TRAINER DES 1.FC KÖLN - von 1948 - 2014

  • Diesmal läufts besser, dann kommt die Heldensage vom heiligen Stöger. :wink:

    PRO FC, meine Liebe, meine Stadt, meine Partei.


    Skymax (Praeses Emeritus), Ich (Präsident), sharky (Vize), Flykai (Schriftführer), grischa, Heimerzheimer (Ehrenmitglied), caprone, elkie57, winter, Matze86, frankie0815, floedi_82, kölsch, banshee, ManwithnoName, Mittelfeld, effzeh, der Pitter, Hunsrück FC, Je(n)sus, troemmelche71, izeh (Catering), BadischerBock, Salival (Klofrau), Rodi, Die_Macht_am_Rhein (Pressesprecher), Hassenichjesehen (Nummerngirl), lunyTed (Azubi), Kimeo, Olemaus.

  • Diesmal läufts besser, dann kommt die Heldensage vom heiligen Stöger. :wink:


    Gebe es der Herr...Und lass es länger dauern als 2 Jahre. Am besten 200 Jahre.

  • Meine Meinung zu Lienen:


    Auch ich war euphorisiert in den ersten zwei Jahren. Souveräner Aufstieg, souveräner Klassenerhalt in der Saison 2000/2001. Und das mit tollen Spielern, vielen jungen Spielern, Kölner Eigenwächsen (eine Parallele zu heute). Ich denke sogar, dass der FC seitdem keinen schöneren Fußball mehr spielte wie damals unter Lienen. Vor allem der perfekt vorgetragene Konterfußball ist mir in positiver Erinnerung.


    Unerklärlich ist jedoch auch der Leistungsabfall in der Folgesaison 2001/2002. Unerklärlich auch deshalb, weil keine Leistungsträger den Verein verließen. Die Neuzugänge haben zwar nicht gestochen, trotzdem war es unnötig mit dieser Truppe abzusteigen. Inwieweit Lienen dafür verantwortlich gemacht werden kann ist im Nachhinein schwer zu beurteilen. Allerdings ist auch festzustellen, dass der Trainer Lienen seit dieser Zeit nirgendwo mehr was gerissen hat. Schade eigentlich, weil ich die ersten beiden Jahre unter ihm sehr genossen habe.

  • Bis dahin sind wir dann europäischer Rekordmeister. :wink:


    Übrigens ändere ich den Titel in:


    ''Die Heldensage vom heiligen Pitter''


    Gibt dem ganzen noch einen extra kölschen Klang. :koeln:

    PRO FC, meine Liebe, meine Stadt, meine Partei.


    Skymax (Praeses Emeritus), Ich (Präsident), sharky (Vize), Flykai (Schriftführer), grischa, Heimerzheimer (Ehrenmitglied), caprone, elkie57, winter, Matze86, frankie0815, floedi_82, kölsch, banshee, ManwithnoName, Mittelfeld, effzeh, der Pitter, Hunsrück FC, Je(n)sus, troemmelche71, izeh (Catering), BadischerBock, Salival (Klofrau), Rodi, Die_Macht_am_Rhein (Pressesprecher), Hassenichjesehen (Nummerngirl), lunyTed (Azubi), Kimeo, Olemaus.

  • Meine Meinung zu Lienen:


    Auch ich war euphorisiert in den ersten zwei Jahren. Souveräner Aufstieg, souveräner Klassenerhalt in der Saison 2000/2001. Und das mit tollen Spielern, vielen jungen Spielern, Kölner Eigenwächsen (eine Parallele zu heute). Ich denke sogar, dass der FC seitdem keinen schöneren Fußball mehr spielte wie damals unter Lienen. Vor allem der perfekt vorgetragene Konterfußball ist mir in positiver Erinnerung.


    Unerklärlich ist jedoch auch der Leistungsabfall in der Folgesaison 2001/2002. Unerklärlich auch deshalb, weil keine Leistungsträger den Verein verließen. Die Neuzugänge haben zwar nicht gestochen, trotzdem war es unnötig mit dieser Truppe abzusteigen. Inwieweit Lienen dafür verantwortlich gemacht werden kann ist im Nachhinein schwer zu beurteilen. Allerdings ist auch festzustellen, dass der Trainer Lienen seit dieser Zeit nirgendwo mehr was gerissen hat. Schade eigentlich, weil ich die ersten beiden Jahre unter ihm sehr genossen habe.


    Der FC hat streckenweise in diesen Spielzeiten einen sehr ansehnlichen Fussball gespielt. Ordentliches, diszipliniertes Auftreten in der Defensive.
    Balleroberung, dann meistens die Bälle auf Lottner, der ein wirklich ausgezeichneter Passpieler war. Schnelle Leute wie Scherz, Timm in der Offensive - ideal für ein Konterspiel. Nicht zu vergessen - wir hatten auch sehr gute Standards, auch da war meistens Lottner positv dabei. Ich hatte von dieser Mannschaft in den Folgejahren einiges erwartet und es war wie du sagtest - unerklärlich im Grunde. Das war auch so ein Abstieg mit dem in keiner Weise zu rechnen war. Ich erinnere mich noch daran, daß einige Experten uns vor der Runde gar eine positve Weiterentwicklung nach oben vorher gesagt hatte. Als Absteiger wurde der FC nirgendwo gehandelt.

  • Soll/Ist


    du hast aber noch nichts von unserem Supertrainer geschrieben


    SIR KESSLER

  • Soll/Ist


    du hast aber noch nichts von unserem Supertrainer geschrieben


    SIR KESSLER


    Oh, das ist mir bisher wohl entgangen...Wird folgen.

