Beiträge von FC-Fan1988

    Es passt wahrscheinlich an mehreren Stellen hin, aber ich will es mal hier erwähnen, da es am Ende das Tages die Kaderzusammenstellung hinterfragt und für diese ist in erster Linie Horst Heldt verantwortlich.


    Wie im Vorstellungsthread gesagt, bin ich schon länger stiller Mitleser und deswegen sind mir die unterschiedlichen Sichtweisen und Argumente zu Horst Heldt Wirken geläufig. Als er hier den Job bekam, habe ich weder total Hurra geschrien noch habe ich mir die Hand vor die Stirn geschlagen. Für mich gehört er nicht zu den absoluten Topmanagern (Geschäftsführer Sport, Sportvorstand, Sportdirektort, k.A. was da heutzutage der richtige Begriff ist), aber auch nicht zu den Vollversagern. Sowohl auf Schalke wie auch in Stuttgart wurden unterschiedliche Fazits über ihn gezogen. Hannover mit der wankelmütigen Kind ist in meinen Augen nicht wirklich zu bewerten. Dementsprechend neutral stand ich ihm gegenüber.


    Ich glaube Horst Heldt auch, dass der FC schon mehr als nur ein Job von vielen für ihn ist. Gleichzeitig finde ich bestätigt sich der Eindruck, dass er quasi ein mittelmäßiger Manager ist. Zählte er zu absoluten Elite wäre er für uns nicht verpflichtbar gewesen, aber er hat auch Erfolge vorzuweisen. Genauso hat er hier einige Flops zu verantworten, gleichzeitig aber auch gute Arbeit verrichtet. In meinen Augen unterschätzen viele die Schwierigkeit die bestehende Kader- und Gehaltsstruktur zu verändern sowie die durch Corona entstandenen finanziellen Zwänge und den damit verbundenen Entscheidungen die teilweise zu treffen sind, weil es zu dem Zeitpunkt nicht anders geht.


    Unterm Strich bleibt jedoch, dass der Kader unausgewogen zusammengestellt ist. Gisdol ist zu recht viel kritisiert worden, auch für Aufstellungen. Aber alleine das ein Kader so aufgebaut ist, dass eine Aufstellung mit im Endeffekt sechs gelernten zentralen Mittelfeldspielern (der eine offensiver, der andere defensiver), wie gegen Union, möglich ist, zeigt das da etwas schief gelaufen ist. Trotzdem ist es immer noch die Sache des Trainers Spieler, wenn er Spieler positionsfremd aufstellt, sie entsprechend ihrer Fähigkeiten aufzustellen. Da lag Gisdol dann auch oft daneben.


    Ich für mich habe während der Saison viele Punkte aus unserem Spiel gezogen, die man für sich meint beobachtet zu haben. Es ist für einen selbst dann aber eher ein Gefühl, dass das so und so läuft, weil dies und jenes passiert. Ein Kumpel von mir hat mich dann auf den Geisspod #11 aufmerksam gemacht, wo die Saison des FC mal mit statistischen Daten analysiert wurde. Dort wurden meine "gefühlten Beobachtungen" mit Daten bestätigt. Und noch einiges mehr wurde da erzählt. Im Kern:


    1. Der FC spielt sich zu wenig bzw. unterdurchschnittlich in gefährliche Situationen.
    2. Wenn der FC sich in gefährliche Situationen spielt, dann ist das Kapital was er daraus schlägt ebenso unterdurchschnittlich.
    3. Warum das so ist? Die verschiedenen Mannschaftsteile passen nicht zusammen. Die Spieler aus den unterschiedlichen Mannschaftsteilen harmonisieren nicht.
    4. Gleichzeitig hat man in ein und dem selben Mannschaftsteil, insbesondere im zentralen Mittelfeld, zu ähnliche Spielertypen Z.B. wird erklärt, dass ein Meyer und Hector sich sehr ähneln und gleichzeitig auf dem Platz wohl eher nicht funktionieren werden.
    5. Was der Trainer spielen lässt, passt dann wiederum teilweise nicht zum Kader.


