Beiträge von keh

    Ich fand unser Spiel gestern in HZ 1 nicht schlecht. Unterm Strich ein munterer Kick. Was mich allerdings hadern und etwas beunruhigt zurück lässt, ist der Umstand, dass sich unser FC während eines Spiels aktuell an nichts hochziehen kann - so zumindest der Anschein. Du liegst gegen einen Champions-League-Gegner 0:1 zurück und gleichst binnen 2-3 Minuten aus. Das müsste doch eigentlich einen enormen Schub geben. Und wiederum eigentlich müsstest Du zu HZ 2 mit geschwellter Brust aus der Kabine kommen mit dem Gedanken im Kopf: wenn wir so weitermachen, können wir nicht nur mithalten, sondern mit Glück sogar gewinnen. Und dann folgt so ein Einbruch. Leider zu oft in dieser Saison beobachtbar. Warum in aller Herrgottsnamen können wir eine gute Leistung nicht mal über einen etwas längeren Zeitpunkt kompensieren. Nur etwas. Aber solche Unterschiede in den Leistungen könnten Dich tatsächlich den Ligaerhalt kosten. Aber noch ist nicht die Zeit, den sprichwörtlichen Teufel an die Wand zu malen. Die Hoffnung sorgt dafür, dass die Wand noch weiß bleibt.

    Wir müssen jetzt mal anfangen, solche Niederlagen von Konkurrenten auszunutzen. Ein Sieg wäre nicht nur wichtig für die Tabelle, sondern allervorderst für die eigene Moral. Also Jungs, haut alles raus und kehrt mit drei Punkten nach Köln zurück.

    Xpiy

    Da bin ich bei Dir! Wenn ein 19-Jähriger Spielzeit bekommt und Eigenwerbung betreiben kann, wird er das tun. Das hängt, wie Du schon richtig angemerkt hast, von seiner eigenen Einstellung und Erwartung ab. Und dann spielt der Spielstand keine Rolle. Wenn er hingegen an das Kollektiv denkt, weil er beim FC am besten in Liga 1 bleiben will, dann sieht die Sache anders aus. Aber das kann ich ehrlicherweise nicht beurteilen. Ich glaube Dir aber, wenn Du sagst, dass er zu 99% bald weg ist. Und dann greift der erste Fall - rein motivationspsychologisch :winking_face: .

    Bei Deinem letztgenannten Punkt kann man etwas anderer Meinung sein. Bisher haben Auf- und Umstellungen jeglicher Couleur nicht wirklich gegriffen. Auch wenn mal gute Phasen in den einzelnen Spielen erkennbar waren, so reichen diese eben nicht aus, um in einem Buli-Spiel erfolgreich zu sein. Man könnte nun weitere Varianten probieren, eben z.B. einen Diehl mal von Anfang an ran zu lassen. Es wird unser Problem vermutlich nicht lösen, obgleich es schön wäre, aber man könnte weitere Erkenntnisse sammeln. Uns läuft die Zeit weg und wir haben wenig Handlungsspielraum. Also müssen wir für eine lange Zeit das Beste aus dem rausholen, was uns aktuell zur Verfügung steht.

    Xpiy

    Da stimme ich mit dir überein, er muss alle(!) Spieler im Auge haben. Im Extremfall muss er dann Abwägungen machen, was für ein System bzw. wen er darin bevorzugt. Wenn es tatsächlich so ist, dass z.B. Diehl zu 99% weg ist, dann stellt sich mir die Frage: welche Rolle soll er aktuell spielen? Wenn es ferner so ist, wie Du sagst, dass er quasi nichts gerissen hat, dann stellt sich die vorherige Frage umso mehr. Aber vielleicht hilft er uns ja auch in den Einsätzen, die ihm der Trainer einräumt. Egal, welche persönliche Motivation bei Diehl dahinterstehen mag.