  • "SIR" GEORG KESSLER


    Sir wurde er wegen seines Auftretens und wegen seiner geschliffenen Umgangsformen genannt. Der Sir war jemand, der nicht nur edlen Zwirn turg, sondern ihn auch zu tragen wusste - was ein grosser Unterschied war.


    Nun mag man fragen, ob das einen dazu befähigt ein guter Trainer zu sein. Nun - bevor der SIr in Köln aufschlug - hatte er eine durchaus vorzeigbare sportliche Vita abgeliefert. Nationaltrainer in Holland, belgischer Meister und Pokalsieger mit Anderlecht. Pokalsieger in Österreich, holländischer Meister mit dem AZ Alkmaar, mit dem er auch das UEFA - Pokal Finale erreichte. Auch in Deutschland war der Sir vorher tätig und wurde immerhin mit Hertha BSC Vizemeister und unterlag mit den Berlinern im Doppelfinale von Hannover dem 1.FC Köln 1977 im Pokalendspiel mit 1:1 n.V. und 0:1.


    1986 im Februar - in der Karnevalszeit - kam Georg Kessler nach Köln und wurde Nachfolger des geschassten Hannes Löhr. Löhr - sehr beliebt bei der Mannschaft - hatte nach durchaus erfolgreichen Spielzeiten - einfach den "Grip" verloren und der FC war in Abstiegsgefahr und das trotz Spielern wie Schumacher, Littbarski, Steiner, Allofs. Der Sir kam, legte die Hand auf und...nichts wurde besser. In der Meisterschaft blieb man im Grunde bis zum letzten Spieltag gefährdet und rettete sich dann mit einem Sieg gegen Bochum. Besser lief es im UEFA - Pokal und der FC erreichte das Endspiel gegen Real Madrid.


    In Madrid - ich war Augenzeuge - verpasste Real uns eine 5:1 Abreibung. Die waren schlicht zu gut zu Hause, die Valdanos, Butraguenos, Gordillos, Michels, Sanchez. Und wir waren schlicht zu dämlich. Nach dem Spiel ging es trotzdem zum Hotel der Mannschaft und dort entwickelte sich dann ein wirklicher Spitzenauftritt.
    Als wir ankamen, waren da schon rund 200 Fans des FC. Die Stimmung war - sagen wir mal - gespannt. In einem Fahrzeug von Real Madrid wird Vereinspräsident Peter Weiand vor das Hotel gefahren. Im Hintergrund kann man den Mannschaftsbus des FC erkennen.Peter Weiand steigt aus, nimmt schwungvoll die Freitreppe zum Hotel. Auf der obersten Stufe tritt ihm ein Kerl entgegen. Knapp zwei Meter, ein Kreuz wie ein Möbel-
    packer und deutlich alkoholisiert. Weiand will durch und der Kerl stoppt ihn und lääst ihn förmlich an seiner formidablen Plauze abprallen:"Pitterken, du ahl Funz...dat ene sach ich dir, nit mir lang un du bis weg"...Weiand kommt irgendwie frei und ins Hltel - ein sehr unsouveräner Auftritt.
    Dann kommt die Mannschaft. Eisiges Schweigen, einzelne Buhrufe. Vorne weg: Georg Kessler. Oben steht unser Freund und will vermutlich die selbe Nummer wie mit Weiand abziehen. Kessler geht ganz ruhig nach oben, sieht den Kerl und sagt: "Gehen Sie mir aus dem Weg,mein Herr"...Und der Kerl räumt ganz simpel das Feld.


    Moral: mit dem richtigen Auftreten, einem guten Anzug und der richtigen Ansprache kommst du schon sehr weit. UEFA- Pokalsieger wirst du allerdings damit nicht zwingend.


    Georg Kessler durfte in der neuen Saison weiter machen. Der FC spielte weiter grottig. In Uerdingen verlor man dann am 7ten Spieltag der Saison 86/87 mit 1:3 und Kessler flog - Daum ersetzte ihn.


    Ich kann nicht sagen, daß SIR Georg Kessler sich in Köln bleibende Meriten erworben hat. Er hat auch kein revolutionäres Spielsystem entwickelt. Aber: er hatte Auftreten.

  • Ich liebe diesen Thread, einfach schön sich mit der Historie des FC zu befassen.


    An Kessler kann ich mich nur dunkel erinnern, ich war noch sehr jung und seine Verweildauer beim FC doch recht kurz. Interessieren würden mich mehr Details zu seinem Vorgänger Hannes Löhr. Wie war er als Trainer? Für FC-Verhältnisse war er ja doch recht lange im Amt.

  • WILLI "FISCHKEN" MULTHAUP


    Wiolli Multhaup wurde 1903 in Essen geboren. Sein Spitznamen "Fischken" erhielt er, weil seine Eltern ein Fischgeschäft in Essen betrieben. Bevor Multhaup nach Köln kam, hatte er als Trainer schon eine eindrucksvolle Vita. 1951 war er mit Preussen Münser in das Endspiel um die Deutsche Meisterschaft vorgestossen und unterlag damals nur knapp mit 1:2 der Fritz Walter Elf aus Kaiserslautern. Den MSV Duisburg hatte er sensationell in die Bundesliga geführt - mit einem dritten Platz während der Oberligasaison 1962/1963. 1965 wurde Multhaup sensationell mit Werder Bremen Deutscher Meister und galt als der Mann, der den Libero erfand. 1966 wurde er mit Borussia Dortmund Vizemeister und im gleichen Jahr gewann er mit dieser Truppe den Europapokal der Pokalsieger.


