Beiträge von Listlos

    Passt jetzt nur am Rande, aber: Da die „Urbanisierung“ 100%ig weitergehen wird, wird der Individualverkehr (zum Glück) immer mehr an Wichtigkeit verlieren, zumindest wenn wir jetzt auf Deutschland schauen.

    Für den ländlichen Raum braucht man, gerade kurz- und mittelfristig, natürlich andere Lösungen. Aber auch da wird kein Weg dran vorbeiführen: Es MUSS einen viel besser ausgebauten (bzw. in manchen Regionen erst wieder eingeführten) ÖPNV geben. Im besten Falle kostenlos, oder durch Subventionierung (wovon ich generell eher kein Freund bin) eben z.B. stark vergünstigte Monats- und Jahreskarten.

    Jedes Auto, jeder LKW weniger nutzt 1. der Umwelt und 2. langfristig ebenfalls dem Steuerzahler. In 50 Jahren lachen wir (oder unsere Kinder) über die jetzigen Mobilitätsformen.

    Als gezwungener und betroffener Vielfahrer kann ich definitiv bestätigen, daß wir - einfach gesagt - Autos von der Strasse bringen müssen. Der Verkehr kollabiert, die Kollateralschäden sind gewaltig. Nun ist es von der Einsicht
    bis zur Besserung bzw. bis zum Ausweg bzw. bis zur Lösung ein weiter Weg. Wollen wir die Leute von der Strasse holen, dann müssen wir in den Öffentlichen Nahverkehr, wir müssen in Busse und Bahnen. Das ist ganz klar. Nur
    dann muss hier ein massives Umdenken auch in der Bevölkerung her und ein massives Umdenken in der Politik. Damit meine ich mitnichten, daß dazu mehr an Akzeptanz und Einsicht benötigt wird(die ist nämlich da) - sondern
    wir brauchen die Akzeptanz ein gigantisches Investitionsprogramm gerade für die Bahnsysteme zu schultern. Und zu diesem Investitionsprogramm gehört auch die Einsicht in der Bevölkerung, daß man neue Bahntrassen braucht
    und die nicht endlos in endlosen Verfahren zerredet und verhindert werden. Was nämlich für den Ausbau von Windkraft und den Ausbau von Stromnetzen gilt - das gilt auch für den Neubau von Trassen. Eine Einspruchswelle
    nach der anderen. Da sorgen sich die gleichen Leute um den allerletzte Fledermaus(sorry, liebe Fledermaus), die kein Thema damit haben Gebetsmühlenartig das Auto und den Spritverbrauch zu verteufeln. Sagt man diesen
    Leuten, daß eine neue Trasse den und den Effekt hat und so und so viel Autos von der Strasse bringt - dann stellt man schnell fest, welches Kindes Geist sie wirklich sind. Tja, den Kuchen behalten und ihn essen - das gibt es
    eben nur im Märchen.

    Ich kann aus eigenem Umfeld bestätigen, daß wir im Rahmen der Novellierung unseres Fuhrparkes Gespräche mit der DB führten und führen - eben: runter von der Strasse und rauf auf die Bahn. Eine wirkliche Alternative, die
    trägt, kann uns die Bahn nicht bestätigen und das auch nicht auf die nächsten 5 Jahre. Und 90 % der Gründe hierfür liegen im Investitionsstau und in den oben beschriebenen Genehmigungsschwierigkeiten. Grosse Teile der
    Industrie würden gerne deutlich mehr Bahn- als Strassenverkehr durchführen. Es liegt nicht an der Akzeptanz oder am Willen der Industrie, es liegt an den Rahmenbedingungen.

    Was würden wir lachen, wenn ähnliches in Mönchengladbach oder in München passieren würde. Tut es aber nicht.

