Transfers. Notdürftig werden Lücken gestopft, die durch Abgänge und Verletzungspech entstehen. Sogar die Trainerpersonalie wäre meiner Meinung nach längst eine andere, wenn genug Kohle da wäre. So hangelt man sich von Spiel zu Spiel, mit der hoffnung, dass es am Ende reichen möge.
    Ich sollte vielleicht ein paar Kerzen im Dom aufstellen.

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  • Selbst wenn wir mit Ach und Krach die Liga halten. Wie geht es nächste Saison weiter? Ohne richtig Kohle im Sack?

    Die Sorge haben andere aber auch.
    Erst mal drin bleiben, sonst werden wir Kühnes Spuren folgen.

    PRO FC, meine Liebe, meine Stadt, meine Partei


    Skymax (Praeses Emeritus), Oropher (Präsident), Flykai (Vize), sharky (Schriftführer), grischa, Heimerzheimer (Ehrenmitglied), caprone, elkie57, winter, Matze86, frankie0815, floedi_82, kölsch, banshee, ManwithnoName, Mittelfeld, effzeh, der Pitter, Hunsrück FC, Je(n)sus, troemmelche71, izeh (Catering), BadischerBock, Salival (Klofrau), Rodi, Die_Macht_am_Rhein (Pressesprecher), Hassenichjesehen (Nummerngirl), lunyTed (Azubi), Kimeo, Olemaus.

  • Am besten melden wir uns vom Spielbetrieb ab. Alles Stümper und unmotivierte Taugenichtse.

    Von dir kommt auch überall nur inhaltloser Dünnpfiff, oder? Ob im Spieltagsthread oder in anderen danach. Es geht immer darum, dass andere zu viel jammern.

  • Die Sorge haben andere aber auch.Erst mal drin bleiben, sonst werden wir Kühnes Spuren folgen.

    Das wird Wehrle hoffentlich verhindern.

    UEFA-Pokal-Finale: 1986,
    UEFA Euroleague Teilnehmer 2017/18

    UEFA Conference League Teilnehmer 2022/23
    Deutscher Meister: 1962, 1964, 1978,
    DFB-Pokalsieger: 1968, 1977, 1978, 1983,

  • Selbst wenn wir mit Ach und Krach die Liga halten. Wie geht es nächste Saison weiter? Ohne richtig Kohle im Sack?

    Davon sind ja glücklicherweise nicht nur wir betroffen, bei anderen Vereinen steht das Wasser teils noch deutlich höher als nur bis zum Hals. Insofern ändert sich an der grundsätzlichen Situation nichts, außer dass alle wohl ein wenig kürzer treten müssen. Wir werden im Rahmen unserer Möglichkeiten im Verhältnis zu anderen wahrscheinlich genau so viel Geld ausgeben können, wie ohne Corona.

    MattEagle‘s Kumpel: „Jedes Mal, wenn ich vom Klo komme, stehen 70 Kölsch auf dem Tisch!“

  • :candle:

    UEFA-Pokal-Finale: 1986,
    UEFA Euroleague Teilnehmer 2017/18

    UEFA Conference League Teilnehmer 2022/23
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  • hat jetzt nur bedingt mit Heldt zu tun, ich kann mir aber vorstellen, dass man versuchen wird Bornauw, Skhiri oder einen Mere in ansprechender Form ins Schaufenster zu stellen. Auch wenn das sehr schade wäre, aber wir werden so gänzlich ohne Zuschauer nicht vermeiden können, dass uns Leistungsträger unter Umständen verlassen.

  • Von dir kommt auch überall nur inhaltloser Dünnpfiff, oder? Ob im Spieltagsthread oder in anderen danach. Es geht immer darum, dass andere zu viel jammern.

    1. Überall? Nein.
    2. Inhaltsloser Dünnpfiff? Nein (mit Ausnahmen).
    3. Immer? Keineswegs.
    4. Andere jammern zu viel? Exakt.


    Wenn sich die „fundierte“ Kritik (nicht von allen, nicht ausschließlich) seit Wochen hauptsächlich darum dreht, dass eine Mannschaft oder ein Trainer „nicht will“ oder „nicht soll“, ja, sorry, dann geht es mir uns Jammern über das Jammern.

