GF / Christian Keller (GF Sport)

  • Interessante Aufstellung. Allerdings aus meiner Sicht zu begrenzt auf die reinen Transferausgaben. Denn der Sturz von Platz 7 in der Bundesliga auf einen Mittelfeldplatz in der zweiten Liga hat ja auch zur Folge, dass man einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag an TV-Geldern verloren hat, Sponsoreneinnahmen zurückgehen, etc. Das also alleine auf Ausgaben oder Einnahmen bei Transfers zu verengen, und als Begründung die finanzielle Krise zu nennen, finde ich zu kurz gedacht.


    Oder anders ausgedrückt: Was nutzt es in der finanziellen Krise, wenn der Verein zur Konsolidierung 5 Mio. bei Transfers spart, dafür aber durch sportlichen Absturz 15 Mio. bei TV-Geldern verliert? Dann hat man doch insgesamt eher mit Zitronen gehandelt!


    Es ist also eine Frage der Risikobereitschaft. Keller bzw. der Verein haben sich dafür entschieden, bei Transfers nicht ins finanzielle Risiko zu gehen. Ok, das kann ich akzeptieren, obwohl ich das gerade im Sommer vor der drohenden Transfersperre nicht nachvollziehen konnte. Aber man sollte nicht so tun, als hätte man dadurch den Verein insgesamt finanziell gerettet. Denn die Einsparungen auf dieser Seite haben an anderer Stelle eben auch zu erheblichen Mindereinnahmen geführt.

    „Der FC mit seinem aufgeregten Umfeld ist ein vielstimmiger Ameisenhaufen.“ FC-Geschäftsführer Philipp Türoff (25.12.2024)

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  • Interessante Aufstellung. Allerdings aus meiner Sicht zu begrenzt auf die reinen Transferausgaben. Denn der Sturz von Platz 7 in der Bundesliga auf einen Mittelfeldplatz in der zweiten Liga hat ja auch zur Folge, dass man einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag an TV-Geldern verloren hat, Sponsoreneinnahmen zurückgehen, etc. Das also alleine auf Ausgaben oder Einnahmen bei Transfers zu verengen, und als Begründung die finanzielle Krise zu nennen, finde ich zu kurz gedacht.


    Oder anders ausgedrückt: Was nutzt es in der finanziellen Krise, wenn der Verein zur Konsolidierung 5 Mio. bei Transfers spart, dafür aber durch sportlichen Absturz 15 Mio. bei TV-Geldern verliert? Dann hat man doch insgesamt eher mit Zitronen gehandelt!


    Es ist also eine Frage der Risikobereitschaft. Keller bzw. der Verein haben sich dafür entschieden, bei Transfers nicht ins finanzielle Risiko zu gehen. Ok, das kann ich akzeptieren, obwohl ich das gerade im Sommer vor der drohenden Transfersperre nicht nachvollziehen konnte. Aber man sollte nicht so tun, als hätte man dadurch den Verein insgesamt finanziell gerettet. Denn die Einsparungen auf dieser Seite haben an anderer Stelle eben auch zu erheblichen Mindereinnahmen geführt.

    Marktwertverluste der Spieler, Gehaltserhöhungen bei denen die geblieben sind (Martel und Co.), geringere Transfererlöse wie bei Chabot etc etc

    Der Abstieg war extrem teuer, das wusste man vorher.

  • Marktwertverluste der Spieler, Gehaltserhöhungen bei denen die geblieben sind (Martel und Co.), geringere Transfererlöse wie bei Chabot etc etc

    Der Abstieg war extrem teuer, das wusste man vorher.

    Beim Thema Marktwerte würde ich ja sogar noch am ehesten sagen, dass die Transfersperre und der Abstieg sogar was Gutes haben: Denn Spieler wie Pauli, Lemperle, Downs, Huseinbasic usw. würden in einem etablierten Bundesligakader nicht annähernd soviel Spielzeit bekommen wie jetzt. Und dementsprechend entwickelt sich der Marktwert bei diesen Spielern sogar positiv durch den Abstieg. Das müsste man also gegen die Marktwertverluste von Kainz und Co. quasi gegen rechnen.