    Dieser Startrainer kam also zur Saison 1966/67 nach Köln. Der FC - in den Vorjahren Meister, Vizemeister und 5ter der Tabelle - wollte mit dem damaligen als bester Traienr geltenden Multhaup wieder zurück an die Tabellenspitze. Köln - mit den WM Teilnehmern Overath, Weber und Hornig und mit den Neuverpflichtungen Magnussion und Soskic und Spielern wie Thielen, Löhr, Sturm, etc. galt als einer der Topfavoriten auf den
    Titel. Multhaup schien der Richtige, um dem Geissbock auf die Sprünge zu helfen. Nun, es kam anders. Zwar konnte im ersten Saisonspiel der amtierende Meister TSV 1860 München geschlagen werden, aber bei Halbzeit der Saison hatte man gerade einmal eine Bilanz von 16:18 Punkten. Und - was besondes auffiel - der FC schoss keine Tore mehr. In den Vorjahren war man immer die oder eine der offensivstärksten Mannschaften, jetzt haperte es trotz prominenter Besetzung im Angriff an der Durchschlagskraft. Nach einer 1:4 Niederlage im Heimspiel gegen Frankfurt sah Multhaupt sich prompt harten Angriffen gegenüber. Eine Serie von 15:5 Punkten glättete die Wogen, ein siebter Platz konnte aber niemand zufrieden stellen. Multhaup blieb ruhig und gelassen, obwohl er Kritik nicht gewöhnt war.


    Die Saison 1967/68 lief nach Anfangsschwierigkeiten besser, aber ernsthaft um die Meisterschaft spielen konnte man nicht. Nürnberg war früh enteilt und der FC pendelte um Platz 3 - 5 und wurde folgerichtig am Ende 4ter der Tabelle. Insbesondere eine grosse Auswärtsschwäche gerade bei Underdogs verhinderte eine bessere Plazierung. Die Sturmschwäche hatte sich gebessert, 20 Tore wurden mehr erzielt. Ausschlaggebend war, daß Overath in dieser Saison sehr offenisv agierte und Köln mit Hannes Löhr einen Schützen der Extraklasse hatte, der 27 Tore erzielte und Schützenkönig der Liga wurde.


    Im Pokal lief es wesentlich besser. Im Halbfinale wurde in einem begeisternden Spiel in Müngesdorf Borussia Dortmund mit 3:0 geschlagen und der FC erreichte das Pokalendspiel gegen den gefährlichen Aussenseiter Bochum, der unter anderem Gladbach und die Bayern ausgeschlatet hatte. 4:1 in Ludwigshafen gewann der FC. Es war der letzte Triumph von Fischken Multhaup, der danach als 65-jähriger in den Ruhestand ging. Mein "erster" Trainer sozusagen, den unter ihm sah ich mein erstes Bundesligaspiel. Multhaup - Gentleman vom Scheitel bis zur Sohle - hatte sich in Köln durch sein untadeliges Auftreten, letzlich auch durch den Erfolg Freunde gemacht. Er war verpflichtet worden, um Titel zu holen und er kam dem nach. Das es nicht zum Meister reichen konnte, war ihm nicht zuzurechnen - das sollte die nächste Saison noch recht deutlich zeigen.


    Fischken Multhaup starb 1982 in seiner Heimatstadt Essen.

  • JOHANNES LÖHR


    Hennes Löhr diente seinem Verein von 1964 - 1978 als Spieler, von 1980 - 1983 als Manager und ab dem Spätsommer 1983 als Trainer. Er zögerte dieses Amt anzunehmen, denn er ahnte wohl, was am Ende stand: das er den 1.FC verlassen müsse, wenn er denn als Trainer irgendwann geschasst würde. Und das ist eben so als Trainer,musst du gehen - auch wenn du ein Clubikone bist.


    Rinus Michels war gescheitert und Löhr übernahm also in der Saison 1983/84. Am Ende dieser Saison stand ein 6ter Platz und die Teilnahme am UEFA Pokal, Nicht viel passiert?! Von wegen, das war streckenweise ein munteres Jährchen, mit Auf und Ab. Mit unglaublichen Defensivschwächen, aber auch mit ansehnlichem SPiel nach vorne. Löhr schaffte es, Spieler wie Allofs und Littbarski, die unter Michels in der Spätphase quasi am Trainer verzweifelt waren, wieder hin zu bekommen, ihnen Spielfreude zu vermitteln. Im internationalen Geschäft - der FC war ja durch den Pokalsieg Startberechtigt, gab es nicht viel zu holen. In der zweiten Runde folg man einigermassen dusslig gegen Uipest Dosza Budapest nach einem 1:3 und 4:2 aus dem Wettbewerb.


    Für die Saison 84/85 hatte man sich da national und international mehr vorgenommen. Löhr liess Offensivfussball spielen und in der Meisterschaft ging das zunächst einmal richtig in die Hose. Fünf Spiele, 3:7 Punkte, 7:15 Tore...Dann kam der BvB nach Köln, Endergebnis an einem strahlenden Frühherbsttag 6:1 für Köln, viermal hatte Klaus Allofs getroffen. Nach 10 Spieltagen 12:8 Punkte und 22:20 Tore!! Wir fahren anschliessend nach Hamburg,verlieren 1:3 und dann kommt Gladbach nach Köln. Wir verlieren 1:5 udn verschiessen dabei durch Allofs und Engels zwei Elfmeter!!
    Anschliessend gelingt dem FC eine Serie von 10:0 Punkten und zur Halbzeit der Saison sind wir Dritter!!22:12 Punkte, einen hinter Bremen, drei hinter den Bayern, einen v o r Gladbach. Köln hat eine Bombenoffensive, aber bekommt Gegentreffer - du fasst dir an den Kopf. Schuld an dem einem wie an dem anderen ist, daß Löhr mit Lehnhoff, Bein, Engels, Littbarski, Allofs und Hartmann sehr offensiv auch im Mittelfeld agieren lässt. Die Spiele gehen oft nach dem Motto: Ist doch egal, wenn wir 4 bekommen, Hauptsache wir machen 5.
    International setzt man sich gegen Stettin und Lüttich und Moskau durch und steht im Viertelfinale gegen Inter Mailand.