    Es gibt in Köln eine politische Mehrheit für das Begehren des FC. Noch....Aber im September 2020 ist Kommunalwahl und da werden sich aller Voraussicht nach die Dinge zuungunsten des FC verschieben. Und - Frau Rekers -
    ausgewiesene Frontfrau des FC wird alles tun, um eine politische Entscheidung bis September zu verhindern.

    Dann verknüpfen wir doch mal zwei Themen - Klimapolitik und China.

    Wie ihr sicherlich wisst, kann man Biodiesel aus pflanzlichen Oelen und tierischen Fetten herstellen. Der grösste Hersteller von Biodiesel in Europa ist die Bundesrepublik Deutschland, 2018 wurden 3,5 Millionen Tonnen Bio-
    diesel hergestellt. China lag 2018 bei einer Produktion von 1,0 Millionen Tonnen. Stellt man die Zahlen zur Bevölkerungsgösse, ergibt sich eine atemberaubende Differenz.

    Zur Biodieselherstellung wird in Deutschland vor allem Rapsöl eingesetzt - knappe 40 % des Bedarfes für die Produktion werden so gedeckt(was - nebenbei gesagt - eine Dauerdiskussion "Tank oder Teller" schon befeuert hat und
    das gleiche gilt auch für Palmöl). In Europa werden insgesamt also Frischwaren eingesetzt(wie Rapsöl) aber auch tierische Fette und - sehr wichtig - so genannte used cooking oils. Das sind - beispielsweise - Oele, die bei
    McDonalds anfallen und nach dortigem Gebrauch für die Biodieselproduktion eingesetzt werden. Der Stoff in Europa reicht nicht, man importiert aus Asien und Südamerika used cooking oil, ca 60 % der verarbeiteten Mengen
    kommen aus diesen Teilen der Erde.

    Nun hat China die Biodieselproduktion im nennenswerten Stil auch entdeckt. Selbstverständlich wird man versuchen, die Ströme aus Asien Richtung China zu ventilieren. Darüber hinaus hat man aber mit Wirkung 2020 schon
    in Europa die Fühler ausgestreckt um potente Mengen aus den relevanten Märkten in Europa heraus zu holen. Die chinesische Staatsregierung hat signalisiert, daß man dieses Begehren unterstützen wird. Mit anderen Worten -
    man wird es signifikant subventionieren. Man darf davon ausgehen - sieht man sich die Situation auf anderen Rohstoffmärkten(Afrika) an - das es hier wieder einmal nur in eine Richtung geht. Und zwar die Richtung China.

    Die europäische Biodieselindustrie wird das hart treffen. Man muss kein Prophet sein, um vorher zu sehen. daß es einen massiven "Drain Out" von Used cooking Oil geben wird. Gegenmassnahmen könnten ein Subventions-
    wettlauf sein. Ausfuhrzölle, etc. Oder aber - weiland Deutschland - wir gehen noch mehr in die Rapserzeugung. Und machen noch mehr Felder gelb und machen noch mehr Monokultur.

    Nun kann man ja sagen, daß es ja - weltweit - überhaupt keine Rolle für die C0 2 Thematik spielt, ob in China oder in Deutschland/Europa die Musik spielt. Ist das so?! Erstens verlieren wir Arbeitsplätze. Zweitens - sollen wir
    dann den Biodiesel aus China importieren?! Zu welchen Kosten soll das bitte denn geschehen?! Drittens, wenn also Biodiesel hier als Stoff rar wird/oder nicht bezahlbar wird - wie ersetzen wir das denn?! Mit Elektromobilen?!
    Ja...Aber wann denn?! Die allergrössten Optimisten selbst in diesem Land können nicht erkennen, daß es in Deutschland(von Europa schweigen wir mal) mehr als 7 Millionen E - Autos geben wird(ich wage das übrigens massiv
    zu bezweifeln, aber gut).

    China geht weiter seinen Weg. Und wird auf niemanden Rücksicht nehmen. In keinem Segment, in keiner Industrie, in keiner politischen Verantwortung. Das ist die eigentliche Botschaft.

