Beiträge von Millhouse

    je nachdem würde ich schon hoffen, dass wir auf Schadenersatz klagen

    Hat der Europäische Gerichtshof denn durchblicken lassen, dass das gestern gefällte/veröffentlichte Urteil rückwirkend anwendbar sein wird?


    Ansonsten hat die FIFA gegen uns eben die seinerzeit gültigen Regeln angewendet.


    Ich sehe nicht, was da nun eine Klage auf Schadensersatz bringen soll.

    Das Tragische bei Poldi ist für mich, dass er den lauten Weg über die Medien geht - statt sich mal ein Konzept aufzubauen, mit dem er dem FC helfen kann. Denn mit seiner Kritik am Verein wird er ja nicht darauf abzielen, einen Job als Kinder- oder Jugendtrainer zu bekommen. Oder als Verkäufer im Fanshop angestellt zu werden. Aber wenn er höher hinaus will, müssen eben Inhalte vorliegen. Und daran mangelt es ihm scheinbar.


    Ich fände es tatsächlich interessant, in welchem Bereich beim FC er sich sieht und wie er dort Verbesserungen herbeiführen würde. Anhören könnte man sich seine Überlegungen allemal.

    Geht um die Stadtverwaltung. Ich nehme an, da wird es viele Bewerber geben. Wäre - falls ich zur Designvorlage greife - natürlich ein möglichst dezenter und seriöser Stil. Also nix Buntes.

    Moin,


    ich erwäge gegenwärtig einen beruflichen Wechsel bzw. denke über eine (Zusatz-)Ausbildung nach. Was in die Bewerbung reinkommt, weiß ich mehr oder minder. Bei den Recherchen im Internetz habe ich aber das Gefühl, dass an einem fancy Design kaum mehr ein Weg vorbeiführt. Ist das wirklich so, dass Bewerbungen mittlerweile stilvoll mit einer Designvorlage aufbereitet sein sollten? Bringt das Vorteile?

    Konzern und Geld hin oder her, die Strukturen und das was man an Arbeit bei TSG, Leipzig oder Bayer leistet ist auch einfach gut.

    Natürlich ist das gut. Aber ein Ralf Rangnick, der in Hoppenstedt und Leipzig die Grundlagenarbeit geleistet hat, fällt ebenso wenig wie ein Carro, Rolfes oder Alonso bei Leverkusen vom Himmel. Strukturen und die darin tätigen Personen - vielleicht sogar Experten ihres Fachs - wollen auch bezahlt werden. Und in einem Markt, in dem immer mehr Konzernvereine neben den ohnehin wohlhabenden Dortmundern und Münchenern den Preis diktieren, kommen andere Klubs eben schnell an ihre Grenzen.


    Carro profitiert von einem gemachten Nest. Und dabei geht es mir nicht mal nur um das Geld, das der Bayer-Konzern da Jahr für Jahr reinpumpt. Sondern um die Basis, die von Calmund gelegt wurde und bei der eigentlich immer klar war, dass Leverkusen nur vernünftiges Personal braucht, um erfolgreich zu sein. Und solche Strukturen kaschieren es dann auch, dass Völler jahrelang nicht wirklich gut gearbeitet hat. Was bei anderen Klubs zur mittelschweren Krise führen würde, konnte Leverkusen mal eben über ein, zwei Jahre aussitzen.


    Sicherlich müssen andere Vereine besser arbeiten. Hat Gladbach mit Eberl versucht. Hat Schalke mit Rouven Schröder versucht. Beide sind dann abgehauen. Man braucht gute Leute, kann denen aber kaum was bieten. Das ist die Krux an dem Ganzen. Und das sage ich als Verfechter des Weges, den Mainz, Freiburg, Heidenheim und einige andere gegangen sind. Aber wie das praktisch funktionieren soll, weiß ich nicht. Carro kann es uns gerne mal verraten.

    Zum Thema Brandmauer: Da empfehle ich Dir die Folge im Ronzheimer Podcast mit Linnemann.

    Danke für den Hinweis. Ich habs mir gestern mal angehört und es kam erschreckend wenig. Wo Ronzheimer etwas nachbohrt, da steht Linnemann bereits auf Glatteis. Und viel Gutes lassen seine Aussagen auch nicht für die Zukunft erhoffen.