    Unser Problem lässt sich m.E. auf den Punkt bringen: geht der Gegner in Führung, war's das in der Regel. Wir stehen nicht da unten, weil uns der böse DFB nicht in der Liga haben möchte oder die Schiedsrichter gegen uns pfeiffen etc., wir stehen da unten, weil wir über weite Strecken Bundesligatauglichkeit vermissen lassen. Wieso, weshalb, warum... darüber wird hier im Forum munter und kontrovers diskutiert. Wenn wir uns darin ergießen, immer darüber zu grübeln, wer woran Schuld hat, dann betreiben wir eine rein problemorientierte Analyse. Ich persönlich bevorzuge - natürlich muss man das Problem kennen - eine lösungsorientierte Herangehensweise. Und das bringt mich zurück zu meinem Punkt: wir schießen keine Tore. Wie aber können wir dieses Dilemma beheben? Ein anderes System? Jetzt, inmitten der Saison und bei dem Gemütszustand der Spieler? Fraglich. Eine einfache Lösung könnte so aussehen, eben einen Diehl mal von Anfang an ran zu lassen. Die bisherigen Stürmer wuchten das Leder leider nicht über die Linie, vom Mittelfeld kommt auch wenig bis gar keine Gefahr - klar, Hector und Skhiri sind weg und die anderen packen das offensichtlich noch nicht so. Ich weiß, es gibt kein Allheilmittel, aber der bisherige Weg trägt halt leider keine Früchte. Und wir müssen ob des CAS-Urteils mit den Spielern auskommen, die da sind. Und das über einen fußballerisch langen Zeitraum.

    Ich bin zugegebenermaßen etwas ratlos. Warum ist ausgerechnet die Fallhöhe beim FC so hoch? Du spielst zweimal international, nur um danach gefühlt ins Bodenlose abzustürzen. Wieso schafft man es nicht, sich zu festigen? Das frustriert, macht fassungslos, nimmt den Spass. Und dann kommt noch die Transfersperre hinzu, die das Ganze noch derart garniert, einem jegliche Illusion zu rauben. Aber ich habe es schon mal geschrieben und wiederhole mich auch in einer äußerst schwierigen Situation: Auch wenn viele "Experten" in diversen Medien keinen Pfifferling mehr auf den FC setzen, ich tue es - trotz meiner Ratlosigkeit.

    Es heißt doch, dass der Fuball manchmal wunderbare Geschichten schreibt, die man nicht besser hätte inszenieren können. Vielleicht läuft's am Ende wieder auf eine Relegation mit Kiel hinaus. Stand heute würde ich das unterschreiben.

    Auf junge Spieler zu setzen ist gut, richtig und in Anbetracht unserer Lage nahezu alternativlos. Jedoch spielt der Zeitpunkt, wann ich welche Spieler einsetze, unter motivationspsychologischen Gesichtspunkten eine enorme Rolle. Beispiel Justin Diehl. Ein Junge, über den in den letzten Wochen viel gesagt, geschrieben und der als ein Hoffungsträger im Sturm ausgemacht wurde. Er verfügt über ein sehr gesundes Selbstvertrauen, sein eigener Selbstwert ist demnach ziemlich hoch. Und dies merkt man auch in seinen Aktionen. Aber solch ein Spieler möchte dem Spiel vorne seinen Stempel aufdrücken. Wenn Du ihn aber unmittelbar nach dem 0:3 gegen Dortmund ins Spiel bringst (Tor fällt in Min. 61, Einwechslung erfolgt in Min. 62), dann weiß er selbst am besten, dass das Spiel bereits gelaufen ist und er höchstwahrscheinlich nichts Großartiges mehr bewirken kann. Und das dürfte sich nicht sonderlich positiv auf seine Motivation auswirken. Wer will, kann in der Literatur zur Motivationspsychologie gerne mal unter dem Stichwort Wirksamkeitsstreben (ist in uns ontogenetisch tief verankert) nachsehen und wird schnell merken, dass ich hier auf eine seit ca. 65 Jahren gesicherte Erkenntnis rekurriere. Mit anderen Worten: So einen Spieler solltest Du von Anfang an bringen! Hätte TS das getan, hätte er mit Blick auf diese Personalie zumindest psychologisch ein gutes Händchen bewiesen. Es heißt ja immer, Trainer müssten bzw. sollten auch Psychologen sein :winking_face:

    Für den ersten Teil der Antwort danke ich Dir, für den zweiten Teil nicht. Wieso muss eigentlich in eine Diskussion immer so eine unschöne Note reinkommen? Ich werde jetzt im Vorfeld eines Posts wissenschaftliche Recherchen betreiben, sie mit Referenzen versehen und bei eigenen Erhebungen auf Validität und Reliabilität achten.

