Du bist sehr blauäugig.., aber genug diskutiert😉
Ich beende die Diskussion mal noch nicht, weil es mich ärgert mit jemanden zu diskutieren, der selbst keine Argumente bringt, außer der anderen Seite vorzuwerfen, dass sie blauäugig sei - Das ist schlechter Stil (und in den letzten Posts finde ich keine Argumente). Mein Eindruck ist, dass es dir ganz recht wäre, nicht über das Thema zu diskutieren, weil du da einfach keine Ahnung hast, aber mit so einem Spruch entlasse ich dich da nicht.
Mir ist durchaus klar, das NSA & co alles tun, um für ihre Zwecke Sicherheit im Netz zu unterwandern. Mir ist aber genauso klar, dass verbrecherische Staaten und Kriminelle dasselbe tun - Man kann ja in Echtzeit sehen, wie Sicherheitslücken selbst auf Honeypots ohne weitere Verbindungen nach Außen von Botnetzen angegriffen werden. Absolute Sicherheit in einem Umfeld in der von allen Seiten ständig Angriffe laufen gibt es natürlich nicht. Aber es herrscht hier auch weitgehend Waffengleichheit zwischen verschiedenen Regierungen und Kriminellen, d.h. gleichzeitig haben alle Regierungen ein Interesse daran, dass die grundlegende Sicherheitsarchitektur sicher ist - Sonst kann der "Feind" nämlich auch die eigenen Strukturen hacken. Jede Sicherheitslücke, die man selbst ausnutzen könnte, könnte auch jemand anderes ausnutzen. Jeder Trojaner, den man installiert, kann auch von der anderen Seite mitbenutzt werden.
Das unsere digitale Welt überhaupt funktioniert liegt daran, dass die grundlegenden Algorithmen und Protokolle die wir heute verwenden von Sicherheitsexperten regelmäßigen Audits unterzogen werden und sich die IT-Sicherheitsfachwelt darauf einigt, dass diese Algorithmen sicher sind - Und solange die Bemühungen für Quantencomputer (und selbst gegen die gibt es Algorithmen) nicht weiter fortgeschritten sind, sind diese Algorithmen auch sicher.
Man kann natürlich Sicherheitslücken nutzen, um Schadsoftware auf Rechnern zu installieren und diese auszunutzen - Das funktioniert aber a) nicht auf Knopfdruck bei Millionen Rechnern gleichzeitig und b) nicht ohne das dies auffällt, weil ständig Sicherheitsforscher, Experten, Antivirenfirmen, ... daran am arbeiten sind genau das zu verhindern. Solange kein Mathematiker einen gravierenden Denkfehler in den Algorithmen findet, ist das die einzige Möglichkeit großflächig sichere Kommunikation abzuhören. Da aber alle Parteien (Bis auf die Kriminellen) gleichzeitig ein Interesse haben, dies zu verhindern, ist das alles andere als einfach. Man müsste sozusagen eine Sicherheitslücke finden, die andere nicht kennen, einen Trojaner installieren den andere nicht erkennen und/oder mitbenutzen können, weil man sonst selbst zum Opfer wird - Das ist ein äußerst riskantes Spiel.
Wenn man nun wegen dem Wunsch Chats abhören zu können, Sicherheitslücken schafft, dann schafft man diese für alle und schwächt damit die globale Sicherheitsarchitektur. Das ist der Grund, warum Chatkontrolle ein maximal dummes Vorhaben ist.
Ich bin nicht so blauäugig und glaube an absolute Sicherheit - Die gibt es nicht. Ich glaube, dass wenn ein Staat einen bestimmten Rechner hacken möchte, da auch Wege findet - Das ist aber eine Frage von Aufwand und Ertrag. Ich bin aber schon recht sicher, dass es z.B. keinen Staat gibt, der dieses Spiel bereits einseitig gewonnen hat und ungestört weltweit die Ende-zu-Ende verschlüsselte Kommunikation mitliest, ohne das andere Staat das mitbekommen hätten und Maßnahmen dagegen ergreifen würden. Das würde bedeuten, dass wir alle einen Staatstrojaner auf unseren Rechnern hätten, von dem andere Staaten noch nichts mitbekommen hätten oder das Protokolle die wir für sicher halten geknackt sind ohne das Experten das mitbekommen hätten und ohne das Kriminelle Wege gefunden hätten, dasselbe zu tun. Das halte ich beides für eher unwahrscheinlich.
Ich bin mir auch relativ sicher, dass diese Einschätzung nicht blauäugig ist, sondern von großen Teilen der IT-Sicherheitsexperten so geteilt wird.