Puh, ganz schön viel zu lesen. Hab mir jetzt mal alle 11(?) Seiten durchgelesen und muss ehrlich sagen, dass da teilweise ganz kluge Gedanken drin sind. Sehr gut und zutreffend fand ich das Thema Medien dargestellt.
Insgesamt lese ich da aber viele Dinge heraus, die mir zum Teil gar nicht gefallen oder die ich sogar erschreckend finde.
Was mir, als Privatperson, nicht gefällt ist zum Beispiel, dass der oder die Verfasser offensichtlich Kontakt zu unseren Spielern haben. Oder zumindest zu einem Teil von diesen. Ich finde es zwar gut wenn sich die Spieler mit dem Verein und auch der Kultur des Vereins identifizieren aber von den Konflikten, die gerade in unserer Fankurve herrschen sollten die Spieler nichts mitbekommen. Die sollen sich am besten professionell auf die Spiele vorbereiten und nicht von solchen Nebenkriegsschauplätzen abgelenkt werden.
Außerdem hatte ich das Gefühl, das generell ein drohender und respektloser Unterton herrscht. Wenn man böse wäre, könnte man sogar sagen, dass die WH ihre Kollegen von den Boyz versucht freizupressen. Generell ist mir das was die Horde da macht zu wenig Einsicht und zuviel Muskelgeprotze. "Ihr wollt, dass wir singen? Dann schafft die Kollektivstrafe ab, bzw. macht diese rückgängig und lebt damit, dass Leute aus unserem Umfeld, sich 2-3 mal im Jahr daneben benehmen." Kein Wort darüber, dass der FC dank ihnen ständig zum Opfer von Kollektivstrafen wird.
Was sie gut erkannt haben ist, dass sich die Kurve und Anhängerschaft spaltet. Ich war nach dem Urteil zum Beispiel zu allererst froh, dass ich weiter ins Stadion gehen kann. Erst danach habe ich an die unschuldigen Kollektivbestraften gedacht. Aber auch hier kommt dann keine Einsicht sondern eher wieder der Ruf nach Akzeptanz.
Alles in Allem muss ich sagen, dass ich traurig wäre wenn sich das Kapitel Ultras in Köln so schließen würde aber ich sehe da im Moment keinen Ausweg, da ich finde, dass der FC hier hart bleiben muss. Es kann nicht sein, dass eine geringe Anzahl von Fanclubs ernsthaft glaubt sie könnten in die Vereinspolitik eingreifen. Zumal der FC ja schon sehr kooperativ gewesen ist. Nach diesem Brief der Wilden Horde sollte sich der FC sogar noch einmal deutlich distanzierter zeigen und klar machen wer das Hausrecht in Müngersdorf hat und dort die Regeln aufstellt.