    — König der Einzeiler —


    — Sei kein Arschloch: lass dich impfen! —

    Einmal editiert, zuletzt von floedi_82 ()

  • In welcher Saison, in der wir gegen den Abstieg spielten, haben wir denn mal besser, ansehnlicher und attraktiver gespielt? Das widerspricht sich meiner Meinung nach, denn wenn du ansehnlichen und attraktiven Fußball spielst, wirst du nicht gegen den Abstieg spielen. Jedenfalls nicht auf eine Saison gesehen. Vielleicht verlierst du unglücklich ein paar Spiele, aber am Ende wirst du insgesamt passabel abschneiden.

    Ich schrieb ja auch, wir haben keine Mittel gefunden. Dass das so verordnet war, halte ich persönlich allerdings für ein Gerücht. Verordnet war sicher, defensiv stabil zu stehen, was gegen Stuttgart nicht die schlechteste Idee war. Darüber hinaus hat aber nichts funktioniert und das hatte meines Erachtens eben auch was mit einem gut auf uns eingestellten Gegner zu tun, der erkannte, dass wir im Spielaufbau ohnehin unsere Probleme haben und diese durch sein offensives Pressing noch verschärfte. Aber das gehört ohnehin in einen anderen Thread.
    Wenn du meinst, dass das von mir beschriebene mühselige Aufbauen für die nächsten Jahre nicht unsere Realität ist, dann beglückwünsche ich dich zu deinem Optimismus. Ich habe meinen was das anbelangt mit dem letzten Abstieg komplett verloren. Und deshalb stehe ich dem FC auch anders gegenüber als zuvor.

    Wenn du wissen willst, wie es mir damit geht - dann schau dir meinen letzten Beitrag im Thread "Wie ihr mit Niederlagen umgeht" an.

    Lettore silenzioso

  • das hab ich mir anfangs auch gedacht, Heldt lies ja scheinbar nicht mal den Hauch eines Austauschs zu, sondern polterte direkt und ziemlich unreflektiert los. Kann natürlich sein, dass er das Feuer jetzt auf sich lenken um der Mannschaft Ruhe zu bieten- ich bin mir in dem Fall aber gar nicht sicher ob das nicht der falsche Ansatz wäre, und die Mannschaft (sofern es wirklich nur an ihr liegt, und Gisdol alles richtig macht) ruhig auch mal den Gegenwind spüren sollte.Ich glaube allerdings nicht an die Theorie, es ist ja jetzt nicht das erste Mal gewesen, dass Spieler das fehlende Offensivkonzept öffentlich ansprechen. Ich habe eher das Gefühl, dass auch Heldt langsam nervös wird, wenn er mitbekommt was wir im Offensivbereich da größtenteils abliefern. Entsprechend dann seine Reaktion, er kann ja kaum auf fake News machen wenn Medien schlechtes Offensivspiel ansprechen. (also kann er natürlich schon, wäre aber dann recht merkwürdig)

    Natürlich wird Heldt auch langsam nervös, schließlich ist das diesjährige Abschneiden der Mannschaft erstmals zu 100 % mit seinem Namen verknüpft. Und den will er sich sicher nicht versauen oder hier direkt wieder entlassen. Von daher glaube ich im Übrigen auch diesen "Schwachsinn" nicht, den einige auch hier immer wieder vortragen, dass er Gisdol nur deshalb nicht entlässt, weil sie gut befreundet sind. Das wäre ehrlich gesagt im moderne Profifußball das erste Mal, dass eine Verantwortlicher die persönliche Beziehung zu einem Angestellten über das eigene Wohl stellt. Das sind aus meiner Sicht genau solche Märchen wie die Geschichten, dass Profitrainer aus persönlicher Neigung gewisse Spieler aufstellen bzw. nicht aufstellen. Wir reden ja hier, auch wenn man das beim FC manchmal durchaus anzweifeln kann, über hoch professionell geführte Unternehmen und nicht über Stammtischtruppe von Freizeitkickern und Ehrenamtlichen.


