Ihr habt es sicher alle vernommen, die Regierung will bis Jahresende ein Limt für Bargeschäfte einführen. Bundesfinanzminister Schäuble wird seinen europäischen Kollegen einen entsprechenden Vorschlag bereits in der kommenden Woche unterbreiten. Sollte sich der Vorschlag nicht durch setzen lassen oder die Europäer sich nicht zügig handlen werde Deutschland national handeln und eine Obergrenze voraussichtlich noch in diesem Jahr einführen.
Die Begrenzung von Massnahmen gehört zu einem ganzen Bündel von Massnahmen,mit denen die Regierung gegen Geldwäsche und Terrorfinanzierung vorgehen will. Die geplante Obergrenze gehört für alle Arten von Geschäften, also auch des Kaufes von Gütern für den täglichen Bedarf aber eben auch wie den Kauf von Gebrauchtwagen, Schmuck, Antiquitäten, etc.
Das Bundesfinanzministerium hat - zufolge einer Studie - ermittelt, daß in Deutschland insgesamt jährlich 100 Milliarden EURO "gewaschen" werden, davon rund ein Drittel in der Wirtschaft(heisst: zwei Drittel in anderen, eher dem privaten Sektoren zuzurechnenden Bereichen).
Der grösste Teil des Geldes komme dabei aus dem Ausland. Geldwäsche sei im übrigen auch ein Grund für steigende Wohnungspreise.Die Obergrenze für Bargeldzahlungen soll helfen, Papierspuren zu legen, die Verdachtsmomente auf illegale Geldgeschäfte liefern.
Zudem will die Bundesregierung die Aufsicht verstärken, Verdachtsfälle schnell und unbürokratisch zu bearbeiten. Finanzstattssekretär Meister betonte, die Grenze für Bargeld habe nichts mit der Abschaffung von Bargeld zu tun, dieses werde es auch künftig geben.
Meine Meinung zu diesem Vorhaben ist die folgende:
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In zehn Jahren, so hat es der Chef der Deutschen Bank gesagt, werde es wahrscheinlich kein Bargeld mehr geben(Was von Chefs der Deutschen Bank allgemein zu halten ist, möchte ich hier besser nicht sagen - ich fürchte ansonsten um eine Beleidigungsklage). Fakt ist, daß Bargeld auf dem Rückzug ist, die Nummer mit den Karten ist halt praktisch. In vielen Ländern gilt das. In Deutschland will eine satte Mehrheit der Bürger nun aber partout nicht auf das Bargeld verzichten. Jetzt rüsten die Gegner des Bargeldes massiv auf. In schöner Eintracht agieren da die Notenbanker, die Geschäftsbanker und - schwupps - die Politiker. Diese wiederum wollen eine Begrenzung der Bargeschäfte, um
dem weltweiten Terrorismus, der Mafia, dem Drogenhandel und der Schwarzarbeit das perfide Handwerk zu legen. Ehrenwerte Motive sind das und die Obergrenze wird gleich mit geliefert. 5000 EURO sollen es sein. Wie oft trägt man denn so 5.000 EURO mit sich herum?!
Glaubt irgend jemand ernsthaft, daß man Kriminalität verhindert indem man grössre Bargeldsummen verbietet?! Fakt ist, daß - historisch -Bargeld eine sehr neue Sache ist. Und Kriminalität eine uralte. Und was läuft nicht alles schon im Netz? Also, höchst fadenscheinig dieArgumente der Politik.
Und genauso verhält es sich mit Argumenten der Banken. Für diese wird das Geschäft ohne Bargeld einfach, effizienter, lukrativer. Unsere lieben Notenbanken wollen bei Bedarf die Bürger zum Geldausgeben anhalten, indem sie - bei Bedarf - Strafzinsen berechnen. Nämlich für diejenigen, die Bargeld horten. Wenn es noch Bargeld gibt, kann man dem ausweichen. Ganz einfach, indem man es abhebt.
Die Bemühungen, der Kampf gegen Bargeld hat einen ursächlichen Grund: Es geht um Kontrolle. Um Anmassung. Um die Arroganz der Macht.Es gibt da diverse SPD Heinis(ja, das sind wirklich Heinis) die sagen, daß es keinen "plausiblen legalen" Grund mehr gäbe jenseits von 5000 EURO Geschäfte mit Bargeld abzuwickeln. Ist ja schön, daß die SPD das weiss. Man fragt sich nur, woher denn? Und überhaupt, was soll das? Der Bürger braucht keinen Grund ob er mit null, wenig oder viel Bargeld zahlt. Er steht nicht in der Verpflichtung sich für null, wenig oder viel Bargeld zu rechtfertigen. Was jeder einzelne Bürger mit seinem Geld macht - das geht Vater Staat nichts an und einen Banker geht das auch nichts an.
Bargeld ist gelebter Datenschutz und bei Limitierung und/oder Abschaffung haben wir Big Brother Verhältnisse. Wie sagte der Dichter Hans Magnus Enzensberger so schön:"Wer das Bargeld abschafft, schafft die Freiheit ab".
Wir leben in einer reglementierten, genormten Welt. Die beliebige Verfügbarkeit und die
Verwendungsfähigkeit von Bargeld ist Freiheit. Und ein Stück Freiheit möchten wir uns doch alle erhalten. Oder?!
Was meint ihr dazu?!