Das Jahr neigt sich dem Ende entgegen und ich mir geht manches durch den Kopf, was in den letzten Monaten passiert ist. Hab mir dafür mal ein paar Kategorien überlegt, wie man das alles sortieren kann. Wer Bock hat, kann ja mitreden - gerne auch mit eigenen/anderen Kategorien. Eingrenzen würde ich das allerdings auf die Geschehnisse rund um den FC. Wer über Fußball allgemein reden will, findet dazu sicherlich andere Threads.
Person(en) des Jahres:
Für mich kommen da zwei Namen in Betracht. Neben dem Platz war das Jörg Jakobs, weil man merkte, dass mit Beginn seiner Arbeit alles seriöser und durchdachter wirkte. Auf dem Platz hingegen hat mir die Wandlung von Jonas Hector gefallen, der hier dermaßen vorangeht, wie ich das von ihm zuvor nie gesehen habe.
Niederlage des Jahres:
Ganz klar das 0:1 im Relegationshinspiel. Für mich gab es als FC-Fan in der Historie nur eine Niederlage, die ähnlich schlimm war: Das 0:1 1995 (?) im Pokalhalbfinale gegen Wolfsburg. Auch gegen Kiel gingen wir als Favorit in die Begegnung und hatten einen Gegner, der sich in den vorherigen Ligaspielen gerade gegen Ende hin als stehend KO präsentiert hat. Und dann rennen wir 90 Minuten an und finden die Lücke zum Tor nicht. Gott, hat mich das deprimiert.
Sieg des Jahres:
Natürlich das 5:1 im Rückspiel. Wenngleich man hier auch die beiden Erfolge gegen Gladbach nennen könnte. Aber hey, wann hat man schon mal binnen fünf Minuten das deprimierende Ergebnis des Hinspiels gedreht? Auch wie danach alles bis Abpfiff lief, war sensationell - und wir Fans haben uns verdient, so etwas mal zu erleben.
Tor des Jahres:
Bornauw gegen Schalke am 34. Spieltag. Vorher schon der eine aberkannte Treffer. Dann Scheibenschießen des FC gegen Fährmann. Schalke setzt immer wieder Konter. Die Zeit verrinnt. Und irgendwie geht das Ding dann doch noch rein. Hab so heftig gejubelt und mit der Faust gegen die Couch gehauen, dass ich froh bin, dass mich dabei niemand beobachtet hat.
Wechsel des Jahres:
Funkel für Gisdol. Mir hat nicht alles gefallen, was Funkel währendessen gemacht und hinterher in den Medien gesagt hat. Aber ich hätte ihm den Klassenerhalt niemals zugetraut. Dass wir dabei auch Glück hatten, dass Bremen zeitgleich so dermaßen abstürzte, kann man nicht leugnen. Aber mehr als Funkel hätte aus den paar Spielen bei uns wohl niemand rausholen können. Als zweiter Wechsel des Jahres kommt natürlich Baumgart für Funkel in Betracht, der hier mittlerweile über eine ganze Halbserie hinweg vieles richtig macht.
Angst(moment) des Jahres:
Gerade in der Rückrunde der letzten Saison und der Relegation sind wir Fans ja quasi von einer Sorge in die nächste gerutscht. Meine größte Angst trat aber zum Ende der Sommertransferperiode auf, als der Skhiri-Verkauf lange in der Schwebe war. Ich hatte damals den Eindruck, wir würden ihn niemals ersetzen können. Und auch jetzt denke ich: Wäre er im Sommer verkauft worden, stünden wir nun nicht so sicher da. Allerdings hat Özcan mittlerweile gezeigt, dass er ein Stück in diese Rolle hineingewachsen ist. Zudem haben wir mit Jonas und Dejan auf der zentralen Position noch starke Leute. Würde Skhiri jetzt gehen, würde das nicht mehr derart große Angstmomente in mir auslösen.
Gegner des Jahres:
Ich verstehe, wenn man da Gladbach nennt. Oder wen auch immer. Für mich war es RB Leipzig, weil das 2:1 in der Rückrunde so unfassbar wichtig für die Relegation war bzw. für den Glauben, dass wir uns noch irgendwie retten können. Und weil das 1:1 in der aktuellen Hinrunde ein wahnsinnig intensives Spiel gegen einen taktisch herausragenden Gegner war - wenngleich der sich da schon in einer Schwächephase befunden hat. Dennoch hat mir dieses Spiel gezeigt, wie schwer wir zu schlagen sind und mit welcher Leidenschaft wir unter Baumgart kämpfen.
Schockmoment des Jahres:
Das künstliche Koma von Bornauw, der während einer OP auf irgendein Mittel allergisch reagiert hatte. Hab mal gelesen, dass wohl sein Leben in Gefahr stand. Da verkommt alles andere zur Nebensache und man weiß wieder, was im Leben wirklich zählt.
Abgänge des Jahres:
Abermals Bornauw. Eigentlich mehr aber Jakobs, weil er mehr Geld in die Kassen gespült hat als er sportlich für uns wert gewesen wäre.
Zugänge des Jahres:
Schwäbe und Ljubicic. Erstgenannter wird - geht alles fair zu - unsere neue Nummer 1 sein. Vielleicht noch nicht in der Rückrunde. Aber spätestens zur neuen Saison. Und Ljubicic macht einfach nur Spaß, besitzt viel Potenzial - und sollte neben dem sportlichen Nutzen auch die Kasse irgendwann bei uns klingeln lassen.