    Aber klar, dass man so jemanden wie Chabot z. B. für 4 Mio. wegen Ausstiegsklausel an einen CL-Teilnehmer verkaufen musste, das ist natürlich auch eine finanziell negative Folge des Abstiegs. Da wären bei Klassenerhalt sicher 2 - 3 Mio. mehr drin gewesen.

    „Der FC mit seinem aufgeregten Umfeld ist ein vielstimmiger Ameisenhaufen.“ FC-Geschäftsführer Philipp Türoff (25.12.2024)

  • Nein, es war definitiv nicht alles schlecht, das sehe ich auch so. Aber gut waren bislang eher die Transfers, die eigentlich „nice to have“ waren, wie Martel oder Huseinbasic.


    Immer, wenn es darum ging, Leistungsträger zu ersetzen oder zentrale Lücken im Kader adäquat zu schließen, dann ist die Bilanz nicht gut. Und genau darum geht es jetzt im Winter wieder: Nach der Transfersperre gibt es mindestens zwei Transfers, die jetzt sofort helfen müssen, um den Kader zu verstärken. Und solche Spieler, die sofort helfen und die Mannschaft direkt weiterbringen, die hat Keller bisher nicht geschafft zu holen. Egal, ob Adamyan, Paca, Waldschmidt, etc. Alle nicht annähernd das, was man sich versprochen hat.

    Das kann ich im Prinzip verstehen, gehe da aber nicht mit. Hector wurde durch den besten LV der zweiten Liga ersetzt. Der kam ablösefrei und eigentlich war man damit auch zufrieden, auch ausserhalb des Vereins.


    Shkiri sollte von Dejo ersetzt werden und hätte er auch nur ansatzweise seine Form vom Vorjahr erreicht, wäre das auch gelungen. Man hat sich ja komplett verschlossen, Dejo abzugeben, weil er einfach zu wichtig war. Christensen war (für mich zumindest) eh erstmal Perspektivspieler (um dann langfristig Dejo zu ersetzen).


    Aber es sollte dennoch ein gestander 6er kommen, wenn ich mich an die Kommunikation erinnere. Und dann kam halt die temporäre Transfersperre, wo uns effektiv komplett die Hände gebunden waren. Kein Spieler möchte doch mit einem Verein verhandeln, der per se erstmal überhaupt keinen verpflichten darf. Da sind wertvolle Wochen vergangen. Und anscheindend wurden da ja auch Abmachungen wieder verworfen. Das war doch einmalig in Deutschland, das muss man doch mit in die Bewertung einbeziehen.


    Martel war kein nice to have. Das ist genau die Marke Transfer, die wir in Zunkunft mehr brauchen. Huseinbasic schon und keiner hatte diese Entwicklung erwartet. Aber man braucht ja manchmal auch ein bisschen Glück.

  • Trotz aller Sparzwänge. Im Sommer 2023 wäre mehr Geld verfügbar gewesen als Keller ausgegeben hat. Das hat er selbst bestätigt. Ich finde nicht, dass es auf Aufgabe des sportlichen Geschäftsführers ist, mehr zu sparen als vorgesehen, wenn dabei ein Kader rauskommt, der so offensichtliche Schwächen hat, dass ein Abstieg droht.

  • Interessante Aufstellung. Allerdings aus meiner Sicht zu begrenzt auf die reinen Transferausgaben. Denn der Sturz von Platz 7 in der Bundesliga auf einen Mittelfeldplatz in der zweiten Liga hat ja auch zur Folge, dass man einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag an TV-Geldern verloren hat, Sponsoreneinnahmen zurückgehen, etc. Das also alleine auf Ausgaben oder Einnahmen bei Transfers zu verengen, und als Begründung die finanzielle Krise zu nennen, finde ich zu kurz gedacht.