    Es wird erklärt, dass wir im zentralen Mittelfeld viele Spieler haben, die eigentlich schon für Ballbesitzfußball stehen und geeignet sind. Diesen fehlt gleichzeitig vorne jedoch ein Zielspieler, der die Bälle festmacht und verteilt. Andersson wäre dies auch nur zu Teilen, da er in erster Linie Flanken in vorderster Front braucht. Gleichzeitig sind unsere Außen wie bspw. Jakobs weniger für Ballbesitzfußball geeignet aufgrund technischer Schwächen, sondern für Umschaltspiel und Konterspiel. Dafür fehlt wiederum ein pressingstarker Stürmer wie Cordoba es war. Duda ist an der Position völlig falsch aufgehoben. Thielmann könnte das noch am ehesten.


    Das ist von mir jetzt stark verkürzt, aber ich hoffe es wird klar was ich meine. Warum hat Heldt den Kader so zusammengestellt? Das hat vermutlich auch viel mit geplatzten Transfers zu tun. Es wird nämlich auch erklärt, dass Robin Hack und Streli Mamba ideal die Lücken geschlossen hätten. Der eine viel durch den Medizincheck und der andere wurde zu teuer. Auch Limnios Verpflichtung wird sinnvoll erklärt, jedoch wurde er a) falsch eingesetzt und b) waren die Leistungen bisher einfach nicht gut. Das zeigt mir, dass Heldt eigentlich die richtigen Ideen hatte, aber leider dann keine passenden Alternativen in den Taschen hatte, nachdem Plan A jeweils ins Wasser fiel. Dies zeigt dann wiederum, dass er wirklich eher ein mittelmäßiger Manager ist, mit Tendenz nach unten aktuell.


    Ich weiß, dass Statistiken ein zweischneidiges Schwert sein können. Je länger der Betrachtungszeitraum wird, kann man jedoch schon Dinge ableiten. Zudem wird dort nicht auf oberflächliche Statistiken abgehoben, sondern wirklich tiefergehend. Ich fand die Ausführungen jedenfalls sehr erhellend und kann nur jedem ans Herz legen sich das mal anzuhören. In meinen Augen liegt da auch tatsächlich viel Zukunftspotential für Vereine.


    Falls woanders schon darauf hingewiesen wurde, verzeiht mir dies. Ich hoffe ich mach bei der Link-Einbindung nix falsch: Geisspod #11


    PS: Sry, falls ich jetzt an mancher Stelle ein bisschen den Faden verloren habe oder es etwas wirr rüberkommt.

    Tag Zusammen!
    Ich bin schon länger stiller Mitleser und dachte immer mal wieder hier möchte ich was zu sagen und da auch, aber dann doch wieder nicht. Jetzt habe ich mich doch endlich mal dazu entschieden, mich anzumelden und mich zu beteiligen. Ich weiß selbst nicht in welcher Regelmäßigkeit ich das machen/schaffen werde, aber gerade durch Corona fehlt inzwischen doch irgendwo der Austausch über den FC mit Gleichgesinnten im Stadion etc.


    Kurz noch ein paar Basisinfos: Ich bin 32 Jahre alt, bin in der Nähe von Köln aufgewachsen und vor drei Jahren nach Köln gezogen. Ich bin seit Kindesbein FC-Fan. Ich war nie der Dauergänger ins Stadion, aber habe schon jede Saison einige Spiele, ob Heim oder Auswärts besucht. Das war halt auch oft mit dem eigenen Kreisligaspielplan schwierig zu vereinbaren. In letzter Zeit merke ich, wie der Fußball an sich mich ein Stück weit weniger interessiert wie noch bis so vor 5 Jahren. Auch der FC macht es einem oft schwer und stellenweise stellt sich mal ein Moment der Gleichgültigkeit ein. Bei so Spielen wie am Sonntag merke ich dann jedoch wieder, dass da Null Gleichgültigkeit ist und das eher ein Schutz vor der nächsten Enttäuschung ist... Ich war mit meiner Freundin spazieren und habe den Ticker verfolgt. Meine Freundin guckte mich im ersten Moment nur verdutzt an als ich plötzlich Freudensprünge im Wald vollzog nur um 4 Minuten später wieder rum zu fluchen und nochmal 25 Minuten später zu Tode betrübt zu sein... Die Liebe zum FC bleibt halt doch ein Leben lang!


    Man liest sich :slightly_smiling_face: