Beiträge von smiling_saidjin

    Sorry, mein Lieber - aber da bist du schief gewickelt. Die Sanktionen tun richtig weh und das schon jetzt. Wir arbeiten mit einem Unternehmen zusammen, daß seit 18 Jahren in Russland eine Anlage betreibt. Die haben vier Produktionslinien(westlicher Standard) und bekommen nicht ein Ersatzteil mehr nach Russland. Mitte September haben die die erste Linie komplett geschlossen und die Teile werden benutzt um ErSaksatzteile für die nächsten drei zu haben. Mitte Januar ist Schluss bei der nächsten Linie. Den Rest kannst Du Dir ausrechnen. Die Sanktionen wirken - aber es dauert-

    Du verwechselst da "wirken" und "wirken" - Das die Sanktionen wirken werden und es Firmen und großen Teilen der Bevölkerung in Russland schlechter gehen wird - Das müssen wir nicht diskutieren.


    Sie werden aber auf kurze oder lange Sicht nicht dazu führen, dass das Regime gezwungen ist seine Politik zu ändern. An anderen Autoritären Regimes mit weit weniger Einfluss als Russland ist dies bereits gescheitert. Die Chancen dass die politische Führung in absehbarer Zeit durch Sanktionen gezwungen ist, seine Politik zu ändern hingegen, sehe ich nicht gegeben.


    Zitat

    Die Sanktionen der vereinten Nationen erhöhten auch innenpolitisch den Druck auf die Führung, und- das sollte man nicht verkennen- gaben der Opposition psychologisch enormen Auftrieb.

    ...wenn die Opposition realistische Chancen hat, irgendwas zu bewegen. In einem Land, in dem ein falsches Wort dich im besten Fall ins Gefängnis und im schlechtesten Fall mit plötzlichem Herbstversagen oder nach einem Suizid ins Grab bringt, ist das aber zweifelhaft. Gleichzeitig zielt ja der gesamte Propaganda-Apparat darauf ab, dem Westen die Schuld dafür zu geben, dass es Russland schlechter geht. Der Westen wolle Russland zerstören, man beschwört Einigkeit usw....


    Da man da mit den tief fest hängenden Ressentiments gegenüber dem Westen spielt, wird einiges der Propaganda in der Bevölkerung hängen bleiben.

    Zitat

    Naja, so oder so komplexes und wohl kaum zu beantwortendes Thema. Zielkonflikte, Exit-Strategien, Messbarkeit von Erfolg und Misserfolg, alles nicht so einfach zu bewerten meiner Meinung nach. Besser als eine direkte militärische Intervention sind Sanktionen aber wohl in jedem Fall. Und die Alternative zu beidem (Sanktionen, Krieg) wäre wohl gar nichts zu tun. Auch nicht schön.

    Ja, keine Frage - Das bezweifle ich auch nicht.


    Ich bin nicht dafür Sanktionen aufzuheben. Man sollte sich aber nicht der Illusion hingeben, dass man damit Erfolg haben wird. Man befindet sich in einem Wirtschaftskrieg mit Russland, den Teile der Bevölkerung bei uns und in Russland verlieren werden. In Russland sind die Schäden in der Zivilbevölkerung vermutlich höher als bei uns. Die Regierung Russlands das in seinem Land auch auf lange Sicht mit seinen Ressourcen Nahrung und fossile Energien fette Trumpkarten hat, wird man damit aber nicht in die Knie zwingen und international nicht isolieren können, da bin ich mir relativ sicher - Und im Moment deutet auch absolut nichts darauf hin, dass man den Wirtschaftskrieg gegen Russland in naher Zukunft "gewinnen" wird noch deutet irgendetwas daraufhin, dass die Staaten, die sich bisher in dem Konflikt neutral verhalten gegen Russland stellen werden.

    Um ihm gefährliche Dinge und Vorhaben unmöglich zu machen, die es faktisch anstrebt. Das geht natürlich nur, wenn alle relevanten Regierungen weltweit mitziehen. In Sachen Verbreitung von Atomwaffen und Technologie zu deren Produktion ist das nicht der Fall. Nordkorea z. B. hat die Nuklearmacht China auf seiner Seite, bislang allerdings unter der Prämisse, dass Atomwaffen nur als defensive Drohung verstanden werden sollen, nicht als Waffe in einem eigenen Angriffskrieg.


