die Stadt Köln als Vermieter müsste sich jetzt abend endlich auch mal bewegen, wie immer wenn ich Vermieter bin, auch für größere Objekte....und da hoffe ich doch, dass die sich endlich mal bewegen und mal was für den FC tun
Die Stadt schätzt(aus meiner Sicht zu recht) die Verhandlungspositionen ein bisschen anders ein als die meisten hier. Und zwar so, dass die Stadt sich entspannt zurücklehnen kann während der Effzeh am Zug ist. Und ich kann dem sogar folgen:
Ja, die Stadt würde eine nette Menge an sicheren Einnahmen verlieren, wenn der Effzeh auszöge. Der Effzeh beansprucht aber auch bereits lange im Vorfeld das halbe Jahr für seine potenziellen Termine, 17 Wochenenden sind damit für andere Mieter gar nicht verfügbar. Dazu muss man aber ganz klar festhalten, dass gerade an den für den Effzeh belegten Wochenenden dann auch wieder Konzerte stattfinden könten um zumindest einen guten Teil dieser Einnahmen von jemand anderem wieder reinzuholen. Insofern von einem leerstehenden Stadion ohne Effzeh zu sprechen, ist bei durchschnittlich 17 Tagen der Nutzung (sagen wir mal mit Saisoneröffnung und Pokal und El ganz großzügig 25 Tage, die der Effzeh das Stadion im Jahr nutzt) schon mal quatsch. Das Stadion an Konzertanbieter zu vermieten mag weniger bequem bzw. aufwendiger sein, als die fixe Summe wie beim Effzeh einfach ins Buch zu schreiben, aber je nach Konzerten und Verhandlung könnte dabei eine höhere Summe generiert werden - ohne dass man sich Jahr für Jahr mit dem Dauermieter rumärgern muss, der gerne weniger zahlen will, einen Ausbau und ein besseres Verkehrskonzept haben will usw. Wieso also die Stadt in der Position ist, sich auf den Effzeh zubewegen zu müssen, sehe ich nicht.
Im Gegenteil: Ein Neubau kostet eine Summe, die der Effzeh, egal wie man es dreht und wendet, nicht ohne fremde Hilfe wird aufbringen können. Und "fremde Hilfe" da beißt die Maus keinen Faden ab, bedeutet in heutigen Zeiten mal mindestens einen Namenssponsor(und dass wir dann demnächst in der "Gaffel-Arena" spielen wäre wohl noch eines der besseren Szenarien). Mit Pech kommt aber ein findiger Investor auch auf die Idee, zu sagen "für meine Unterstützung zum Bau der Coca-Cola-Arena hätte ich gerne 20% der Anteile am Verein. Ich bete einfach, dass der Druck nie so groß wird, dass man für den nächsten Ismaik, Hopp und Co die Beine spreizt, wenn Neubau wirklich die Entscheidung wäre.
Was dazu kommt: Von dem eigenen Wunsch, die Gewinne zu verbessern bzw. das aus der großen Menge sehr loyaler Fans das finanzielle Optimum herauszuholen abgesehen, hat der Effzeh sich noch einen weiteren Grund geschaffen, mehr Plätze zu benötigen.
Man hat ohne jede Not die Warteliste auf Dauerkartenplätze geöffnet und diese ist (geplant oder überraschend) in kürzester Zeit mit einer 5-stelligen Zahl an Anwärtern gefüllt worden(als ich vor etwa zwei Jahren schonmal nach einer Warteliste für eine Dauerkarte gefragt hatte sagte man mir, es gebe eine Warteliste mit aktuell rund 400 Plätzen, eine Aufnahme in die Warteliste sei in absehbarer Zeit nicht möglich). Mit der Öffnung hat man aber bei den Leuten auf der Liste ein gewisses berechtigtes Interesse geweckt, in diesem Leben auch eine realistische Chance auf eine Dauerkarte zu haben - wenn man anbietet, sich für eine Dauerkarte einzuschreiben, will man diese ja irgendwann auch mal wirklich haben können. Diese Erwartung muss man, wenn man nicht 10.000 Fans frustrieren will, in halbwegs überschaubarer Zeit erfüllen(oder wenigstens den Anschein machen, es tun zu wollen...).
Klar, werden einige im Europarausch gesagt haben, "ich bewerbe mich um eine Dauerkarte", die vermutlich wenn man mal 3 Spiele hintereinander schlecht spielt kein Interesse mehr haben an einer Dauerkarte und vermutlich würde nicht jeder der auf der Warteliste steht, eine nehmen wenn man sie ihm morgen anböte. Ein nicht unerheblicher Teil würde aber eben doch gerne in absehbarer Zeit mal eine Chance auf die DK haben. Bei dieses Jahr 50-60 Kündigungen ist die Perspektive 30-40 Jahre zu warten, wenn sich an der Situation der verfügbaren Dauerkarten nichts ändert, frustrierend und wenig bindungsfördernd. Natürlich, es war ein Wahnsinnsjahr, in dem kaum jemand freiwillig die DK abgibt, aber bis mal 10.000 Plätze nachgerückt sind wird es so oder so jahrzehnte dauern. Kein haltbarer Zustand.
Das Dilemma zu umschiffen gibt es 2 Möglichkeiten:
a) Anteil der Dauerkarten erhöhen (wird man nicht tun, die Hütte ist sowieso immer voll, wieso also auf die Differenz zwischen Normalpreis und DK-Rabatt verzichten? Außerdem wird es so noch schwieriger für die bald 100.000 Mitglieder mal an Karten zu kommen...von "normalen" Leuten, die einfach mal gerne ins Stadion wollen ganz zu schweigen!) und
b) die absolut verfügbare Zahl durch Ausbau oder Neubau erhöhen...das wird der Effzeh nun irgendwie forcieren müssen, will man nicht zig Fans vor den Kopf stoßen - denn dann müsste man irgendwann eingestehen, dass man die Warteliste nur geöffnet hat um die Fans als Druckmittel im politischen Gerangel mit der Stadt zu missbrauchen.
Von daher hoffe ich sehr, dass man sich nicht zu sehr selbst unter Druck manövriert. Optimal wäre der Erwerb des Müngersdorfer Stadions, um dort in Eigenregie schalten und walten zu können. Anschließend sollte man den schrittweisen Ausbau anstreben. Nicht 20.000 Plätze in einem Jahr, aber vielleicht peu a peu, jeden Sommer eine Tribüne ausbauen, um nicht ein halbes Jahr in LEV-Atmosphäre vor 30.000 Leutchen spielen zu müssen.