    Und eben weil Heldt auch ein solcher Profi ist, der selber als Spieler und als Manager schon häufiger in dieser Situation war, glaube ich nicht, dass diese Schelte aus dem Affekt heraus passiert ist. Für mich war das ein Ablenkungsmanöver, weil er genau zum jetzigen Zeitpunkt den Druck von der Mannschaft und vom etwas Trainer weg halten will, in dem er sich selber den Medien "zum Fraß vorwirft". So was gibt es ja immer wieder, und das prominenteste Beispiel dafür war sicher Uli Hoeneß, der das quasi permanent als Stilmittel genutzt hat, um auf den DFB, die Ligakonkurrenten, die Medien und was weiß ich wen zu schimpfen. Insofern glaube ich, dass das geneua jetzt Kalkül von Heldt war. Er sieht ja auch, dass es nicht läuft. Kann sein, dass ihm die konkreten Fragen in der Runde die Vorlage dafür geliefert haben, aber die Vorlage hat er (anders als unsere Offensivspieler) dann auch eiskalt verwandelt. Sieht man ja alleine hier im Forum worüber seit gestern hauptsächlich diskutiert wird: fast vier neue Seiten hier im Thread. Also zumindest hier hat das Ablenkungsmanöver funktioniert :winking_face:

    „Ich bin dafür da, vorher Entscheidungen zu treffen und nicht danach alles zu bewerten, was schiefgelaufen ist, dann wäre ich in die Pathologie gegangen.“

    Timo Schultz über so genannte „Experten“, die sich zur aktuellen Situation beim FC äußern (25.01.2024)

  • Wir reden ja hier, auch wenn man das beim FC manchmal durchaus anzweifeln kann, über hoch professionell geführte Unternehmen und nicht über Stammtischtruppe von Freizeitkickern und Ehrenamtlichen.

    Und genau das halte ich für einen Irrglauben. Auch wenn die "Blase Fußball" sich gerne selbst als professionell geführt sieht.


    Hat sich jemand das Interview mit Karl-Heinz Rummenigge am Samstag im Sportstudio angesehen? Rummenigge ist Vorstandsvorsitzender des FC Bayern und somit eines Vereins, der in der letzten Saison rund 700 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet hat. Hört man Rummenigge reden, dann weiß man aber, dass er intellektuell überhaupt nicht in der Lage wäre, außerhalb des Fußballs ein Unternehmen dieser Größenordnung zu leiten. In den Bereich der Vorstandsvorsitzenden dürfte er vermutlich nur dann kommen, wenn er denen Kaffee und Schnittchen bringt.


    Rummenigge ist aber in dieser Position. Und er ist da, weil er früher mal ganz passabel kicken konnte, weil er damit einen bekannten Namen hat, weil er über Kontakte verfügt und weil er sich in der Unternehmensstruktur des FC Bayern bewiesen hat. So wie ihm geht es vielen in dieser "Scheinprofessionalität" des Fußballs. Heldt nehme ich da nicht aus. Auch er schwimmt in dieser Blase, die kaum mal neue, neutrale und aus anderen Bereichen stammende Leute akzeptiert. Man könnte zahlreiche andere Namen nennen. Michael Preetz etwa, der - an sich wirklich kein dummer Mensch - Millionensummen verantworten durfte, ohne nennenswerte Erfolge vorweisen zu können. Oder Jens Lehmann, der genau welche Qualitäten mitbringt, um bei Hertha BSC im Aufsichtsrat die Stimme von Windhorst/TennorHolding zu vertreten? Und der somit über Wohl und Wehe einer rund 375 Millionen Euro umfassenden Investitionsstrategie mitentscheidet?


    Wie weit weg der Fußball von einer echten Professionalisierung entfernt ist, zeigt auch der Umgang mit Misserfolgen. Ein Veh durfte eben Unsummen verbrennen - in der freien Wirtschaft käme er damit nicht so einfach durch.


    Wir reden beim Fußball - von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen - nicht von professionell geführten Unternehmen. Sondern von einer Scheinwelt, in der Nichtsnutze mit einem Maß an Geld und Macht konfrontiert werden, das ihnen zu Kopf steigt. Die meisten der Leute, die bei den Fußballklubs in verantwortlicher Stellung sind, wären in der freien Wirtschaft hoffnungslos verloren. Im Fußball aber, wo Namen und Kontakte zählen, da sind sie wer.


    In dem Moment, wo sich die Fußballvereine für eine echte Wandlung hin zum professionell geführten Unternehmen entscheiden, werden Namen wie Heldt, Veh, Lehmann, Preetz und viele andere nur noch dann in der öffentlichen Debatte auftauchen, wenn über sie als ehemalige Spieler geredet wird.

    :hennes: Die Herausforderung "Bundesliga mit Köln" ist für einen Spieler etwas vom Größten. Köln ist ein Mythos. :FC: