Beiträge von Godzilla

    Natürlich kann nicht jeder Transfer ein Volltreffer sein, Fehlgriffe lassen sich nicht vermeiden. Und ebenso natürlich sind wir gezwungen, Spieler zu entwickeln. Aber es ist aktuell zu riskant, Leute zu holen, von denen kaum jemand realistisch sagen kann, ob, wann und in welcher Form sie uns jemals verstärken werden. Diesen Luxus können wir uns nicht erlauben.

    Das Problem ist: wir können es uns auch nicht finanziell erlauben, uns echten, renommierten Luxus zu leisten. Wir sind eben auf Risikotransfers angewiesen. Auf Spieler, die wir besser machen können, entwickeln können über Jahre, oder denen wir aus ihrem mentalen/spielerischen Loch helfen, um damit Transferüberschüsse zu generieren.


    Wir haben in der Vergangenheit gerne auch mal auf große Namen gesetzt oder viel Geld für angeblich hoch effiziente Transfers ausgegeben. Maniche. Laslandes. Cordoba. Andersson. Jannes Horn. Duda. Verstraete. Zoller. Queiros. Marco Reich. Die Liste von Transfers, wo wir in die Millionen gegangen sind - oder uns von großen Namen wie Maniche haben blenden lassen - ist ellenlang. Und die meisten davon haben uns zumindest nicht langfristig weitergeholfen, sondern uns nur noch weiter in die finanzielle Krise gestürzt.


    Wir sind darauf angewiesen, uns den "Luxus" zu erlauben, ins Risiko zu gehen, um Leute zu holen, die eine Wundertüte sind und unser knappes Budget für Leute auszugeben, wo man Entwicklungspotential sieht und damit auch das Potential, Geld zu erwirtschaften.


    Ich bin mit der Transferperiode auch nicht zufrieden. Auch ich hätte mir hier gerne mehr gewünscht. Oder noch Verstärkungen für die eine oder andere Position. Aber was viel wichtiger ist als Neuzugänge, ist, dass die Leute, die schon hier waren, die jetzt, gerade wo Skhiri und Hector nicht mehr da sind, mehr Verantwortung übernehmen müssen und denen man das offensichtlich auch zugetraut hat und sie entsprechend eingeplant hat, auch dieser Verantwortung gerecht werden. Und im Moment krankt es bei uns eben auch daran, dass viele eigentliche Leistungsträger weit unter ihrem Niveau spielen. Und da sind die Spieler selbst und der Trainer gefragt. Neuzugänge gut und schön, aber die heikle Situation liegt nicht alleine daran, sondern im Moment gibt das gesamte Team keine allzu gute Figur ab. Zumindest meiner Ansicht nach.

    Jetzt bluten wir weil wir einen völlig inkompetenten GF Sport haben der der Meinung ist das es hier genau so läuft wie bei Regensburg. Nur das hier ein völlig anderes Umfeld, eine völlig andere Presse ist blendet er einfach aus. Dazu kommt noch das hier Bundesliga gespielt wird und nicht 2 oder 3 Liga.

    Und die GF sollen sich ihre Vorgehensweise von der Presse diktieren/beeinflussen lassen hier?


    Und so wie hier, am Stammtisch und auf Social Media gehetzt wird gegen Keller, braucht es die Presse nicht mal, um zu zündeln. Das machen wir schon selbst. Da sind wir mitverantwortlich.


    Und die Mannschaft stellt immer noch der Trainer auf und ein und das macht Baumgart offensichtlich gerade auch nicht gut genug oder die Jungs auf dem Platz sind so verunsichert, dass sie es nicht besser können.


    An Aufstellung und Einstellung kann aber auch kein Keller was ändern. Dafür sind andere verantwortlich.

    Wir sind pleite. Wo soll das Geld denn herkommen, mit dem Keller auf große Shoppingtour gehen soll? Und wer soll ihm das besorgen? Noch mehr verschulden? Noch mehr nicht vorhandenes Tafelsilber verscherbeln, wie die früheren Verantwortlichen? Und dann? Wird alles wieder gut? Wie in der ruhmreichen Vergangenheit? Wo wir auch völlig über unsere Verhältnisse gelebt haben und trotzdem zur Fahrstuhlmannschaft mutiert sind?

    Hä? Keller hat doch selbst gesagt, dass man das auch schon in der Sommertransferperiode getan hat.


    PK vor dem Spiel gegen FFM:


    "Scouting ist ein Ganzjahresprozess... Dafür müssen wir aber von einer Personalie überzeugt sein. Für jetzige Aktivitäten haben die Finanzen keine Rolle gespielt. Sondern wir haben keinen Spieler gesehen, von dem wir geglaubt haben, dass er uns helfen kann."


    Sprich: man hat auch schon vorher die Augen aufgehalten (alle zusammen, nicht nur Keller!) und hat dann aber im Sommer erstmal entschieden, dass es niemanden gibt, der verfügbar ist und weiterhelfen kann.


    Dass man natürlich auch im Winter schaut, was möglich ist, ist doch jetzt kein großes Erwachen, sondern normales Business im Fußball. Und davon abgesehen war die Aussage von Baumgart in der Tat extrem schwammig formuliert und wird jetzt hier vom Geissblog nur wieder ausgeschlachtet, um Klicks zu generieren. Anscheinend mit Erfolg.



    Ohne den Artikel jetzt lesen zu können (exklusiv für Z+-Abonnenten), glaube ich, dass Corona und der Ukraine-Krieg da noch mal richtig Schub in diese Richtung gegeben haben, ein Schub, der auch nicht wirklich durch "Entzauberung" oder mehr Information in den Griff zu sein wird.


    Viele Unzufriedene haben sich während Corona der AfD angeschlossen, weil sie ernsthaft glaub(t)en, dass das die einzige Partei ist, die für ihre Grundrechte einsteht. Jetzt finden viele Unzufriedene die AfD gut, weil sie sich gegen die Ukraine-/Russland-Politik der Regierung stellt. Für viele Leute im Osten ist "der Russe" eh noch der Freund. Für viele Rechte/Linke/Schwurbler im Westen sind die USA das Feindbild Nummer 1 und wenn der Russe der Feind der USA ist, ist der Russe eben der Gute. So einfach ist das für viele Leute.


    Die Linke, die teilweise ähnliche Positionen vertritt, ist für viele keine Alternative mehr zur AfD, weil sie jahrelang nichts gebracht hat und die AfD einfach noch lauter gegen die USA und die Corona-Politik (und Ausländer, so nach dem Motto: "endlich sagt´s mal jemand...") poltert als die Linke. Da nehmen es dann viele Leute nicht mehr so genau und schauen sich die Programme mal im Detail an. Hauptsache Protest. Gegen die da oben. Informationen? Brauchen wir nicht. AfD-Politiker haben eine Deutschland-Flagge als Pin an der Brust, damit sind die über jeden Zweifel erhaben. Und von den gesteuerten und indoktrinierten Systemmedien lässt man sich ja eh nichts mehr sagen. Oder man wählt eine Partei genau deswegen, weil man in ARD und ZDF schlecht darüber redet. So nämlich.


    Und da sich dann, auch während Corona, bei Demonstrationen inzwischen unzufriedene Linke, dumme Rechte, Schwurbler, Esoteriker, Friedens-Hippies und andere Verstrahlte die Hand gegeben haben, die auch jetzt noch aktuell beim Ukraine-Krieg existent sind, bilden die eine sich immer weiter wunderbar selbst ernährende und reproduzierende Blase, die für alles, was von außen kommt, völlig undurchdringbar ist.


    Es gibt ja jetzt diese, wie ich finde, wunderbare AfDnee-Kampagne. Da werden einige von diesen ganzen Bullshit-Aussagen der AfD oder ihrer Anhänger mal genommen und betrachtet, welche Auswirkungen das hat. So für ganz Doofe, die nicht deren Parteiprogramm lesen und sich dann selbst einen Kopf drüber machen wollen. Aber selbst diese im positiven Sinne plakative und auf den Punkt gebrachte Kampagne wird keinen AfDler oder sonstigen Anhänger ähnlich gearteter Parteien dazu bringen, seine Haltung zu überdenken. Weil: ist ja eh alles Käse. Da schaut man sich lieber Youtube-Videos an, die die eigene Ideologie untermauern, statt sich damit mal kritisch auseinanderzusetzen.


    Und dann hat die AfD noch das große Glück, dass alle anderen rechten und rechtsextremen Parteien nahezu in der Versenkung verschwunden sind. Weil alle Wähler dieser Parteien wissen, dass die AfD die große Chance ist, mal richtig mitzumischen. Wozu noch DVU, Republikaner, III. Weg, NPD oder sonst was wählen und meine Stimme verschenken? Jetzt bekommt die AfD die gesammelt und freut sich drüber. Dazu kommen frustrierte, frühere Nichtwähler, die den Bonzen einen auswischen wollen und sich eigentlich nen Scheiß für Politik an sich interessieren, Frustrierte Linke, die denken, dass sie bei der AfD besser aufgehoben sind als bei ihrer "eigenen" Partei und die es eh nicht so mit Demokratie haben, dazu noch CDUler, denen die Merkel-CDU zu weich war, SPDler, denen das alles auf den Sack geht und ein paar verstrahlte Esoteriker-Grüne...


    Das ist eine so ungesunde Melange aus Schwachsinn und Demokratiefeindlichkeit, da fällt es mir schwer zu glauben, wie man das überhaupt in absehbarer Zeit wieder zurückdrehen möchte. Ich sehe da echt leider ziemlich schwarz, was das angeht....

    Ohne Wehrle und diese ganzen akrobatischen Winkelzüge, die man damals unternommen hat, wären wir wahrscheinlich schon viel früher am Arsch gewesen. Leute wie Meier, Overath oder Horstmann haben den Laden in den Jahren zuvor ziemlich runtergewirtschaftet. Wehrle hat uns anfangs gut getan. Anfangs. Und dann ist das ganze Konstrukt, diese wunderbare "neue S-Klasse", wie es bei 11 Freunde mal hieß, aus Spinner, Stöger, Schmadtke und Schumacher (und eben Wehrle), an die Wand gefahren worden.


    Und Keller muss jetzt die Scheiße wegschaufeln, die man ihm hinterlassen hat. Umso wichtiger auch, eben aus Nachwuchsspielern oder unbekannteren Namen Transfererlöse zu erwirtschaften. Für mehr ist kein Geld da. Ich habe die Zahlen anderer Clubs aus der 1. Liga nicht auf dem Zettel, aber ich glaube, nicht vielen dürfte es finanziell so schlecht gehen, wie uns.


    Daher glaube ich einfach, dass der Weg, den Keller eingeschlagen hat, der einzig Richtige ist, der uns das finanzielle Überleben sichert. Wir haben so viele Jahre früher über unsere Verhältnisse gelebt, weil wir der "große 1.FC Köln" sind. Und wohin hat uns das geführt? Zu etlichen Abstiegen und in eine finanzielle Notlage.


    Ich beneide, was das angeht, andere Vereine, die über die Jahre gesund wachsen konnten, ohne Größenwahnsinn - und mit einem eigenen Stadion, für das sie keine absurde Pacht an die Stadt zahlen müssen, wie es bei uns der Fall ist. Union etwa ist Stadioneigner, Augsburg, die meisten sportlich erfolgreicheren Vereine sowieso. Andere teilen sich die Eigentumsrechte mit der Stadt. Wir sind aber einfach nur Mieter. Und müssen dafür richtig hinlangen. Ohne große Rechte zu haben. Auch das tut uns Jahr für Jahr richtig, richtig weh....

    CobyDick


    Auch wenn wir da unterschiedlicher Meinung sind, was das Thema "Nationalmannschaften" angeht, kann ich Deine Begründung verstehen. Danke für die ausführliche Antwort. :winking_face:


    So was meine ich dann halt. Ich möchte dann einfach gerne die Beweggründe nachvollziehen können. Ist natürlich niemand dazu verpflichtet, die mitzuteilen, aber es macht die Diskussion und den Austausch darüber einfach vielseitiger und verständlicher.

    Ich wünsche ihm einfach eine engmaschige therapeutische Begleitung. Offensichtlich haben ihn die beiden so gegen seinen Willen stattgefundenen Transfers von und nachhaltig traumatisiert. Und so eine tiefsitzende, emotionale Verstörung kann man eben auch leider nicht mit viel Geld wettmachen. Ich habe wirklich Mitleid. Moderner Sklavenhandel und der arme Anthony ist ein Opfer des Systems. Ich denke über die Einrichtung eines Spendenkontos nach, um die Therapie zu ermöglichen.

    Was ich mich zum Thema "Ablehnung der DFB-Elf" halt frage, ist: warum tue ich das? Die Hintergründe würden mich dann schon interessieren. Liegt es daran, dass man Nationalmannschaften per se nichts abgewinnen kann? Liegt es speziell am DFB/Deutschland? Warum wünsche ich der Mannschaft dann Niederlagen gegen eine andere Länderauswahl? Was macht diese "besser" als die Deutsche Elf? Warum gönnt man es offensichtlich Russland, England, Italien, Kolumbien oder Japan eher zu gewinnen als Deutschland?


    Wenn man die deutsche Fußballnationalmannschaft "nur" als Fußballmannschaft betrachtet, für die man sich nicht großartig interessiert - warum ist es dann aber "wichtig", dass diese verliert? Und dabei dann auch offensichtlich egal, gegen wen?


    Und wäre das auch so, wenn Kölner dort aufspielen würden? Würde man dann den eigenen Spielern vom eigenen Herzensverein wünschen, dass sie in jedem neuen Länderspiel auf die Mütze bekommen?

    Mag sein das es in den sozialen Medien aktuell so ist. Für mich selbst gilt davon allerdings nichts. Das Thema Hautfarben interessiert mich gar nicht und das politische Geplänkel auch eher wenig, da für mich Sport in erster Linie Sport sein sollte. Was bei unseren Nationalspielern aktuell für mich das Thema Hautfarbe noch unverständlicher macht, ist die Tatsache das die Jungs doch schon in den U-Mannschaften des DFB ewig dabei sind. Gestört hat mich da eher seinerzeit die Einbürgerungswelle um Spieler wie Neuville und Rink. Das war mir damals doch zu sehr nach dem Motto: "Spielt aktuell recht gut, also verpassen wir ihm schnell nen deutschen Pass" damit er Nationalelf spielen kann, egal ob es wirklich ne Verbindung zum Land gibt.


    Mein aktuelles Desinteresse an der Nationalelf hat somit überwiegend sportliche Gründe...

    Ich wollte damit auch nicht aussagen, dass das, was ich da beobachte, für alle gilt, falls das so rübergekommen sein sollte. :winking_face:


    Mein Desinteresse mit der N11 ist auch überwiegend sportlich getrieben - und auf meiner Ablehnung die ganze Struktur bzw. das "Drumherum" beruhend. Ich könnte eine schlechte Leistung persönlich noch ertragen, wenn ich sehen würde, dass da was aufgebaut wird, was eben seine Zeit braucht, dass man aus Fehlern lernt, dass man sich bemüht, wieder zurück zur Basis zu gehen und aufs Wesentliche zu konzentrieren, statt sich als Marke zu verkaufen. Dass man eben nicht mit Übergangslösungen arbeitet, sondern die Zukunft feste im Blick hat, auch wenn der Weg dahin steinig sein mag. Das sehe ich derzeit beim DFB nicht - und die sportlichen Leistungen sind halt das i-Tüpfelchen für mich, die meine Motivation, mir die Spiele im TV anzuschauen, ziemlich haben erodieren lassen.


    Von Besuchen im Stadion bin ich eh meilenweit entfernt, weil mir da die Stimmung einfach nicht zusagt. Das ist aber auch wieder ein Spiegelbild von ganz Deutschland. In vielen Stadien werden lieber Songs des Vereins gesungen, wo das Spiel stattfindet. Auch, weil es eben keine wirklich guten "Deutschland"-Lieder gibt. Das Thema hatten wir hier auch schon mal in der Vergangenheit, glaube ich. Es gibt einfach kaum Songs, die sich eignen, um a) die Mannschaft zu pushen und b) auch sich selbst. Ist auch historisch begründet. Und darin, dass Deutschland einfach nicht über das Nationalgefühl verfügt, was andere Länder haben. Und damit auch weniger Identifikation mit dem Land. Was sich dann auch in der Stimmung vor Ort niederschlägt, die dann noch durch einen Coca Cola-Fanclub getoppt wird, der da auch nicht wirklich gegenhalten kann.


    Aber es gibt eben auch viele Leute, die früher mal eingeschaltet haben oder ins Stadion gegangen sind und das heute nicht mehr tun, weil die Mannschaft nicht mehr ihren absurden "Wert"vorstellungen entspricht. Deutschland ist heutzutage zutiefst gespalten. Und das wirkt sich auch auf die Nationalelf aus. Den Rechten ist die Mannschaft zu divers. Viele Linke haben ohnehin ein Problem damit, irgendwas mit "National" gut zu finden. Ich glaube, damit die Nationalmannschaft wirklich wieder mehr Support erfährt, müssten nicht nur die Leistungen stimmen oder die Strukturen geändert werden, sondern auch Deutschland wieder mehr zueinander finden. Im Moment sehe ich die gesamte Gemengelage um die Nationalmannschaft herum als ziemlich schwierig an.


    Aber das ist auch nur meine Meinung und erhebt keinen Anspruch auf Richtigkeit. :winking_face:

    Die Aussage von Havertzs ist natürlich Käse.