    22. Januar 2011 - 1.FC Köln gegen SV Werder Bremen 3:0(2:0)

    Der FC war nach einer grottigen Halbserie wieder mal in Abstiegsnot. Mit Bremen kam eine Mannschaft, die nominell - Wiese, Mertesacker, Frings, Pizarro, Fritz, Hunt, Arnautovic zB - zwar excellent besetzt war, aber bis
    dahin nicht viel auf die Reihe bekam.

    Trainer Schäfer nominierte vor 45.000 Zuschauern in Müngersdorf folgende Mannschaft: Rensing im Tor, in der Deckung Andrezinho, Geromel, Eichin und Ehret. Im defensiven Mittelfeld Lanig und Matuschyk. Davor auf den
    Aussenpositionen Peszko und Clemens. Direkt hinter der einigen Spitze Novakovic spielte Lukas Podolski.

    Vor dem Spiel hatte mein Zweitältester - der Bremen recht aufmerksam verfolgt hatte- einen glatten Sieg des FC prophezeit. "Die sind nichts", sagte er und legte sich auf ein 3:0 fest. Ich war das etwas gedämpfter, aber vom
    Grundsatz auch optimistisch. Nur mein Ältester knurrte rum und tippte 1:1. "Jo, die sind nix und wir sind auch nix" - das war seine Begründung. Wie in der Familie üblich, legte man sich auf den Wetteinsatz fest und dann ging
    es los.

    Köln ging nach 7 Minuten mit 1:0 in Führung. Podolski hatte abgezogen, nachdem Ehret vorgelegt hatte und da gab es für Tim Wiese(/damals noch ein austrainierter Torwart) nichts zu halten. Danach wartete man schon ein
    wenig auf Bremer Reaktionen - nur, die kamen nicht. Frings nicht zu sehen, Arnaoutovic und Pizarro mit einem Auftritt, der an Arbeitsverweigerung grenzte. Köln blieb cool, deckte sehr genau und gewann alle relevanten
    Zweikämpfe. Ergebnis: Rensing fast beschäftigungslos. Nach einer halben Stunde hat Novakovic eine dicke Gelegenheit - Wiese pariert. Drei Minuten später lässt Matuschyk Frings und einen anderen Bremer ganz schlecht aus
    sehen, Schuss und 2:0. Danach wird bei Bremen Marin eingewechselt - mit der Folge, daß Köln vor der Halbzeit weitere beste Gelegenheiten aus lässt.
    Halbzeit - und Sohn Nummer 2 grinst sich einen zusammen. "Was habe ich euch gesagt?!...Gar nichts sind die, gar nichts!!"...Recht hat er und die zweite Halbzeit beweist das. Köln hat nach dem Wechsel Riesenchancen, doch
    lässt sie alle aus. Rächt sich das?! Nicht im Mindesten, denn Bremen spielt einfach nur grottenschlecht. Mertesacker - Nationalinnenverteidiger - baut einen Bolzen nach dem anderen. Über Frings und Pizarro wurde berichtet.
    Aber kein Bremer - ausser Wiese - erreicht nur annähernd Bundesligaformat. Der FC - mit einem überragenden Podolski und und ganz starken Matuschyk und Geromel - beherrscht das Spiel völlig und in Minute 84 macht
    Podolski das 3:0. Eitel Sonnenschein in Müngersdorf - endlich einmal eine konzentrierte, runde Mannschaftsleistung.

    Nach dem Spiel - wir alle sind Gewinner. Aber mein Zweitgeborener ist der grosse Gewinner und fordert unnachsichtig von seinem grösseren Bruder den Wetteinsatz. Den überreicht dieser natürlich mit süss - saurer Miene,
    zumal er natürlich reichlich Sprüche einstecken muss, wer denn Ahnung hat und wer keine.

    Themawechsel.....