    Ansonsten würde ich Pauschalkritiker von Sanktionen gerne mal fragen, wie denn die Alternativen lauten: Etwa nichts tun? Selber militärisch angreifen?

    Ich habe ja bereits einen Artikel gepostet, der das sehr differenziert betrachtet - Ich würde mich nicht als Pauschalkritiker bezeichnen.


    Trotzdem muss man realistisch festhalten, dass die Sanktionen gegen Russland keinen "Erfolg" haben werden - Russland kann und wird dieses Spiel noch sehr sehr lange spielen. Die Sanktionen werden realistisch betrachtet nicht dazu dienen können, irgendetwas an der russischen Politik zu ändern.

    Dazu kommt möglicherweisenoch die Isolierung in Corona-Zeiten... in meinem erweiterten Umfeld gibt es mehrere Personen, deren Meinung sich radikalisiert hat - Nicht so, dass sie morgen irgendetwas anzünden werden - Aber schon in einer Geschwindigkeit und in einem Maße, die mir Sorgen bereitet.

    Und deswegen brannten Anfang der 90er in Ostdeutschland und brennen jetzt wiederum in Ostdeutschland Flüchtlingsheime? Weil wenige Politiker und noch weniger Medienmacher – fernab von Aufforderung zur Gewalt – zynische und irrationale Scheiße gelabert und geschrieben haben?


    Ich könnte jetzt fußballbezogen fragen, warum es unter den FC-Fans Gewalttäter gibt. Welcher Medienmacher oder Vertreter einer Partei XY ist daran schuld? :winking_face:

    So herum funktioniert die Argumentation nicht. Stell dir vor, die Gewalt im Fußball würde durch Politik und Medien unterstützt und verstärkt, anstatt derart verurteilt wie das heute der Fall ist - Dann hätte das Problem vermutlich eine andere Dimension.


    Natürlich gibt es keinen Direkten Zusammenhang: Niemand brennt ein Flüchtlingsheim nieder, weil ein Blogger irgendwo etwas schreibt. Aber wer Hass schürt, der erntet auch Hass und damit letztendlich auch Gewalt.


    So ähnlich funktioniert das ja auch mit Werbung: Niemand kauft sich etwas wegen eines Werbeslogans den er im Fernsehen gesehen hat - Fast niemand würde von sich behaupten, dass er sich von Werbung beeinflussen lässt - Und trotzdem ist Werbung nachweißbar außerordentlich erfolgreich

    Die Überbetonung solcher Kolumnisten oder Blogger wird wohl an deinem Twitter-Konsum liegen, schätze ich. Daher nur so zur Erinnerung: Als anno 1992 in Rostock-Lichtenhagen ein Flüchtlingsheim in Brand gesteckt wurde (sogar eindeutig mit Menschen im Gebäude, die beinahe verbrannt wären), gab es diesen ganzen Kolumnisten-/Blogger-Scheißdreck nicht. Es gab nicht mal "Internet", wie wir es heute kennen.


    Kurzum, wer mit Benzinkanistern losläuft, um Gebäude in Brand zu stecken, braucht keine großen Vorbeter aus den Medien. Gewaltgeile Subkulturen bilden sich normalerweise ganz ohne so was.

    In den 80er Jahren gab es aber schon eine dreckige Asyldebatte in der mit Ressentiments, Angst, Hass und Rassismus gespielt wurde und natürlich auch die Medien (die damals andere waren) schon eine Bedeutung hatten.


    Hier ein lesesnswerter Artikel, der zeigt dass sich seit damals nicht viel geändert hat: https://www.boell.de/de/2015/0…debatte-gestern-und-heute

    Kurz zusammengefasst bin ich nicht der Meinung dass man die Sanktionen, die gegen beide Regime verhängt wurden, hinterfragen muss weil sie vermeintlich nicht zum Ziel führen.

    Diese Meinung wird von Experten aber sehr diskutiert. Die Wirksamkeit von Sanktionen wird -auch schon vor den Russland-Sanktionen- bei Politikwissenschaftlern sehr diskutiert und z.T. auch sehr kritisch gesehen, siehe z.B. hier: https://www.deutschlandfunk.de…-sind-sanktionen-100.html


    Zitat

    Weil es dieses eine Ziel nur sehr selten gibt, und man hier nicht in schwarz oder weiß denken sollte.