    Interessant finde ich zudem den recht aktuellen Podcast zwischen Ronzheimer und dem Journalisten Michael Bröcker, wo es um den Rückzug der Parteispitze der Grünen geht. Bröcker meint, die Grünen würden sich unter Habeck künftig stärker von links in die Mitte bewegen und damit auch einen Schritt auf die CDU zugehen. Und dass es sich die CDU dann nicht mehr erlauben kann, die Grünen als Koalitionspartner weiterhin auszuschließen.


    Ich bleibe dabei: Die nächste Bundesregierung wird eine Kenia-Koalition.

    Ich behaupte mal, der Großteil der 30 Prozent hat sie in genau dem Wissen wählen lassen. Von denen wird jetzt niemand groß überrascht sein. (Sofern die überhaupt wissen, was der Landtag ist, und wir parlamentarische Arbeit funktioniert)

    Ich wohne ja im Brandenburgischen und hatte am Sonntag meinen ersten Einsatz als Wahlhelfer. Unser Wahllokal war relativ klein, trotz Wahlquote von irgendwas um die 70 Prozent ergab sich immer mal Leerlauf - und somit die Möglichkeit für Gespräche. Die Tür war wegen der warmen Temperaturen offen, sodass wir auch sehen und hören konnten, was sich vor dem Lokal tat, wo der Mann von Infratest Dimap seinen Stand für die Umfragen zur ersten Hochrechnung aufgebaut hatte, der mit einigen Wählenden auch Unterhaltungen führte.


    Um ehrlich zu sein: Vor allem bei den jungen Wählenden hatte ich nicht den Eindruck, dass sie wirklich wissen, wofür die AfD steht. Es wurde oftmals das heruntergebetet, was die Partei auf ihren Kanälen der sozialen Medien erzählt - inwieweit das wahr ist, scheint kaum jemanden zu interessieren. Das Gesamtbild war erschreckend.


    Ich erinnere mich an zwei Gespräche zwischen Wählern (beide männlich, zwischen 18 und 20 Jahren jung) und dem Infratest-Mann. Was beide gewählt haben, weiß ich nicht - sie fielen aber durch ihre durchaus eloquente Art des Redens auf und ich halte beide auch nicht für dumm. Beide haben die AfD in vollen Tönen verteidigt, dabei aber einen ziemlichen Bullshit erkennen lassen. Im Sinne von: Die NATO will aggressiv in den Osten expandieren, die WHO würde uns alle bald zu jährlichen Zwangsimpfungen auffordern usw.


    Hab dann zuhause mal nachgesehen, woher das kommt. Und wieder sind es die sozialen Medien der AfD sowie von Leuten, die mit der Partei sympathisieren. Du kannst Dir quasi rund um die Uhr Videos, Reels, Texte, Podcasts von jungen Rechten ansehen/anhören, wo kompletter Blödsinn erzählt wird, den scheinbar niemand mehr so richtig hinterfragt. Stichwort: Die Grünen wollen uns umerziehen. Irgendwann bleibt das - weil unwidersprochen - in den Köpfen der Leute hängen. Das ist reinste Indoktrination, die auf vollen Touren läuft.


    Und ich glaube wirklich nicht mehr, dass viele AfD-Wähler wissen, wen oder was sie da wählen. Leider.

    Wenn man sich ansieht, was die AfD heute im Landtag von Thüringen abgezogen hat, dann muss man einmal mehr alle anderen Parteien aufrufen, sich mit aller Macht gegen sie zu stellen.

    Die zur Schau gestellte Weinerlichkeit mancher Grüner und die Suche nach Gründen für Wahlschlappen vorwiegend außerhalb der Partei schaden im Endeffekt nur den Grünen selbst.

    Wie gesagt, ich glaube auch, dass es in puncto Kommunikation und Außendarstellung sehr vieles zu verbessern gäbe. Und sicherlich haben sich die Grünen damit keinen Gefallen getan.


    Vermutlich bin ich in dem Punkt zu naiv, aber ich hätte mir eben tatsächlich gewünscht, dass man von der Linken über Grüne, SPD und FDP bis hin zur CDU/CSU beim Umgang mit der AfD am gleichen Strang zieht. Es hätte eine starke Brandmauer gegen Rechts gebraucht und zumindest in dieser Hinsicht hätte es keine Spaltung geben dürfen. Dass sich nun zumindest eine der genannten Parteien dafür entschieden hat, aus der Reihe zu tanzen und die Grünen zu bekämpfen, um im Gegenzug die AfD in Teilen zu kopieren, ist schade.

    Wat willste machen?

    Ich glaube, dass es nur noch über die Kommunikation geht. Und dass man mehr für die Reformen werben muss, die man vornehmen möchte.


    Neulich hat Jan Böhmermann in seiner Sendung entlarvt, wie sehr die AfD so kleine regionale Nachrichtenblätter immer mehr für die eigene Werbung nutzt. Dazu die ganzen Kanäle auf nahezu allen sozialen Medien, die von der AfD zur Verbreitung ihrer Thesen verwendet werden. Plus Merz und Söder, die ihren Populismus in die Mikros poltern.


    Vermutlich müssen sich SPD und Grüne wieder mehr Gehör verschaffen. Denn einige Reformen, die in dieser Legislaturperiode angegangen wurden, waren ja wichtig - vielleicht sogar alternativlos. Aber man geht damit zu leise um. Und man erklärt den Menschen zu wenig den Nutzen, den sie daraus erlangen. Man kann dem Populismus nur noch mit Vernunft und mit Argumenten begegnen. (Gerade die AfD ließe sich so leicht aushebeln, wenn alle mal an einem Strang ziehen würden - nur Merz kopiert da plump und stimmt damit einer rechten Partei sogar noch zu.)

    Die Grüne Partei hat sich halbiert und es ist geradezu grotesk, wenn streckenweise argumentiert wird, daran sei rechte Hetze schuld.

    Naja, was heißt "daran sei rechte Hetze schuld"?


    Die Grünen wurden von der Union völlig zum Abschuss freigegeben. Merz hat als Reaktion auf eine stärker werdende AfD den Kampf gegen die Grünen begonnen. Er hat sie als Hauptgegner in der Bundesregierung bezeichnet und damit den Ton deutlich verschärft. Söder hat erst neulich noch mal unterstrichen, er würde Merz nur für den Wahlkampf unterstützen, wenn dieser eine Koalition mit den Grünen ausschließt.


    Dass sich Merz Ende August verwundert über den Hass auf die Grünen gezeigt hat, ist doch nur noch absurd. Wenn man ständig mit dem Feuerzeug am Benzinkanister rumspielt, sollte man nicht überrascht sein, wenns mal brennt. Passt aber alles zur Schmierenkomödie, die er aufführt - und der leider, leider zu viele Menschen folgen.


    Daneben haben die Grünen eigene Fehler begangen. Statt des Außen- hätten sie das Verkehrsministerium nehmen sollen. Es hätte insgesamt auch bessere Personalentscheidungen gegeben, bislang ragt eigentlich nur Habeck positiv bei den Grünen heraus. Auch in Außendarstellung/Kommunikation gäbe es Veränderungsbedarf, weil man irgendwann auch mal mit eigenen Positionen die stete Hetze entlarven muss. Das alles ist den Grünen nicht gelungen.


    Für mich greifen mit Blick auf den Absturz der Grünen diverse Punkte ineinander. Die Hetze seitens CDU/CSU gehört für mich dazu. Was von der Union kam, hat für mich mit üblicher Abgrenzung bzw. mit normalem Wahlkampf nichts mehr zu tun. Und da muss man nicht mal den Blödsinn heranziehen, der von der AfD über die Grünen geäußert wird.

    Und du glaubst, mit solchen Aktionen die Vereinsführung des FC für die Zukunft attrakiv zu machen????

    Ihr unterstellt dem aktuellen Vorstand, diese Transfersperre absichtlich herbeigeführt zu heben und wollt dafür persönliche Haftung.

    Nein, ich unterstelle dem Vorstand nicht, die Transfersperre absichtlich herbeigeführt zu haben. Ich hab auch - zumindest hier im Forum - niemanden gelesen, der diese sehr steile These vertritt.


    Eine persönliche Haftung ist nunmal gegeben. Punkt. Ein Vorstand haftet für seine Fehler. Das ist keine Besonderheit beim FC, sondern zieht sich durch diverse Unternehmen, Gesellschaften, Vereine und sonstige Körperschaften. Da ich dem Vorstand des FC gegenwärtig bis auf die mangelhafte Kommunikation und die in meinen Augen unzureichende Aufarbeitung des CAS-Urteils kaum etwas vorwerfen kann/will, gehe ich auch nicht davon aus, dass man auf eine persönliche Haftung hinarbeiten wird. Dennoch kann man es eben dank der Nicht-Entlastung. Und ich finde es wichtig, dass dieses Recht beim FC verbleibt.


