Beiträge von Andre

    Ist doch mittlerweile ein gängiges mittel mit inversen Außenverteidigern und für mich sehr nachvollziehbar um kimmichs stärken auf den Platz zu bringen.

    So spielen wir aber nicht. Bei einem inversen AV geht es ja gerade darum mehr kurze Anspielstationen zu bilden und dann nach vorne zu staffeln. Wir haben aber gerade _weniger_ Anspielstationen weil sich hinter Sané keiner anbietet. Der war jetzt schon zehn Mal völlig alleine ohne Anspielstation an der Linie. Wenn ich er wäre, würde ich mich aufregen ohne Ende.

    Nein, tut mir Leid. Dass Kimmich so in die Mitte zieht ist absolut nicht in Ordnung. Wir berauben uns komplett einer Flanke, Sané rennt rechts, weil er komplett alleine ist, ständig in eine Überzahl. Dazu sind wir mega anfällig für hohe lange Bälle in den Bereich. Das ist einfach dumm oder naiv.

    Die Aufstellung ist ja doch auf zwei Positionen anders als ich erwartet hatte. Ich verstehe das nicht. Warum Schlotterbeck als AV? Warum zieht Kimmich bei jedem Ball in die Mitte? Wir sind bei jedem Ball über rechts in Unterzahl! Das ist doch bekloppt!

    Ich kann mir tatsächlich vorstellen, dass die nun vorgenommenen Änderungen schon Erfolg zeigen werden. Dass Gündogan mehr Verantwortung zugesprochen wird ist meiner Meinung nach lange überfällig. Er darf auch nicht mehr so oft ausgewechselt werden. Kimmich als AV und Can als Abräumer halte ich ebenfalls für eine gute Idee. Vorne sind mir mit Wirtz, Sané, Gnabry und Havertz immer noch zuviele wuselige ähnliche Spielertypen unterwegs, da wäre ein klarer Goalgetter noch wichtig, aber da Füllkrug verletzt ist und keine Alternative berufen wurde, muss es halt so klappen. Ich bin aber gespannt ob die Spieler auch die nötige Disziplin zeigen ihre Positionen zu halten. Ob das Absichern klappt, wenn Gosens und Kimmich (hoffentlich) außen nach vorne gehen (bitte nicht soviel nach innen ziehen!). Die verlorene Zeit durch die ganzen wilden Experimente, vor allem in der Defensive, gibt Dir halt keiner mehr zurück. Das könnte uns böse auf die Füße fallen. Aber ich glaube zumindest, dass diese Aufstellung ausgewogener ist als bisher.

    Meiner Meinung nach müsste man hier unterscheiden zwischen Lösungsansätzen für die strukturellen Probleme, die man ausgemacht hat (Ausbildung, Stürmer, Charaktere, usw.) und kurzfristigen Lösungsansätzen für den Misserfolg und die fehlende Begeisterung in der Öffentlichkeit. Diese liegen nämlich meiner Meinung nach nicht unbedingt beieinander. Man hat sich beim DFB gefühlt viel zu schnell auf die Jugendausbildung als einziges Problem fixiert und das als grundsätzliches Problem vorgeschoben, dem man in der Gegenwart nicht begegnen kann. Dadurch ist der Eindruck entstanden, dass sich einfach garnichts ändert. Dass man in einer Krise nicht sofort in Aktionismus ausbricht, ist ja an sich eine gute Sache. Die öffentliche Darstellung war aber meiner Meinung nach absolut fatal. Das fing schon mit den Interviews nach den Spielen an. Um es mal ganz platt zu sagen, Flick ist halt eher der Typ Schlaftablette. Die Fans lieben den Fußball aufgrund der damit verbundenen Emotionen, und dazu gehört eben auch Aufregung und Ärger, wenn es mal nicht läuft. Geboten bekam man aber medial nur offensichtliche Resignation, Ratlosigkeit und Plattitüden. Auch die Aufarbeitung danach ließ zu wünschen übrig. Wenn Du nicht mehr weiter weißt, bilde einen Arbeitskreis (dazu noch mit alteingesessenen Granden wie Rudi Völler und Co). Dazu die Analyse hinter verschlossenen Türen und Monate später ein halbherziges "weiter so", ohne dass irgendwelche Erkenntnisse mit der Öffentlichkeit geteilt wurden.