    Aber auf der anderen Seite ist halt auch zu bemerken, dass die Nationalmannschaft in den letzten Jahren viel an Unterstützung verloren hat, was nur teilweise etwas mit ihrer Leistung zu tun hat oder der Spielweise an sich.


    Die Nationalmannschaft ist inzwischen für viele Leute vor allem in Social Media zum Feindbild Nummer 1 geworden. Da wird sich dann über die Hautfarbe der Spieler aufgeregt, darüber, dass sie Regenbogenbinden tragen, politische Verantwortung übernehmen (oder eben auch nicht), etc. pp.


    Früher war es klar: die N11 spielt und "alle" hängen vor dem Fernseher. Der Großteil der Menschen dann so: "das sind unsere Jungs". Für diese Spiele war dann für viele Fans vergessen, bei welchen Vereinen die Leute spielen.


    Heute werden in Stadien Spieler von anderen Vereinen ausgepfiffen, es wird gemotzt, dass das keine echten Deutschen mehr sind, die da spielen, dass die alle zu viel verdienen, dass sie zu woke sind oder eben nicht woke genug...


    Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und behaupte: selbst wenn die N11 wieder erfolgreich wäre, würde sie es doch nicht mehr ansatzweise so vielen recht machen können, wie es mal der Fall war. Dazu ist die Atmosphäre hierzulande einfach zu vergiftet inzwischen. Da werden Länderspiele gegen die Ukraine zu politischer Stimmungsmache pro Russland genutzt, jede Niederlage der N11 wird darauf geschoben, dass man sich zu viel mit Menschenrechten beschäftigt, statt sich aufs Wesentliche zu konzentrieren usw...


    Ich muss gestehen: wenn ich Fußballer wäre, weiß ich im Moment nicht mal, ob ich es als Ehre oder Belastung empfinden würde, für ein Länderspiel nominiert zu werden...

    Schmitz´ Stärken kommen meiner Meinung nach dann eher zum Vorschein, wenn wir so spielen, wie wir das anfangs unter Baumgart immer getan haben: mit viel Pressing nach vorne, gutem Umschaltspiel. Flanken um Flanken schlagen und in der Mitte steht halt idealerweise einer, der die Dinger reinmacht.


    Er selbst hat Ende 2021 noch in einem Interview die folgenden Aussagen gegeben:


    "„Das hängt ganz klar mit unserem Spielstil zusammen. Gerade wir Außenverteidiger stehen deutlich höher und verteidigen aggressiv nach vorne. Wenn wir in einer Umschaltbewegung den Ball gewinnen, sind wir direkt im Angriff involviert und können flanken. Hinzu kommt, dass jeder im Team offensiv denkt. Wir haben nicht nur den Sicherheitsgedanken im Kopf, sondern wollen mutig nach vorne spielen. In ­erster Linie geht es darum, ein Tor mehr zu schießen als der Gegner. Das ist der große Unterschied zu den letzten Saisons, wo wir eben nicht diese offensive Spielweise hatten.“


    Irgendwie ist dieses mutige "Nach-vorne-Spielen" in der letzten Zeit etwas abhanden gekommen bzw. wirkt weniger geordnet - woran alle ihren Anteil haben. Und ich glaube, ohne diese Art zu spielen, kommen Schmitz´ Schwächen umso stärker zum Vorschein.


    Ich selbst frage mich derzeit eigentlich oftmals ein wenig, was so im Moment die "typische FC-DNA" ist. Kampf? Ja. Laufbereitschaft? Ja. Aber darüber hinaus fällt es mir schwer, ein echtes Offensivkonzept oder überhaupt eine klare Linie zu erkennen. Vielleicht bin ich auch nur blind oder zu beschränkt, das zu verstehen, aber ich könnte mir vorstellen, dass das dann auch damit zusammenhängt und darauf einwirkt, dass Schmitz derzeit überhaupt nicht mehr das abrufen kann, was er noch im ersten Jahr unter Baumgart gemacht hat - damals halt noch mit einem anderen Stürmer im Kader, der zumindest was das angeht, perfekt gepasst hat.

    Coole Nummer. Freut mich für ihn. Einfach machen, worauf man Bock hat, warum nicht? Und ist ja, glaube ich, auch nicht das erste Mal, dass sich ein Football-Team einen ehemaligen Fußballer als Kicker holt.