    Oder anders ausgedrückt: Was nutzt es in der finanziellen Krise, wenn der Verein zur Konsolidierung 5 Mio. bei Transfers spart, dafür aber durch sportlichen Absturz 15 Mio. bei TV-Geldern verliert? Dann hat man doch insgesamt eher mit Zitronen gehandelt!

    Du hast natürlich recht. Zufälligerweise war das ja aber auch nicht die einzige Maßnahme. Man hat nämlich parallel auch an der eigentlich größten Ausgabe sparen müssen: den Spielergehältern.


    Dazu habe ich halt keine schönen Zahlen, weil die nicht öffentlich verfügbar sind. Ich denke aber man kann hier nochmal locker von 10-20 Millionen Einsparungen ausgehen - pro Saison.


    Wir reden also von notwendigen Sparmaßnahmen weit über den von dir veranschlagten 5 Millionen.


    Und die Rechnung um verlorene Buchwerte ist immer wieder nett, aber geh damit mal zu irgendeiner Institution und sag der, dass sie dir für deine Finanzierungslücke von 30-40 Mio. Euro doch einfach nochmal einen neuen Kredit geben soll, während dein Verein schon mit 60 Mio. verschuldet ist. Wo soll man denn da sinnvolle Mengen Geld herbeschwören, die diese Lücke stopfen?


    Und selbst wenn das gelingt, dann bedeutet es nur, dass man die Tilgung der Schulden wieder in die Zukunft verschiebt. Statt einen harten Schnitt hat man dann nochmal mehrere Jahre länger die Belastung durch Kreditzinsen etc. Das heißt man zementiert auf noch längere Zeit die Tatsache, dass man finanziell nur auf Augenhöhe mit den üblichen Fahrstuhlmannschaften agieren kann.

  • Die 5 Mio. sind, ebenso wie die 15 Mio. nur eine willkürliche Zahl von mir, um zu verdeutlichen, dass der sportliche Abstieg unter Keller eben nicht nur zu Einsparungen geführt hat, sondern auch zu sehr erheblichen Mindereinnahmen. Und das ist ja beim Profisport das Wesentliche: Du musst im Kerngeschäft, also dem Sportlichen, erfolgreich sein, sonst kannst du dich finanziell durch Einsparungen konsolidieren soviel du willst. Denn nur mit dem sportlichen Erfolg wachsen die Einnahmen, so ist das System. Du kannst dir als Profiverein auch kaum andere Geschäftsfelder erschließen, um dort über Einnahmen den Verlust bei ausbleibenden sportlichen Erfolgen zu kompensieren. Die finanziellen Möglichkeiten stehen und fallen zu 90 % mit der sportlichen Entwicklung.

    „Der FC mit seinem aufgeregten Umfeld ist ein vielstimmiger Ameisenhaufen.“ FC-Geschäftsführer Philipp Türoff (25.12.2024)

  • Trotz aller Sparzwänge. Im Sommer 2023 wäre mehr Geld verfügbar gewesen als Keller ausgegeben hat. Das hat er selbst bestätigt. Ich finde nicht, dass es auf Aufgabe des sportlichen Geschäftsführers ist, mehr zu sparen als vorgesehen, wenn dabei ein Kader rauskommt, der so offensichtliche Schwächen hat, dass ein Abstieg droht.

    Es wurde damals spekuliert, dass rund 2 Mio zur Verfügung gestanden haben sollen. Wobei das nie bestätigt wurde. Wenn Keller für dieses Geld - und ich gehe davon aus, dass wir nicht signifikant mehr als das hätten ausgeben können - niemanden findet, der uns unzweifelhaft verstärkt, dann finde ich es richtig, das Geld lieber zu sparen. Und das sage ich als jemand, der sich damals zumindest noch einen guten Stürmer gewünscht hätte.