    Die Wende kommt in Krefled, gegen Bayer Uerdingen. Der FC verliert als bessere Mannschaft mit 1:2 und oben drauf Pierre Littbarski durch einen hanebüchenen, gerechtfertigten Platzverweis. Nach 24 Spieltagen hat man dann sage und schreibe 25:23 Punkte(Negativlauf von 1:13 Punkte) ud ist gerade einmal noch 7ter der Tabelle. International ist man in Laufe dieser Negativwelle natürlich auch ausgeschieden. 0:1 in Mailand und 1:3 im ausverkauften Müngersdorf. Löhr wird sehr hart kritsiert während dieser Zeit, weil er es nicht versteht, die Stimmungsmannschaft FC auf Kurs zu bringen. Was folgt sind 4 SPiele mit 8:0 Punkten und dann fährt Köln nach Gladbach auf den Bökelberg.


    Da durfte ich nicht fehlen und es wurde ein Emotionsgeladenes Derby.

  • JOHANNES LÖHR - TEIL 2


    Gladbach hatte uns in der Hinrunde mit 5:1 geschlagen und lag nur einen Punkt hinter uns, konnte also an uns vorbei mit einem Sieg.


    Der FC ging früh in Führung - Klaus Allofs hiess der Torschütze. Gladbach mit Spielern wie Frontzeck, Criens, Rahn,Mill,Bruns und Borowka hielt dagegen und eben dieser Borowka - Gegenspieler von Allofs - erzielte das 1:1. Löhr hatte defensiver aufgestellt, Bein und Hartmann fehlten und der FC stand defensiv etwas sicherer. Kurz nach der Halbzeit 2:1 für Gladbach durch Rahn und die Borussia war dann drauf und dran das 3:1 zu machen, aber der sehr gute Schumacher verhinderte das. Mitte der zweiten Halbzeit erzielte Allofs, der mit Borowka JoJo spielte, das 2:2. Als sich alles mit dem Unentschieden abgefunden hatte, kommt Allofs dritter Streich und der FC gewinnt 3:2. Wir haben getanzt auf den Rängen vor Freude. Löhr erhilet Lob nach diesem Spiel - aufgrund seiner taktischen Ausrichtung.


    Nach einem 4:4 in Leverkusen, einem 3:4 gegen Karlsruhe und einem 0:6 in Lauteren wurden wir Tabellendritter. Torverhältnis 69:66. Mach meinem Kenntnisstand, der Tabellendritte mit der geringsten Differenz bein den Toren. Spiel mit dem FC in dieser Saison hatten maximalen Unterhaltungswert - auch ein Verdienst, respektive Verschulden von Trainer Löhr. Der liess einfach unglaublich offensiv spielen, die taktische Defensive war seine Sache und seine Stärke nicht. Das schaffte ihm Gegner und ein seinerzeit sehr einflussreiches Verwaltungsratsmitglied brachte es auf den Punkt:"Willste im Stadion was zum Lachen oder Weinen haben, dann muss Löhr Trainer bleiben. Willste mal wiede einen Titel holen, dann kann Löhr nicht bleiben".


    In der Saison 85/86 schien Löhr das irgendwie verstanden zu haben und agierte defensiver. Leider ging die Qualität nach vorne fast gleichsam verloren und in der Liga fand der FC einfach keien Rhythmus. In der Halbzeittabelle war man lustlos bei 17:17 Punkten Tabellenneunter. Wenn man nicht international Erfolg gehabt hätte(siege gegen Gijon, Prag und Hammarby ) wäre das Murren noch deutlicher ausgefallen. Löhr verlor an Hausmacht und hatte auch noch Pech, daß Stefan Engels sich im Rückspiel gegen Hammarby schwer verletzte und für den Rest der Saison ausfallen sollte. Als Hannes Löhr und seine Truppe das Heimspiel gegen Leverkusen nach einem 2:0 Vorsprung noch 3:2 verloren - da zog der Kölner Vorstand die Reissleine. Nach 22 Jahren in Diensten des Clubs musste der ehemalige Nationalspieler, die Clubikone seinen Spind am Geissbockheim ausräumen. EIne Ära ging zu Ende udn das tat weh. Spieler wie Schumacher, Prestin, Aloffs, Steiner, Littbarksi waren mit Hannes Löhr eine lange Strecke gegangen - aber es war zu Ende. Hannes Löhr war tief enttäuscht, aber im Grunde hatte sich das bewahrheitet, was er am Anfang seiner Trainertätigkeit selbst befürchtet hatte: seine Zeit beim FC ging zu Ende.


    Hannes Löhr sollte nie wieder eine Funktion beim FC übernehmen. Er wurde Trainer beim DFB bis zu seiner Pensionierung 2007. Seinem FC blieb er verbunden und sitzt heute noch regelmässig bei den Heimspielen auf seinem Platz.

  • MORTEN OLSEN


    Morten Olsen habe ich das erste Mal live und in Farbe irgendwann Ende der 70er Jahre gesehen, als er für den belgischen Verein Molenbeek tätig war. Schon damals war ich beeindruckt - was für ein Spieler! Elegant, schnell. Gesegnet mit einer überragenden Technik und einem grossartigem Stellungsspiel.
    Olsen, geboren 1m 14. August 1949 in Dänemark, spielte vorher für Cercle Brügge und danach für den RSC Anderlecht. Mit diesem wurde er mehrere Male belgischer Meister und UEFA Pokalsieger 1983. Anderlecht war damals eines der Spitzenteams in Europa. Parallel dazu spielte er für die dänische Nationalmannschaft, die Anfang bis Mitte der 80er Jahre für Furore sorgte. Olsen, Kapitän der Mannschaft, war einer der prägenden Spieler der Epoche.
    1986 - als 37-jähriger - feierte er sein Debüt in der Bundesliga beim 1.FC Köln. Nach Startschwierigkeiten fand Olsen schnell seinen Rhythmus und vor allem in den Spielzeiten 87/88 und 88/89 war er einer der besten Spieler des FC und der Liga.