    Edit: Auf der von Dir erwähnten Website tm - ich gehe von transfermarkt.de aus, finde ich folgenden Inhalt:

    31.01.2020 1. FC Köln U17 - Leverkusen U19

    01.07.2020 Leverkusen U19 - B. Leverkusen

    Wenn ich das richtig verstehe, kam er 6 Monate nach seinem Wechsel ins Profiteam.

    elkie57

    Mir ging es nicht um die Ära oder ums Geld, sondern ums Prinzip. Und nein, ich brauche keine Sky UK Reporter, um mir eine Meinung zu bilden :winking_face:

    Wir haben einen derartigen Ausnahmespieler (Wirtz) in den eigenen Reihen und augenscheinlich spielte er bei uns im Profibereich keine Rolle. Ich kann mich aber auch täuschen, dann lasse ich mich gerne eines Besseren belehren. Und es geht auch nicht um das Bieten einer Perspektive, denn da können wir schlichtweg nicht mithalten. Es geht darum, junge und talentierte Spieler zu fördern und ihnen auch die Chance geben, sich zu entwickeln. Was dann kommt, steht in den Sternen. Aber versuchen muss man es. Jetzt sind wir dazu gezwungen. Wer weiß, wozu das alles am Ende gut ist.

    CF80

    Weißt Du, wie oft er im Profibereich eingesetzt wurde?

    Falls sich deine Smileys (nachdenklich und facepalm) auf meine kurze Anmerkung beziehen, möchte ich Dir auch gerne eine Erklärung hierfür geben - hatte ich auch schon an anderer Stelle vor geraumer Zeit mal geschrieben. Vor einiger Zeit hatte ich das Vergnügen, ein Spiel des FC auf Sky UK verfolgen zu dürfen. Die beiden Reporter wirkten sehr gut vorbereitet, waren sachlich, in keinster Weise polemisch und übervorteilten keine der beiden Mannschaften. Irgendwann in der zweiten Hälfte des Spiels kamen sie etwas ausführlicher auf den FC zu sprechen und es entbrannte eine interessante Diskussion. Gegenstand war u.a. auch das Scouting. Einer der beiden konnte nicht nachvollziehen, wie man offenbar ein Talent wie Wirtz, der kurz nach seinem Wechsel zu Leverkusen dort in der ersten Mannschaft quasi von Beginn an dem Spiel seinen Stempel aufdrückte, in der Vergangenheit nicht vom FC gefördert wurde. Und wir sprechen ja nicht von irgendeinem Talent, sondern von einem Spieler, der für 200 TEUR gewechselt ist und nun einen Marktwert von 100 Mio. EUR hat. Den beiden ging es auch darum, welche Talente beim FC wohl noch so rumschwirren. Eine Hypothese war dann, wenn man schon solch ein Talent nicht erkennt und entsprechend behandelt, wie will man da mindere Talente, die zweifelsfrei auch sehr gut sind und dem FC helfen könnten, erkennen. In diesem Zusammenhang kamen sie dann auch auf Führich und Guirassy zu sprechen und meinten nur, man solle sich mal vorstellen, diese Spieler würden aktuell für den FC auflaufen. Was für eine Vorstellung!

    Mich hat diese Diskussion zugegebenermaßen nachdenklich gestimmt. Und so ganz an den Haaren herbeigezogen sind die Aussagen auch nicht.

    Da Funkel hier thematisiert wird, fasse ich mal seine wesentlichen Aussagen im Doppelpass zur Situation des FC zusammen - so kann sich jeder ein eigenes Bild machen:

    • Er ist nicht gefragt worden (Anm.: gemeint ist der Trainerjob)
    • Unterm Strich war der Punkt gestern zu wenig. Solche Spiele musst du gewinnen, wenn du Anschluss halten oder dich in der Tabelle verbessern willst
    • Sie (der FC) haben eine Mannschaft, die nur an wenigen Tagen bundesligatauglich ist
    • Sie haben unglückliche Entscheidungen in den letzten Wochen und Monaten getroffen; es wurde versäumt, im August den Kader um zwei bis drei Spieler zu verstärken - das, was sich SB auch gewünscht hat; stattdessen wurde SB auf den Winter vertröstet ("das machen wir dann im Winter"); da die drohende Transfersperre im Hinterkopf war, war es sehr fahrlässig, sich darauf zu verlassen
    • mit Mark Uth fällt ein absoluer Leistungsträger und Top-Spieler wieder für Wochen aus
    • ihm fehlt die Phatansie, wie diese Mannschaft das schaffen soll