    :hennes: Die Herausforderung "Bundesliga mit Köln" ist für einen Spieler etwas vom Größten. Köln ist ein Mythos. :FC:

  • Die 5 Mio. sind, ebenso wie die 15 Mio. nur eine willkürliche Zahl von mir, um zu verdeutlichen, dass der sportliche Abstieg unter Keller eben nicht nur zu Einsparungen geführt hat, sondern auch zu sehr erheblichen Mindereinnahmen. Und das ist ja beim Profisport das Wesentliche: Du musst im Kerngeschäft, also dem Sportlichen, erfolgreich sein, sonst kannst du dich finanziell durch Einsparungen konsolidieren soviel du willst. Denn nur mit dem sportlichen Erfolg wachsen die Einnahmen, so ist das System. Du kannst dir als Profiverein auch kaum andere Geschäftsfelder erschließen, um dort über Einnahmen den Verlust bei ausbleibenden sportlichen Erfolgen zu kompensieren. Die finanziellen Möglichkeiten stehen und fallen zu 90 % mit der sportlichen Entwicklung.

    Das stimmt alles so halb. Aber nochmal die Frage: wo zauberst du das Geld, das man zur Abwehr des sportlichen Verfalls braucht, denn her?


    Davon ab: die Krise ist ja im Ursprung keine Einnahmenkrise, sondern eine Ausgabenkrise, weil der Engpass durch Verpfändung von Einnahmen und Kredittilgung entstanden ist. Wenn diese Belastungen entfallen, dann hat man auch wieder vollen Zugriff auf seine Einnahmen. Hier sind also in der Tat entgegen deiner These große finanzielle Sprünge möglich.

  • Trotz aller Sparzwänge. Im Sommer 2023 wäre mehr Geld verfügbar gewesen als Keller ausgegeben hat. Das hat er selbst bestätigt. Ich finde nicht, dass es auf Aufgabe des sportlichen Geschäftsführers ist, mehr zu sparen als vorgesehen, wenn dabei ein Kader rauskommt, der so offensichtliche Schwächen hat, dass ein Abstieg droht.

    Es ist aber halt auch keine Selbstbedienungstheke und man holt sich einfach was man will oder braucht und dann ist alles super. Und das hat sich ja auch gezeigt.


    Die Sperre wurde erst kurzfristig ausgesetzt, weshalb man einige Kontakte nicht abschließen konnte, weil einfach die Zeit davon lief. Deshalb wurde ja z.B. Paca gefragt, warum er denn trotzdem den Vertrag unterschrieben hätte, obwohl er nicht wüsste, ob das klappt. Dieses Risiko wollten viele Spieler (verständlich) nicht eingehen. Folglich war die ganze Vorbereitung etwas erschwert. Als dann doch grünes Licht kam, hatte man sich mit Waldschmidt, Alidou, Carstensen und Christensen verstärkt.

    Gegenüber der Abgänge Duda, Andersson, Schindler und Pedersen jetzt nicht so viel schlechter. Natürlich waren die Abgänge von Skhiri und Hector schwerwiegend und man hätte hier sicherlich noch nachlegen müssen.

    Das wurde ja auch versucht, aber es hat am Ende nicht geklappt. Aber auch dann hatte man ja noch immer die Hoffnung, dass der Bessermacher Baumgart das hinbekommt mit dem Kollektiv.


    Ich will Keller nicht von Fehlern frei sprechen. Aber es ist auch nicht so, dass da alles easy klappt und er das nicht hinbekommt.

    Das kann man natürlich mit mehr Kohle besser hin bekommen.

    No one is born hating another person because of the colour of his skin, or his background, or his religion. People must learn to hate, and if they can learn to hate, they can be taught to love, for love comes more naturally to the human heart than its opposite.