    Morten Olsen wurde 1993 als Trainer zum FC geholt. Sozusagen fünf Minuten vor 12 Uhr - der FC befand sich auf einem Abstiegsplatz und Olsen hatte fünf Spiele Zeit, das Ruder herum zu werfen. 7:3 Punkte holte er mit der Truppe und der FC blieb in der Liga.


    Für das Jahr darauf hatte man sich viel vorgenommen und die Öffentlichkeit forderte den Angriff auf einen UEFA -Pokal Platz. Olsen - glasklarer Realist - warnte und hatte intern(eingedenk der Erfahrungen des Vorjahres) ein vorsichtigeres Ziel anvisiert, einen Platz in der ersten Hälfte der Tabelle. Der FC wurde 10ter bei einem ausgeglichenem Punktverhältnis. Mehr war auch nicht drin, aber das Murren war schon unüberhörbar, vor allem gegen Ende der Serie. In der Saison darauf wurde es schlimmer. Der FC bekam seine Heimschwäche nicht in den Griff und letzten Endes stand eine mittelmässige Saison zu Buche. Platz 11 und 32:36 Punkte. Olsen wurde kritisiert, stellenweise unter der Gürtellinie.


    Die neue Saison war zwei Spieltage alt(eine Niederlage und ein Unentschieden) und dann kam ein Pokalspiel in Beckum, welches im Elfmeterschiessen verloren ging. Olsen wurde gefeuert - eine völlig schwachsinnige Kurzschlusshandlung eines angeschlagenen Präsidiums, welches den Medien das gewünschte Opfer brachte. Express und BILD hatten sich in ungehöriger Weise gegen den Trainer Olsen buchstäblich verschworen und das Präsidium fiel - gegen jedes bessere Wissen - um. Olsen, Gentleman vom Scheitel bis zur Sohle - und dazu jemand der wirklich an Köln hing - wurde in unwürdiger Art und Weise abserviert. Auftakt zu einer Horrorsaison, der über die Übungsleiter Engels, Jerat zum Retter Peter Neururer führte - welcher Olsen`s Kunststück von 1993 wiederholte und den FC in der Bundesliga hielt.


    Morten Olsen war ein Superfachmann mit einem ganz grossem Gespür für Taktik. Er war allerdings zu höflich, um einigen Herren mal sehr deutlich zu machen, daß sie ihm - fachlich - nicht einmal annähernd das Wasser reichen konnten.


    Olsen trainerte anschliessend Ajax Amsterdam und wurde prompt Meister und Pokalsieger in Holland. Seit 2000 trainiert er die dänische Nationalmannschaft und gilt bis heute unter Fachkollegen als anerkannte Persönlichkeit des Fussballs und als ein Mann von grosser Integrität.


    Olsen`s Rausschmiss aus Köln 1995 - ein unverzeihlicher Fehler.

  • GEORG "SCHORSCH" KNÖPFLE


    Georg Knöpfle wurde 1904 im Schwazrwald geboren und war ein mehr als brauchbare Fussballer, der in den 20er und 30er Jahren als Läufer und Halbstürmer für die damaligen Spitzenklubs Spielvereinigung Fürth und FSV Frankfurt agierte. Und - Knöpfle spielte insgesamt 23 mal für den DFB international.


    Nach dem Krieg trainierte "Schorsch" Arminia Hanoover, den HSV, Alemannia Aachen, die Bayern und Werder Brmen. 1963 holte ihn der allmächtige Präsident des 1.FC Köln, "Boss" Kremer, in die Domstadt. Kremer wollte nach Cajkovski einen eher strengen Zuchtmeister für das Kölner Starensemble, welches als grosser Favorit auf den ersten Meistertitel in der neuen Bundesliga galt. Und Knöpfle lieferte. 45:15 Punkte, unangefochtener Meister der Liga. Knöpfle liess offenisv agieren, ohne die Deckung zu vernachlässigen. Mit Ewert, Wilden, Pott, Thielen, Sturm, Schäfer, C. Müller, Benthaus standen ihm bewährte Kräfte zur Verfügung und Knöpfle baute die Jungstars Overath und Weber höchst erfolgreich in die Startruppe ein- Ein Jahr später holte der "schorsch" die Vizemeisterschaft und drang mit dem FC in das Viertelfinale des Europapokals der Landesmeister ein. 0:0, 0:0 gegen Liverpool. Entscheidungsspiel in Rotterdam gegen Liverpool 2:2 nach Verlängerung und der FC schied nach dem berühmt - berüchtigten Münzenwurf aus. Im Jahr danach - Schäfer hatte aufghört, der FC war im Umbruch - reichte es nur noch zu einem fünften Platz in der Meisterschaft, obwohl man erneut brillante Partien geboten hatte(unter anderem die Bayern mit 6:1 in Müngersdorf geschlagen).Schorsch Knöpfle ging wieder nach Hamburg und wurde Technischer Direktor beim HSV.


    In Köln war er beliebt und aufgrund seines Sachverstandes hoch geachtet.


    "Schorsch" Knöpfle verstarb 1987 in seiner Wahlheimat Hamburg - einer von drei Meistertrainern des 1.FC Köln.