    Ich bin jetzt mal durch die letzten 100 Seiten dieses POLITIK Threads gedriftet. Themen: Trump, Brexit, Migration, Klimawandel, AfD, SPD, Grüne, Linke, CDU. Grosso modo. Erdogan auch noch, aber absteigend.

    Irgendwie recht irritierend, daß man hier kaum etwas liest über China und seine Aussenpolitk. Über die Sollbruchstelle im Nahen Osten. Über den russischen Zaren Putin. Ich meine, wenn China gerade die Diktatur gänzlich
    neu erfindet, wenn es im Nahen Osten brodelt und grösste Verwerfungen drohen und wenn Herr Putin mehr und mehr Machtpolitik treibt - ist das nicht alle Male relevanter für die Geschicke der Welt(also auch für uns) als sich
    in epischer Weise nochmals und nochmals darüber zu unterhalten, wie man mit der AfD umgeht?!....Ja, das Thema ist wichtig. Nichtsdestotrotz - nicht ein Wort verliert man in diesem Forum darüber, wie zB China die afri-
    kanischen Wirtschaften kaputt macht, indem man die Rohstoffe plündert und den Kontinent mit billiger Importware überschwemmt.

    Mir erscheint die Verteilung politischer Themen hier als seltsam unangemessen. Insbesondere da es doch hier einiger User gibt, denen ich da durchaus eine argumentative Sattelfestigkeit und auch Kenntnisse zutrauen würde.

    Die AfD - so kritisch wie ich ihr gegenüber stehe - ist ein Phänomen. Ein Massenphänomen und daran kann es gar keinen Zweifel mehr geben. Eine Partei, die bei der letzten Bundestagswahl fast 5,9 Millionen Stimmen erhalten
    hat und - falls jetzt Bundestagswahl wäre - wohl mit mehr als 7 Millionen Stimmen rechnen dürfte, die darf wohl behaupten, daß sie in der politischen Landschaft angekommen ist. Das mag mir passen oder auch nicht, das mag
    anderen passen oder auch nicht - es ist so.

    Das gleiche gilt in abgeschwächter Form für die anderen Radikalen dieser Republik, die Linke. 4,3 Millionen (Zweit)stimmen waren es 2017. Vielleicht heute etwas schwächer, vielleicht etwas stärker - aber gleichgültig:
    etabliert und in der politischen Landschaft angekommen. Auch das passt mir nicht , aber so what?!

    Wir sehen uns also - gerade diejenigen die sich in der Mitte der Gesellschaft wähnen - einem vor Jahren völlig unbekannten Phänomen gegenüber. Wäre heute Bundestagswahl, dann stünden wohl mehr als 11 Millionen Wähler bei
    Parteien, die - um es mal salopp zu formulieren - diesen Staat nicht unbedingt lieben. Dieses unbekannte Phänomen löst Unbehagen aus, quer durch alle Gesellschaftsschichten und Strukturen. Und der Ton wird ob der allgemein
    spürbaren Verwerfungen rauher. Und es gibt keinen Zweifel daran, daß auch und gerade die politischen Verwerfungen gerade im Osten der Republik ganz deutlich schärfer sind - denn nirgendwo ist der Anteil der obigen 11
    Millionen Wähler höher als in Thüringen und Sachsen. Im Westen - meistens hinter vorgehaltener Hand - wird über das Wahlverhalten der Ossis mehr als geraunt. Der Strich durch die Gesellschaft ist auch ein Strich Ost/West und
    er ist auch nicht mehr von der Politik zu leugnen(wie es bis vor einiger Zeit noch en vogue war).