    Es ist heutzutage Realität, dass zur Krisenbewältigung auch Öffentlichkeitsarbeit gehört. Es gibt nicht umsonst ganze Fachbereiche für "Krisen-PR", "Krisenkommunikation" usw. Und um es nochmal ganz platt zu sagen: der Mob wollte Köpfe rollen sehen. Trotzdem hätte es andere Wege da raus gegeben. Jetzt ist es dafür aber zu spät. Wenn man in Social Media, hier im Forum, oder an der Theke in der Kneipe die Meinungen hört oder liest, dann wird da mittlerweile nur noch resigniert und gespottet. Man hat die Hoffnung aufgegeben, dass sich irgendetwas ändert. Hier gebe ich Eifelbrasilianer recht. Vermutlich wird man die breite Masse nur zurückgewinnen, wenn es jetzt richtig knallt, sprich Trainerteam, Management, Berufungen usw. mal richtig auf den Kopf gestellt werden. Ob das wirklich richtig ist, wage ich zu bezweifeln, aber in diese Sackgasse hat man sich selber manövriert. Oder wir spielen zufällig ein geniales Turnier mit umkämpften Siegen und Finalteilnahme, aber das ist glaube ich gerade noch unrealistischer :winking_face:

    Ich verstehe es auch nicht so ganz: Eigentlich müsste doch gerade durch Uths und Thielmanns Ausfall die Einsatzchance für Huseinbasic deutlich steigen, denn ich sehe ihn eigentlich auch eher auf den offensiveren Positionen im Mittelfeld. Wenn er jetzt schon nicht spielt wie soll das erst werden, wenn einer oder beider der oben genannten Spieler zurückkommen? Aber offensichtlich macht er aus Baumgarts Sicht irgendwas schlechter bzw. anders als im Vorjahr.

    Bezüglich Uth schon, aber Thielmann sehe ich eher nicht so. Huseinbasic's Stärke liegt mMn im vertikalen Pass, vor allem wenn er zentral spielt. Da kann er auch selber gefährlich in den Strafraum eindringen. Er lässt sich auch hier und da zurück fallen und kann den Ball schnell nach vorne bringen. Er führt aber nicht so richtig defensive Zweikämpfe, und um die Außen abzusichern ist er eigentlich auch nicht der richtige. Irgendwie gab es seine Position in unseren ersten Spielen nicht so richtig. Er könnte auf der 10 spielen, aber da ist halt momentan Kainz, und der ist besser darin auch auf die außen zu rotieren. Und Waldschmidt ist dann auch ein guter Kandidat in der Mitte, wenn Kainz rausgeht. Olesen kommt eher für Martel / Ljubicic als sicherere Option, oder um abzusichern, wenn Ljubicic weiter vor soll. Ich finde es auch sehr schade, aber es ist nachvollziehbar. Vielleicht sehen wir gegen schwächere Mannschaften nochmal eher eine Raute, wo er dann mit Ljubicic zusammen auf der 7/8 spielt, Martel alleine auf der 6 und die AV noch stärker offensiv eingebunden werden. Mit Paqarada und Carstensen könnte das gut passen. Gegen Dortmund, Wolfsburg oder Frankfurt wäre das aber extrem riskant gewesen.

    Zumal Baumgart wahrscheinlich erstmal Reus, Adeyemi, Brandt, Moukoko und Schlotterbeck in die U21 schicken würde, wegen "körperlich Nachholbedarf" und "Scheiss Hacke Spitze 123", Süle als Holzfuß bezeichnen und Watzke jegliche Kommentare verbieten würde. Ich glaube da sind beide Seiten bei Weitem noch nicht so weit.

    Er hat ja einen Doktortitel. Vielleicht müsste man zur Erklärung seine Doktorarbeit lesen.

    Wow, er hat sogar mit Magna cum Laude abgeschlossen. Seine Doktorarbeit gibt es als fast 400-seitiges Buch im Fachhandel zu kaufen. Hat auch einige sehr gute Bewertungen bei Amazon. Jetzt bin ich beeindruckt, das wusste ich alles nicht.