Ich bin von der Arbeit von Keller nicht überzeugt, von Anfang an nicht aus diversen Gründen die ich hier schon geschrieben habe. Die aktuelle Situation hat es nicht besser gemacht. Ich kann dein Argument aber nachvollziehen dass wir aktuell keine Zeit haben für weitere Entscheider und somit CK zu ersetzen. Es fehlt leider m.E. Auch die sportliche Kompetenz im Verein die in so einer Situation einspringen könnte.
Ich glaube das ist ziemlich viel von dem, was einige Keller Befürworter hier sagen wollen. Niemand behauptet, daß Keller (oder die GF als solches) alles richtig gemacht hat und es ist vollkommen legitim die Entscheidungen zu hinterfragen und zu kritisieren. Was mir (und einigen anderen) in dieser Diskussion sauer aufstösst, ist das immer wieder Köpfe rollen müssen. Und das am liebsten sofort.
Die Führung eines Bundesligavereins ist ein sehr komplexes Thema, weil hier nämlich anders als in reinen Wirtschaftsunternehmen das Thema Emotion (gerade beim FC) eine sehr große Rolle spielt. Und ich behaupte, daß wir beim FC gerade wegen dieser Emotion uns immer wieder selber ein Bein stellen. Wir machen immer den gleichen Fehler, holen einen sportdirektor oder/und einen Trainer, der immer genau so lange bleibt, bis die nächste sportliche Krise sich einstellt. Und dann geht das Karussell wieder von vorne los und der Verein als solches bewegt sich keinen Meter nach vorne, immer gefangen zwischen alle 2-3 Jahre wiederkehrenden Personalwechseln.
Und man holt automatisch immer einen Trainer oder Sportdirektor, der genau aus dem Grund "kurzfristiger saisonaler sportlicher Misserfolg" woanders gefeuert wurde und glaubt, dass dieser dann ewig beim FC Erfolg hat. Bis er dann wieder entlassen wird, vollkommen unabhängig von zwischenzeitlichen Erfolgen.
Und da müssen wir raus!! Ich bin der festen Überzeugung (und es ist vollkommen legitim eine andere zu haben), das wir uns als Verein nur weiterentwickeln können, wenn wir mal langfristig an einer Strategie festhalten und auch mal eine Phase sportlichen Misserfolges durchstehen.
Und da dürfen Faktoren wie Symphatie, kölsches Blut, kurzfristige Erfolge oder Eloquenz bei Interviews nicht die erste Geige spielen. Sondern eine langfristige Strategie (finanzielle Gesundung, eine fussballerische Gesamtausrichtung in allen Mannschaften, mittelfristige Kaderplanung (Bindung von Talenten und Ausleihung), sowie eindeutige sportpolitische Ausrichtung (gegen Investoren).
Ansonsten Fahrstuhl auf Ewigkeit...