Beiträge von Tari

    Die Aussagen klingen meiner Meinung nach sehr nach psychischen Problemen. Das würde in gewissem Maße auch die Schwierigkeiten erklären, die Form auf dem Platz zu finden. Ich nehme das zumindest mal als laute Erinnerung daran, dass man nicht in den Kopf von Menschen schauen kann. Wenn es wirklich so ist, dann habe ich ihm mit eher harten Urteilen Unrecht getan, denn ich war auch über lange Strecken doch sehr frustriert über seine Formschwäche. Ich wünsche Ihm auf jeden Fall eine gute und schnelle Genesung!

    So eindrucksvoll Keller & Co. die Transfersperre in der Öffentlichkeit klein geredet haben, wahrscheinlich weil sie auch wirklich so naiv da heran gegangen sind - so werden sie es möglichen Neuzugängen letzten Sommer auch dargelegt haben. Also dass da dann mögliche Neuzugänge nicht unterschrieben hätten, aus Angst, dass der Club eine Sperre bekommt, halte ich für sehr, sehr weit hergeholt und war auch niemals Thema.

    Ich würde sagen, dass das ganz im Gegenteil gar nicht so weit hergeholt ist: Solange die Transfersperre noch für den vergangenen Sommer über uns geschwebt hat, konnte kein einziger Profi sinnvoll einen Vertrag mit uns abschließen. Denn wäre die Sperre nicht verschoben worden, dann hätte der Spieler zwar einen Vertrag mit uns gehabt, hätte aber nicht registriert werden können. Und welcher Profisportler hat schon Bock darauf, dann 6–12 Monate nur trainieren, aber nicht spielen zu dürfen?


    Gerade Kandidaten, die bei uns für einen Stammplatz in Frage kommen, werden sich da wohl ihre Gedanken gemacht haben. Und wenn dann eben nicht nur der FC Interesse zeigt, sondern auch andere Vereine Angebote abgeben, dann entscheidet sich besagter Profi im Zweifel für den anderen Verein – nicht zuletzt auch, weil er dadurch Planungssicherheit hat, was seine weitere Karriere angeht.

    Wenn ich mir das so durchlese und die Reaktionen damals mit denen aktuell vergleiche, sind wir Regensburg doch ähnlicher, als viele hier wohl wahrhaben wollen...

    Hmmm. Ein Verein, bei dem die Fans gerne diskutieren, ob da denn jemand ins Bild passt, statt über Qualifikation und Seriösität nachzudenken. Ein Verein, der ständig über seine Verhältnisse lebt und gerne viel Geld für teure Spieler ausgibt, um irgendwie auf Zwang Erfolg zu haben. Ein Verein, der sich für sehr wichtig hält, von außen aber ob seines Mangels an Professionalität eher belächelt wird.


    Rede ich hier von Regensburg oder unserem Effzeh?

    Ich würde Schultz beurlauben und einen der Jugendtrainer übernehmen lassen, der möglichst viele der Talente persönlich kennt. Dann gilt es bei allen Spielern einen reinzuhören, wem der Stift geht und alle, denen noch immer von Darmstadt die Knie schlottern, werden gegen junge Alternativen ausgetauscht, die dann hoffentlich ohne Druck aufspielen können. Wenn es funktioniert, freuen wir uns alle wie Bolle und wenn nicht, dann bekommen immerhin ein paar Spieler erste Erfahrung im Männerfußball.

    ja, dann hätte man evtl auch ein schutzschirmverfahren ansteeben können. Und Wehrle verklagen bzw die DO von ihm anzapfen.

    Wehrle hat rein rechtlich vermutlich nichts falsch gemacht. Man darf in der Sache nicht vergessen: Den größten Einfluss auf unsere Finanzlage hat immer noch Corona und die damit verbundenen Einnahmenausfälle. Rund um dieses große Ereignis gibt es dann eben Dinge, die passiert sind, die die Krise für uns verschlimmert haben:

    • Das dauerhafte agieren am oberen Ende des finanziell machbaren
    • Das Zahlen von sehr hohen Gehältern für eher durchschnittliche bis unterdurchschnittliche Spieler
    • Das jahrelange Vernachlässigen von Investitionen in die Infrastruktur

    Dadurch standen wir schon vor der Krise auf wackeligen Beinen und hatten den Umsatzausfällen nur wenig entgegenzusetzen. Hier kann man aus meiner Sicht dann anfangen, Wehrle und die anderen Verantwortlichen der Zeit zu kritisieren. Man hätte den Verein schon damals wohl nicht so auf Kante fahren sollen und schon vor Corona kleinere Brötchen backen müssen. Darüber hinaus hätte bereits mit Corona ein stärkerer Sparkurs am Geißbockheim einziehen müssen.