    Ich denke das kann man so stehen lassen - Die komplexen internationalen Beziehungen sind selbst für Experten ja nicht leicht zu durchschauen.

    Ich habe es ja schon mal geschrieben, wem die Einführung der Inflations Freibeiträge(3.000.- EURO) zu verdanken ist - ausschliesslich den Gewerkschaften und den Arbeitgeberverbänden. Wir haben den Herrschaften in Berlin so lange in den Ohren gelegen, daß die vermutlich gedacht haben, wir würden ihnen den letzten Ohrenschmalz da raus kratzen.

    Da muss man fairerweise sagen, dass das bei allen politischen Themen der Fall ist. Es gibt immer Verbände, die die Politik in irgendeine Richtung bewegen wollen - Und wenn man in irgendeinem Verband ist und sich mit den Antworten von Politikern herumschlagen muss (oft kommen schriftliche Antworten ja von kleinen Leuchten, die irgendwie die Politik ihrer Vorgesetzten verkaufen müssen und nichts falsches schreiben dürfen), dann ist das vermutlich immer desillusionierend - Egal in welchem Bereich. (Ich habe selbst so einen Bereich wo ich über einen Verband etwas Einblick habe und auch nur den Kopf schütteln kann)


    Am Ende ist es aber die Politik, die die Sachen auch beschließen und dafür gerade stehen muss - Nicht die Verbände.


    Und Politiker werden Beschlüsse *immer* als ihren Erfolg feiern, weil die Politiker ja ihre Politik verkaufen müssen. Das war immer so und wird in einer Demokratie auch immer so sein, das liegt einfach in der Natur der Sache.

    Wer schon einmal konkrete wirtschaftliche Sanktionspolitik betrieben hat, weiß, dass es dafür einen langen Atem braucht. Schnelle Knalleffekte bis hin zur Beendigung eines laufenden Krieges erzielt man damit nicht. Auch ist klar, dass man selber dabei erheblich Federn lässt.

    Mit Blick auf den Iran oder Nordkorea kann man hinterfragen, ob Wirtschaftssanktionen bei einer Diktatur überhaupt zum Ziel führen.

    Ich frage mich ja manchmal, wo uns die Situation auf lange Sicht hinführen wird.


    Wir sind in einem Krieg mit Russland, den aber keiner so nennt. Der Krieg wird als Stellvertreterkrieg in der Ukraine geführt, längst aber auf internationalem Terrain (Anschlag auf die Pipelines), aber auch hier in Europa und Deutschland (Cyberangriffe und Attentate auf kritische Infrastruktur). Was für ein Ziel hat man aber mit solchen Angriffen?


    Eine Theorie: Es wird Stück-für-Stück unsere Wahrnehmung dessen verschoben, was wir als Krieg empfinden. Man kann nicht einfach Ländern die über Atombomben verfügen eine Krieserklärung betreiben. Alle Beteiligten Länder wissen, dass das Ende der Welt wäre. Aber Russland kann stückweise den hybriden Krieg eskalieren, so dass niemals ein Land an den Punkt kommt, wo irgendjemand Atombomben einsetzen kann.


    Und Russland hat in diesem Krieg gar keine so schlechte Karten: Russland hat Rohstoffe, hat Nahrung und sichert sich die Unterstützung von anderen Diktaturen, die z.T. offen z.T. weniger offen mit Russland symphatisieren. Gleichzeitig gibt es viele Baustellen im Westen, die die westliche Front und auch die Unterstützung für die Ukraine bröckeln lassen könnten, ich denke an Trump, Ungarn, Italien, die Situation im Taiwan .... Im Prinzip kann Russland auf lange Sicht wenig verlieren: Russland wird immer Rohstoffe (und damit Geld) und Nahrung (und damit in Zeiten des Klimawandels auch Unterstützung von Staaten die auf Russland angewiesen sind) haben, mit dem eisernen Daumen auf der Bevölkerung bleibt das Land ruhig, selbst wenn sich die Lebensumstände deutlich verschlechtern.

    Der Westen hat aber sehr viel zu verlieren, weil Tele des Bündnisses sehr fragil sind...


