Von allen Medien gehört die FAZ mit Sicherheit zu jenen, die sehr weit weg sind, kein eigenes Netzwerk hier, keinen Journalisten, der speziell für den FC bzw. das Fußball-Rheinland im Besonderen zuständig ist. Das hat für mich etwa den Wert der Aussage von Lothar Matthäus. Insbesondere die Fankritik ist absurd: so geduldig und gleichzeitig unterstützend (in Relation zum sportlichen Sturzflug seit Kellers Verantwortlichkeit) habe ich unser Umfeld noch nie erlebt.
Die FAZ, so sehr ich sie in anderen Bereichen schätze, hat keinerlei Fachexpertise über den Kölner Fußball, der ja auch für weit über 90% ihrer Leserschaft allenfalls sehr untergeordnete Rolle spielt, und verarbeitet folgerichtig die gängigen Klischees.
Den Aussagen im Kicker, als neutralem, aber eben gut informiertem Fachmagazin messe ich da wesentlich mehr Bedeutung zu. Der regionalen Presse kann man vieles vorwerfen, stimmt, aber eben nicht, dass sie nicht gut informiert wären.
Dem Menschen CK wünsche ich alles Gute, er hat sicherlich das aus seiner Sicht Bestmögliche gegeben. Als GF Sport war er jedoch für diesen Club aus ganz vielen Gründen in der Summe keine Bereicherung, sondern sportlich gesehen eine Heimsuchung, auch wenn er großartig darin war, gegenteilge Narrative in eigener Sache zu setzen. Letztlich ist die Diskrepanz zwischen der sportlichen Realität und der (Schein-)Welt dieser Narrative aber immer offenkundiger geworden. Dazu kam, dass seine ultradogamtische Fokussierung auf sein Konzept keinen Raum für die notwendige Flexibilität im hochkomplexen Geschäft ließ. Manche mögen dies Prinzipientreue nennen, ich nenne es überzogene Engstirnigkeit und mangeldes kooperatives Arbeiten.