  • RUDI SCHLOTT


    Rudi Schlott - und das war ein absolutes Novumin der ersten Liga - wurde nach einem 2:5 gegen Borussia Mönchengladbach für eine Woche beurlaubt. "Denkpause" nannte es der damalige Präsident Oskar Maas. Heute undenkbar, Schlott kehrte tatsächlich wieder auf den Trainersitz zurück.


    Vor der Saison 1972/73 war er engagiert worden, der studierte Mathe - und Sportlehrer, welcher von 1967 bis 1972 bei Hennes Weisweiler Assistent war. Schlott kam also als zweifacher Meister und das war mehr als das Gros der damaligen Kölner in der Vita hatte. Nichtsdestotrotz war er einem Teil der Mannschaft und des Publikums suspekt. Lehrer?! Gladbach Vergangenheit?!Theoretiker?!


    Schlott war ein äussert umgänglicher Kerl, menschlich absolut integer. Seine ruhige und menschliche Art wurde so manches Mal und von so manchem als Schäwche missinterpretiert. Fakt war - Schlott wurde mit dem FC deutscher Vizemeister 1972/73 und war der einzige Trainer, der gegen ein übermächtiges Bayern eine positive Bilanz in dieser Saison hatte(2:1 in Köln und 1:1 in München). Die Mannschaft spielte streckenweise einen begeisternden Fussball, sehr offensiv. Im Pokal marschierte der FC glatt in das Endspiel und im Endspiel verfiel Rudi Schlott auf den genialen Einfall Herbert Neumann aufzustellen(das war keine Selbstverständlichkeit) und Neumann war dann einer der Besten in einem der besten SPiele aller Zeiten. In Düsseldorf, beim deutschen Pokalendspiel 1973 - jenes denkwürdige Spiel, welches in der Verlängerung mit 1:2 verloren ging.


    Rudi Schlott ging mit dem FC in die neue Saison, musste dann aber nach anfänglichen Misserfolgen am 7ten Spieltag gehen. Anschlissend trainierte er noch die DJK Gütersloh und war dann wieder als Lehrer tätig. Es bleibt die Erinnerung an einen einwandfreien Menschen und an einen erfolgreichen Trainer. Rudi Schlott verstarb 87 - jährig im letzten Jahr.

  • ERICH RUTEMÖLLER


    Erich Rutemöller, geboren in Recke in Westfalen am 08.02.1945 - unlängst also 70 Jahre geworden. So vergeht die Zeit.


    Erich Rutemöller kam in der Saison 1990/91 zum 1.FC Köln und wurde damit - für viele etwas überraschend - Nachfolger von Christoph Daum. Jenen Christoph Daum, der kurz vorher unter äusserst seltsamer Begleitmusik vom Kölner Dreigestirn Artzinger - Bolten - Neukirch - Schänzler weiland der
    Fussballweltmeisterschaft 1990 im Trainingsquaurtier der Nationalmannschaft gefeuert wurde. Daum hatte sich wohl eine Unregelmässigkeit zuviel erlaubt(er war bereits innerhalb der Vorsaison abgemahnt worden weil), nichtsdestotrotz nannte nicht nur Teamchef Beckenbauer das Vorgehen des Kölner Präsidiums ein "Stück aus dem Hänneschentheater".


    Für Rutemöller und Daum schloss sich ein Kreis. Jener Rutemöller hatte den Spieler Daum einst in seiner Mannschaft der Kölner Amateure, die 1981 Deutscher Amateurmeister gegen den FC St.Pauli wurde. Daum, unter Rutemöller Stammverteidiger, hatte sich innerhalb der Rückrunde etwas schwerer verletzt, aber wieder heran gekämpft. Rutemöller liess Daum im Endspiel aber nicht ran, was des gute Christoph dem guten Erich nicht verziehen hatte.


    Rutemöller begann in Köln und hatte gleich Riesenpech. Nach den ersten drei Spieltagen waren zwei seiner drei Weltmeister - Steiner und Littbarski - langfristig aus dem Rennen. Kreuzbandrisse waren die Diagnosen. Für Steiner war es das Karriereende, Litti kam zurück, spät in der Rückrunde. Der FC marschierte trotzdem einigermassen respektabel. 17:11 Punkte hiess es nach 14 Spieltagen und das bei gerade einmal 9 Gegentoren. Dann fuhr man nach Stuttgart, wo Christoph Daum gerade als Trainer angeheuert hatte. Köln führte 0:2 zur Halbzeit und Stuttgart nach 90 Minuten 3:2 - und Daum flippte schier aus vor Freude. Den Verein, der ihn in Schimpf und Schande entlassen hatte, geschlagen und seinen besonderen Freund Rutemöller gleich dazu. Trotzdem, der FC hielt sich immer oben und am 29 Spieltag war man bei 35:23 Punkten respektabler Vierter der Tabelle. Parallel dazu - Einzug in das Halbfinale des DFB - Pokales, in welcher man den VfB Stuttgart(!!!) mit 1:0 in der Verlängerung nach Hause schickte - wieder mit Littbarski, der beim Erfolg eine Schlüsselrolle spielte.


    Im Halbfinale fuhr man nach Duisburg - 0:0, Wiederholung in Köln. Rückspiel in Köln, 3:0 für den FC - Finale. In diesem Spiel holte sich Ordenewitz die gelbe Karte und wäre damit für das Endspiel gegen Bremen gesperrt gewesen. Der schlaue Frank sagte seinem Trainer, daß er sich noch die Rote Karte abholen würde. Die hätte er nämlich in der Bundesliga abbrummen können, während dessen er mit der erhaltenen Gelben Karte beim Endspiel gesperrt gewesen wäre. "Mach et, Otze", sagte Rutemöller. Das war genauso schlau. Ordenewitz machte und flog - Ziel erreicht. Weniger schlau war, daß Rutemöller nach dem Spiel vor laufender Kamera seine Unterhaltung einem Millionenpublikum erzählte. Quintessenz: Ordenewitz wurde für Berlin gesperrt, Rutemöller erhielt eine Geldstrafe. Und hatte in der Presse und bei Teilen der Öffentlichkeit den Ruf als "Amateur" weg.


    In der Bundesliga ging es parallel richtig bergab und der FC holte aus den letzten fünf Spielen sage und schreibe 2 Punkte und wurde nur 7ter. Statt sicherer Qualifikation für den UEFA - Pokal nur Siebter mit 37:31 Punkten. Und man hatte gegen Stuttgart(!!) und Lautern die Heimspiele mit 1:6 und 2:6 versemmelt.


    Mit dieser schweren Hypothek fuhr man nach Berlin. Der FC hatte wieder kein Glück. Banach egalisierte den Führungstreffer von Eilts, man ging in die Verlängerung, man ging in das Elfmeterschiessen. Rudy und Littbarski und Klaus Allfs auf Bremer Seite verschossen - Bremen mit 4:3 im Elferschiessen Pokalsieger - Erich Rutemöller haderte mit dem Schicksal.


    Danach häuften sich die kritischen Stimmen, gerade zur neuen Saison. Udo Lattek, Kölner Manager, war Rutemöller nicht besonders gewoogen und sägte intern kräftig am Stuhl des Trainers. Der startete mit 5 Unentschieden in die Liga und verlor dann mit seiner Truppe mit 0:4 in Nürnberg. Das reichte, er wurde gefeuert. Lattek und Linßen übernahmen für ein Spiel, danach kam Jörg Berger.


    Rutemöller hatte ohne Zweifel Ahnung vom Fussball. Er war immerhin Jahrelang auch Chefausbilder zur Erlangung der Fussballlehrerlizenz, Trainer bei diversen DFB - Mannschaften, Sammer hielt ihn gar für einen excellenten Fachmann. Was ihm fehlte, war der damals fast noch unerlässliche Staturs eines Exprofis, Fürsprache in Köln und auch ein wenig Fortuna. Der Spruch "mach et, Otze", hat sein Bild in der Öffentlichkeit zementiert - aber der Person Rutemöller wird man dadurch nicht gerecht.


    Auf diesem Wege, lieber Erich Rutemöller - nachträglich aber herzlich - herzlichen Glückwunsch zum 70ten Geburtstag. Mögen noch viele folgen.

  • JÖRG BERGER


    Jörg Berger - eine interessantere Vita hatte kaum ein Bundesligatrainer. Geboren in der DDR(1944), musste er relativ früh aufgrund einer Verletzung mit der aktiven Karriere aufhören. Wurde Trainer und war für dei Nachfolge von Georg Buschner als Nationaltrainer vorgesehen. War vorgesehen, aber ohne Berger. Der nutzte einen Aufenthalt in Jugoslawien, um sich in die BRD abzusetzen. Nach Öffnung der Stasi - Akten kam heraus, daß diese gegen Berger konkrete Mordpläne hatte. Man hatte offensichtlich Berger nicht verziehen, daß dieser als hoher Funktionsträger den edlen Arbeiter - und Bauernstaat verlassen hatte, um im Westen der schnöden Marie hinterher zu jagen.


    Berger wurde schnell Trainer in Westdeutschland. Trainierte unter anderem in Ulm,, Kassel, Düsseldorf. Bei Eintracht Frankfurt holte er sich etwas bleibendere Meriten, wurde aber so ganz den Ruf des - erfolgreichen - Feuerwehrmannes nicht los. Beim 1. FC Köln heuerte er zum 9ten Spieltag der Saison 1991/92 an - als Nachfolger von Rutemöller, welcher kurzzeitig durch Lattek/Linssen vertreten wurde. Berger brauchte sage und schreibe bis zum 14ten Spieltag dieser Saison, dann schaffte er den ersten Sieg mit einem 1:0 in Karlsruhe. Bis zum Spieltag 13 hatte der FC sage uns schreibe 11 mal Unentschieden gespielt und 2 mal verloren.


    Berger bekam die Truppe in die Spur. Mühsam, langsam und mit Rückschlägen. Am 33ten Spieltag war der FC 7ter mit 35:31 Punkten. In dieser Saison wurden wegen der "Eingemeindung" des DDR - Fussballes mit 20 Mannschaften 38 Spieltage ausgetragen. Berger und der FC holten zum Abschluss 9:1 Punkte und erreichte Platz vier - UEFA - Pokal Qualifikation - bis heute die letzte Qualifikation des Vereines für einen internationalen Platz. Dementsprechend wurde der Coach groß gefeiert und bei allem Feiern vergassen Berger und auch die Verantwortlichen ,daß man eine Menge Glück gehabt hatte und man dringend passende Spieler brauchte.


    Die Saison 92/93 bescherte ein frühes Ausscheiden aus dem UEFA - Cup(in Glasgow 0:3 nach einem 2: Heimsieg) und aus den ersten sieben Spielen die katastrophale Bilanz von 1:13 Punkten. Bis zur Halbzeit hatte man sich gefangen - 13:21 Punkte und viele dachten an Besserung. Weit gefhelt und als die beiden ersten SPiele der Rückrunde beendet waren - da war das auch das Ende von Berger`s Mission in Köln - Entlassung.


    Berger ging. Er kam wieder, als Trainer von Schalke(sehr erfolgreich). Auch Frankfurt rettete er Anfang der Jahrhunderts in einem Wahnsinnsakt die Bundesliga. Berger hatte durchaus erfolgreiche Jahre danach in Aachen(Erreichen des DFB - Pokales).