    Die Meinungen gerade über die AfD gehen weit auseinander, auch in diesem Forum, in diesem Thread. Nein, das ist falsch - ich korrigiere. Die grosse Mehrheit steht der AfD kritisch gegenüber, aber viele haben Verständnis für das
    Entstehen der AfD. Allgemeine Politikverdrossenheit, Migrationsprobleme, etc. werden recht häufig als Grund für das Entstehen und vor allem Erstarken der AfD angesehen. Die hartleibigen Kritiker der AfD - und das kann man
    recht solide in der Diskussion hier verfolgen - machen einen gewaltigen Fehler: sie bauen keine Brücke für die Wähler und Angehörigen der AfD und wer keine Brücken baut oder sie offen lässt - der reisst sie ein. Ich denke nicht
    an die Brücken für Leute von der Coleur eines Björn Höcke, sondern an die Brücken für die Sympathisanten und Anhänger der AfD bei denen man förmlich spürt, daß sie nicht in diese Bewegung gehören. Ihnen und das habe ich
    weiter oben geschrieben, muss man auf der einen Seite abverlangen, daß sie sich von Höcke und Konsorten distanzieren, sie aus der Partei heraus zu bekommen, das Programm der AfD zu glätten. Oder sie müssen aus der Partei
    selber hinaus gehen um klar und deutlich zu machen, daß sie eben mit dem braunen Pack nichts zu tun haben. Aber dann muss ich diesen Leuten auch eine politische Heimat anbieten und zwar ehrlichen Herzens. Angebote
    formulieren, die eine ALTERNATIVE zur so genannten Alternative für Deutschland darstellen. Eine grundsätzliche Abwertung von Menschen, die bei der AfD Kreuz gemacht haben - die ist falsch und die ist auch in tiefstem Sinne
    Unchristlich.

    Und sicherlich ist es anmassend so zu tun, als wenn man denn alleine die Weisheit gepachtet hat. Demut steht einem auch mal gut, Arroganz hat sich selten ausgezahlt. Die Leute merken sich das und letzten Endes malen sie nur
    noch intensiver ihr Kreuz an der - jedenfalls für mich - falschen Stelle. Und keiner, der geschickter argumentiert, soll sich auch nur für einen Moment einbilden, daß er die Herzen der Menschen damit gewinnen kann. Und auch
    nicht ihre Stimmen. Argumentieren und diskutieren und dann den anderen vorführen, gegebenenfalls lächerlich machen - das ist Kunst um der Kunst willen(das ist dafür auch noch das Wort Kunst benutzen muss, aber mir fällt
    nichts Anderes ein). Letzten Endes brotlose Kunst.

    Ohne das Verhalten von Müller - Römer an dieser Stelle zu bewerten, empfehle ich allen Usern die Lektüre des Buches "Die Neuerfindung der Diktatur" von Kai Strittmatter. Damit keiner erzählen kann, daß er gar nicht gewusst
    habe, was sich in diesem wunderbaren Reich der Mitte so abspielt.

    Es mag etwas desillusioniert und selbstzerstörerisch klingen aber ich glaube tatsächlich, dass der einzige Weg die AfD gänzlich zu stoppen wäre sie an die Macht kommen zu lassen.
    Das mag absurd klingen aber wenn die tatsächlich selber mal was machen müssten anstatt nur zu hetzen und Verantwortung für ihr Handeln übernehmen müssten stünden die ganz schön blöd da. Ich denke kaum, dass die irgendwelche ihrer Hirngespinste durchsetzen werden und dann selbst der AfD Wähler irgendwann auf die Palme geht wenn sich trotz AfD nichts verbessert oder vielleicht sogar verschlimmert.

    Eine komplette Legislaturperiode würden die eh nicht durchhalten und manchmal muss man einen Schritt rückwärts machen um zwei nach vorne zu kommen.

    Ich habe das zunächst überlesen und als ich es gelesen habe, dachte ich: Geh mal zum Augenarzt, du hast einen Sehfehler.

    Mein Grossvater Väterlicherseits - Jahrgang 1893 - war in WK 1 Weltkriegsteilnehmer. Hoch dekorierter Frontsoldat(das ist unbedingt für den folgenden Zusammenhang zu erwähnen). Nach dem Weltkrieg baute Opa ein Unter-
    nehmen auf und wurde nebenbei politisch in der Zentrumspartei tätig. Das Zentrum - streng auf dem Boden der Weimarer Verfassung - wurde 1933 wie andere Parteien auch aufgelöst. Viele Anhänger und Parteimitglieder des
    Zentrums wurden inhaftiert, diskriminiert und in Konzentrationsläger verbracht und umgebracht. Meinem Grossvater ist in kein KZ gekommen, hatte aber als ehemaliger Zentrumspolitiker in der NS Herrschaft einen schweren
    Stand. Vor mehr und ärgeren Schikanen schützte ihn seine hohen Auszeichnungen aus dem ersten Krieg.

    Nach dem Krieg - von den Allierten als "Weiss" eingestuft - nahm er auch seine politische Tätigkeit wieder auf. Seine Grundsätze waren so einfach wie unvergesslich: Nie wieder Krieg und keine Macht den Radikalen. Er hatte erlebt, wie Nationalsozialisten und Kommunisten die Weimarer Republik auseinander genommen hatten und die Nazis dann das "Tausendjährige Reich" errichtet hatten.
    Bis zu seinem Tod 1977 hat er seiner Umwelt "gepredigt". Unvergesslich sein Satz, als er mir sagte: "Ich will nicht, daß du eine Waffe in die Hand nimmst. Aber wenn du es tust, um die Demokratie gegen die Nazis und die Kommunisten zu verteidigen, dann tust du alles richtig".

    Die AfD in ihrer jetzigen Form darf niemals an die Macht kommen, bzw. an ihr beteiligt werden. Leute wie Höcke in der Regierungsverantwortung?! Ich glaube wirklich, ich spinne.

    Ich bin der Letzte, der sagt, daß es in dieser Partei nicht auch Leute gibt, die alles sind - nur keine Nazis. Aber dann sollten sie auch so konsequent sein, daß diese Partei von den Rechtsaussen und Schlimmeren befreit wird. Oder
    sie sollten austreten und sagen, daß sie es nicht mehr mitmachen, daß auch in ihrem Namen braunes Gedankengut vertreten wird.

    Ich unterhielt mich dieser Tage mit einem Freund und der sagte - sinngemäss - hör mal, erinnere dich mal an die Anfangzeiten der Grünen, die taugten auch zu nichts und waren nur Fundamentalopposition. Man müsse der AfD
    halt Zeit geben, um "normal" anzukommen. Nein, dieser AfD gebe ich keine Zeit. DIESER AfD nicht. Die Voraussetzung, daß ich persönlich sie gelten lasse ist, daß sie sich von einer ganze Reihe von bestimmtem Führungspersonal und Anhängern trennt und ihre Positionen massiv überdenkt und neu fasst. Bis dahin gilt: keine Zusammenarbeit mit dieser Afd. Und sie in eine Regierungsverantwortung lotsen zu wollen, damit sie eventuell "Mist" bauen - das
    schon mal gar nicht. Braunes Pack darf in diesem Land niemals wieder an die Regierung(finis germaniae). Und - um das gleich rund zu bekommen - linkes Pack genau so wenig. Diese Melange aus ganz links und ganz rechts ist
    DAS zerstörerische Element(nicht nur) der deutschen Geschichte. Und Experimente mit diesem Pack brauchen wir nicht.

    Australien gegen England im ATP Mannschaftscup, Sydney.

    1:1 stand es nach den Einzeln. Nick Kyrgios hatte den Engländer Norrie glatt in zwei Sätzen geschlagen und de Minaur dann recht überraschend in drei umkämpften Sätzen gegen Evans verloren. Australiens Teamkapitän Leyton
    Hewitt entschloss sich dann recht überraschend Kyrgios und de Minaur gegen das englische Weltklassedoppel Salisburg und J. Murray antreten zu lassen. Überraschend deswegen, weil die beiden im Normalfall nicht im Doppel an
    treten und schon gar nicht zusammen. England gewann Satz 1 dann auch relativ problemlos mit 6:3, wobei die Engländer und Kyrgios stark spielten und de Minaur abfiel.

    Zu Beginn des zweiten Satzes hätte wohl keiner der Zuschauer im Stadion und an den Fernsehschirmen dieser Welt den Australiern eine realistische Chance eingeräumt. Es kam anders. Zum einen blieb Kyrgios weiter sehr stark
    und stabil, Murray wurde etwas schwächer(nicht schwach), Salisbury agierte weiter sehr stark. Das Entscheidene aber: de Minaur spielte jetzt Doppel und fightete sich in das Spiel hinein. Die Menge- in der Hauptsache natürlich
    Australier - feierten jeden Ballwechsel und es entwickelte sich eine Stimmung wie man sie eben eher von Fussballplätzen kennt. Die Menge tobt, die Spieler klatschen sich ab, feuern sich an und die jeweilig voll mit Trainer und
    Ersatzspielern besetzten Bänke gingen mit als wenn ihr Leben davon ab hing.

    Man ging also in den dritten Satz - und der wird bei dieser Veranstaltung als Champions TieBreak ausgespielt. Bis 10 Gewinnpunkte und natürlich musst du zwei Punkte Vorsprung haben. Bis dahin war das Spiel auf hohem Niveau,
    dann entwickelte sich ein Atemberaubendes Spektakel mit streckenweise unfassbaren Ballwechseln. Kyrgios spielte zwei, drei Bälle, die man nur dann spielen kann wenn man das Spielgerät so beherrscht wie es der Australier
    eben tut und die Menge raste vor Begeisterung. Und Erstaunen, als Salisbury brillante Volleys so spielt, daß auch die grossartigen Australier keine Antwort mehr finden. Die Führung wogt hin und her, es gibt Matchbälle für England
    und für Australien. Und dann steht es 15:15 und die Seiten werden wieder gewechselt. Australien geht mit 17:16 in Führung und Kyrgios hat Aufschlag - im Normalfall eine Bank. Der erste Aufschlag ist hart, aber zu lang. Der
    zweite Aufschlag segelt lange und dann spielt Murray den Ball ins Aus. England zieht noch eine Challenge, aber die erweist sich als überflüssig, denn der Aufschlag von Kyrgios war im Feld.

    Das Stadion erbebt im Jubel, der grosse Kyrgios und der kleine de Minaur fallen übereinander her und Kyrgios schultert anschliessend seinen Partne und trägt ihn vom Feld. Wahnsinnige Emotionen, Zuschauer und Ersatzspieler
    rasten aus vor Freude oder erstarren in Trauer. Trotzdem oder gerade deshalb - faires Shakehands aller Beteiligten. Ein grosses Spiel - Sport ist und bleibt die beste Reality Show des Planeten.

    @Soll/Ist:

    Die heißen Thielmann (ohne e) und Jakobs (mit s). :winking_face:

    Ja. Thielmann habe ich falsch geschrieben. Und Jakobs einmal richtig(mit s) und einmal falsch(ohne s). Ich sollte es besser wissen - Ja(c)kobs Krönung....Aber du hast Listlos falsch geschrieben :face_with_tears_of_joy:

    Der FC hat sich - nominell - mit Rexhacaj und Uth verstärkt. Ob die beiden halten, was man sich verspricht - das wird man sehen. Zweifel sind angebracht, denn beide konnten zumindest in der laufenden Runde bei ihren jetzigen
    Vereinen nicht "punkten". Es bleibt wahrlich zu hoffen, daß sich das in beiden Fällen substantiell ändert. Ein Uth in guter Form stünde dem FC wahrlich gut zu Gesicht. Allerdings fällt er schon in letzter Zeit durch eine gewisse
    Verletzungsanfälligkeit auf. Ist er fit, dann wird er eine klare Option. Beim Wolfsburger Kandidaten würde ich zunächst einmal annehmen, daß er für Backup geplant ist.