    Man hat sich aber lieber entschieden, die Einnahmenseite zu frisieren, statt bei den Ausgaben anzusetzen. (Das ist übrigens genau das, was alle nochmal machen wollen, die jetzt sagen „ein paar Euro mehr in den Kader und wir wären nicht abgestiegen“.) Stattdessen wurden Einnahmen aus der Zukunft verpfändet – entweder, weil man keinen anderen Weg gesehen hat, oder weil man einfach so weiter machen wollte, ohne einen Plan zu haben, wie der Verein dann in den Folgejahren mit wesentlich weniger Geld haushalten soll.


    Auf jeden Fall passiert jetzt im Hauruckverfahren über 2 Jahre unter Keller das Unausweichliche: Der Verein und insbesondere der Kader werden auf das Niveau geschrumpft, dass unsere Finanzen hergeben. Und das ist, für den Moment, halt maximal ein Verein, der irgendwo zwischen erster und zweiter Liga herumgeistert.

    Ich bitte dich.


    Nach 30 Spieltagen darf man mal sauer sein.


    Da ging es doch nicht alleine um den gestrigen Spieltag, sondern um die gesamte Saisonleistung.

    Du darfst absolut sauer sein. Das ist absolut legitim und ich habe während des Spiels selbst bei jedem Fehler gekocht und geflucht. Aber diese Wut im Stadion während des Spiels der Mannschaft entgegenzubringen, war nun mal auch kontraproduktiv. Beides schließt sich gegenseitig nicht aus.

    Der Junge tat mir gestern richtig leid. Hat alles versucht, aber leider wie bei den meisten nichts funktioniert. So wie die Binde bei Kainz wohl schwer wiegt, so war der Vergleich mit Hector für Finkgräfe zuviel.

    Zum Zeitpunkt, an dem er sein Startelf Debüt geben durfte, war die Situation zwar Scheiße, aber es gab auch keinen persönlichen Druck. Wenn er damals Fehler gemacht oder nicht gezündet hätte, dann wäre das kein Problem gewesen. Entsprechend befreit und mutig hat er aufgespielt.


    Leider war absehbar, dass er diese Unbekümmertheit nicht erhalten kann. Jetzt steckt er gemeinsam mit dem Rest der Mannschaft in der Abwärtsspirale. Wir alle haben gesehen, was er kann und jetzt sehen wir, wie krass sich Angst und Zweifel darauf auswirken können.

    Das Spiel war von Anfang an Krampf und Verzweiflung auf dem Platz. Kaum einer der Spieler hat sich wirklich hängen lassen, aber die Nervosität war bis auf die Ränge zu spüren. Ich verstehe wirklich jeden Frust auf die aktuelle Situation. Den fühle ich ja auch selbst. Aber je lauter die Unmutsbekundungen im Stadion wurden, desto katastrophaler wurde das Spiel. Wenn man dann z.B. Finkgräfe nach dem Spiel weinen sieht und auch die anderen Spieler komplett fertig sind, dann sollte einem doch klar sein, dass es nicht der Wille ist, an dem es gescheitert ist. Aber noch draufhauen fühlt sich halt so gut an...

    Wenn man die aktuelle Misere und auch die jahrelangen Probleme unseres Effzehs möglichst kurz zusammenfassen will, dann ist es genau das. Und mit diesem Anspruch und den daraus folgenden Problemen sind wir ja nicht alleine. Bei HSV, Schalke und Hertha ist es fast genau so gelaufen: Der Anspruch, unbedingt sportlich erfolgreich zu sein, führt dazu, dass finanziell dauerhaft an der oberen Grenze des Machbaren agiert wird, statt nachhaltig zu wirtschaften. Das geht exakt so lange "gut", bis das Kartenhaus in sich zusammen fällt. Und dann kracht es richtig.


    Wenn wir nachhaltigen Erfolg für unseren Verein möchten, dann müssen wir diesen Zyklus des Versagens durchbrechen, indem wir seriös wirtschaften und ein stabiles wirtschaftliches und sportliches Fundament über den kurzfristigen Erfolg stellen - egal mit welchen Personen am Steuer.

    Thielmann hat gestern gezeigt, dass er kämpferisch und mental in die erste Liga gehört. Aber auch, dass das beim Fußballerischen nicht so toll aussieht. Da waren auch einige haarsträubende Fehlpässe, Ballannahmen und Dribblings dabei.

    Ich sehe nicht, dass man anhand des gestrigen Katastrophenspiels die Stärke der Mannschaft bewerten kann. Alle die gestern auf dem Platz standen, maximal mit Ausnahme im Sturm, können Bundesliga spielen. Auf dem Papier hätte man Darmstadt klar schlagen müssen.

    Und dass dann da so eine Leistung bei raus kommt, hat dann wie Uth sagte, mit Angst zu tun. Da hilft es leider nicht, die Mannschaft anzufeinden, dann wird's noch schlimmer. Ich hoffe, dass man schnell einen guten Psychologen findet, der der Mannschaft hier hilft, da werden viele Gespräche nötig sein.

    Das ist aber tatsächlich auch etwas was man Keller, neben unserer schwachen Besetzung im Sturm, anlasten kann. Die Mannschaft hat zu wenig Führungsspieler, die in so einer Situation voran gehen. Gestern war's nur Chabot.

    Das sehe ich ganz genau so. Es war schon vor der Saison klar, dass die Spieler über lange Strecken ihr volles Leistungsniveau abrufen müssen, damit es eine ordentliche Saison wird. Das hat vielleicht in den ersten Saisonspielen funktioniert. Seitdem laufen gerade viele der eingeplanten Schlüsselspieler, die eigentlich als gute Beispiele vorangehen sollten, komplett ihrer Form hinterher. Sie sind dadurch offensichtlich komplett verunsichert und mittlerweile gilt das auch für den Rest der Mannschaft.


    Wir gehen doch gefühlt schon mit voller Buxe auf den Platz. Zum Beispiel das ganze hintenrumgespiele. Jungspunde wie Huseinbasic oder Finkgräfe müssen sich um den Spielaufbau aus der Abwehr heraus kümmern, weil sich sonst keiner traut. Es fehlt so oft die Konsequenz im Zweikampf. Gut positionierte Mitspieler werden übersehen. Im falschen Moment das Spiel langsam gemacht. Die einfachsten Pässe werden versemmelt. Dumme Fehler, wie in München vor dem 2:0. Die Liste ist endlos.


    Natürlich hat das auch mit Qualität zu tun, aber offensichtlich auch damit, dass die Spieler massiv muffensausen haben. Denn sowohl gegen Bochum als auch gegen Darmstadt ist irgendwann im Spiel selbst das bisschen zerfallen, was man in den ersten 30-45 Minuten wenigstens noch probiert hat (auch wenn das fraglos schon nicht großartig aussah).


    Aber was macht man jetzt? Wir hatten mit Baumgart einen lautstarken Motivator, der irgendwann nicht mehr anzukommen schien. Jetzt haben wir mit Schultz jemanden, der mit seinen Mitteln anders auf die Mannschaft einzuwirken versucht. Gebracht hat es bei beiden nichts.

    Der Artikel ist von März 2023. Im Juli hat Porsche sein zweistelliges Millioneninvestment bekannt gemacht. Zudem steht da sogar im Artikel, dass der VfB in den Jahren zuvor einen großen Transferüberschuss hatte, der “nur” nicht in den Kader reinvestiert werden konnte. In dieser Saison wurden 50 Millionen durch Spielerverkäufe erzielt und 22 Millionen wieder in den Kader investiert. Das ist Welten davon entfernt über mehrere Saisons hinweg Leistungsträger abgeben zu müssen, um nicht Insolvenz anmelden zu müssen, wie bei uns. Wer leugnet hier Fakten?

    …mag sein aber zeigt natürlich auch, dass er wieder mal unglücklich gehandelt hat,

    der VFB wird ja nicht gerade aufgrund seiner sportlichen Situation damals so attraktiv gewesen sein und finanziell sollen sie ja auch nicht allzu rosig aufgestellt gewesen sein.

    Finanziell nicht gut aufgestellt? Hast du die Millionen Investments von Porsche und Mercedes verpasst?

    Undav wird wahrscheinlich in England ein entsprechendes Gehalt erhalten. Da wird sicherlich auch das Thema der Anteiligen Übernahme reinspielen, wo Stuttgart dank Investoren halt weniger knauserig sein muss.


    Tabakovic leistet jetzt in der 2. Bundesliga. Wer garantiert, dass er auch in der ersten Liga trifft? (Ich sag nur Simon Terodde) Darüber hinaus wäre es für ihn sicher auch eine Überlegung, ob er beim FC in den Konkurrenzkampf mit Selke geht, oder bei der Fortuna recht sicher Stamm spielt.


