Vor 2 Jahren waren wir auf einem guten Weg uns in der Bundesliga fest zu setzen.
Und genau das ist eine fatale Fehleinschätzung und führt nun unter anderem dazu, dass Keller für Sachen verantwortlich gemacht wird, die er nicht zu verantworten hat. Wir waren in den letzten Jahren zu keiner Zeit auf einem guten Weg, uns in der Bundesliga festzusetzen. Die Tatsache, dass Baumgart zwei Jahre sportlich mehr aus der Mannschaft herausgeholt hat, als eigentlich drin steckte, hat viele Aspekte übertüncht. Finanziell, infrastrukturell und personell gehören und gehörten wir seit Jahren nie zu den Mannschaften, die sich dauerhaft in Liga 1 festsetzen. Weil es an Substanz fehlte. Weil durch Kellers Vorgänger Fehler gemacht wurden, die der Kurzfristigkeit des Denkens geschuldet waren. Kein GF vor Keller wollte hier langfristig etwas aufbauen, vermutlich auch in dem Wissen, dass das hier in Köln bei diesem Umfeld sowieso kaum möglich ist, weil der Gegenwind sofort zum Orkan wird, wenn es sportlich mal nicht läuft. Keller ist der erste GF seit Jahren, der auch an die unangenehmen Themen ran geht und die Scheiße, die seine Vorgänger hier getrieben haben, nun auszubaden hat. Schöne Grüße an Herrn Wehrle, Herrn Veh, Herrn Heldt, Herrn Schmadtke...habe ich jemanden vergessen?
Ich bin nicht mit allem einverstanden, was der Vorstand so treibt, aber mit dem Statement zu Keller liegen sie absolut richtig. Kontinuität ist der einzig vernünftige Weg, langfristig Strukturen aufzubauen und damit ein Fundament zu schaffen, dass es uns ermöglicht, uns in den kommenden Jahren als Bundesligist tatsächlich zu etablieren. Auch wenn das kurzfristig heißt, dass wir in den kommenden zwei, drei Jahren dazu sportlich noch mal einen Schritt zurückgehen müssen.
Bei allen Fehlern, die Keller gemacht und ja auch zugegeben hat, hat er doch auch Vieles richtig gemacht. Und ich bin überzeugt, dass Keller die Intelligenz besitzt, aus den Fehlern zu lernen. Wenn die Transfersperre hinter uns liegt beginnt ein neues Kapitel. Schauen wir mal, wo uns das hinführt. Und dann darf man gerne nochmals Kellers Arbeit bewerten. Wenn er dann nämlich die Möglichkeit hat, selbst zu gestalten und nicht nur die Fehler vorheriger Geschäftsführer korrigieren muss!