Alles anzeigenIch habe es schon oft gesagt, aber ich werde es nicht müde zu wiederholen:
Es ist kein Zufall, dass der Kader sukzessive schlechter wurde, während sich der Verein in der größten finanziellen Krise seiner Existenzgeschichte befand.
Mit den Transferbudgets, die für den Verein seit 21/22 stemmbar waren, wäre alles andere als ein sportlicher Abstieg ein absolutes Wunder gewesen.
Die Transferausgaben in den 5 Jahren vor Corona:
- 8,35 Mio. (8 Mio. Transferplus)
- 40 Mio. (32 Mio. Transferminus)
- 16,9 Mio. (und das in der zweiten Liga - aber immerhin gegenfinanziert durch den Modeste Verkauf nach China und weitere Verkäufe - 30 Mio. Transferplus)
- 20,25 Mio. (13 Mio. Transferminus)
- 18,5 Mio. (3 Mio. Transferminus)
Die Transferausgaben unter Christian Keller:
- 7,25 Mio. (6 Mio. Transferplus)
- 2,5 Mio. (0,6 Mio. Transferplus)
- 1,9 Mio. (2,1 Mio. Transferplus)
Als gäbe es irgendwie einen Zusammenhang zwischen verfügbaren Mitteln und sportlichem Erfolg...
Wer auch immer davon ausgeht, dass die Mindesterwartung an einen sportlichen Verantwortlichen in dieser Zeit ist, die Kaderqualität und sportlichen Ergebnisse zu erhalten, der glaubt auch an den Osterhasen und den Weihnachtsmann. Es ging von Anfang an lediglich darum, den Absturz zu verwalten, bis der Verein in finanziell ruhigeres Fahrwasser kommt.
Interessante Aufstellung. Allerdings aus meiner Sicht zu begrenzt auf die reinen Transferausgaben. Denn der Sturz von Platz 7 in der Bundesliga auf einen Mittelfeldplatz in der zweiten Liga hat ja auch zur Folge, dass man einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag an TV-Geldern verloren hat, Sponsoreneinnahmen zurückgehen, etc. Das also alleine auf Ausgaben oder Einnahmen bei Transfers zu verengen, und als Begründung die finanzielle Krise zu nennen, finde ich zu kurz gedacht.
Oder anders ausgedrückt: Was nutzt es in der finanziellen Krise, wenn der Verein zur Konsolidierung 5 Mio. bei Transfers spart, dafür aber durch sportlichen Absturz 15 Mio. bei TV-Geldern verliert? Dann hat man doch insgesamt eher mit Zitronen gehandelt!
Es ist also eine Frage der Risikobereitschaft. Keller bzw. der Verein haben sich dafür entschieden, bei Transfers nicht ins finanzielle Risiko zu gehen. Ok, das kann ich akzeptieren, obwohl ich das gerade im Sommer vor der drohenden Transfersperre nicht nachvollziehen konnte. Aber man sollte nicht so tun, als hätte man dadurch den Verein insgesamt finanziell gerettet. Denn die Einsparungen auf dieser Seite haben an anderer Stelle eben auch zu erheblichen Mindereinnahmen geführt.