    Vom Profil her ist er zudem ein Wechsel aus einer kleineren europäischen Liga. Unsere Transfers in diese Richtung (Carstensen, Christensen etc.) werden hier in aller Regel als “der kann doch logisch keine Bundesliga” kritisiert. Insofern hat es schon ein Geschmäckle, wenn er als fragloser Vorzeigetransfer herangezogen wird, um Christian Keller zu kritisieren. Ja, so kann ein Transfer laufen, aber das ist nun mal die sehr erfolgreiche Ausnahme in der Preisklasse und nicht die Regel.

    2 Millionen sind halt leider heutzutage keine große Summe mehr, wenn man auf Bundesliga Transfers schaut. Hier gibts die komplette Liste: https://www.transfermarkt.de/b…b/L1/saison_id/2023/s_w/s


    Zu diesem Preispunkt sind da fast keine Spieler dabei, die spürbar anderes Niveau als Tigges oder Adamyan haben. Man müsste also absolute Glücksgriffe machen. Die sind offensichtlich leider ausgeblieben.


    Bei den Leihen ist es natürlich etwas schwieriger einen Vergleich anzustellen. Da würde ich allerdings vermuten, dass wir uns bei jemandem vom Format Tosic die Gehaltsbeteiligung nicht leisten könnten. Daran soll ja auch die Moukoko gescheitert sein.

    Aus dem Geißblog Artikel von heute (https://geissblog.koeln/2024/0…eine-fehleinschaetzung/):

    Zitat

    Allerdings führte Keller als Teil-Begründung an, dass die Finanzlage der letzten zwei Jahre noch bedrohlicher gewesen sei als bislang öffentlich gemacht – und dass es “daher bislang sportlich kaum um Kadergestaltung ging, sondern fast einzig um Kaderanpassungen, die das finanzielle Überleben des FC gesichert haben”. Der FC sei sogar weit mehr als ein “Sanierungsfall” gewesen. “Wir hätten es auch noch krasser ausdrücken können. Es ging nach der Pandemie um Insolvenzabwendung. Dem musste alles untergeordnet werden, weil die Clubexistenz massiv gefährdet war.”


    Keller bestätigt damit, was man schon recht gut vermuten konnte: Der Sparkurs ist, auch in dieser Schärfe, kein freiwilliges Projekt. Die Insolvenz wäre mit Abstand das schlimmere Schicksal, als ein Abstieg. Vor diesem Hintergrund muss man die letzten Jahre, unsere Kaderentwicklung und seine gesamte Arbeit bewerten.

    Ich verstehe einfach nicht, warum die Bundesliga überhaupt diese TV-Deals macht. Ich glaube, man könnte mindestens genau so viel verdienen und hätte parallel viel mehr Kontrolle über die Vermarktung, wenn man die Senderechte einfach selbst verwerten würde, statt sie von Sky & Co verwursten zu lassen.


    Wobei, wenn ich darüber nachdenke, wie professionell die DFL sonst so aufgestellt ist... :face_with_tears_of_joy:

    Also ehrlich gesagt gebe ich auf solche Zitate der Presse gegenüber recht wenig. Das liegt auch daran, dass ich glaube, dass der Großteil der Spielerberater den Fokus primär aufs schnelle Geld legt und ihnen im Zweifel egal ist, von welchem Verein dieses bezahlt wird. Man muss sich hier einfach bewusst machen: Das Zitat ist eine wunderbare PR Möglichkeit, worüber man sowohl seine Taktik forcieren, als auch sein eigenes Image pflegen kann. Wenn man aktuell den Wunsch hat gut dazustehen, dann ist es auch ziemlich einfach Christian Keller die Schuld in die Schuhe zu schieben, weil der ja eh schon in der Kritik steht.

    Ein weiterer Faktor wäre die Änderung des Verteilschlüssels der TV-Gelder. Argumentativ ist es doch hier ganz einfach die Saisonplatzierung nicht ganz so dominant zu haben und so etwas wie Einschaltquote oder Zuschauerzahl im Stadion mehr Einfluss zuzugestehen. Letzteres macht unter dem Faktor „Interesse“ gerade einmal 2-3% des Verteilschlüssels aus.


    Man könnte das ganze sicher so rechnen, dass sowohl die Platzhirsche Bayern und Dortmund weiterhin genau so viel Geld bekommen wie bisher, alle anderen Vereine, die tatsächlich Interesse mitbringen auch und fast ausschließlich die Kunstprodukte weniger Geld bekämen. Von den echten Vereinen hätten höchstens ganz kleine Clubs wie Darmstadt oder Heidenheim einen Nachteil dadurch.


    Also, wer sagt da nein?


    (Natürlich wäre es noch besser auch die Schere zwischen Erst- und Letztplatziertem etwas zu schließen, aber das kriegst Du natürlich nicht so einfach durchgesetzt.)