    Mir ging die Situation auch ziemlich auf den Sack, muss ich zugeben. Aber ich kann mich halt nicht hinstellen und die Jugend fordern und sie dann direkt nach dem ersten bescheidenen Auftritt niedermachen. So läuft´s nicht - und das gehört sich auch nicht. Und mit Draufhauen steigert man auch nicht seine Motivation oder sein Selbstvertrauen. Ne klare Ansage vom Trainer oder den Mannschaftskollegen sollte da ausreichen. Besprechen, einordnen, an sich selbst arbeiten. Und dann auch Support von den Fans bekommen, damit einem so was nicht noch mal passiert.

    Erstmal zu dem Film "Flug der Graugänse": wenn ich mir da durchlese, welche Slogans die wohl in dem Film mit verwurstet haben - oder irgendeine blitzgescheite und hochbezahlte Marketingagentur -, dann schüttelt´s mich. Das sind so ausgelutschte Sachen. Ich kann mir einfach beim besten Willen nicht vorstellen, dass heutzutage noch irgendwer - mal vom Film und Inhalt selbst unabhängig - von solchen platten Werbesprüchen, die auf jedem drölften Plakat stehen, in irgendeiner Weise motiviert wird. Aufwind geben, in den Wind stellen, bliblablub. Das ist 08/15-Marketing-Gewäsch. Ich weiß nicht, ob ich da vielleicht zu abgestumpft bin oder das einfach nur ein Symbol des Stehengeblieben-Seins beim DFB darstellt.


    Dann zu dieser 4-teiligen Dokumentation: falls es keine vertraglichen Verpflichtungen mit Amazon Prime gegeben hat, die eine Ausstrahlung unbedingt erforderlich machte, kann ich mir einfach überhaupt keine Begründung dafür vorstellen, warum man ernsthaft auf die Idee kommt, dieses Desaster ausgerechnet jetzt noch rauszubringen. Was erhofft man sich dadurch? Außer Spott und Hohn?


    Um Lust auf das Turnier zu machen, hätte man die Folgen währenddessen rausbringen müssen, dann halt nicht ganz so superprofessionell geschnitten. Um Lust auf das nächste zu machen, müsste es später kommen und man hätte nicht so kläglich in der Vorrunde rausfliegen dürfen. Warum jetzt? Warum überhaupt? Was wird da zu sehen sein, was das Bild der DFB-Elf in der Bevölkerung/bei den Fans in irgendeiner Art und Weise positiv stimmt?


    Ich habe woanders gelesen, dass sich der Fokus der Doku während des Drehs und auch in der Nachbearbeitung von einer vermeintlichen Erfolgsgeschichte in eine Tragödie verwandelt hat bzw. musste. Aber was man dann weiter liest, lässt nicht darauf schließen, dass diese Dokumentation irgendwen wirklich weiterbringt. Zu viele Floskeln, zu viele ausgeleierte Parolen, zu wenig Klartext. Eben typisch DFB. Zu rundgelutscht, trotz aller Misserfolge irgendwie doch zu wenig ehrlich und ins Detail gehend, um irgendwie mehr positive Sympathien zu wecken. Ich persönlich tue mich schwer damit, mir vorzustellen, wer diese Doku überhaupt über 4 Folgen schaut und noch schwerer, mir auszumalen, wie dieses filmische Stück DFB-Katastrophen-Geschichte irgendwie in die ständig postulierte Aufbruch-Stimmung passen soll. Oder eigentlich passt sie da wohl ganz gut rein, weil die nämlich auch sang- und klanglos verpufft ist...

    also heintz ist sicher das falsche Zeichen an den Nach Nachwuchs

    Wenn ich als Nachwuchsspieler jetzt nur wegen der Verpflichtung von Heintz anfange, in Depressionen zu verfallen, weil ich denke, dass ich nicht gut genug bin, um an ihm vorbeizukommen, ist es vielleicht aber auch an mir selbst, daran was zu ändern und noch ne Schippe draufzulegen, oder nicht?


    Die Verpflichtung von Heintz geht doch nicht automatisch mit einer Einsatzgarantie für ihn einher. Jeder Nachwuchsspieler ist aufgefordert, sich auch diesem Konkurrenzkampf zu stellen und an sich zu arbeiten. Wenn ich da der Meinung bin, dass Heintz für mich als Spieler ein unüberwindbares Hindernis darstellt, dann sollte ich meine eigene Einstellung hinterfragen.


    Es geht nicht darum, dass man anderen das Vertrauen abspricht, sondern sich als Verein noch eine Option mehr offenhalten möchte.