    Mein Gefühl sagt mir, daß Gisdol mit einiger Verve versucht, beim FC das Zentrum wirklich zuzunageln. Ansätze und Indizien hierfür lieferten bereits die Spiele vor der Winterpause. Also: stark gegen den Ball zu agieren und dann
    Umschaltsituationen forcieren und nach aller Möglichkeit schnell abzuschliessen. Für diese Spielart braucht man Laufstärke und Schnelligkeit, Attribute für die Leute wie Skhiri, Hector, Jakobs, Katterbach, Ehizibue und auch die
    Neuzugänge stehen. Sicherlich auch in vorderster Front ein Cordoba.

    Gisdol weiss, daß es vor allem darum geht, die eigene Hälfte zu verminen. Die Null zu halten, das steht vorne. Und das ist auch richtig, denn es ist die einzige schlüssige Antwort auf unsere zum Teil verheerenden Defensivvor-
    stellungen in der Hinrunde. Deswegen haben Leute wie Thielemann, Jakob, Katterbach und Co gespielt - weil sie(auch wenn im Falle Thielemann und Jakob offensiver aufgestellt waren) defensiv gearbeitet haben wie die Irren. Und
    diesen Weg wird Gisdol weiter gehen. Vielleicht nicht immer mit den Jungen(aber auch) - aber von der Tendenz her sicher. Und ich sage eines vorher: knüpfen wir an die Defensivleistungen der letzten 4 Spiele an(die sukzessive
    besser wurden, inklusive eines sich steigernden Torwartes) - dann bleiben wir drin. Bricht das Konstrukt wieder auseinander, dann steigen wir ab. Für Spieler wie Höger (verdientermassen) und Schaub(tut mir leid, weil er so ein
    guter Fussballer ist) und Koziello(tut mir leid, weil er offensichtlich ein netter Kerl ist) ist in so einem Konstrukt und so einer taktischen Einstellung kein Platz mehr.

    Das der Louis Schaub ein guter Fussballer ist, werden wir alle bestätigen.

    Ob der Louis Schaub ein "Durchsetzer" ist, erscheint sehr fraglich. Es mangelt ihm - und das ist bei potentiellen Einsätzen auf der Aussenbahn entscheidend - an der Grundschnelligkeit. Will heissen, auf dieser Position ist Schaub
    nicht Bundesligatauglich oder meinetwegen verschenkt. Bliebe die klassische Offensivposition im offensiven Mittelfeld und da habe ich den guten Louis schon gesehen. Aber ganz offensichtlich hat er sich nachhaltig - und
    offensichtlich auch mehreren Trainern - eben nicht angeboten. Auf diese Art und Weise, die unmissverständlich signalisiert: an mir kommt hier keiner vorbei. Das ist bedauerlich - für Schaub und den FC(denn Schaub ist spielerisch
    eben einer der besten Fussballer in Köln). Das ein Trainer, der darauf schauen muss wie er die Karre nachhaltig aus dem Dreck bekommt, keine Rücksicht nehmen kann ob hier einer die Kurve bekommt oder nicht - das ist für
    mich absolut nachvollziehbar. Schaub muss sich an die eigene Nase fassen und hinterfragen, ob er wirklich alles heraus geholt hat(heraus holt).

    Was China für ein Staat ist, darüber kann es gar keine zwei Meinungen geben. Wie die auf Kritik reagieren, das führen die jüngsten Beispiele auch und gerade von und bei Sportlern vor. Insofern d`accord mit Müller- Römers
    Aussage(inhaltlich).

    Inhaltlich ist die eine Sache. Es drängt sich mir allerdings mehr und mehr der Eindruck auf, daß Herr Müller - Römer durchaus gerne in Alleingängen die Öffentlichkeit aufsucht. Man ist versucht zu hinterfragen, ob das
    - beispielsweise - einem unstillbaren Gerechtigkeitssinn entspringt oder aber einer unstillbaren Profilierungsnot. Kann mich da jemand erleuchten?!