  • Die Frage nach den Gehältern wird sich spätestens wieder kommende Saison in die andere Richtung bewegen müssen, da kann man sich noch so viele Gehaltsgrenzen setzen. Sollten wir aufsteigen, brauchen wir sicherlich 6-7 neue Spieler, davon mindestens 3 richtig gute die sicherlich nur zu marktgerechten Gehältern bei uns anheuern werden. Da wird man wohl oder über auch nochmal situativ beispielsweise 3 Mios an Gehältern für einen guten Spieler ausgeben müssen, wenn man sich in Liga 1 halten will nachhaltig. Ob ein CK und Türoff dazu bereit sein werden sehe ich skeptisch, anders wird es aber amS langfristig nicht funktionieren. Deshalb wird sicherlich zu überlegen sein, wie man zusätzliche Einnahmen generieren kann um solche situativen Gehälter zukünftig finanzieren zu können, und darauf bin ich wirklich gespannt.

  • Martel war kein nice to have. Das ist genau die Marke Transfer, die wir in Zunkunft mehr brauchen.

    Ja, ohne Frage. Aber ich meine damit, dass er nicht geholt wurde, um den Kader sofort zu verstärken, sondern als Perspektivspieler. Was ja auch sehr gut funktioniert hat.

    Aber alle Transfers, die Keller getätigt hat, um den Kader sofort zu verstärken, haben nicht oder höchstens eingeschränkt funktioniert. Also die sogenannten „Königstranfers“ wie Adamyan, Waldschmidt usw. Und natürlich muss man ihm dabei zugute halten, dass es finanzielle enge Vorgaben gab. Aber er hat auch jegliches Risiko gescheut.


    Zu Ljubicic: Auf ihn als Nachfolger zu verweisen als Skhiri ging, war ja offensichtlich nur als Beruhigungspille für die Öffentlichkeit gedacht. Denn bis heute ist Ljubicic vieles, aber kein Spieler für die Position auf der Skhiri gespielt hat. Und das wusste Keller selbst auch, er hat ja später zugegeben, dass es nicht gelungen ist, einen gestandenen Sechser zu verpflichten. Ob das im Sommer schon an der drohenden Transfersperre lag, das solche Spieler nicht kommen wollten oder ob es daran lag, dass die Angebote einfach finanziell nicht attraktiv genug waren: man weiß es nicht. Aber im Ergebnis wurden diese Lücken im Kader nicht adäquat geschlossen.

    „Der FC mit seinem aufgeregten Umfeld ist ein vielstimmiger Ameisenhaufen.“ FC-Geschäftsführer Philipp Türoff (25.12.2024)

  • Das stimmt alles so halb. Aber nochmal die Frage: wo zauberst du das Geld, das man zur Abwehr des sportlichen Verfalls braucht, denn her?


    Davon ab: die Krise ist ja im Ursprung keine Einnahmenkrise, sondern eine Ausgabenkrise, weil der Engpass durch Verpfändung von Einnahmen und Kredittilgung entstanden ist. Wenn diese Belastungen entfallen, dann hat man auch wieder vollen Zugriff auf seine Einnahmen. Hier sind also in der Tat entgegen deiner These große finanzielle Sprünge möglich.

    Oh, herzlichen Dank für Deine Bewertung!


    Gegenfrage: Für wie groß hälst Du denn die "großen finanziellen Sprünge", die durch Einnahmen z. B. aus Vermarktung, Catering, etc. möglich sind? Oder anders gefragt: Glaubst Du, das diese nicht auch massiv am sportlichen Erfolg oder Misserfolg hängen?


    Woher das Geld kommen soll? Na ja, aus TV-Einnahmen, die deutlich höher sind, wenn man über Jahre konstant im Mittelfeld der Bundesliga spielt statt zwischen erster und zweiter Liga pendelt. Und aus Spielerverkäufen, die man idealerweise selbst in der Hand hat und nicht wegen eines Abstiegs (oder verpassten Aufstiegs) und dann fehlender sportlicher Perspektive und greifender Klauseln unter Wert verkaufen muss. Das wären schon mal zwei wesentliche Faktoren für Einnahmen, die in den Kader reinvestiert werden können.