    Die Ukraine selbst hat Putin meiner Meinung nach zu großen Teilen bereits aufgegeben. Er hinterlässt dort ja verbrannte Erde und versucht die Kosten für den Westen die Ukraine zu unterstützen und aufzubauen möglichst hoch zu treiben. Im Prinzip ist das ganze ja ein Milliarden-Loch, in das der Westen Geld ohne Ende investiert und auch noch in den Wiederaufbau investieren muss. Wenn Russland wirklich die Ukraine erobern wollte, hätten sie wenig davon, solch einen imensen Schaden anzurichten. Er wird dort den Krieg deshalb möglichst lang führen, um diese Kosten weiter hochzutreiben und gleichzeitig irgendwie einen Großteil der annektierten Gebiete halten.


    Während die russische Taktik aber recht einfach ist und mit einfachen Mitteln einen gewissen Erfolg gibt, ist dies aus westlicher Sicht nicht so einfach. Der Westen kann in der Ukraine eigentlich nicht großartig seine Politik verändern ohne das Gesicht zu verlieren. Der Westen kann Putin nur schwer politisch schwächen, weil er sein Land im Griff hat und genügend Unterstützung von Außen bekommt. Der Westen wird aber auch irgendwann an der Frage zerbrechen, ob und wie viel man bereit ist, die Ukraine weiter zu unterstützen. Länder werden irgendwann aussteigen, Sanktionen werden unterlaufen werden.


    Aus westlicher Sicht ist daher vielleicht der einzig mögliche Weg, jetzt die Unterstützung zu intensivieren um dann, wenn die Gegenoffensive (hoffentlich) erfolgreich verläuft auf einen Frieden zu drängen, damit man auf lange Sicht nicht in eine schlechtere Ausgangssituation gerät.

    Hut Ab.


    Das es diese Saison Rückschläge geben wird, war ja zu erwarten. Das wir nach 10 Tagen noch erfolgreicher in die Bundesliga-Saison starten als letztes Jahr, dass wir mehr Tore schießen hätte vermutlich so keiner erwartet.


    Interessant ist es bei dieser Statistik überhaupt, dass von einem "Befreiungsschlag" die Rede ist. Wenn wir so weitermachen, dann werden wir ganz ohne Abstiegssorgen überwintern können.

    Man sieht leider, dass da tatsächlich 3 Klassen zwischen Hector und Petersen liegen und ich habe im Moment nicht das Gefühl, dass Petersen, noch eine Leistungsexplosion haben wird, wie wir das bei anderen Spielern erlebt haben. Ich hoffe daher, dass er in naher Zukunft wirklich nur noch Hector-Backup ist - Wenn Hector spielt, dann bitte auch auf dieser Position. Beide gleichzeitig auf das Feld zu stellen, halte ich für unsinnig.

    Man muss leider eines feststellen. Jeder weiss wie schwer es ist wenn man vorne drin keine Qualität hat die aus dem nichts auch mal ein Tor macht. Hübers spielt eine tolle Saison, dass er auch mal 2-3 schwächere Spiele macht darf man ihm zugestehen. Unser Problem liegt einzig und alleine vorne drin. Ich hoffe mN kratzt irgendwo Kohle zusammen um im Winter einen fähigen Stürmer zu leihen.

    Also dass ist bei diesem Spielverlauf mal unsinnig. Wir haben bisher weder einen gefährlichen Ball in die Spitze gespielt noch eine Flanke geschlagen, die irgendwie in die Näher der Box gekommen ist. Da kann kein Stürmer der Welt aus dem "Nichts" ein Tor machen.


    Das Problem fängt heute deutlich weiter hinten an.

    Wo erkennst Du das bei Tigges ? Ich kenne bei ihm noch weniger als bei Dietz. Tigges ist seit Wochen ohne irgend eine gefährliche Szene bis auf seinen Kopfball gegen Dortmund. Er hält keine Bälle, Torschüsse sehe ich nicht und Kopfballgefahr strahlt er auch nicht aus.

    Ich nehme das anders war. Er hat z.B. jetzt auch schon ein paar Szenen gehabt, wo er den Ball mit dem Kopf vernünftig weitergeleitet hat. Dietz hatte davon keine einzige. Ich sag nicht, dass er gute Spiele macht - Bei ihm sehe ich aber das Potential.