    Auf die Frage, ob TS der richtige Mann sei, antwortete Wolf-Christoph Fuss spontan, dass er vor allem der einzige sei. Er traut es ihm prinzipiell zu, aber man hat halt keinerlei Handlungsspielraum. WCF hätte die Liaison zwischen dem FC und SB bedingslos weitergehen lassen. Man war zu Beginn der Saison beim FC zu gut- und leichtgläubig. Man hat zwar Skhiri und Hector verloren, aber SB wird's schon irgendwie machen. CAS-Urteil? Da wird doch nichts passieren. Er schätzt die Situation als dramatisch ein. Er will zwar nicht den Teufel an die Wand malen, aber wenn der FC im Sommer runtergeht in die zweite Liga und nur der Kader zur Verfügung steht, wird es extrem schwer.

    Die Situation rund um den FC ist prekär: harmlose Spiele(r), Abstiegsplatz und Transfersperre. Nicht wenige setzen wahrscheinlich keinen Pfifferling mehr auf den FC und würden sich nicht wundern, wenn wir den Gang in die zweite Liga antreten müssten. Gerade in solchen Situationen, in denen man quasi nicht mehr wirklich handlungsfähig ist und man lediglich aus dem schöpfen muss, was da ist, kann was ganz Spezielles entstehen. Ich stelle mir nach einem gewissen zeitlichen Abstand zu den Ereignissen die Frage: Was wird wohl beim FC los sein, wenn die Jungen performen und das ein und andere fußballerische Ausrufezeichen setzen? Das wird eine Lawine lostreten, vor der einige nicht verschont bleiben dürften (warum hat man nicht schon eher auf die Jungen gesetzt?). Wie gerne würde ich es nach all dem Trouble genießen, wenn wir uns ob der Leistungen die Augen reiben und uns ernsthaft die Frage stellen müssten, ob das wirklich der FC auf dem Platz ist.

    Oder wir erleben das krasse Gegenteil: lustlose Spieler, die die innere Kündigung bereits vollzogen haben, und wir uns auch die Augen reiben, aber nun die Frage stellen, wie man sich nur so gehen lassen kann.

    Ich bleibe zwar gespannt, verbreite aber mal eine positive Stimmung: wir werden Szenario 1 erleben :effzeh:

    Mal schau'n, wie's in knapp zwei Wochen aussieht. Geht das Spiel gegen Heidenheim schief, dann dürfte es das gefühlt fast schon gewesen sein in Liga 1. Das würde leider auch eine gewisse Planungssicherheit bringen. Wenn wir da nichts Zählbares, und ich meine tatsächlich drei Punkte, mitnehmen, dann muss mehr denn je die Frage gestellt werden, gegen wen wir überhaupt noch punkten wollen. Ich meine das auch in keinster Weise despektierlich ggü. Heidenheim, aber nominell der neben Darmstadt schwächste Gegner. Der Trainer müsste dann fast schon mit Fokus 2. Liga ausgewählt werden. Holen wir hingegen drei Punkte, was wir alle hoffen - ich unterstelle das jetzt mal im positiven Sinne, dann herrscht eventuell eine Art Aufbruch- und "Jetzt-erst-recht"-Stimmung. Dann dürfte auch die Zuversicht bei einem Trainer steigen, die Liga zu halten.

    Meiner Ansicht nach wird ein ganz wesentliches Puzzlestück sein, wie gut die Mannschaft jetzt zusammenhält und eben einen Schulterschluss zeigt. Wir haben keine Möglichkeiten hinsichtlich Kaderergänzungen oder -verbesserungen. Wenn die Mannschaft, die ja schon gezeigt hat, was sie zu leisten imstande ist, das wieder abrufen kann, dann sehe ich nicht so schwarz in die Zukunft. Sollte allerdings das Mannschaftsgefüge nicht passen oder die Spieler gedanklich sich mehr mit möglichen neuen Arbeitgebern denn mit dem FC beschäftigen, dann wird es zappenduster.

    Gerade einige Ausschnitte aus der PK von heute gesehen. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich mit so Aussagen wie "Uns wurden Trainer wie Sand am Meer angeboten" oder "Unsere E-Mail- und WhatsApp-Postfächer sind übergequollen" anfangen soll. Ist das ein Zeichen völligen Realitätsverlusts? Oder glaubt er/man wirklich, dass sich jeder Trainer nichts besseres vorstellen kann, als zum FC zu gehen? Es gibt einen Grundsatz, der hier tatsächlich beachtet hätte werden können: manchmal ist weniger mehr.