    Deine ersten Satz verstehe ich nicht. Es geht doch überhaupt nicht darum, den FC für künftige Vorstände attraktiv zu machen. Jeder, der sich irgendwo für einen Vorstandsposten bewirbt, weiß, dass er im Zweifelsfall persönlich in Haftung genommen werden kann. Das ist keine Ausnahme des FC, sondern Bestandteil des geltenden Rechts. Jemand, der nur zum FC käme, wenn er nicht persönlich in Haftung genommen werden kann, wäre mir von Anfang an suspekt.

    Wir brauchen eine grüne Ausrichtung in der Politik stärker denn je. Und ich glaube, wir werden daran in Zukunft auch nicht vorbei kommen. Umso mehr tut es natürlich weh, welchem Populismus sich die Grünen ausgesetzt sehen. Gerade Ricarda Lang wurde ja - auch hier im Thread - zuweilen der fehlende Berufsabschluss vorgeworfen. Also obs darauf ankommt. Aber da beginnt eben der Populismus. Dazu die absolut absurde These, die Grünen würden uns umerziehen wollen.


    Es kann einem nur noch Angst und Bange werden.

    Ist das denn wirklich eine Trumpfkarte?

    Na klar. Es ist besser, ein Recht zu haben - als darauf zu verzichten. Ob man es nutzt, ist da auch erstmal nebensächlich. Du sagst, es gibt momentan keinen seriös bezifferbaren Schaden. Ich glaube, dass dir geschulte Gesellschaftsrechtler sehr wohl sagen können, ob materielle und immaterielle Schäden entstanden sind.


    Ob die Nichtentlastung aus diesem oder einem anderen Grund empfohlen wurde, weiß ich nicht. Mag sein, dass da noch andere Dinge mit eine Rolle spielen. Da würde ich mal warten, ob vom Mitgliederrat noch Details kommen.


    Ansonsten finde ich es gut, dass man auf dem Weg in die Zukunft auch in die Vergangenheit schaut. Es sind Fehler gemacht worden, die aufgearbeitet werden müssen und die doch nicht ewig unter den Teppich gekehrt werden können. Ich selbst hab relativ wenig am Vorstand zu kritisieren, fand seine gesamte Kommunikation rund um das CAS-Urteil aber haarsträubend. Und ja, ich hatte den Eindruck, da sollen Dinge vertuscht werden. Hoffentlich liege ich damit falsch. Aber es ist richtig, jetzt nicht in "Wir müssen nach vorne gucken"-Manier die Fehler zu ignorieren.

    Ich halte gar nichts von der Nichtentlastung des Vorstands, das ist mal wieder eine klassische unprofessionelle Reaktion, die so nunmal nur in Mitgliedergeführten Vereinen vorkommt.

    Nein, die Nichtentlastung war die einzig mögliche professionelle Reaktion. Es geht bei alledem auch nicht darum, beleidigte Leberwurst zu spielen oder irgendwelche Signale an künftige Vorstände zu senden.


    Eine Entlastung hätte bedeutet, dass der Vorstand von einer persönlichen Haftung freigesprochen worden wäre. Hätte es gestern die Entlastung gegeben, wäre es künftig nicht mehr möglich gewesen, die einzelnen Leute für ihre Fehler zur Verantwortung zu ziehen. Und das wäre eingedenk dessen, was rund um den Potocnik-Wechsel, die Transfersperre und die in meinen Augen unzureichende Aufklärung passiert ist, eben nicht hinnehmbar gewesen.


    Es gilt, die rechtlichen Ansprüche des Vereins zu wahren. Ob man sie letztlich wahrnimmt und man irgendwann geschlossen gegen den Vorstand bzw. einzelne Vorstände vorgeht, steht auf einem anderen Blatt. Aber aus meiner Perspektive gab es zur Nichtentlastung keine Alternative mehr. Dass es dazu kommen muss, war mir in dem Moment klar, als im FC-Podcast ausgeplaudert wurde, dass man ein wichtiges Gutachten bei genau jener Kanzlei in Auftrag gegeben hat, bei der Carsten Wettich tätig ist. So handelt jemand, der an unabhängiger Aufklärung nicht interessiert ist.


    Und ehe da die Rechte des Vereins beeinträchtigt werden, muss eben die Nichtentlastung folgen und man behält sich wenigstens die Trumpfkarte der persönlichen Haftung noch beim FC. Auch wenn die an sich nicht ausreichend ist, um den bislang entstandenen Schaden jemals auszubügeln. Aber der Verein konnte dieses Recht jetzt nicht auch noch sinnlos vergeuden.