    „Der FC mit seinem aufgeregten Umfeld ist ein vielstimmiger Ameisenhaufen.“ FC-Geschäftsführer Philipp Türoff (25.12.2024)

  • Gegenfrage: Für wie groß hälst Du denn die "großen finanziellen Sprünge", die durch Einnahmen z. B. aus Vermarktung, Catering, etc. möglich sind? Oder anders gefragt: Glaubst Du, das diese nicht auch massiv am sportlichen Erfolg oder Misserfolg hängen?

    Die kann ich beziffern: im Vergleich zur Saison 22/23 sind es wohl alleine 12,5 Millionen Euro an Sponsoringeinnahmen, die uns jetzt wieder zur Verfügung stehen (s. https://geissblog.koeln/2023/0…schulden-der-fc-noch-hat/)


    Hinzu kommen jährlich über 10 Mio. € an Schuldentilgung.


    Natürlich sind das keine Einnahmen im buchhalterischen Sinn. Aber für unser Budget ist es komplett unerheblich, ob wir mehr einnehmen oder uns von diesen Einnahmen mehr für den Spielbetrieb zur Verfügung stehen.


    Woher das Geld kommen soll? Na ja, aus TV-Einnahmen, die deutlich höher sind, wenn man über Jahre konstant im Mittelfeld der Bundesliga spielt statt zwischen erster und zweiter Liga pendelt. Und aus Spielerverkäufen, die man idealerweise selbst in der Hand hat und nicht wegen eines Abstiegs (oder verpassten Aufstiegs) und dann fehlender sportlicher Perspektive und greifender Klauseln unter Wert verkaufen muss. Das wären schon mal zwei wesentliche Faktoren für Einnahmen, die in den Kader reinvestiert werden können.

    Die Frage war aber nicht nach Geld, das dann in ein paar Jahren nach tollen Saisons im Bundesligamittelfeld zur Verfügung steht. Das Geld brauchten wir bereits seit 2021/22, weil da bereits die Schulden mit voller Wucht zugeschlagen haben. Wie hätten wir denn zu diesem Zeitpunkt noch ein paar Jahre erfolgreich Bundesliga spielen sollen, um die Einnahmeseite zu optimieren?


    Es ist ganz einfach so, dass wir durch Corona und die Spätfolgen daraus gezwungen waren, entweder massive neue Geldquellen aufzutun, oder das Kader- und Transferbudget über mehrere Jahre hinweg zu senken, um diese Verbindlichkeiten zu bedienen. Wie Du selbst sagst, ist das Tuning der Einnahmenseite aber alles andere als einfach. Da gehe ich komplett mit. Das bedeutet in der Schlussfolgerung aber eben, dass man was an den Ausgaben machen muss, bis diese Zusatzbelastungen entfallen. Und das haben wir getan.

  • Nee, sorry, das war ein eindeutiger und schwerer Fehler. Auch vor dem Hintergrund, dass ja eine Transfersperre drohte. Das kann man doch nicht schön reden.

    Man kann sich auch nur einen Satz rauspicken und den auseinander nehmen.


    Von schwerem Fehler zu reden, wenn die Intention da war, aber aufgrund widriger Umstände nicht realisierbar war, ist schon nen Stück


    Ich versuche nichts schön zu reden, gibt es auch nix. Es sind Fehler gemacht worden. Aber trotzdem ist Kontext wichtig zu betrachten.


    Im Endeffekt wäre es mir lieber gewesen, man hätte die Transfersperre direkt durchgezogen. Sportliches Resultat wohl das selbe, aber man hätte sich zum jetzigen Sommer besser aufstellen können und CK wohl weniger Breitseite bekommen. So hat er gegen die Transfersperre gekämpft, im Endeffekt hat's ihm wohl eher geschadet.


    Es gibt die eine Seite, die im Abstieg eine Chance sieht, die wir vielleicht ohne Abstieg nicht gehabt hätten. Die darauf baut, langfristig diesen Verein in ruhigere und erfolgreichere Fahrwasser zu bringen.

    Die andere Seite sieht im Abstieg den Super Gau und das ultimative Resultat schwerer Fehler.