    Jörg Berger erkrankte dann Mitte der Nuller Jahre und musste nach Darmkrebs operiert werden. Später komplizierte sich die Krankheit weiter und Jörg Berger verstarb im Oktober 2010. Zwischendurch war er mit einem Buch selbst auf der Bestsellerliste des SPiegels gelandet. Ein interessanter Mann mit einem interessanten Lebensweg.

  • KARL - HEINZ HEDDERGOTT


    Im April 1980 trennte sich der FC Vorstand nach vielen, vielen Kontroversen von Hennes Weisweiler, den es nach New York zog.


    Als Nachfolger für Weisweiler holte man vom DFB Karl - Heinz Heddergott, einen gebürtigen Düsseldorfer. Heddergott war als Verbandstrainer hoch geachtet und hatte sich dort hohe Meriten erworben.
    Sein Debüt feierte der Bundesliganovize auf dem Betzenberg und verlor mit dem FC gleich mal mit 0:2. Am Ende der Saison wurde man 5ter - das war durchaus noch akzeptabel. Schwer wiegender war die Tatsache, daß der FC in Gelsenkirchen der Fortuna aus Düsseldorf als hoher Favorit mit 1:2 im Deutschen Pokalendspiel unterlag.


    Für die neue Saison war Heddergott alleine verantwortlich. Der damalige Kader umfasste unter anderem folgende Spieler:


    Schumacher,Zimmermann, Schuster, Cullmann(alle vier gerade mit der Nationalmannschaft Europameister geworden),Konopka,Neumann, D.Müller, Littbarski, Kroth, Engels, Prestin, Willmer,Strack, Gerber,Botteron und Bonhof. Alle dieser Spieler waren aktuelle oder gewesene Nationalspieler. Ausser Bernd Cullmann hatte keiner die 30 überschritten. Heddergott hatte einen Topkader, dem neben dem HSV und den Bayern echte Titelchancen eingeräumt wurden.


    Im ersten Spiel fiedelten die Kölner Arminia Bielefeld auf der gefürchteten Alm dann auch mal eben 5:2 weg. Am achten Spieltag musste Heddergott gehen. 7:9 Punkte, streckenweise peinliche Auftritte seines Starensembles(gegen den HSV 0:3 zu Hause, in 1860 verloren, gegen Bochum mit Glück zu Hause 2:2). Schlimmer noch: Bernd Schuster, der eine Ära prägen sollte, hatte sich mit dem Trainer überworfen(dem er Amateurhaftes Gehabe vorwarf) und wurde in einer wahren Nacht - und Nebelaktion für 3,8 Millionen DM nach Barcelona verkauft. Toller Preis für damalige Verhältnisse, aber der Abgang des "blonden Engels" wog schwer. Was um Himmels willen war da passiert?!


    Bei der Saisonvorbereitung in der Sportschule Grünberg hatte Heddergott zum Erstaunen der Lizenzspieler und zum Entsetzen des Managers Thielen("Heddi, lass den Mist") die Klampfe hervor gezogen und wollte mit seinen Spielern lustige Weisen singen. Das machte ihn nicht gerade zu einer Respektsperson und im Haifischbecken Profifussball war es schon damals durchaus gang und gebe, daß Spieler testeten wie weit sie es beim Trainer denn treiben dürften. Und selbstverständlich war es so, daß der eher freundliche Ton, den Heddergott pflegte, den Spielern als Ausrede dafür diente. "Der Trainer findet nicht den richtigen Ton", hiess es dann recht schnell. Heddergott hatte auch völlig falsch eingeschätzt, daß es beim FC Gruppen gab. Der FC war keine homogene Truppe, sondern zerfiel in Interessengemeinschaften. Heddergott versuchte es zunächst pädagogisch und das ging richtig schief, zumal er sich einige taktische Fehler erlaubte, wie zum Beispiel Dieter Müller mal auf Rechtsaussen spielen zu lassen oder Dieter Prestin im Mittelfeld aufzustellen. Den Jungstar Schuster wollte er dann - ganz unpädagogsich - kräftig räsonieren, doch er hatte weder mit Schuster`S durchaus vorhandener Renitenz noch mit dessen resoluter Ehefrau gerechnet. Das Präsidium wurde von der Eigendynamik, die sich alsbald entwickelte völlig überrollt. Zunächst versuchte man dem Trainer entgegen zu kommen, als der erklärte er könne mit Schuster nicht mehr zusammen arbeiten - Schuster wurde verkauft. Als dann aber gestandene und geachtete Spieler wie Cullmann und Müller erklärten, daß sie den Trainer zwar für kompetent hielten, aber nicht für Bundesligatauglich - da war es um Heddergott geschehen. Das Präsidium senkte den Daumen - Heddergott musste nach einem knappen Viertel der Saison gehen. In der Bundesliga sah ma Karl - Heinz Heddergott nie mehr wieder - er hatte den Stempel Amateur auf der Stirn.


    Das Intermezzo Heddergott kam dem FC teuer zu stehen. Die Mannschaft und die Stimmung in der Mannschaft war irgendwie versaut. Rinus Michels - neuer Coach - hatte das schnell erkannt und regierte mit eiserner Härte. In der Bundesliga nutzte das nicht viel, man wurde nach einer lustlosen Saison 10ter der Tabelle. Im UEFA - Cup ging die Reise immerhin bis in das Halbfinale, der Starkader lebte im "grossen" Fussball auf. Für die neue Saison gab es dann einige personelle Änderungen - zuviel war auch innerhalb der Mannschaft geschehen. Schade, daß war ein völlig verpasstes Jahr und schade für Heddergott, der sich seinen Ruf in Köln erheblich ramponierte.