Im Kicker gibt es eine Interview mit Christian Keller ich werde mal die wichtigsten Sachen reinschreiben.
Das Präsidium um Werner Wolf hat sich personelle Konstanz auf die Fahne geschrieben. Das ist eine deutliche Parallele zu Freiburg, oder?
Die einzige Konstante beim FC - aus personeller Sicht - ist, dass es über Jahrzehnte hinweg kaum Kontinuität gab. Unabhängig von den Personen ist es für eine Organisation elementar, dass sie über einen längeren Zeitraum einer einheitlichen Ausrichtung folgen kann - und die Ausrichtung nicht regelmäßig gemeinsam mit dem wechselnden Personal verändert wird. Ansonsten kommt nie ein roter Faden in die Klub Entwicklung. Nur mit einer klaren Ausrichtung kann sich etwas entwickeln. Das heißt allerdings nicht, dass dafür jeder bis zur Rente bleiben muss.
Wie lange braucht ein Unternehmen wie der FC, um auf Kurs zu kommen?
Es gibt Zyklen, in denen man gestalten kann, und da sind 3 bis 8 Jahre ein guter Management Zyklus. Es kommt aber darauf an, in welcher Ausgangslage man sich befindet. Und der 1.FC Köln war - finanzwirtschaftlich belegbar-ein Sanierungsfall. Da lügen die Zahlen nicht und die Einschätzung von Kreditinstituten und schon gar nicht. Wenn wir schauen, wie es vor drei Jahren war und wie es heute ist, haben wir uns erarbeitet, dass wir nicht mehr bereinigen und aufräumen müssen, um das Überleben zu sichern. Stattdessen haben wir fast alle langfristigen Verbindlichkeiten mit Stichtag 30. Juni 2025 abgebaut und was übrigbleibt, ist ein Jahr später weg. Wir haben kein strukturelles Defizit mehr und können uns aus eigener Kraft tragen. Wenn die neue Saison beginnt, ist das Haus gekehrt und an der ein oder anderen Stelle neu gestrichen. Wir können keine Luftschlösser bauen, aber sehr wohl anfangen zu gestalten. Um das am Beispiel des Kaders zu zeigen: da ging es lange darum den Kaderetat massiv zu drücken - im Wissen, dass er sportlich nicht für Freude sorgen wird. Jetzt sind wir soweit, dass wir am Transfermarkt wieder in einem gewissen Maße agieren können.
Die Ergebnisse stimmen der FC steht auf Tabellenplatz 2 Punkt ist die Mannschaft auf dem richtigen Weg.
Tabellarisch ja. in Ihrer Haltung zum FC auch. Wir spielen derzeit nicht den attraktivsten Fußball. Aber wir müssen auch aufpassen, nicht zu vieles zu sehr schlecht zu reden. Wir stehen defensiv stabil. Das ist eine wichtige Qualität zum Erreichen unserer Ziele. Das wir Themen im Spiel mit dem Ball haben, die wir am Saisonbeginn nicht hatten, ist klar. Die große Aufgabe ist es, die Mischung aus defensiver Stabilität und offensiver Durchschlagskraft weiter zu verbessern. Daran arbeiten wir und wollen in den letzten 8 Spielen Schritt für Schritt zulegen.
Die Mannschaft blieb im Sommer weitgehend zusammen. Sind sie überrascht, dass es trotzdem so viele Anpassungen an ihr benötigte?
Nach dem Abstieg gab es eine Phase, in der sich einige Leute sicher waren: der FC wird in die 3. Liga durchgereicht, weil er aufgrund der Transfersperre keine schlagkräftige Mannschaft zusammenkriegt. Dann blieben die Spieler weitgehend da, plötzlich waren wir der großen Ligafavoriten. Wir haben einen sehr guten Kader für die Liga, aber das, was der Abstieg mental mit der Mannschaft gemacht hat, schüttelt man nicht einfach ab. Als wir zum Saisonbeginn hoch attraktiven Fußball gespielt haben, blieb die Belohnung in Form von Punkten leider aus. Das bleibt nach den Negativerfahrungen des Abstiegs anders in den Köpfen der Spieler haften als nach einer erfolgreichen Phase. Dann haben wir uns auf einen pragmatischen Ansatz der Spielführung geeinigt, der funktioniert hat. Jetzt ist aber Köpften drin: Safety first, bloß keine Führung unnötig aus der Hand geben. Die größte die größte Herausforderung ist eine mentale, aber auch hier sehe ich die Mannschaft auf dem richtigen Weg.