    Leider hat die erste Gruppe (noch) keine grossen sportlichen Argumente und die zweite Gruppe nutzt den sportlichen Misserfolg um jeglichen nicht-sportlichen "Erfolg" nieder zu reden.


    Ich bleibe positiv, dass sich die ganze Arbeit langfristig sehr lohnen wird.

  • Trotz aller Sparzwänge. Im Sommer 2023 wäre mehr Geld verfügbar gewesen als Keller ausgegeben hat. Das hat er selbst bestätigt. Ich finde nicht, dass es auf Aufgabe des sportlichen Geschäftsführers ist, mehr zu sparen als vorgesehen, wenn dabei ein Kader rauskommt, der so offensichtliche Schwächen hat, dass ein Abstieg droht.

    Das stimmt schon, aber ich finde auch, dass es nicht seine Aufgabe ist Budget s zu 100% auszuschöpfen wenn der Markt nichts passendes bietet (passend wäre hier für Keller und Baumgart gewesen).


    Oder anders gesagt , ich bin froh wenn ein GFS nicht einfach Leute holt nur weil noch Budget offen ist.


    Und man sollte auch bedenken, du kannst beim FC aktuell keinen holen der 3-4mio. Gehalt fordert, das funktioniert mit der aktuellen Gehaltsstruktur nicht bzw. demotiviert viele Bestandsspiele.

  • Es gibt die eine Seite, die im Abstieg eine Chance sieht, die wir vielleicht ohne Abstieg nicht gehabt hätten. Die darauf baut, langfristig diesen Verein in ruhigere und erfolgreichere Fahrwasser zu bringen.

    Die andere Seite sieht im Abstieg den Super Gau und das ultimative Resultat schwerer Fehler.

    Leider hat die erste Gruppe (noch) keine grossen sportlichen Argumente und die zweite Gruppe nutzt den sportlichen Misserfolg um jeglichen nicht-sportlichen "Erfolg" nieder zu reden.


    Ich bleibe positiv, dass sich die ganze Arbeit langfristig sehr lohnen wird.

    Ich bin sonst bei fast allen Punkten bei Dir, aber an dieser Stelle möchte ich widersprechen: Absteigen ist immer Scheiße.


    Ich bin der festen Überzeugung, dass man selbst in einer verfahrenen Situation seine Probleme besser in der ersten als in der zweiten Liga lösen kann.


    Klar gibt einem ein Abstieg gerne mal die Möglichkeit einen Schnitt zu ziehen, Verantwortliche auszutauschen, überteuerte Spieler abzugeben etc.. Aber das ist ein erzwungener Nebeneffekt. Das könnte man durch mutiges Handeln genau so ohne einen Abstieg erreichen.


    Diesen Punkt gebe ich auch jedem: Der Abstieg ist aus sportlicher Perspektive der Super-GAU. (Höchstens noch mit einer Vereinsinsolvenz zu übertrumpfen.)


    ABER: nur weil es das wirklich schlimmstmögliche Szenario ist, bedeutet das nicht zwingend, dass massive Fehler gemacht wurden und Köpfe rollen müssen.


    Wir waren halt von außen gezwungen, mit einem der vier niedrigsten Etats in die letzte Saison zu gehen. Und das größte Finanzvodoo hätte nur dafür gesorgt, dass es vielleicht einer der 6 niedrigsten Etats geworden wäre. Dafür hätte man sich dann für weitere Jahre im Abstiegsbereich der Etattabelle festgenagelt. Also einmal Klassenerhalt erkaufen, um dann mindestens 3 Jahre weiter zu zittern. Also hat man sich lieber für den schnellen Schnitt entschieden – auch im Wissen, im Fall des Super-GAUs dann wenigstens zeitnah wieder finanziell handlungsfähig zu sein. Diese Entscheidung hat nicht Christian Keller alleine getroffen, sondern die gesamte Vereinsführung. Und ich halte es weiterhin für die richtige Entscheidung.